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Gentechnik

Zitat von JaneS:
Die reichen Länder beuten die armen Länder immer noch aus.

D gilt als reiches Land. Wenn, bitteschön beuten wir aus?

Arme Länder gibt es in Fülle. Wir könnten sie alle mal der reihe nach durchgehen und sehen, wer von wem ausgebeutet wird.
Afrika ist das Armenhaus der Welt.
Fangen wir mal oben an:

Ägypten:
hängt am Tropf der Weizenlieferungen aus USA. Hat riesenprobleme mit seiner Bevölkerungsexplosion, einzige einnahmen Suezkanal und tourismus. Das bisschen Frühgemüse nach Europa....
Lybien:
Hat große Erdölvorkommen, die werden zu Weltmarktpreisen verkauft, die Bevölkerung lebt für afrikanische Verhältnisse gut, keine Überbevölkerung
Tunesien, Algerien, Marokko:
arme Länder, tourismus-einnahmen, etwas Öl in A., etwas Salpeter in M (ehemals spanisch sahara)
Somalia, Äthiopien, Sudan
durch Bürgerkriege zerrüttet, Infrastruktur zerstört,
da ist nichts „auszubeuten“
Scheichtümer:
das andere Extrem: Reichtum wie in 1001 Nacht, sie beuten uns aus, denn die Ölpreise orientieren sich am Weltmarkt, und der wird zZ. bestimmt durch den aufwand für das Nordseeöl, die Afrikaner fördern es zu einem zehntel der Kosten und verkaufen es teuer.
Tschad, Niger, Zentralafrikanische R.
bettelarm immer schon, dort ist nichts zu holen

vielleicht setzt jemand die Liste fort?

Claus
 
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Schau da mal rein.

http://www.welthaus.at/

Man muss unterscheiden zwischen einer dünnen reichen Oberschicht und der in Armut lebenden Bevölkerung. Nahrungsmittel (Soja, ...) werden natürlich nicht von den armen Leuten selbst exportiert.

Es ist nun einmal unser Konsumverhalten, das z.B. zu vermehrtem Sojaanbau führt. Oder schau dir an, was sich in Almeria (Spanien = EU-Land!) tut! Das ist Ausbeutung, und zwar von Mensch und Umwelt!

MfG
Jane
 
@ Claus

Wen beuten wir aus?
Ist das eine wirklich ernst gemeinte Frage?

Neben dem Link von JaneS empfehle ich: reisen!

Wo meinst du, daß Tchibo und die Discounter ihre Billigware herbekommen? Meinst du, daß ein billiges T-Shirt im Herstellungsland mehr als ein paar Cents hinterläßt? Dazu vielleicht ein kleines Beispiel: Ein gutes Polo Shirt kostet in Asien etwa 1,50 US$ inklusive Material, Verarbeitung, Verpackung und Druck. Wenn du also vielleicht 30.- Euro bezahlst, dann ist das von der Fabrik bis zu dir um .....% teurer geworden. Hmm, wer hat das Geld nun eingesteckt?

Es hat schon einen Grund, wenn deutsche Firmen ins Ausland gehen und vor allem in die sogenannten Billiglohnländer, da dort die Leute nur das absolute Minimum bekommen.

Tut mir leid, aber Deutschland ist da nicht anders.
 
Zitat von JaneS
Es ist nun einmal unser Konsumverhalten, das z.B. zu vermehrtem Sojaanbau führt. Oder schau dir an, was sich in Almeria (Spanien = EU-Land!) tut! Das ist Ausbeutung, und zwar von Mensch und Umwelt!

Die Brasilianer wollen unbedingt Zucker nach europa verkaufen und beklagen die staatliche subventionierung des Zuckerrübenanbaus.

Sollen wir also unsere Bauern ruinieren und die Monokulturen in Südamerika noch weiter ausufern lassen?
Wir würden dazu beitragen, daß Menschen dort ihre Umwelt zerstören und von uns ausgebeutet werden.

Du bist also gegen den freien Zugang der Landwirtschaftsprodukte auf den europäischen Markt. Richtig.

Aber wir kommen ganz vom Thema ab.

Gruß von Claus
 
Claus schrieb:
D gilt als reiches Land. Wenn, bitteschön beuten wir aus?

hi claus,

du vielleicht nicht, ich sicher nicht. allein schon mangels möglichkeit.
im gegenteil: auch ich als einfacher mensch werde hier bei uns abgezockt.

nimm mal das polobeispiel von louiz:
ein polo von lacoste gibts hier in der regel nicht unter 59,-€.
gut einen € kostet es im billiglohnland.
wenn die firmen löhne zahlen würden, von denen die menschen dort in würde leben könnten, hier hier preise sogar gesenkt würden, selbst dann kommt immer noch eine zahl auf der habenseite raus.
aber das widerspricht dem kapitalismus, denn was zählt, das ist lediglich eins: profit. und selbst das reicht nicht. auch in zeiten von rekordgewinnen werden arbeitnehmer "freigesetzt" - sprich gefeuert - lediglich um den aktienkurs und damit den gewinn weniger (denn nur wenige, meist großaktionäre, welche in der regel wieder andere konzerne sind haben von kleinen und kleisten schwankungen nennenswerten gewinn) zu maximieren.

sicher, als einzelner kann ich mein konsumverhalten ändern und keine waren kaufen die auf diese art hergestellt wurden (zumindest teilweise), aber das ist lediglich ein tropfen auf den heißen stein. zudem: ich muß mir erst einmal leisten können auf diese waren verzichten zu können. angefangen bei, statt aldi-kaffee, fair-trade-kaffee, der nun mal deutlich teurer ist, bis hin zum polohemd aus norwegischer produktion für das ich nun mal 79.-€ zahle, statt 14,99€ bei ca.
nimm die deutsche durchschnittsfamilie ... .

vor ort sieht das leben nunmal anders aus als in den medien.
warum nur?

rätselnderweise
dex
 
Zitat von louiz:
Neben dem Link von JaneS empfehle ich: reisen!

ja, weißt Du das ist so eine zweischneidige Sache.
Viel Urlaub kann ich mir nicht gönnen, (bin kein Arbeitnehmer mit 35 stunden Woche und 6 Wochen bezahltem Urlaub) und wenn ich reise, dann will ich mich erholen, dann auch noch das Elend der Welt um mich zu sehen, das könnte ich nicht ertragen.

Wo meinst du, daß Tchibo und die Discounter ihre Billigware herbekommen?

Ach so ist das gemeint.
nmK drängen die chinesen ganz aggressiv auf unsere und die amerikanischen Märkte mit ihren Billigprodukten.
Sollen wir nun ablehnen und sagen: nein danke, wir kaufen nichts, das ist uns zu billig?
Haben es die chinesen schon einmal beklagt, daß sie von uns ausgebeutet werden?

Anderes Beispiel: ich kenne recht gut, wie die Nordseekrabben nach Marokko transportiert, dort von Billiglohnarbeiterinnen ausgepuhlt und dann wieder zurückgebracht werden.
Was wäre die alternative?
Wir lassen das hier machen wie früher, der Staat zahlt Kombilohn, die Krabben sind um vielfaches teurer. Und in Marokko gehen die Arbeitsplätze verloren, oft ein Segen für die ganze familie.
Wem wäre damit geholfen?

fragt Claus
 
Zitat von dextra:
zudem: ich muß mir erst einmal leisten können auf diese waren verzichten zu können. angefangen bei, statt aldi-kaffee, fair-trade-kaffee

so ist es.
Und wenn ich mir nicht den teppich kaufe, der durch Kinderarbeit in der türkei gefertigt wurde, sondern den Teppich mit Brief und Siegel, daß ihn Erwachsene hergestellt haben, wer garantiert mir, daß meine gut gemeinten Mehrausgaben nicht von den gleichen ausbeutern eingesteckt werden?

Wenn in einem Land Kinder ausgebeutet werden, dann hat die regierung dort für Abhilfe zu sorgen, und nicht der europäische Verbraucher.

Und wer garantiert mir, daß der fair trade Kaffee nicht von der gleichen Plantage kommt wie der Aldi Kaffee? vergleichbar mit dem großflächigen betrug mit den freilaufenden super-bio-öko-Eiern?
Hier sind die Politiker gefordert, eine ethisch vertretbare tierhaltung gesetzlich durchzusetzen.

Gruß von Claus
 
@ Claus

Mit Polemik ist der Sache ja nun auch nicht geholfen.

Wenn du das Elend nicht sehen willst, dann kann ich das in gewisser Weise verstehen, aber man muß deshalb ja nicht gleich in den Elfenbeinturm und sein eigenes Land von alledem ausnehmen, oder? Tut mir ja leid, aber Deutschland ist da in keiner Weise besser als all die anderen Industriestaaten.

Sicher, man kann nun Beispiele anführen und mehr Beispiele und doch bleibt eines bestehen: in den Industrienationen klagen wir, wenn wir uns das Auto nicht mehr leisten können, das Essen zu teuer wird oder auch der Urlaub kürzer ausfallen muß. In anderen Ländern gibt es kein ausreichendes Essen und Urlaub ist unbekannt. Kinder sterben des Hungers und Menschen können sich nicht einmal einfachste Medizin leisten. Wenn du gelegentlich ins Fernsehen schaust oder Zeitung liest, dann ist dir das auch nicht verborgen geblieben.

Agrarsubventionen sind sicherlich das letzte was dieser Planet braucht, denn die armen Länder kommen bei uns schon nicht mehr auf den Markt, weil wir für jede Kuh tausende an Euro bezahlen. Chancengleichheit gibt es an dieser Stelle noch lange nicht.

Und die Chinesen: ich habe dort mehrere Jahre gelebt und kann dir sagen, daß man die Armen dort nicht fragt, ob sie das witzig finden. Ich kann dir versichern, daß dein Urlaub restlos im Eimer wäre, wenn du sehen würdest, was ich schon gesehen habe.

Eingedenk dessen sollten wir etwas mehr Verständnis aufbringen und vielleicht mal an soetwas wie ausgleichende Gerechtigkeit denken. Das ist natürlich auch mit Verzicht verbunden.
 
@ claus

Es gibt eine schöne Werbung vom WWF: "If the buying stopps, the killing will stop".

Überleg dir mal in einer stillen Stunde, ob du dich wirklich aus aller Verantwortung stehlen kannst und alles den Politikern überlassen solltest oder ob es deine Verpflichtung als Mensch ist, an den Dingen aktiven Anteil zu nehmen und für die Schwächeren einzutreten.

Ich denke das hat vor 2006 Jahren mal einer so gemeint oder ähnlich.
 
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In anderen Ländern gibt es kein ausreichendes Essen und Urlaub ist unbekannt. Kinder sterben des Hungers und Menschen können sich nicht einmal einfachste Medizin leisten. Wenn du gelegentlich ins Fernsehen schaust oder Zeitung liest, dann ist dir das auch nicht verborgen geblieben

Ja sicher!

Aber was kann man tun, wenn man die grauslichen bilder aus Afrika?
Wie kann man verhindern, daß jedes mit unseren Spenden vorm Verhungern gerette Kind nicht 10 Nachkommen hat, denen es dann noch schlimmer ergeht?

Man kann nur traurig zusehen, wie zB. Simbabwe, einst die Kornkammer Afrikas, dem gleichen Schicksal entgegengeht.

Da hilft es gar nichts, im 3.Welt-Laden (der jetzt komischerweise 1.Welt Laden heißt)
irgendwas handgeschnitztes oder handgewebtes zu kaufen.

Die Bauern hierzulande pfeifen jetzt schon auf dem letzten Loch, wenn wir dann noch mit billigen Landwirtschaftsprodukten aus der 3 Welt überschwemmt werden (obwohl die Leute dort verhungern), dann wandert hier nicht nur die Industrie ab, dann geht auch noch die Landwirtschaft kaputt.

meint Claus
 
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