• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Hiob

AW: Hiob

hallo zwetsche

was ist Herrschaft kruder Glaubensvorstellungen

lg binchen

Hallo Binchen,

damit meine ich Glauben, der auf Furcht und nicht auf Hoffnung angelegt ist. Die Satansgestalt dient zur Polarisierug. Wenn ich einen Teufel erfinde, bedarf es zwangsläufig eines Gottes als Gegenpol, Ethik und Humanismus reichen dazu eben nicht mehr aus. Denn es handelt sich ja um eine metaphysiche Macht. Kein Wunder, daß nicht nur die technische sondern auch die Entwicklung sozialer und demokratischer Gedanken im Mittelalter so lange stillstand. Manch einer hätte es heute gerne wieder so, von den Fundamentalisten des Islam bis zum Christentum.

Die Erfindung des Teufels ist eine höchst unglückliche Erfindung, denn durch die Projezierung der realen Probleme auf eine solche Gestalt wird nicht nur die Problemlösung verhindert, nein, auch dem Mißbrauch und der Unterdrückung sind Tür und Tor geöffnet. Die Scheiterhaufen des Spätmittelalters sind dafür nicht das einzige Beispiel (naja, grins, immerhin bedeutete ja die Inquisitionsmaxime strafprozessual einen echten Fortschritt gegenüber dem frühmittelalterlichen Systems des "Gottesbeweises". Die Inquisitionsmaxime bestimmt ja auch heute noch den deutschen Strafprozeß. Nur leider war die Art und Weise, wie man im Spätmittelalter meinte, die tatsächlichen Abläufe erforschen zu können, d.h. die Folter, wenig geeignet und so kam es zu unbeschreiblichen Brutalitäten. Interessant auch in dem Zusammenhang, daß mancher daraus bis heute nicht gelernt hat und so einen Inquisitionsprozeß für ein adäquates Mittel hält).

Viele Grüße
Zwetsche
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
AW: Hiob

hallo fussel,

bei hiob fällt mir nur immer ein dass gott wie ein süchtigerspieler rüber kommt, der den teufel mal kurz zeigt wie gläubig seine spielfiguren sind und sie deshalb mal kurz fertig macht.

ein ziehmlich verantwortungsloser gott der nur um zu beweisen wie cool er ist andere ins unglück stürzt - rechthaberisch und egozentrisch.

mir fällt dazu noch ein dass ich das so nicht glaube.
für mich ist gott einer der den menschen gewähren lässt der seiner seele alles erlaub, sprich wenn diese erleben möchte zu sterben oder die pest zu bekommen wird gott ihm diesen wunsch erfüllen.

auf hiob gemünzt wäre es wie folgt abgelaufen:
als seele will er reichtum und armut erfahren wie auch gesundheit und krankheit.
gott sagt ihm dieses zu und er wird als mensch geboren - weil er als seele vollkommen ist und sowas nicht erfahren könnte.
und so kommts wie es kommen muss.
rest ist ja bekannt.

lg binchen

hallo Binchen,
Ijobs Hoffnung und Vertrauen

Ijob 19,23 Dass doch meine Worte geschrieben würden, / in einer Inschrift eingegraben
Ijob 19,24 mit eisernem Griffel und mit Blei, / für immer gehauen in den Fels.
Ijob 19,25 Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, / als Letzter erhebt er sich über dem Staub.
Ijob 19,26 Ohne meine Haut, die so zerfetzte, / und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.

Ijob hat nicht nur den Teufel gezeigt das er Prüfungen bestehen konnte, sondern Ijob sollte allen Menschen ein Beispiel sein, in bezug auf Gottvertrauen, Geduld, und unerschütterlichen Glauben an Gott, dafür wurde er belohnt.
Der Herr segnet uns wenn wir in Prüfungen treu bleiben.Dazu wurde es auch in der Heiligen Schrift niedergeschrieben. Es kann uns als Beispiel dienen, wie wir uns in Prüfungen verhalten sollen.
 
Werbung:
AW: Hiob

Also für mich ist das Buch Hiob ein äußerst interessantes Werk, das sich sehr ausgereifter literarischer Mittel bedient, um eine klare Botschaft zu vermitteln: der Mensch soll nicht über Gott urteilen; er soll also Gott nicht im Glück preisen und im Unglück verfluchen.

Zu diesen literarischen Mitteln gehören vor allem die Übertreibung, der Dialog und die parabelhafte Erzählung. Für mich ist das Buch Hiob ein ganz großes Stück Literatur, das in seiner extremen Klarheit für jeden Glauben gilt, nicht nur für den der Israeliten.

Besonders gilt es auch für den Null-Gott-Glauben (!): man soll das, was einem widerfährt, nicht beurteilen. Es genügt, es anzunehmen.

lg Frankie
 
Zurück
Oben