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Nachtodliches Leben?

AW: Nachtodliches Leben?

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Was dann im Paradies bzw. im Jenseits weiter geschieht, das ist erst einmal noch nicht berührt, lädt aber auch noch zu vielen Überlegungen ein.
Liebe Grüße

Ja Reinwiel!

Wir sollten auch wissen, dass wir dort nicht ohne Hilfe hinkommen:

Mit der eigenen Leiter steigt man nicht
über die Mauer des Paradieses.
- Wilhelm Busch, Sprikker
___________________________________

Klingt vielleicht mal wieder wie ein (schlechter) Scherz.
Aber: Ich bin wie Du meistens hoffnungsvoll - und lasse
mich gerne (möglichst angenehm) überraschen. Früher
oder später.


:blume1:
 
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AW: Nachtodliches Leben?

Hallo Vitargio

Ich freue mich, dass du das frägst. Ich bedachte gar nicht, dass man das auch so verstehen könnte, als würde ich darüber diskutieren wollen, ob das Leben auf der Erde nach dem Tod nachweislich weitergehen könne oder nicht.
Nein, ich dachte überhaupt an eine solche Fassung.

Worum es mir geht, das ist das persönliche, voll bewusste Leben nach dem Sterben. Einmal als Prinzip, ob es das überhaupt gibt, dann aber auch der Frage nach, in welcher Art. Hat man einen Körper? Hier denke ich an einen feinstofflichen Körper, der alles hat, was unser materieller Körper hat: Augen, Nase, Gesicht, Hände, Beine, Bauch, Herz - und die Fähigkeiten: Riechen, schmecken, Gefühle, Gedanken.

Das reine Prinzip des Überlebens könnte ja tatsächlich nach einer unendlichen Spanne von Jahren erfüllt werden, aber nicht die genaue Art des Überlebens. Diese ist so gedacht, dass sie sofort bzw. schon während des Sterbens in Kraft tritt. In der Bibel steht es so: "Heute noch wirst du bei mir im Paradiese sein." Nicht erst irgendwann, sondern sofort mit dem Tod.

Was dann im Paradies bzw. im Jenseits weiter geschieht, das ist erst einmal noch nicht berührt, lädt aber auch noch zu vielen Überlegungen ein.
Liebe Grüße - reinwiel

Du meinst das klassische Bild des feinstofflichen und sofortigen Weiterlebens einer eventuell konstanten Persönlichkeit direkt nach dem Sterben. Du meinst damit dass die "Person" stirbt und danach aber sofort ICH BIN ICH denkt und doch noch lebt! Eigentlich war sie nie tot sondern ist nur von einem Zustand in den anderen hineingestorben als ginge man durch eine Tür!

Na ja, dass ist sehr schwierig, denn wer bin ich? Z.b. habe ich persönlich einen so tiefen Schlaf dass ich Nachts für mich persönlich sozusagen verschwunden bin. Wer bin ich dann während der Zeit wo ich weg bin?

Aber ich weiss schon was Du meinst. Nur ich habe keine Ahnung!
 
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AW: Nachtodliches Leben?

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Was dann im Paradies bzw. im Jenseits weiter geschieht, das ist erst einmal noch nicht berührt, lädt aber auch noch zu vielen Überlegungen ein.
Liebe Grüße

Ja Reinwiel!

Wir sollten auch wissen, dass wir dort nicht ohne Hilfe hinkommen:

Mit der eigenen Leiter steigt man nicht
über die Mauer des Paradieses.
- Wilhelm Busch, Sprikker
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Klingt vielleicht mal wieder wie ein (schlechter) Scherz.
Aber: Ich bin wie Du meistens hoffnungsvoll - und lasse
mich gerne (möglichst angenehm) überraschen. Früher
oder später.


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Soweit denke ich nicht. Ich befasse mich grade mit meinem jetzigen Leben. Mit einem möglichen Leben nach dem Sterben befasse ich mich vermutlich erst wenn es soweit ist!

Vermutlich ist die beste Vorbereitung auf ein Leben nach dem Sterben dieses jetzige Leben voll zu erfassen. Dann wären beide Leben ein und dieselbe Bewegung im All!
 
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AW: Nachtodliches Leben?

Du meinst das klassische Bild des feinstofflichen und sofortigen Weiterlebens einer eventuell konstanten Persönlichkeit direkt nach dem Sterben. Du meinst damit dass die "Person" stirbt und danach aber sofort ICH BIN ICH denkt und doch noch lebt! Eigentlich war sie nie tot sondern ist nur von einem Zustand in den anderen hineingestorben als ginge man durch eine Tür!

Na ja, dass ist sehr schwierig, denn wer bin ich? Z.b. habe ich persönlich einen so tiefen Schlaf dass ich Nachts für mich persönlich sozusagen verschwunden bin. Wer bin ich dann während der Zeit wo ich weg bin?

Aber ich weiss schon was Du meinst. Nur ich habe keine Ahnung!

Hallo Vitargio
Ja, du hast Recht, ich meine das klassische Bild. Du solltest dieses Bild aber nicht so einfach an der Frage "wer bin ich?" scheitern lassen. Die drei Worte-Antwort lautet: "Einfach du selbst".

Das hebt natürlich kaum die Ahnung, wie es höchst wahrscheinlich sein wird. Du könntest ruhig auch so weiter leben. Aber wenn du Genaueres vom ganzen Gebäude erfassen möchtest, dann wirst du deine Fragen zu deinem anderen Sein zwar nicht genau, aber doch befriedigend beantworten lernen.

Das ist Prinzip und Forderung zugleich. Doch in der heutigen Zeit musst du dem nicht unbedingt ganz alleine auf dich selbst gestellt nachkommen. Du brauchst nur zu lesen. Es gibt ganze Bibliotheken. Aber leichter ist es mit einer zusammengefassten Darstellung. Mein Tipp: Sende mir, wenn du willst, eine private Nachricht, PN.
Liebe Grüße - reinwiel
 
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AW: Nachtodliches Leben?

Hallo,
finde schon den Titel witzig "nachtodliches Leben". Somit haben die Begriffe Tod und Leben keine inhaltliche Bedeutung mehr und sind wohl beliebig austauschbar.
Da sträubst sich bei mir etwas bezogen auf die Philosophie des Lebens. Bei der Philosophie des Lebens ist Leben und Tod nicht das Selbe und die Gewissheit nach dem Tod wieder aufzuerstehen eine sehr fragliche Annahme. Es gibt ein Leben, das ist kostbar und einzigartig und nur so halte ich einen Umgang mit diesem Gut für produktiv.
Stehe dem Zen-Buddhismus sehr nahe aber mit der Reinkarnation kann ich mich nicht anfreunden.
Es gibt natürlich viele kleine Tode im Alltag die es zu Überleben gilt ohne das Gesicht und das Vertrauen zu sich selbst zu verlieren, ohne sich selbst zu verraten. Das kann manchmal Mühe kosten, Überwindung und Risiko bedeuten aber ohne dem wäre es Abhängigkeit, Selbstaufgabe und Feigheit.
Es gibt kein 'nachtodliches Leben', es gibt Leben oder Tod und wenn man im Alltag einen kleinen Tod erfährt weil man einen Fehler gemacht, einen Verlust erlitten oder andere Schmerzen verspürt hat hilft nur sich diesem pathologischen Umstand ganz bewusst zu stellen und Konsequenzen daraus zu ziehen aber nicht das Hoffen auf ein Leben nach dem Tod denn dann wäre alles egal, wertlos und beliebig austauschbar. Selbst Leben und Tod ließe sich willkürlich nach belieben austauschen. Nein, so ein Glaube bringt im Leben keinen glücklichen Umstand.

gruß fluuu
 
AW: Nachtodliches Leben?

@Fluuu (eben oben):

Nein, so ein Glaube bringt im Leben keinen glücklichen Umstand.

Wie wäre es denn damit:

Der höchste Mensch wendet seinen Geist zurück zur Ewigkeit
und genießt die Geheimnisse des Jenseits.
Er ist wie das Wasser, das fließt, ohne Formen anzunehmen.
- Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland

:blume1:
 
AW: Nachtodliches Leben?

Was für ein schönes Zitat, Reinhard!

Hier etwas Ähnliches aus "Im Schatten liegt das Universum" von Clemens Vargas Ramos (e-book):

Ins eigene Nichts eintreten
Wie herrlich und kraftvoll ist diese Ruhe, die der äußerliche Geist nicht kennt, der in seinen Plänen und Erwartungen umherirrt, die er irrtümlich für „mein Leben“ hält! Es ist ausgeschlossen, dass sich in diese Ruhe ein Geist verirrt, der nicht berufen ist und daher nur Schaden anrichten würde – hierher gelangt nur, wer freiwillig in sein eigenes Nichts eingetreten ist.


Herzliche Grüße
Marjul
 
AW: Nachtodliches Leben?

Hallo Freunde

Auch wenn es schon diskutiert wurde, die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wie es aussehen könnte, geht immer wieder durch alle Schichten der Menschen. Und so wie draußen im Alltag gibt es auch hier im Forum eine ganze Reihe von Leuten, die ... sagen ...:
Nein, es gibt kein Leben nach dem Tod, denn....
und diese Ansicht wird dann mit schweren Argumenten untermauert.

Was eben heißt, dass für besagtes Postulat doch wohl Argumente vorhanden sind, seien sie nun leicht oder schwer.
Ob die Gegenposition ebenfalls über derartiges verfügt..., nun ja, nach Lektüre des bisherigen Threads zweifle ich daran mehr denn je.

Deshalb haben wir es eigentlich schwer, die wir an das persönliche Überleben des Todes glauben, denn dafür gibt es keine eindeutigen, handfesten und unwiderlegbaren Beweise. Das ist gleich wie bei Gott.

Beweise wären ja vorerst gar nicht gefordert, es genügten ja bereits Argumente, welche es an Schwere mit jenen der Bestreiter eines Lebens nach dem Tode aufnehmen könnten.
Gibt’s die aber?
Wir werden sehen.

(Ach, und ganz nebenbei:
Eine solche Formulierung:
"das persönliche Überleben des Todes" ist etwas unglücklich geraten, denn dabei bleibt unklar, ob nun der Todgeweihte seinen persönlichen Tod überlebt, ob er persönlich seinen Tod überlebt, ob der Tod selbst persönlich überlebt, ob der persönliche Tod überlebt oder.ob ... hab ich noch eine Variante vergessen?
Ich will nicht übertrieben herumkritteln, jedoch weiß ich aus Erfahrung, dass unklare Formulierungen und unklare Gedanken oftmals Hand in Hand gehen.)

Aber was das vernünftige Überlegen angeht, da stützen wir uns auf Hinweise.

Und wir wollen im Folgenden überprüfen, ob diese Hinweise vernünftiger Überlegung, welche sie ja zu stützen vorgeben, überhaupt standhalten.

Und die kommen aus verschiedenen Quellen, angefangen von Nahtoderlebnissen über außerkörperliche Erfahrungen ...

Hier muss, wer vernünftig überlegt, bereits Einspruch erheben.
Denn "außerkörperliche Erfahrungen" sagen strenggenommen nicht das Geringste aus im Hinblick auf ein mutmaßliches Weiterleben nach dem Tod.
Sie könnten allenfalls der Spekulation Nahrung bieten, dass das Bewusstsein in der Lage wäre, den Körper zu verlassen und gleichsam "von außen" zu beobachten.
Gar nichts allerdings besagen sie darüber, ob dieses Bewusstsein den Tod des Körpers überlebt oder nicht.
Die behauptete Fähigkeit, den Körper "von außen" zu betrachten, bedeutet ja nicht zwingend, dass das Bewusstsein unabhängig von den Lebensfunktionen des Körpers zu existieren vermöchte.

Will man solch ein Weiterleben nach dem leiblichen Tod postulieren, bedarf es einer Zusatzannahme und zwar jener, dass eine von den Vitalfunktionen unabhängige (und damit keiner Sterblichkeit unterworfene) Wesenheit existiere, welche das Bewusstsein sowie alle anderen Geistes- wie auch Seelenregungen beinhalte.

Da also das Phänomen "außerkörperliche Erfahrungen" (dessen reale Existenz ohnehin äußerst fraglich ist) ohne diese Zusatzannahme keine Aussage über ein angebliches Weiterleben nach dem leiblichen Tode zulässt, ist es auch als Hinweis darauf untauglich.

Und nun zu den "Nahtoderlebnissen":

Es gibt dazu mittlerweile eine reichhaltige Literatur, wobei ich für meinen Teil ja bedaure, dass die medizinisch-empirische Seite der Betrachtung wesentlich weniger Medieninteresse auf sich zieht als die esoterisch-schwurbelhafte.
Soweit ich die vorhandene Literatur zum Thema auswerten konnte (ganz und gar nicht vollständig, jedoch mit einem soliden medizinischen Grundwissen) lassen sich für besagte Erlebnisse im wesentlichen vier Ursachen herleiten:

Stickoxidul(Lachgas)rausch,
Kohlendioxidnarkose.
Sauerstoffmangel,
sensorische Depravation.

Diese vier Ursachen (in verschiedenen Mischungsverhältnissen) reichen durchaus hin, um zumindest jene Fälle, welche mir bekannt sind, plausibel zu erklären ohne auf die Hypothese zurückzugreifen, ein geistig-seelisches Etwas habe den Weg aus dem sterbenden Körper in ein Leben danach gesucht.
Und ich gestatte mir den Luxus, von den mir bekannten Fällen auf die mir unbekannten zu extrapolieren und zu behaupten, bei letzteren verhalte es sich nicht im Geringsten anders.

Wer also unter Berufung auf Nahtoderlebnisse Hinweise auf ein Leben nach dem Verlöschen der Körperfunktionen postulieren will, steht vor der lästigen, aber im Interesse intellektueller Redlichkeit unumgänglichen Pflicht, vorher den oben genannten Ursachen-Quadrupel definitiv und sicher ausgeschlossen zu haben.
Ich weiß, dies dürfte schwer werden, aber bekanntlich ist ja ein Weg, wo ein Wille ist.

Auf alle Fälle zeigt sich auch hier:

Kein brauchbarer Hinweis, mit dem man vernünftige Überlegung stützen könnte oder der seinerseits vernünftige Überlegung stützte.

... bis hin zu Kontakten zu Toten in Träumen,

Na, ich muss doch sehr bitten!
So etwas als Hinweis anzubieten, welcher vernünftiges Überlegen stützen soll, ist doch wohl, mit Verlaub, ein wenig dreist.
Wer von Toten träumt, tritt zuerst mal in Kontakt mit seiner eigenen Erinnerung an den oder die Verstorbene(n), ergo in Kontakt zu seiner eigenen Gehirntätigkeit.
Wo, so frage ich, soll da ein Hinweis auffindbar sein, dass ein Toter aus dem Jenseits sich meldete?
Selbst dann, wenn, wie gelegentlich kolportiert wird, die tote Oma oder der selige Großonkel im Traum etwas mitgeteilt haben soll, was zu Lebzeiten nur sie/er wusste (beliebtes Sujet: das verlegte Testament), wäre, bevor derartiges als Tatsache zu glauben erheischt wird, doch erst einmal zu prüfen, inwieweit das aufgedeckte "Geheimnis" wirklich eines war, oder ob nicht doch der Drang, eine spannende Geschichte zu erzählen, die Phantasie anspornte.

Es tut mir ja sehr leid, aber als Hinweis taugt dieser Punkt noch weniger als die beiden ersten.

... zu unerklärlichen Erscheinungen oder Totenbekundungen ...

Was bitte haben wir uns unter "Totenbekundungen" vorzustellen?
Etwa jenen Hokuspokus, den Spiritisten veranstalten?
Oder die tourismusfördernden Gespensteraktivitäten in britischen Landsitzen?
Oder was denn nun?

Solange solch nebelhafte Begriffe ungeklärt in Raum stehen, kann man ja wohl kaum von einem Hinweis reden, der vernünftige Überlegung zu stützen in der Lage wäre.

Und was sind denn die "unerklärlichen Erscheinungen"?
Das Auftauchen der Bergfei Anna Fritze oder der Schönen Lau (beides nach Eduard Mörike), des bösen Goms Pepser (nach E.T.A. Hoffmann) oder der Zenobiten (nach Clive Barker)?
Eine neue Sichtung von Nessie oder dem Yeti, Bigfoot oder Sasquatch?

Mir ist natürlich klar, das es um Erscheinungen von Verstorbenen geht, anders ergäbe es ja auch gar keinen Sinn.

Aber mit einer derart allgemeinen Formulierung verliert, was ein Argument sein will, vollständig seinen Charakter.

Denn so manche Erscheinung in der Welt ist "unerklärlich", teils, weil zu wenig Informationen vorliegen, teils weil die Beschaffenheit der Welt sich einer Erklärung verweigert (dies nicht als Konzession ans Esoterische, sondern als naturwissenschaftliche Tatsache zu betrachten), einen Hinweis auf ein Leben nach dem Tode könnten aber nur sehr wenige aus der Vielzahl der Erscheinungen liefern, nämlich die oben genannten Erscheinungen Verstorbener.
Gerade da ist jedoch die Beleglage derart schlecht, dass als Basis für Hinweise, die überdies vernünftiges Überlegen stützen sollen, nichts, aber auch gar nichts übrig bleibt.
Denn alle Berichte von solchen Erscheinungen kranken daran, dass sie völlig im Anekdotischen stecken bleiben.
Und da sich nicht unterscheiden lässt, wo Tatsachen (so vorhanden) aufhören und Fabulierkünste anfangen, weisen derartige Berichte auf nichts anderes hin als auf die Phantasie der Kolporteure.
Auch hier:
Hinweise? Nichts dergleichen!

... und sogar bis hin zu den ganz merkwürdigen und höchst seltenen, spontan auftretenden Verkörperungen eines Verstorbenen.

Merkwürdig wäre so etwas in der Tat.
Ich würde noch weitergehen und sagen, nicht nur höchst selten, sondern sogar überhaupt nicht tritt genanntes Phänomen auf.

Nein, ohne Spott und Häme:
Ich hab von solch einem Ereignis noch niemals gehört, was natürlich an meinem mangelhaften Informationsstand liegen kann.

Aber:
Wenn diese Begebenheiten Hinweischarakter genießen wollen, so müssen sie einfach hinlänglich bekannt sein, ansonsten sind sie nichts weiter als unverbindliche Anekdoten, von denen man allenfalls sagen kann:
Wenn es nicht wahr ist, so ist es doch gut erfunden.
So etwas ist amüsant beim gemütlichen Abendplausch, als Hinweis und Anregung zu vernünftiger Überlegung aber untauglich.

Bitte - alles keine Beweise, aber Hinweise, die unter die Haut gehen.

Nicht einmal das, wie ich ja ausführlich dargelegt habe.
Unter die Haut gehen diese Quisquilien nur dem, der eben gerade nicht auf vernünftige Überlegung setzt.
Befleißigte er sich derselben, fühlte er sich von diesen "Hinweisen" nicht einmal gekitzelt, vielleicht aber ob ihrer Dreistigkeit verärgert.

Und nicht zuletzt spielt für den Glauben an ein Leben nach dem Tod folgendes eine große Rolle: Die Liebe zu leben.
Mir ist es z.B. vollkommen bewusst, dass ich überaus gerne lebe. Und diesen kostbaren Schatz meiner Liebe, das Leben als Bewusstsein nämlich, diesen Schatz verliere ich nicht bei dem Gedanken, dass wir weiterleben.

Ganz schön konfus formuliert.
Wenn ich das Durcheinander mal aufzulösen versuche:
Wer gerne lebt, verlöre etwas, wenn er denken müsste, nach seinem Tod wäre nur noch Nichts.
Das mag ja eine Individuelle Einstellung sein, es gibt jedoch keinen Grund, diese zu verallgemeinern.
Beispiele gibt es genug, dass Lebensfreude und der Glaube an ein Leben nach dem Tod keineswegs so eng verzahnt sind, wie hier insinuiert.
Man betrachte sich doch einfach einmal Kinder. Die strotzen vor Lebensfreude (sofern missgünstige Erwachsene sie ihnen nicht austreiben) und verschwenden keinen Gedanken an ein Leben nach dem Tod.
Und selbst wenn durch Todesfälle in der Familie Kinder mit Sterben und Fragen: Was kommt danach? konfrontiert sind, steigt bald wieder die Lust am Leben auf und das, ohne dass irgendwelche Hoffnungen auf ein Leben nach dem Tod gehegt würden. Kinder sind da herrlich unbefangen.

Bei allen Leuten, die nicht an ein nachtodliches Leben glauben, habe zumindest ich das Gefühl, dass sie gar nicht so gern leben, dass das Leben nicht als ein Schatz gilt, den man ungern hergibt.

Ja, das ist es, was ich schon während des ganzen Postings erwartet habe, so ein beiläufiger Seitenhieb auf jene, welche nicht dem eigenen Eselspfad folgen.

Und dann gleich mit solch dickem Kaliber:

"Bei allen Leuten, die nicht an ein nachtodliches Leben glauben,,,"

Ich neige ja im allgemeinen nicht dazu, großen Leistungen meinen Respekt zu versagen, hier drängt sich mir jedoch der Verdacht auf, ich habe es mit einem Fall von dicker Aufschneiderei zu tun.
Mir fehlen zwar genaue Informationen betreffs der Größe von reinwiels Bekanntenkreis, dass er aber alle Leute kennt, die oben genannten Glauben nicht hegen, erscheint mir denn doch sehr unglaubhaft.
Und da muss eben obiger Satz beträchtlich eingeschränkt werden:
Vielleicht trifft es für jene, welche reinwiel kennt und die nicht an ein "nachtodliches" (ein putziges Wort) Leben glauben, zu, dass sie nicht gerne leben, das berechtigt ihn jedoch in gar keiner Weise, gleiches auch solchen zu unterstellen, welche er nicht kennt.
Man kann nämlich das eigene Leben durchaus als einen Schatz ansehen und sich damit abfinden, diesen irgendwann wieder hergeben zu müssen, ohne dass dies die Lebensfreude im Geringsten beeinträchtigen muss.
Mir jedenfalls geht es so!


Jabberwock
 
AW: Nachtodliches Leben?

Das eigene Ende

Der Weise sieht seinem eigenen Ende so entgegen, wie er allem entgegensieht:
Ohne Neugier, ohne Furcht.


Clemens Vargas Ramos: Im Schatten liegt das Universum (e-book)
 
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AW: Nachtodliches Leben?

Es gibt einen dauerhaften Zustand,
in dem Wachen, Traum und Tiefschlaf
wie Schemen anmuten. Sie sind wie Bilder,
die in einem Film über die Leinwand flimmern
- Ramana Maharshi, "Sei, was du bist!" und "Gespräche"
 
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