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in memoriam Harry Mulisch

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AW: in memoriam Harry Mulisch

Ich denke, Mulisch meint schon, dass die Vorstellung von einer Sache bisweilen wichtiger sein kann als die Sache selbst. Für alle kreativen Kräfte, denke ich, ist das nachvollziehbar.
Marx hat das mal in das schöne Bild gefasst (nur paraphrasiert): Eine Biene könne kunstvollere Bauwerke erzeugen als mancher menschliche Baumeister; was aber jede menschliche Baumeister einer Biene voraus habe, sei der Plan, die Vorstellung von der Ausführung erst einmal im Kopf zu haben.
 
AW: in memoriam Harry Mulisch

1. Ich denke, Mulisch meint schon, dass die Vorstellung von einer Sache bisweilen wichtiger sein kann als die Sache selbst.
2. Für alle kreativen Kräfte, denke ich, ist das nachvollziehbar.
3. Marx hat das mal in das schöne Bild gefasst (nur paraphrasiert): Eine Biene könne kunstvollere Bauwerke erzeugen als mancher menschliche Baumeister; was aber jede menschliche Baumeister einer Biene voraus habe, sei der Plan, die Vorstellung von der Ausführung erst einmal im Kopf zu haben.

Zu 1.:
Mulisch war wahrscheinlich kein Phänomenologe ...:dontknow: (womit ich jetzt aber keine erkenntnistheoretische Diskussion über das Verhältnis von "Sache" und "vorgestellter Sache" eröffnen will).
Zu 2.:
Deshalb hatte A. EINSTEIN wahrscheinlich auch diesen Satz formuliert:
"Imagination is more important than knowledge."
Zu 3.:
Ja, und MARX hatte unter dem Einfluß der philosophischen Anthropologie HEGEL's die Selbstverwirklichung des Menschen auch an die schöpferische (= kreative) Arbeit gebunden, wodurch sich der Mensch von der Biene unterscheidet, die, bedingt durch ihre instinkthaft-genetische Ausstattung, immer an eine bestimmmte Art des Bauens "gefesselt" bleibt ...
Der blaue moebius
 
AW: in memoriam Harry Mulisch

Habe im Zuge meiner Harry-Mulisch-Erinnerungslektüre auch "Das Attentat" noch einmal quer gelesen und bin dabei auf folgenden bemerkenswerten Satz gestoßen:
"Anscheinend war die Vorstellung manchmal richtiger als die Wirklichkeit."

... "richtiger" oder "wichtiger" ... :confused:
Na ja, ist wahrscheinlich nicht so wichtig ... :)
 
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AW: in memoriam Harry Mulisch

“...ich glaube, jeder Mensch hat eigentlich das Gefühl, dass er nicht dazugehört, zum Leben der anderen Menschen. Daß er irgendwie etwas anderes ist, ein Gast, und er gibt sich alle nur erdenkliche Mühe, um dafür zu sorgen, daß die anderen es nicht merken. Das ist das Gefühl, das alle Menschen gemein haben, und gerade deshalb gehören sie zueinander.”

(aus dem Roman “Zwei Frauen“)

Dies ist der einzige Roman, den ich von ihm las. Das ist so bezeichnend, denn nachdem ich das Werk bewertet hatte, wollte ich keins mehr lesen, und die getragene Schwere welche die Zeilen mit sich brachten, ließen mir keine andere Wahl, als den Roman mit einer 4 zu zensieren.

Über ähnlichen Inhalt hatte ich schon andere gelesen......doch wenn ein Werk nicht mindestens eine 3 aufweist, dann bleib ich bei dem Autor nicht lange, es sei denn, er stammt aus einer Epoche weit vor dem ersten Weltkrieg.
 
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