oktoberwind
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Im Alter von 83 Jahren ist ein ganz großer der europäischen Literatur, der Niederländer Harry Mulisch gestorben. Er erlag seinem Krebsleiden im Kreise seiner Familie.
Obwohl die Aussagen der Protagonisten in Romanen nicht die eigene Meinung des Autoren wiedergeben, können sie doch ein Licht auf den Verfasser werfen, denn er hat sie hat gedacht. In diesem Sinne ein paar Zitate:
“...ich glaube, jeder Mensch hat eigentlich das Gefühl, dass er nicht dazugehört, zum Leben der anderen Menschen. Daß er irgendwie etwas anderes ist, ein Gast, und er gibt sich alle nur erdenkliche Mühe, um dafür zu sorgen, daß die anderen es nicht merken. Das ist das Gefühl, das alle Menschen gemein haben, und gerade deshalb gehören sie zueinander.”
(aus dem Roman “Zwei Frauen“)
“Die Wirklichkeit war nie etwas anderes als ein Kommentar zur Kunst.”
“Schriftsteller waren verrückt: das bewies schon die Tatsache, dass sie Schriftsteller geworden waren.”
(aus dem Roman “Höchste Zeit”)
“Das unterscheidet dich von einem Schriftsteller, denn der hat diesen Beruf nie ergreifen wollen: Er entpuppte sich als solcher. Derjenige, der es werden möchte, ist es offenbar nicht, auch wenn er ein noch so fleißiger Verbalisierer ist. Man muss nicht nur erzählen können, sondern auch etwas zu erzählen haben, und das hast du offensichtlich nicht. ... Schreiben ist eigentlich unmöglich: Es ist etwa so, als wolle man von einem Fotografen verlangen, mit Blitzlicht ein Bild von seinem eigenen Schatten zu machen.”
“Vielleicht, denkst du, ist eigentlich nichts mehr von Bedeutung, vielleicht hat der Mensch die Schwelle zur Ära des großen Schulterzuckens überschritten, in der nur noch lustlos herumgelungert wird, bevor jemand die Glocke läutet, das große Licht anmacht und die Rechnung präsentiert.”
(aus dem Roman “Die Elemente”)
Obwohl die Aussagen der Protagonisten in Romanen nicht die eigene Meinung des Autoren wiedergeben, können sie doch ein Licht auf den Verfasser werfen, denn er hat sie hat gedacht. In diesem Sinne ein paar Zitate:
“...ich glaube, jeder Mensch hat eigentlich das Gefühl, dass er nicht dazugehört, zum Leben der anderen Menschen. Daß er irgendwie etwas anderes ist, ein Gast, und er gibt sich alle nur erdenkliche Mühe, um dafür zu sorgen, daß die anderen es nicht merken. Das ist das Gefühl, das alle Menschen gemein haben, und gerade deshalb gehören sie zueinander.”
(aus dem Roman “Zwei Frauen“)
“Die Wirklichkeit war nie etwas anderes als ein Kommentar zur Kunst.”
“Schriftsteller waren verrückt: das bewies schon die Tatsache, dass sie Schriftsteller geworden waren.”
(aus dem Roman “Höchste Zeit”)
“Das unterscheidet dich von einem Schriftsteller, denn der hat diesen Beruf nie ergreifen wollen: Er entpuppte sich als solcher. Derjenige, der es werden möchte, ist es offenbar nicht, auch wenn er ein noch so fleißiger Verbalisierer ist. Man muss nicht nur erzählen können, sondern auch etwas zu erzählen haben, und das hast du offensichtlich nicht. ... Schreiben ist eigentlich unmöglich: Es ist etwa so, als wolle man von einem Fotografen verlangen, mit Blitzlicht ein Bild von seinem eigenen Schatten zu machen.”
“Vielleicht, denkst du, ist eigentlich nichts mehr von Bedeutung, vielleicht hat der Mensch die Schwelle zur Ära des großen Schulterzuckens überschritten, in der nur noch lustlos herumgelungert wird, bevor jemand die Glocke läutet, das große Licht anmacht und die Rechnung präsentiert.”
(aus dem Roman “Die Elemente”)