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Kann man Nietzsche seine Schriften als hedonistisch bezeichnen ?

Schwierig,denn bei Hitler stand der Menschenhass auf die Juden,was heißt das Kriege unterschiedliche Beweggründe haben können,aber wie sollte man einen Krieg heiligen,wenn es das überhaupt gibt:dontknow:

Naja solch ein Krieg (aus Hass auf eine Menschengruppe) kann man schlicht gesagt nicht heiligen. Da gibt es einfach keine guten Gründe dafür.
 
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Naja solch ein Krieg (aus Hass auf eine Menschengruppe) kann man schlicht gesagt nicht heiligen. Da gibt es einfach keine guten Gründe dafür.
Da aber täglich Propaganda betrieben,mit Tat und Wort ist eine Entscheidungsfindung :schaukel:nicht möglich,aber doch so gewollt und nicht verwunderlich,daß es so ist!
Wenn ich das Christentum verstehe ,wenn ich die Juden verstehe,wenn ich den Buddhismus verstehe und den Islam,frage ich mich was Adolf wollte wenn nicht die Weltherrschaft:blume2:
Wem sollte Mann/Frau einen Vorteil geben:dontknow:
 
Ja , das sehe ich auch so. Die ganze Konzeption des Dionysischen ist von dem Aspekt der Lust nicht zu trennen. Es geht hier eher um die schöpferische Macht des Dionysischen , nicht so sehr um ihre politische Form.
Nun, was ich meinte , ist, dass die Nazis rund um Hitler sich versucht haben bei Nietzsche zu bedienen und ihn in ihrem Sinne verfälscht haben (damit ihre Ideologie letztlich davon getragen wird). Die Konzeption des Willens zur Macht haben die Nazis im politischen Sinne versucht zu instrumentalisieren. Was aber bei Nietzsche, nicht in dem Sinne so gemeint und Nietzsche auch nicht auf das Politische beschränkt. Er spricht zwar auch von der "großen Politik", aber hat dies nicht mit seiner Konzeption des Willens zur Macht verbunden, soweit ich das sehe. Der Faschismus hingegen war auf eine Herrschaft der Menschen hinaus...

Nietzsche selbst ist ein Denker des Körpers - des "Leibes" um in seiner Sprache zu bleiben-, alles was im Sinne des Körpers ist "gut" (also auch seine Triebe). Nietzsche wendet sich ja im Zarathustra gegen die "Verächter des Leibes". Kurz alles was widernatürlich ist (z.B. Moral als Widernatur), ist für den Körper/Leib nicht gut und führt zwangsläufig zur "decadence". Es gibt sowas wie "leibfeindliche" Werte wie das Christentum sie mit ihren Werten propagiert hat (aus Nietzsches Sicht) und es gibt "leibfreundliche" Werte. Ich denke, der Hedonismus ist für den Leib gerade nicht widernatürlich im Sinne Nietzsches, falls ich dich da richtig verstehe.

Meinst du, dass Nietzsche gegen den Humanismus als Wert war oder dafür?

Soweit ich sehe, spricht ja Nietzsche auch von seiner "Humanität". Anderseits ist mir eine Stelle in Erinnerung, wo es heißt; "o Humanität, o Blödsinn" usw.., wo er sozusagen als Kritiker des traditionellen Humanismus auftaucht sozusagen.
Im Dezember 2000 gab es zum Anlass seines Geburtstage ein Symposium zur Frage seines Humanismus. http://www.muenster.de/~angergun/nietzsche.html
Sloterdijk brachte den interessanten und neuen Ansatz das Humanismus das menschliche betreffe und wenn Nietzsche die Bedürfnisse des Menschen quasi heiligt was kann es humaner geben. Allerdings setzt er damit den Hedoismus auch als Teil des Humanismus... Allgemein wird sonst unter Humanismus eher die Achtung und respektieren anderer Menschen als hoher Grundwerte verstanden mit der zentralen Ausrichtung humanitärer Hilfe als Solidargemeinschaft. Nietzsche bzw Sloterdijk dagegen respektieren zwar das Menschliche als Grundrecht in sich und in anderen und wollen es auch fördern - gegenüber von Solidargemeinschaften und organisierte Hilfe klingen sie eher verächtlich.... Eine Gesellschaftsform nach Nietzsche würde so aussehen das jeder seinen eigenen Berg mit See und einer Hütte hätte und die Menschen sich auch schon mal zuwinken......
 
Im Dezember 2000 gab es zum Anlass seines Geburtstage ein Symposium zur Frage seines Humanismus. http://www.muenster.de/~angergun/nietzsche.html
Sloterdijk brachte den interessanten und neuen Ansatz das Humanismus das menschliche betreffe und wenn Nietzsche die Bedürfnisse des Menschen quasi heiligt was kann es humaner geben. Allerdings setzt er damit den Hedoismus auch als Teil des Humanismus... Allgemein wird sonst unter Humanismus eher die Achtung und respektieren anderer Menschen als hoher Grundwerte verstanden mit der zentralen Ausrichtung humanitärer Hilfe als Solidargemeinschaft. Nietzsche bzw Sloterdijk dagegen respektieren zwar das Menschliche als Grundrecht in sich und in anderen und wollen es auch fördern - gegenüber von Solidargemeinschaften und organisierte Hilfe klingen sie eher verächtlich.... Eine Gesellschaftsform nach Nietzsche würde so aussehen das jeder seinen eigenen Berg mit See und einer Hütte hätte und die Menschen sich auch schon mal zuwinken......

Ja ich danke dir für den Hinweis. Ich finde interessant , dass Humanismus und Hedonismus hier zusammengebracht werden, weil das ja oft als zwei paar (philosophische) Schuhe betrachtet wird.

Nietzsche spricht ja von seiner Humanität. Daher auch "Menschliches-Allzumenschliches".

Andersseits spricht er von Humaität, oh Blödsinn... (sinngemäß)

Ja , was die Gesellschaftsform anbetrifft, habe ich auch diesen Eindruck bei Nietzsche.

Und Herr Sloterdijk ist mir auch nicht ganz unbekannt. Ich werde dem mal nachgehen. Danke für den Tipp..

PS: Soweit ich weiß , spricht auch Heidegger nicht so positiv vom Humanismus. Aber zum Hedonismus hat er sich glaube ich nicht geäußert. Soweit dazu erstmal.
 
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Eine Gesellschaftsform nach Nietzsche würde so aussehen das jeder seinen eigenen Berg mit See und einer Hütte hätte und die Menschen sich auch schon mal zuwinken......

Ich finde es bezeichnend, was über dem Tor zum Garten des Epikur steht:

"Tritt ein Fremder! Ein freundlicher Gastgeber wartet Dir auf mit Brot und Wasser im Überfluss, denn hier werden Deine Begierden nicht gereizt, sondern gestillt."

Wer ist der Gastgeber, die Natur? Dann wäre die Lehre einer lebensfreundlichen Philosophie doch die, das das Mangelerleben menschengemacht ist, indem wir das, was in Fülle umsonst bereitsteht nicht zu würdigen und zu teilen wissen.

Mit dem Anspruch auf Eigentum fängt die Entfremdung an, erst von der Natur, dann von seinen direkten Mitmenschen und schließlich von der Welt als etwas Ganzes in sich zusammenhängendes.
 
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