Ich bin auch für soziale Marktwirtschaft. Sehr sogar. Ich bin für einen gebremsten Kapitalismus in Verbindung mit einem vernünftigen Sozialismus und möglichst freie Marktwirtschaft. Wer intelligent wirtschaftet, investiert, innovative Verfahren und Produkte entwickelt und Arbeitsplätze schafft, der soll das auch auf seinem Konto sehen. Zugleich müssen wir zusehen, dass wir den schwachen Mitgliedern unserer Gesellschaft jede Hilfe zukommen lassen, auch in Form von Sozialleistungen.
Wenn es so wäre, dann würdest nicht FDP wählen und du wärst vor allem etwas kritischer gegenüber dem US-amerikanischem System. Dort fehlt das Meiste von dem, was du hier aufzählst.
Ich befürworte z.B. das bedingungslose Grundeinkommen.
Ich nicht. Ich bin für eine evolutionäre Weiterentwicklung unserer Demokratie und solche Experimente passen nicht zu diesem Konzept.
Wie gesagt, für Linke (ja, du bist keiner, aber doch viel weiter links als ich) bin ich Nazi.
Für Linksradikale wie für Rechtsradikale gilt gleichermaßen: jeder rechts von ihnen bzw. jeder links von ihnen ist entsprechend ein Nazi oder ein Kommunist. Ich positioniere dich lediglich rechts der Merkel-CDU, dort wo die FDP zu finden ist. Damit bist du nicht mal so weit rechts, wie die CSU, ist schon mal was, oder?
Eigentlich verwunderlich, dass es dieses Wort noch nicht gibt. Dabei gibt es so einige "Exopatrioten", die sich zu einem fremden Land mehr hingezogen fühlen, als zu ihrer Heimat.
Mir ist bisher noch keiner außer dir begegnet.
USA ist meine zweite Heimat. Ich habe dort über 10 Jahre gelebt. Viele meiner Verwandten leben dort. Sie kämpften bereits im US-Bürgerkrieg (leider auf der falschen Seite, bei der Confederate State Army). Es war eine sehr schöne Zeit. Fürwahr, ich bin US-Exopatriot!
Ich erkenne trotzdem keinen Grund, warum du „Exo-Patriot“ sein solltest. Ich habe auch nicht nur in Deutschland gelebt, bin trotzdem kein Patriot, weder eso noch exo. Mein Vater hat auch nicht immer in seinem Geburtsland gelebt, warum sollte ich mich als Patriot seines Geburtslandes fühlen?
Die USA verkörpern Multikulturalismus, Demokratie, Toleranz und Liberalismus auf eine nahezu perfekte Weise.
Ich glaube, du idealisierst deine zweite Heimat. Ist es Multikulturalismus, was in den USA gerade die Schlagzeilen macht? Ist es nicht eher der Rassismus, der nie aufgehört hat zu existieren? Von welcher Demokratie sprichst du, wenn man den Wählern nicht zutraut, den Präsidenten direkt zu wählen und deswegen Wahlmänner zwischenschaltet? Mal ganz davon abgesehen, dass Präsidialdemokratien eigentlich Monarchien auf Zeit sind. Unter Liberalismus verstehst du wohl, dass man in den USA die Freiheit hat erfolgreich Geschäfte zu machen, aber genauso vom Staat fallengelassen zu werden, wenn man dabei gescheitert ist, oder ganz einfach schwer erkrankt ist und sein ganzes Vermögen für seine Genesung opfern muss? Oder verstehst du vielleicht unter Liberalismus, dass jeder Amerikaner Waffen frei kaufen kann und demzufolge tausende Amerikaner jedes Jahr durch Waffengewalt sterben müssen? Muss man denn links sein, um das alles zu kritisieren?
Ich wünsche mir, dass Deutschland auch mal dieses Level erreicht.
Das würde Deutschland um Jahrzehnte zurückwerfen, wenn es so käme. Ich wünsche den Amerikanern, dass sie irgendwann die richtigen Politiker haben, um endlich ein soziales Netz auch in den USA zu spannen.
Und fuck Donald Trump! Er ist letztlich nicht mehr als Hundescheiße am Schuh. Nervig, aber höchst temporär.
Ach komm, seit wann gibt es in den USA Ku-Klux-Klan, Tea Party, Breitbart News und was weiß ich, was für sonstige Rassisten und Rechtsextremisten? Das ist doch kein neues Phänomen, es ist nur durch Trump mehr zum Vorschein gekommen.
Der US-Kapitalismus ließ die USA sehr rasant zur größten Wirtschaftsmacht der Erde werden, wovon nicht nur das Land selbst, sondern auch einige andere profitieren. Wir zum Beispiel.
Ich habe einige Jahre in einem Land leben müssen, in dem die USA eine Diktatur installiert hatten. Das war bis vor wenigen Jahrzehnten Bestandteil amerikanischer Außenpolitik. Man muss kein Linker sein, um unter einer rechten Diktatur zu leiden.
Faschisten und Kommunisten überschneiden sich in einigen Punkten. Zum Beispiel im Glauben an die absolute Richtigkeit ihrer Ideologie. Demzufolge sind immer andere für ihr Scheitern verantwortlich, aber niemals sie selbst.
Das weiß ich nicht. Ich war nie einer von ihnen.