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Gentechnik

Himmelblau

New Member
Registriert
17. Februar 2005
Beiträge
411
Muzmuz schrieb:
zumal dein posting eigentlich an hartmut gerichtet ist, kommentiere ich es (noch) nicht umfassend

nur zur "frechheit"; dass gentechnisch nicht veränderte produkte gekennzeichnet sind:

erstens einmal achten nur jene kunden darauf, die wert auf gentechnisch nicht veränderte produkte legen
für diese ist es dann leicht, solche zu erkennen
wenn sie die kennzeichnung entdeckt haben, wollen sie das produkt und müssen nicht weiter den ganzen text auf der verpackung nach einer kennzeichnung gentechnisch veränderter produkte durchsuchen

zweitens sind hesteller solcher produkte darauf erpicht, dass die kennzeichnung gut erkennbar ist
wären anbieter gentechnisch veränderter produkte gesetzlich gezwungen, eine kennzeichnung anzubringen, würden sie jene eher ins kleingedruckte verschieben, nur um halt dem gesetz genüge zu tun
das machte es den kunden viel schwieriger, ihre wunschware zu erkennen

leider ist in weiten teilen der bevölkerung eine anti-gentechnik-hysterie gang und gäbe
wenig wissen, viele vorurteile, mediale panikmache, politische opportunisten und fertig ist der salat
schon in der frühzeit des ackerbaus wurde gentechnik betrieben
jede züchtung, sei es nun pflanzen oder tiere ist gentechnik
es haben sich nur neue werkzeuge ergeben

natürlich haben neue werkzeuge ein gefahrenpotential; jede technologie, aber auch jede ideologie hat ein solches
alles hat mehrere seiten, gentechnik ist da keine ausnahme
wer macht sich moralische gedanken, wenn durch "normale" züchtung eine zinnoberfarbene rose mit gelben streifen entsteht ?
züchtung moralisch erlauben, gentechnik aber nicht, ist so wie medizin erlauben, jedoch chirurgie nicht
als die chirurgie in den kinderschuhen steckte, waren die menschen auch voller angst und abneigung, aber das hat sich glücklicherweise gelegt
selbiges wird im falle der gentechnik eintreten, wahrscheinlich in wenigen jahrzehnten
grotesk allerdings sind beispielsweise anti-gentechnik-verfechter, die an diabetes leiden
ohne gentechnisch veränderte escherichia coli wären viele von ihnen wahrscheinlich nicht mehr am leben, denn insulin, gewonnen aus dem pankreas von rindern, reicht nicht aus und ist zu kostenintensiv, um eine weltweite versorgung zu gewährleisten


Hallo Muzmuz,
war interessant Dein Beitrag und hat mich angeregt Nachforschungen zu betreiben.
Die Pharmazeutin bestätigte Deine Aussage über das Insulinpräparat,
"Ja aber nicht diese grausliche Gentechnik wo man fremde Gene einer Art zufügt.
Das Insulingen wird Bakterien eingesetzt und dieses nach deren Vermehrung wieder isoliert."

Las dann weiter in der Wikipedia:
Gentechnisch veränderte Produkte müssen seit 2004 in der EU (es sei denn sie wurden verfüttert) gekennzeichnet sein.
Trotzdem bin ich mißtrauisch, vor allem pharmazeutische Produkte haben zur Zeit einen Sojaboom.
Und wenn ich dann ein Vitamin E Präparat mit einem Weizenfeld auf dem Prospekt sehe und nach Erkundigung erfahre, das dieses Vitamin E aus Soja gewonnen wird, stärkt das auch nicht gerade mein Vertrauen.
Der Mäusetest mit gentechnisch veränderten Erbsen in Australien stimmt mich auch nicht zuversichtig.
Die Pestizidverträglichkeit mancher genveränderten Produkte dürfte ebenfalls nicht gesundheitsfördernd für Menschen sein.
Nicht zu vergessen die Abhängigkeit der Bauern von den Saatgutproduzenten.

Die Insulinherstellung ist lebensnotwendig, da hast Du schon Recht
und vielleicht ist die Gentechnik wirklich ein Segen für die Menschen.
Aber
Wenn man eine fremde Pflanze ist (und das war schon immer sehr klug),
ist man nur einen kleinen Teil und sieht ob sie verträglich ist und schlägt sich nicht gleich den Bauch voll.
Und noch ein alter Spruch: Der Mensch ist was er ißt.
Deshalb halte ich Langzeitstudien in diesem Fall angebracht und zwar auch auf erbgutverändernde Wirkung hin, bevor die ganze Menschheit damit gespeist wird.

MfG

Triskell
 
Werbung:
Triskell schrieb:
Hallo Muzmuz,
war interessant Dein Beitrag und hat mich angeregt Nachforschungen zu betreiben.
Die Pharmazeutin bestätigte Deine Aussage über das Insulinpräparat,
"Ja aber nicht diese grausliche Gentechnik wo man fremde Gene einer Art zufügt.
Das Insulingen wird Bakterien eingesetzt und dieses nach deren Vermehrung wieder isoliert."

Las dann weiter in der Wikipedia:
Gentechnisch veränderte Produkte müssen seit 2004 in der EU (es sei denn sie wurden verfüttert) gekennzeichnet sein.
Trotzdem bin ich mißtrauisch, vor allem pharmazeutische Produkte haben zur Zeit einen Sojaboom.
Und wenn ich dann ein Vitamin E Präparat mit einem Weizenfeld auf dem Prospekt sehe und nach Erkundigung erfahre, das dieses Vitamin E aus Soja gewonnen wird, stärkt das auch nicht gerade mein Vertrauen.
Der Mäusetest mit gentechnisch veränderten Erbsen in Australien stimmt mich auch nicht zuversichtig.
Die Pestizidverträglichkeit mancher genveränderten Produkte dürfte ebenfalls nicht gesundheitsfördernd für Menschen sein.
Nicht zu vergessen die Abhängigkeit der Bauern von den Saatgutproduzenten.

Die Insulinherstellung ist lebensnotwendig, da hast Du schon Recht
und vielleicht ist die Gentechnik wirklich ein Segen für die Menschen.
Aber
Wenn man eine fremde Pflanze ist (und das war schon immer sehr klug),
ist man nur einen kleinen Teil und sieht ob sie verträglich ist und schlägt sich nicht gleich den Bauch voll.
Und noch ein alter Spruch: Der Mensch ist was er ißt.
Deshalb halte ich Langzeitstudien in diesem Fall angebracht und zwar auch auf erbgutverändernde Wirkung hin, bevor die ganze Menschheit damit gespeist wird.

MfG

Triskell

hallo,

den escherichia coli wird bzw wurde jenes gen eingebaut, das die produktionsinformation für humanverträgliches insulin trägt
diese bakterien produzieren also insulin
nachdem sie sich genug vermehrt haben und sich dabei eine ausreichende menge and insulin gebildet hatte, werden sie lysiert (aufgelöst, gekillt, etc....) und das insulin extrahiert

langzeitstudien über die wirkung gentechnisch neu geschaffener arten kann sicherlich kein fehler sein, nur besteht das gefahrenpotential (welches ich für äußerst gering halte) bei jeder art, auch wenn sie ohne menschliches zutun oder durch konventionelle züchtung entstanden ist

die haltung "was der bauer net kennt, des frisst er net" ist nachvollziehbar und hat auch seine berechtigung, nur wird sie sowieso beinahe völlig ignoriert
eine gewisse vorsicht ist selbstverständlich angebracht, aber teilweise artet diese vorsicht schon in anst oder sogar panik aus

lg,
Muzmuz
 
eine gewisse vorsicht ist selbstverständlich angebracht, aber teilweise artet diese vorsicht schon in anst oder sogar panik aus

genau das ist das Problem, Muzmuz.

Und die Panikmacher haben es zu verantworten, wenn wir noch weiter ins Hintertreffen geraten mit der Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet und eines Tages das importieren müssen, was wir exportieren könnten.

Zudem ist der Hunger in weiten Teilen der dritten welt nicht nur auf Krieg, Mißwirtschaft und Bevölkerungsexplosion zurückzuführen, sondern auch auf das Fehlen schädlingsresistenter Pflanzen.

Oft sind es die gleichen Leute, die hier Sturm laufen gegen Gentechnik, die Armut und Elend in den Entwicklungsländern beklagen. Mit Biolandwirtschaft kann man eben keine exponentiell wachsende Bevölkerung satt machen.

Gruß von Claus
 
Zum Thema "Gentechnik" und "Hunger in der Welt":

http://www.we-feed-the-world.at/facts.htm

Liebe Grüße
Jane

Gerade Biolandwirtschaft legt Wert auf regionale Produkte und braucht kein Soja aus armen Ländern um unseren ungesunden, weil überhöhten Fleischkonsum zu ermöglichen! Hunger ist kein Schicksal!
Wie heißt es so treffend in einem Kinderlied von Fredrik Vahle?
"Armer Mann und reicher Mann
standen da und sah'n sich an,
und der Arme sagte bleich:
'Wär' ich nicht arm, wärst du nicht reich!'"
 
Ich finde sorgfältige Langzeitstudien für absolut Notwendig, verhindern läßt sich die Gentechnik sowieso nicht, ob leider wird man ja in Zukunft sehen.
Aber sowas gravierendes und unberechenbares wie dies sollte doch gut erforscht sein bevor man es auf unser sensibeles Ökosystem losläßt.
 
Trist schrieb:
Ich finde sorgfältige Langzeitstudien für absolut Notwendig, verhindern läßt sich die Gentechnik sowieso nicht, ob leider wird man ja in Zukunft sehen.
Aber sowas gravierendes und unberechenbares wie dies sollte doch gut erforscht sein bevor man es auf unser sensibeles Ökosystem losläßt.
Mag schon sein, dass wir die Gentechnik nicht verhindern können, aber wir sollten auch nicht vorschnell das Handtuch werfen!
Ansonsten sehe ich das so wie du, und ich fürchte, dass sie nicht so unbedenklich ist, wie man uns glauben machen will.

LG
Jane
 
genmanipuliertes gemüse, also ich muss sagen unsere tomaten begeistern mich auch immer wieder!
wenn ich sie gegen die wand haue prallt sie wie ein gummiball ab und bleibt heil.
und selbst nach sechs monaten kann ich die tomaten aus dem kühlschrank nehmen und sie sind noch knackig und frisch,

nur eins mag ich an diesen dingern nicht!
erstens ist ihre haut fest und hart, ja und zweitens haben die wohl irgendwie das "geschmacks-gen" vergessen. :D

lg binchen
 
Irgendwie ist die Gentechnik für mich so etwas wie die Alchemie. Da ist ein System, das wir nicht in seiner Ganzheit verstehen und wir fangen schon mal an zu experimentieren. Das ist in Ordnung, doch die Ergebnisse auf die Menschheit und die Natur loszulassen erscheint mir dich waghalsig.

Wer sich eine DNA Struktur mal anschaut wird unschwer erkennen, daß dies ein außerordentlich komplexes System ist. Welche Basen nun welche Auswirkungen haben, ist nur teilweise bekannt, jedoch ist nahezu nichts bekannt über die Wechselwirkung der einzelnen Abschnitte zueinander.

Was heute wie eine nette Banane oder Tomate aussieht, könnte morgen schon der Herd für Mißbildungen oder neue Krankheiten sein. Abstreiten kann das keiner und die Wahrscheinlichkeitsrechnungen der Wissenschaftler sind eben keine Fakten. Fakt ist, daß man darüber eigentlich viel zu wenig weiß. Das beunruhigt mich.

Die Probleme Afrikas lassen sich sicherlich langfristig nicht durch Genmanipulation lösen, dafür sind auch diese Probleme zu komplex. Zudem wäre noch daran zu denken, warum man in dieser Welt Nahrungsmittel zerstört, um die Marktpreise zu erhalten und andere haben zu wenig zu essen.

Vielleicht sollten wir nicht nach neuen Putzmitteln suchen, sondern versuchen das Haus schon von Anfang an nicht schmutzig zu machen. Vielleicht würden wir ja keine Gentomaten brauchen, wenn wir keine Überbevölkerung hätten und so wie meine Großeltern die Tomaten aus dem Garten holen.

Ich lehne solche Produkte - bis auf weiteres - entschieden ab.
 
louiz30 schrieb:
Wer sich eine DNA Struktur mal anschaut wird unschwer erkennen, daß dies ein außerordentlich komplexes System ist. Welche Basen nun welche Auswirkungen haben, ist nur teilweise bekannt, jedoch ist nahezu nichts bekannt über die Wechselwirkung der einzelnen Abschnitte zueinander.

Was heute wie eine nette Banane oder Tomate aussieht, könnte morgen schon der Herd für Mißbildungen oder neue Krankheiten sein. Abstreiten kann das keiner und die Wahrscheinlichkeitsrechnungen der Wissenschaftler sind eben keine Fakten. Fakt ist, daß man darüber eigentlich viel zu wenig weiß. Das beunruhigt mich.
So sehe ich das auch, lieber louiz30! Was die Öffentlichkeit erfährt, sind fast immer nur die Jubelmeldungen. Die Pannen und das Leid, das solche Experimente verursachen, werden meist tunlichst verschwiegen.

Die Probleme Afrikas lassen sich sicherlich langfristig nicht durch Genmanipulation lösen, dafür sind auch diese Probleme zu komplex. Zudem wäre noch daran zu denken, warum man in dieser Welt Nahrungsmittel zerstört, um die Marktpreise zu erhalten und andere haben zu wenig zu essen.
So ist es. Die Gentechnik kann den Hunger in der Welt nicht besiegen. Wäre der Kampf gegen die Armut wirklich ein Ziel der Mächtigen, hätten sie das längst geschafft.

Vielleicht sollten wir nicht nach neuen Putzmitteln suchen, sondern versuchen das Haus schon von Anfang an nicht schmutzig zu machen. Vielleicht würden wir ja keine Gentomaten brauchen, wenn wir keine Überbevölkerung hätten und so wie meine Großeltern die Tomaten aus dem Garten holen.
Genau! Und selbst das beste Putzmittel kann das Putzen nicht ersetzen. Und wenn man putzt, tut's auch ein unschädliches Mittel!

Was die Überbevölkerung betrifft: Ich habe mir leider die Zahlen nicht gemerkt, aber letztens habe ich gelesen, dass die Welt noch unglaublich viel mehr Menschen ernähren könnte, wenn anders (=fair und nachhaltig) gewirtschaftet würde!
Die reichen Länder beuten die armen Länder immer noch aus. Wir leben im reichen Teil dieser Welt. Das ist angenehm, bringt aber auch Verantwortung mit sich, die wir als Konsumenten (denn als solche haben wir die Macht dazu!) endlich wahrnehmen müssen!
Ich glaube, oft scheitert das einfach am mangelnden Wissen und die fehlende Einsicht in die Zusammenhänge!

Liebe Grüße
Jane
 
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Binchen schrieb:
, ja und zweitens haben die wohl irgendwie das "geschmacks-gen" vergessen. :D

lg binchen

irgendwas muß ja ge(h)n und wenns nur der geschmack ist. :pcwut:

ich kann dir und louiz und jane nur zustimmen und die gentechnik ablehnen.
sicher fällt es mir schwer etwas auf den ersten blick nützliches abzulehnen.
ich bin auch ungern ein "reichsbedenkenträger", aber eine neue "technik", deren auswirkungen erst in generationen absehbar sind auf die menschheit loszulassen halte ich für verfrüht und unverantwortlich.

aber wie bereits gesagt wurde: der besen löst nicht das problem. nur das ergebnis läßt sich mehr schlecht als recht in die ecken fegen.

zu diesem thema habe ich einen recht guten science-fiction-roman gelesen. hier wurden mutationen und problematiken nach gentechnikpannen anschaulich und nachvollziehbar beschrieben. es gab am ende zwei große klassen/rassen: die menschen und die "muties". fiktion oder realitätsnah? wenn ich das buch wieder finde setze ich mal für interessierte titel und autor hier rein.

zudem kommt es zu einer weiteren, verstärkten klassenbildung: diejenigen die sich teures biofutter leisten können und diejenigen die gen-nahrung verzehren müssen. und wen triffts im falle einer panne wieder zuerst: die weniger priviligierten bürger "unserer welt" und die masse der "dritten welt". aber wie gesagt: is n´ja nix neues, war immer so, is immer so, ham wa uns dran gewöhnt ... :pcwut:

g(a)e(h)nenderweise
dex
 
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