Himmelblau
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Muzmuz schrieb:zumal dein posting eigentlich an hartmut gerichtet ist, kommentiere ich es (noch) nicht umfassend
nur zur "frechheit"; dass gentechnisch nicht veränderte produkte gekennzeichnet sind:
erstens einmal achten nur jene kunden darauf, die wert auf gentechnisch nicht veränderte produkte legen
für diese ist es dann leicht, solche zu erkennen
wenn sie die kennzeichnung entdeckt haben, wollen sie das produkt und müssen nicht weiter den ganzen text auf der verpackung nach einer kennzeichnung gentechnisch veränderter produkte durchsuchen
zweitens sind hesteller solcher produkte darauf erpicht, dass die kennzeichnung gut erkennbar ist
wären anbieter gentechnisch veränderter produkte gesetzlich gezwungen, eine kennzeichnung anzubringen, würden sie jene eher ins kleingedruckte verschieben, nur um halt dem gesetz genüge zu tun
das machte es den kunden viel schwieriger, ihre wunschware zu erkennen
leider ist in weiten teilen der bevölkerung eine anti-gentechnik-hysterie gang und gäbe
wenig wissen, viele vorurteile, mediale panikmache, politische opportunisten und fertig ist der salat
schon in der frühzeit des ackerbaus wurde gentechnik betrieben
jede züchtung, sei es nun pflanzen oder tiere ist gentechnik
es haben sich nur neue werkzeuge ergeben
natürlich haben neue werkzeuge ein gefahrenpotential; jede technologie, aber auch jede ideologie hat ein solches
alles hat mehrere seiten, gentechnik ist da keine ausnahme
wer macht sich moralische gedanken, wenn durch "normale" züchtung eine zinnoberfarbene rose mit gelben streifen entsteht ?
züchtung moralisch erlauben, gentechnik aber nicht, ist so wie medizin erlauben, jedoch chirurgie nicht
als die chirurgie in den kinderschuhen steckte, waren die menschen auch voller angst und abneigung, aber das hat sich glücklicherweise gelegt
selbiges wird im falle der gentechnik eintreten, wahrscheinlich in wenigen jahrzehnten
grotesk allerdings sind beispielsweise anti-gentechnik-verfechter, die an diabetes leiden
ohne gentechnisch veränderte escherichia coli wären viele von ihnen wahrscheinlich nicht mehr am leben, denn insulin, gewonnen aus dem pankreas von rindern, reicht nicht aus und ist zu kostenintensiv, um eine weltweite versorgung zu gewährleisten
Hallo Muzmuz,
war interessant Dein Beitrag und hat mich angeregt Nachforschungen zu betreiben.
Die Pharmazeutin bestätigte Deine Aussage über das Insulinpräparat,
"Ja aber nicht diese grausliche Gentechnik wo man fremde Gene einer Art zufügt.
Das Insulingen wird Bakterien eingesetzt und dieses nach deren Vermehrung wieder isoliert."
Las dann weiter in der Wikipedia:
Gentechnisch veränderte Produkte müssen seit 2004 in der EU (es sei denn sie wurden verfüttert) gekennzeichnet sein.
Trotzdem bin ich mißtrauisch, vor allem pharmazeutische Produkte haben zur Zeit einen Sojaboom.
Und wenn ich dann ein Vitamin E Präparat mit einem Weizenfeld auf dem Prospekt sehe und nach Erkundigung erfahre, das dieses Vitamin E aus Soja gewonnen wird, stärkt das auch nicht gerade mein Vertrauen.
Der Mäusetest mit gentechnisch veränderten Erbsen in Australien stimmt mich auch nicht zuversichtig.
Die Pestizidverträglichkeit mancher genveränderten Produkte dürfte ebenfalls nicht gesundheitsfördernd für Menschen sein.
Nicht zu vergessen die Abhängigkeit der Bauern von den Saatgutproduzenten.
Die Insulinherstellung ist lebensnotwendig, da hast Du schon Recht
und vielleicht ist die Gentechnik wirklich ein Segen für die Menschen.
Aber
Wenn man eine fremde Pflanze ist (und das war schon immer sehr klug),
ist man nur einen kleinen Teil und sieht ob sie verträglich ist und schlägt sich nicht gleich den Bauch voll.
Und noch ein alter Spruch: Der Mensch ist was er ißt.
Deshalb halte ich Langzeitstudien in diesem Fall angebracht und zwar auch auf erbgutverändernde Wirkung hin, bevor die ganze Menschheit damit gespeist wird.
MfG
Triskell