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Kann man Nietzsche seine Schriften als hedonistisch bezeichnen ?

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Nun Nietzsche spricht in den späten Schrift von der "Lust" (siehe z.B. Antichrist), aber ob er damit auch dionysische Ausschweifungen meinte, da bin ich nicht sicher.

Versteht man hier unter Hedonismus auch den sexuell-erotischen Hedonismus, um mal etwas provokativ zu fragen? Also, all das , was man auch mit dem Kult um den Gott Dionysos verbindet?
 
Ich wüsste nichts warum ausgerechnet die sexuelle Lust im hedoismusausgeklammert werden sollte..
 
Ich wüsste nichts warum ausgerechnet die sexuelle Lust im hedoismusausgeklammert werden sollte..

Ich weiß ja nicht, ob Nietzsche das auch meint, wenn er von Lust spricht . Im Willen zur Macht heißt (Kröner Ausgabe, S.672, 1023):

"Die Lust tritt auf, wo Gefühl der Macht."

Hier scheint er nur allgemein von Lust zu sprechen, z.B. Vielleicht gibt aber da auch andere Stellen , wo er das mit erotischer Lust verbindet.
 
Nietzsche verführte mit vielen Gedanken-Fäden mehrere Gedanken-Wege und nur ein Faden hat mit seiner eigenen Tiefe zu tun.
Für mich ein genialer Streich um den Menschen ihren eigenen Spiegel mit den vielen Spielmöglichkeiten aufzuzeigen.
Man läuft ständig in Gefahr, wenn man versucht nur Teile daraus zu gebrauchen.
Selbst seine eigenen früheren Wünsche und Triebe hat er dabei verknüpft und damit gespielt um zu zeigen, dass kein Mensch frei von solchen Trieben ist.
Der Umkehrschluß ist aber auch, dass kein Prophet davon freizusprechen ist.
Und die Rolle ,'der Führer' trieb er bis auf die Spitze, aber eben auch die klebrige Masse, die sich davon nicht wirklich trennen kann.

(Führer-Elite=Verführer) Nähe-Ekel
 
Heißt das nicht "Kann man dem Nietzsche seine Schriften als hedonistisch bezeichnen ?" ?
 
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Ich weiß ja nicht, ob Nietzsche das auch meint, wenn er von Lust spricht . Im Willen zur Macht heißt (Kröner Ausgabe, S.672, 1023):

"Die Lust tritt auf, wo Gefühl der Macht."

Hier scheint er nur allgemein von Lust zu sprechen, z.B. Vielleicht gibt aber da auch andere Stellen , wo er das mit erotischer Lust verbindet.

nun - ich denke hier zb
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Wollust: allen busshemdigen Leib-Verächtern ihr Stachel und Pfahl, und als »Welt« verflucht bei allen Hinterweltlern: denn sie höhnt und narrt alle Wirr- und Irr-Lehrer.

Wollust: dem Gesindel das langsame Feuer, auf dem es verbrannt wird; allem wurmichten Holze, allen stinkenden Lumpen der bereite Brunst- und Brodel-Ofen.

Wollust: für die freien Herzen unschuldig und frei, das Garten-Glück der Erde, aller Zukunft Dankes-Überschwang an das Jetzt.

Wollust: nur dem Welken ein süsslich Gift, für die Löwen-Willigen aber die grosse Herzstärkung, und der ehrfürchtig geschonte Wein der Weine.

Wollust: das grosse Gleichniss-Glück für höheres Glück und höchste Hoffnung. Vielem nämlich ist Ehe verheissen und mehr als Ehe, –

– Vielem, das fremder sich ist, als Mann und Weib: – und wer begriff es ganz, wie fremd sich Mann und Weib sind!

Wollust: – doch ich will Zäune um meine Gedanken haben und auch noch um meine Worte: dass mir nicht in meine Gärten die Schweine und Schwärmer brechen! –
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http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3248/65
 
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