• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gentechnik

Claus schrieb:
Wie kann man verhindern, daß jedes mit unseren Spenden vorm Verhungern gerette Kind nicht 10 Nachkommen hat, denen es dann noch schlimmer ergeht?

keine netten worte claus - aber es stimmt.

ziel und lösung kann nicht das am hängen tropf der entwicklungshilfe sein.
wenn hilfe, dann hilfe zur selbsthilfe.
aber auch das kann in die hose gehen, und wird in die hose gehen, wenn diese länder, diese kulturen in unsere industrielle lebensform, oder in abhängigkeit von dieser gepusht werden sollen.

warum können andere menschen, andere kulturen nicht in ihren angestammten lebensverhältnissen, kulturformen und religionen leben?
liegt doch auf der hand: weil die industrienationen, bzw. die "kapitalisten" dann keine neuen absatzmärkte, billigarbeiter und rohstoffquellen unter ihrer kontrolle hätten ... .
ich muß nunmal meines nachbarn beet zertrampeln, wenn ich mir seine früchte aneignen möchte. aber das will ich nunmal jedes jahr, also geb schenke ich ihm ein wenig zurück, daß er im nächsten jahr wieder für mich anbauen kann. wenn ich ihm auch noch glauben mache, daß ich großzügig bin, daß mein gott der bessere ist, dann ists perfekt (kolonialismus vereinfacht - kapitalismus ebenso). und wenn der schmutzige nachbar stänkert, dann setze ich ihn auf die "achse des bösen" und laß ihn von meinen knechten vermöbeln ... .

vielleicht sind ja die urkolonialisten und missionare mit hehren zielen gestartet ;-) ..., vielleicht?

immerdasbestehoffenderweise
dex
 
Werbung:
Lieber Dextra! Lieber Louiz!

Da ich Euch leider noch nicht wieder bewerten kann, möchte ich einfach hier sagen, dass ich es beeindruckend finde, wie treffend Ihr argumentiert und formuliert! :)

Claus schrieb:
Sollen wir also unsere Bauern ruinieren und die Monokulturen in Südamerika noch weiter ausufern lassen?
Wir würden dazu beitragen, daß Menschen dort ihre Umwelt zerstören und von uns ausgebeutet werden.

Du bist also gegen den freien Zugang der Landwirtschaftsprodukte auf den europäischen Markt. Richtig.

Aber wir kommen ganz vom Thema ab.
Hi Claus,
Unsere Bauern ruinieren wir ohnehin, wenn wir billiges ausländisches Obst und Gemüse kaufen.

Aber du hast recht, wir kommen vom Thema ab. Vielleicht sollten wir einen entsprechenden Thread aufmachen?

dextra schrieb:
sicher, als einzelner kann ich mein konsumverhalten ändern und keine waren kaufen die auf diese art hergestellt wurden (zumindest teilweise), aber das ist lediglich ein tropfen auf den heißen stein. zudem: ich muß mir erst einmal leisten können auf diese waren verzichten zu können. angefangen bei, statt aldi-kaffee, fair-trade-kaffee, der nun mal deutlich teurer ist, bis hin zum polohemd aus norwegischer produktion für das ich nun mal 79.-€ zahle, statt 14,99€ bei ca.
nimm die deutsche durchschnittsfamilie ... .
Nun, dex, man sollte den eigenen Einfluss nicht unterschätzen. Du gibst ja mit deinen Worten und Taten auch ein Beispiel! Viele "Einzelne" können schon etwas bewirken. Na, und "steter Tropfen höhlt den Stein"! :)

Was das "leisten Können" betrifft: Der Durchschnittsbürger im Westen leistet sich eine ganze Menge. Natürlich sind die Lebenshaltungskosten hoch, aber schau mal, was die meisten Leute alles kaufen! Von sehr viel modischer Kleidung über relativ teure Fertignahrung bis zu neuen Autos, von all den Geräten ganz zu schweigen! Also, ich denke, wenn ich mir statt fünf billiger neuer T-Shirts ein teures kaufe, müsste das doch machbar sein. Auch hier: Qualität vor Quantität. Wenn die billigen Shirts nach dem ersten Waschen die Form verlieren, hat man sowieso nicht wirklich was davon. Mein Vater pflegte zu sagen: "Wer billig kauft, kauft teuer"

Claus schrieb:
Anderes Beispiel: ich kenne recht gut, wie die Nordseekrabben nach Marokko transportiert, dort von Billiglohnarbeiterinnen ausgepuhlt und dann wieder zurückgebracht werden.
Was wäre die alternative?
Wir lassen das hier machen wie früher, der Staat zahlt Kombilohn, die Krabben sind um vielfaches teurer. Und in Marokko gehen die Arbeitsplätze verloren, oft ein Segen für die ganze familie.
Wem wäre damit geholfen?
Es geht darum, sinnvolle Arbeitsplätze zu schaffen. Nach dem Motto: Global denken, regional handeln.

Liebe Grüße
Jane
 
Claus schrieb:
Und wenn ich mir nicht den teppich kaufe, der durch Kinderarbeit in der türkei gefertigt wurde, sondern den Teppich mit Brief und Siegel, daß ihn Erwachsene hergestellt haben, wer garantiert mir, daß meine gut gemeinten Mehrausgaben nicht von den gleichen ausbeutern eingesteckt werden?

Wenn in einem Land Kinder ausgebeutet werden, dann hat die regierung dort für Abhilfe zu sorgen, und nicht der europäische Verbraucher.

Und wer garantiert mir, daß der fair trade Kaffee nicht von der gleichen Plantage kommt wie der Aldi Kaffee? vergleichbar mit dem großflächigen betrug mit den freilaufenden super-bio-öko-Eiern?
Hier sind die Politiker gefordert, eine ethisch vertretbare tierhaltung gesetzlich durchzusetzen.
Wie wär's mit unabhängigen Kontrollen?
 
dextra schrieb:
zu diesem thema habe ich einen recht guten science-fiction-roman gelesen. hier wurden mutationen und problematiken nach gentechnikpannen anschaulich und nachvollziehbar beschrieben. es gab am ende zwei große klassen/rassen: die menschen und die "muties". fiktion oder realitätsnah? wenn ich das buch wieder finde setze ich mal für interessierte titel und autor hier rein.
Zu Mutationen kommt es auf jeden Fall bei den Viren, Pilzen und Bakterien, die normalerweise diese Pflanzen befallen.
Es wäre einfältig zu glauben, daß diese extrem anpassungsfähigen Lebewesen nicht mutieren, um an ihre Nahrung zu kommen.

MfG

Triskell
 
louiz30 schrieb:
Eingedenk dessen sollten wir etwas mehr Verständnis aufbringen und vielleicht mal an soetwas wie ausgleichende Gerechtigkeit denken. Das ist natürlich auch mit Verzicht verbunden.
Hallo Louiz,
genau das ist der Punkt: es ist mit Verzicht verbunden. Das würden wir alle aushalten und obwohl unser Lebensstandard ein bisschen sinken würde, würde sich unsere Lebensqualität sogar verbessern. Aber der bloße Gedanke an Verzicht scheint den meisten Menschen unerträglich! Wie Rüdiger Dahlke sagt: Wir leben im Zeitalter der Dosissteigerung. Wir wollen immer noch mehr.

Claus schrieb:
Die Bauern hierzulande pfeifen jetzt schon auf dem letzten Loch, wenn wir dann noch mit billigen Landwirtschaftsprodukten aus der 3 Welt überschwemmt werden (obwohl die Leute dort verhungern), dann wandert hier nicht nur die Industrie ab, dann geht auch noch die Landwirtschaft kaputt.
Na bitte! Und was schließen wir daraus? Regionale Produkte kaufen, auch wenn sie teurer sind, um die heimische Landwirtschaft zu unterstützen? Wär nicht schlecht. Und in der dritten Welt könnten die Anbauflächen für die Ernährung der eigenen Bevölkerung genutzt werden.

dextra schrieb:
ziel und lösung kann nicht das am hängen tropf der entwicklungshilfe sein.
wenn hilfe, dann hilfe zur selbsthilfe.
aber auch das kann in die hose gehen, und wird in die hose gehen, wenn diese länder, diese kulturen in unsere industrielle lebensform, oder in abhängigkeit von dieser gepusht werden sollen.
Das wäre echte Hilfe und nicht ein Almosen-Geben.
Zweiter Punkt: Dazu muss man die Toleranz aufbringen, eine Kultur, eine Lebensform, anders als die eigene, wirklich gelten zu lassen! Da ist neben Toleranz auch Achtung gefordert!

warum können andere menschen, andere kulturen nicht in ihren angestammten lebensverhältnissen, kulturformen und religionen leben?
liegt doch auf der hand: weil die industrienationen, bzw. die "kapitalisten" dann keine neuen absatzmärkte, billigarbeiter und rohstoffquellen unter ihrer kontrolle hätten ... .
ich muß nunmal meines nachbarn beet zertrampeln, wenn ich mir seine früchte aneignen möchte. aber das will ich nunmal jedes jahr, also geb schenke ich ihm ein wenig zurück, daß er im nächsten jahr wieder für mich anbauen kann. wenn ich ihm auch noch glauben mache, daß ich großzügig bin, daß mein gott der bessere ist, dann ists perfekt (kolonialismus vereinfacht - kapitalismus ebenso). und wenn der schmutzige nachbar stänkert, dann setze ich ihn auf die "achse des bösen" und laß ihn von meinen knechten vermöbeln ... .
Das ist traurig aber wahr!

vielleicht sind ja die urkolonialisten und missionare mit hehren zielen gestartet ;-) ..., vielleicht?
hmmm... :confused:

LG
Jane
 
Zitat von JaneS:
Na bitte! Und was schließen wir daraus? Regionale Produkte kaufen, auch wenn sie teurer sind, um die heimische Landwirtschaft zu unterstützen? Wär nicht schlecht. Und in der dritten Welt könnten die Anbauflächen für die Ernährung der eigenen Bevölkerung genutzt werden.


Na, sag ich doch immerzu:

keinen rohrzucker aus Brasilien. Nicht noch mehr Wald roden fü die Monokulturen. Unseren rübenzucker von unseren Bauern!

Claus
 
Claus schrieb:
so ist es.
Und wenn ich mir nicht den teppich kaufe, der durch Kinderarbeit in der türkei gefertigt wurde, sondern den Teppich mit Brief und Siegel, daß ihn Erwachsene hergestellt haben, wer garantiert mir, daß meine gut gemeinten Mehrausgaben nicht von den gleichen ausbeutern eingesteckt werden?

Wenn in einem Land Kinder ausgebeutet werden, dann hat die regierung dort für Abhilfe zu sorgen, und nicht der europäische Verbraucher.
Die Geschichte mit den handgewebten Teppiche ist typisch für die Welt in der wir leben.
Planet dumm und dümmer.
Nichts hält mehr in unserer Wegwerfgesellschaft, aber die Teppiche müssen mühsam handgeknüpft sein.
Obwohl diese doch biologisch abbaubar sind.
Mir kommt unser Wirtschaftssystem vor wie diese Bauarbeiter bei den Fraggles im Kinderfernsehen.
Für mich ergibt das einen Unsinn.

Diesen Ärger mußte ich, als ehemalige Textilrestauratorin, loswerden.
 
ja was ist los?
schon die luft raus?
und über was diskutieren wir nun eigentlich?
gentechnik oder/und über entwicklungshilfe?

lg binchen
 
Werbung:
Mir stehen mal wieder die Haare zu Berge....

unsere armen, armen Bauern..... das ich nicht lache. 95% unserer lieben
Bauern bauen doch nicht das an was gebraucht wird sondern das wofür es
die meisten Subventionen gibt! Das gleiche gilt bei der Tierhaltung.

Biohöfe?,.... wie schön das die Pflanzen und der Boden nicht mit Pestiziden
behandelt werden.... würde sich nicht immer wieder herausstellen das bereits
der Samen selber behandelt wurde.

:wut1:
Phoenix
 
Zurück
Oben