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Österreichische Regierung

Gaius schrieb:
So gesehen, wäre Schüssel der erste gewesen, der tatsächlich durch Volkes Willen (und, ironischerweise, ausgerechnet mit Hilfe eines Haider...) an die Macht kam.

Am Wahltag wählt man eine Partei und nicht einen Bundeskanzler :)
 
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walter schrieb:
Am Wahltag wählt man eine Partei und nicht einen Bundeskanzler
:weihnacht Das ist zwar formell richtig, wird vom Wähler aber anders wahrgenommen. Zumindest in D, wo es immer um das Alphatierchen als Leitfigur geht. Im alltäglicnen Sprachgebrauch sagen wir, "ich habe Schröder gewählt" oder "Ich habe Stoiber gewählt". Ist das in Ö anders, außer daß man nicht von Schröder oder Stoiber redet? Und indirekt wählt man seinen Lieblingskanzler ja doch, wenngleich die Wahlmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind.

Vorschlag zur Verfahrensänderung:
Jede Partei stellt fünf Kanzlerkandidaten auf, die dann direkt gewählt werden. Jeder Bürger erhält fünf Stimmen und kann eifrig kumulieren und panaschieren.
Das wär doch mal was. Um die Verwirrung zu erhöhen!
:jump1:
 
Genug ist nie genug, Lilith.

Die österreichische Gesellschaft scheint sich ja nicht besonders an den politischen Vorfällen (um nicht Skandalen zu sagen) zu stören, sonst hätte die Politik längst auf den Unmut der Gesellschaft reagiert.

Oder aber es ist in Österreich wirklich nicht so arg, wie es beschrieben wird.
 
Gaius schrieb:
Genug ist nie genug, Lilith.

Die österreichische Gesellschaft scheint sich ja nicht besonders an den politischen Vorfällen (um nicht Skandalen zu sagen) zu stören, sonst hätte die Politik längst auf den Unmut der Gesellschaft reagiert.

Oder aber es ist in Österreich wirklich nicht so arg, wie es beschrieben wird.

Ich bin in mich gegangen und hab nachgeforscht, wieso ich dazu neige, diesen Affenzirkus, der sich Regierung nennt, aus meinem Alltagsleben auszublenden.
Da finde ich mehrere Gründe:
- Ich hab mitgekriegt, dass alles nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.
- Die Politik ist derzeit hpts. von wirtschaftlichen Aspekten geprägt,
- Durch meine persönliche Situation befinde ich mich eher am Rand des Geschehens.

Der Hauptpunkt, was mein Ausklinken betrifft, ist aber der, dass mit der Bildung der schwarz/blauen Koalition eine moralische Schwelle überschritten wurde, die jegliche Glaubwürdigkeit und jegliches Vertrauen in den Wahrheitsgehalt politischer Aussagen bei mir zerstört hat. Es fehlt mir damit jegliche Handlungsbasis. :autsch:

Vielleicht ist wirklich noch mehr Chaos nötig, damit sich eine neue, frische Ordnung bilden kann. Aber da bin ich dann eher Zuschauerin, Rückenstärkerin und Beraterin. Die Rollen der Initiatoren und Agitatoren überlasse ich den Jüngeren.

herzlich
lilith51

Aber es gärt noch was in mir, das gebe ich zu. Vielleicht kann ich meine Resignation ja auch noch überwinden. :wut1:
 
Klingt fast so, als wenn Du, lilith, diesen
lilith schrieb:
Affenzirkus, der sich Regierung nennt
mithilfe der jüngeren
lilith schrieb:
Initiatoren und Agitatoren
die Du rückenstärkend beraten würdest,
ein für allemal beseitigen wolltest.

Da erblicke ich ja rrrrrrrevolutionäres Potential!

Und alles nur, weil
lilith schrieb:
mit der Bildung der schwarz/blauen Koalition eine moralische Schwelle überschritten wurde, die jegliche Glaubwürdigkeit und jegliches Vertrauen in den Wahrheitsgehalt politischer Aussagen bei mir zerstört hat.
als wenn die Bedingungen unter den vorangegangenen SPÖ-geführten Regierungen soviel anders gewesen wären.
lilith schrieb:
Es fehlt mir damit jegliche Handlungsbasis.
Im Gegenteil! Du mußt nur eine ausreichend große Schar von Anhängern hinter Dir vereidigen, dann geht das schon. Von Haider lernen heißt Siegen lernen - mal unter uns, ist der Jörg nicht ein arger Dilettant?

Auf jeden Fall geht es um
lilith schrieb:
eine neue, frische Ordnung

Denn die nackte Freiheit alleine ist dem Herzen offenbar nicht genug.

:alien: Gaius
 
Geht es uns nicht gut?

Hallo

Ich glaube es gibt nur noch die Älteren Menschen die wirklich einer Partei treu sind weil sie schon so erzogen worden sind oder unter einer Partei ( in dem Fall meiner Meinung nach die Roten ) wohl gut gelebt haben.
Die jüngeren Generationen haben galube ich nicht mehr so einen Zugang zur Innenpolitik im Allgemeinen. Wer kümmert sich schon um das was mit Österreich passiert? Man hört den Österreicher aus jeder Ecke meckern wie unzufrieden er mit der Situation sei, aber tatsächlich etwas zu Unternehmen wäre allein schon Gedanklich ein Aufwand der vielen wohl zu mühsam scheint.

Jedes Mal wenn Wahlen in Österreich sind gehen alle hin es verschiebt sich dann und wann eine Farbe im Spektrum des Parlaments, aber tatsächlich arbeitet jede Partei nur für sich. Machtspiele auf unserer KOSTEN.

Was wäre das wohl für ein Erfolg wenn das politische Farbenspektrum miteinander Arbeiten würde. Koalition und Opposition uns dann noch ein Hauch von konstruktiver Kritik?

Aber viel Lieber lassen wir uns vor Wahlen (Neuwahlen ?) wie bei Krimms Märchenstunde berieseln.

Am TAg der Wahl hinter den Tafeln wo man dann seinen Stimmzettel abgibt gibt es sicherlich für die Wenigsten eine Fraktion hinter der er voll steht und doch machen wir Österreicher immer irgendwo unser Kreuz hin. Nach Wahlprogrammen? Nein, eher noch nach der Sympathie.

Stellt euch vor es sind Neuwahlen, Österreich hat einen selten hohe Wahlbeteiligung, viele strömen in die Wahllokale.

Ergebniss: Alle waren wählen aber UNGÜLTIG

Ich glaube auch das ist eine Wahl.

Wie könnten wir wohl besser unseren Unmut ausdrücken als in unserem Wahlrecht.

Würde den Politikern die Augen geöffnet?

Buschkin

Und hier geht es wohl nicht um: Verzeiht Ihnen denn Sie wissen nicht was Sie tun, sondern um uns und Österreich.
 
Ach Gaius,
meine leisen revolutionären Ansätze sind eher nostalgischer Natur.
Ich lasse mich lieber von Lilith, meiner Namensschwester, inspirieren, die vor einer unerträglichen Situation geflüchtet ist um sich den Dämonen zu widmen. Hier im Denkforum gebäre ich meine Kinder, die dämonischen Mitdiskutanten fressen sie schon irgendwann auf oder lassen sie an einem auslaufenden Thread verhungern.

Obwohl, ganz unwidersprochen kann ich nicht alles stehen lassen. Früher - vor schwarz/blau - war es doch anders. Früher gab es Engagement, echte Auseinandersetzungen auf unteren und mittleren Ebenen, die vielleicht nur langsam aber doch bis zu den oberen Ebenen der Politik durchgesickert sind. Heute gibt es Unverschämtheit und Kaltschnäuzigkeit, direkt und unverhüllt. Anstand und Ehrlichkeit braucht man nicht einmal mehr vorzutäuschen um erfolgreich zu sein. Im Gegenteil, sie sind dabei sogar hinderlich, nicht nur in der Politik.

Mit allen Wassern gewaschen zu sein verschafft das Image des Siegers, dafür ist Dilettantismus eine gute Ausgangsbasis. Sich selbst zu vermarkten lässt sich relativ leicht und schnell in Seminaren lernen, mehr ist nicht nötig.

Mit diesen Methoden will ich nichts zu tun haben. :autsch:

Inhaltlich würde sich wahrscheinlich nur in Details etwas ändern, egal ob die eine oder die andere Partei das Sagen hat.

Ich gehöre nicht mehr dazu, ich bin zu alt für den Arbeitsmarkt, ich habe ein zu kleines Einkommen, um steuerlich relevant zu sein, ich kann es mir leisten, zuzuschauen, ohne dass ich deswegen auf ein Mitspracherecht verzichte, das mir und den meinen irgendwelche Vorteile bringen könnte. Egoistisch? Ja. Aber ich fühle mich zum Glück nur mehr für mich verantwortlich.

herzlich
lilith51
 
Hei Lilith,

seit acht Tagen drücke ich mich nun schon um eine Antwort... das liegt auch daran, daß ich in der Woche grade auf drei verschiedenen politischen Veranstaltungen war, zwei davon bürgerlich, eine davon weniger bürgerlich - und dann erst mal "satt" war vom Politisieren. Sogar die Schlagzeilen habe ich ignoriert, so egoistisch war ich!

Gestern stolperte ich jedoch über einen recht interessanten Artikel:
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,342107,00.html
der die wirtschaftspolitische Entwicklung in Österreich seit den letzten fünfzehn Jahren beschreibt. Klingt nach einer ziemlich beeindruckende Erfolgsgeschichte!

Gruß, Gaius
 
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Gaius schrieb:
Hei Lilith,

Gestern stolperte ich jedoch über einen recht interessanten Artikel:
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,342107,00.html
der die wirtschaftspolitische Entwicklung in Österreich seit den letzten fünfzehn Jahren beschreibt. Klingt nach einer ziemlich beeindruckende Erfolgsgeschichte!

Gruß, Gaius

Danke Gaius, ich hab alle Artikel gelesen, es freut mich, dass es auch Menschen gibt, die durch Tatkraft und Risikobereitschaft Erfolge erzielen. Wär ja traurig, wenn das, was der Trend der Zeit ist (erfolgs- und leistungsorientiert sein) auch nicht funktionieren würde. Aber Österreich hat da mMn wirklich den Vorteil der Überschaubarkeit. Da gibts Verhandlungsbereitschaft und Flexibilität.

Ja, es kommt immer auf den Standpunkt an, von dem aus man etwas betrachtet.

Meine persönliche Situation betrifft das nicht direkt, ich habe mehr mit denen zu tun, die dem Erfolgstrend aus verschiedenen Gründen nicht folgen können.

Es gibt zum Glück ja noch ein - mittlerweile zwar etwas grobmaschiges - soziales Netz, doch die Verachtung derjenigen, die oben sind für jene die es nicht schaffen, wächst.

Aber wie gesagt, es kommt drauf an, wo man hinschaut.
Insgesamt geht es uns ja wirklich gut. Besser als vielen anderen. Und welches Land hat schon seine eigenen Hofnarren? :weihnacht

herzlich
lilith51
 
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