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Gebrauch der Femininform "in"

hallo ziensemann
Meine Frage: Muss das sein? Ist es nicht ein spärlicher Sieg der Frauenbewegeung? Denn es gibt zumeist keinen eigenständigen weiblichen Begriff, er kann nur durch Anhängen von „in“ gebildet werden.
ich muss dir leider recht geben, es ist schwachsinnig.
ich mein allein das wörter wie "die schüler" noch unterteilt werden in "die schülerinnen" ist idiotisch, denn "die schüler" beinhalten ja sowohl weibliche wie männliche schüler.

einen plural in männlich und weiblich zu unterteilen tut weh, sehr weh.
es heisst ja auch nicht "liebe menschen und menschinnen!"
man kann es mit der emanzipation auch übertreiben, ja sogar gute sachen mit solchen aktionen ins lächerliche ziehen.

ich kann es keinem mann verübeln wenn er über soviel schwachsinn den kopfschüttelt, der frau die arbeit weg nimmt und sie an den haaren wieder zum herd schleift und kurz sagt "du, kochen".

lg binchen
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich habe mal spaßeshalber Mitarbeiterinnen in GOOGLE eingeben. Dieses sind aktuell die beiden ersten Fundstellen

http://www.philoscience.unibe.ch/leute/index.html

http://www.kfunigraz.ac.at/imbmwww/mitarbeiter.html

D.h. in Universitäten und ähnlichen Organisationen wird Wert darauf gelegt, dass entweder

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
oder MitarbeiterInnen

über einer Liste der beschäftigten Mitarbeiter steht. Zufall?

Mich kratzt es wenig, was da steht, aber offensichtlich ist es im öffentlichen Leben "Pflicht", diese Überschrift über einer Mitarbeiterliste zu verwenden. Und auch in Rundmails usw. sind diese Formen wohl "Vorschrift".

Ich arbeite noch 2 Stunden wöchentlich ehrenamtlich als PC-Anleiter bei einem Verein, der psychisch Kranken eine Zuverdienstmöglichkeit bietet, und auch da wird Wert auf die Anrede "MitarbeiterInnen" in Briefen usw. gelegt.

Mit Emanzipation hat für mich (und wohl auch für wirklich emanzipierte Mitarbeiterinnen) diese Form der Anrede in Briefen usw. wenig zu tun, nicht wahr liebe Mit-DenkerInnen;-))
 
Zuletzt bearbeitet:
baerliner schrieb:
.

Mit Emanzipation hat für mich (und wohl auch für wirklich emanzipierte Mitarbeiterinnen) diese Form der Anrede in Briefen usw. wenig zu tun, nicht wahr liebe Mit-DenkerInnen;-))

heute beim mittagessen: "reich ma bitte die salzstreuerIn rüber"

sorry ;-)


emanzipierterweise
dex
 
Zitat von Brit:
Es gibt übrigens Feministen wie auch Feministinnen. Ich kenne Männer, die von sich behaupten, die ersten Feministen gewesen zu sein. Aber ob es erst Feministen und dann Feministinnen gab oder umgekehrt, weiß ich ehrlich gesagt nicht

Nun müssen ja die Männer gelegentlich schon um Gleichberechtigung kämpfen.

Ich kenne einen fall, da hat wurde in einem Amt die „Frauenbeaufragte“ dazu aufgefordert, sich auch für die Männer einzusetzen.

Wenn sie es nun tut, ist sie die erste Maskulistin. Wenn die Männer dann selbst ihre Interessen in die Hand nehmen, sind es die Maskulisten.

Es sollten sich dann mal die FeministInnen und MakulistInnen zusammentun, um diesen Schwachsinn wieder aus der Welt zu schaffen.

meint Claus
 
Ich, weiblich, stehe wohl unter den Frauen allein da.
Mich stört diese "In" Form.
Zumal sie bei Begriffen gebraucht wird, bei der ,meiner Ansicht nach, das Geschlecht der Person uninteressant ist.
Aber da ich mit dieser Meinung in der Minderheit bin und Herr Klestil mich nicht mehr mit Österreicherrinnen anspricht,
kann ich damit leben.

MfG

Triskell
 
Triskell schrieb:
Ich, weiblich, stehe wohl unter den Frauen allein da.
Mich stört diese "In" Form.
Prächtig, Deine Meinung; aber ganz so allein stehst Du nicht da. Ich kenne eine ganze Reihe von selbstbewussten Frauen, die betonen, dass sie es nicht nötig haben, mit der weiblichen Form "Mitarbeiterin" angesprochen zu werden. Sie sind sich - zumeist mit Kindern gesegnet - ihres Wertes und ihrer Würde auch ohne Suffix "in" sicher.

Zitat Claus
Wenn sie es nun tut, ist sie die erste Maskulistin. Wenn die Männer dann selbst ihre Interessen in die Hand nehmen, sind es die Maskulisten.

Es sollten sich dann mal die FeministInnen und MakulistInnen zusammentun, um diesen Schwachsinn wieder aus der Welt zu schaffen.
Zitat Ende

Herzerfrischend, welch originelle Beiträge zu diesem Thema geschrieben werden. Darauf muss man erst mal kommen: Maskulinisten und Maskulinistinnen. Aber sprachlogisch wäre es nur konsequent.
Die sprachliche Perversion geht inzwischen so weit, dass es in einem Vereinsschreiben heißt: "Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder".
Darf man darüber noch lachen oder muss man schon weinen?
Mit Adventsgruß Ziesemann
 
Binchen schrieb:
hallo ziensemann
ich muss dir leider recht geben, es ist schwachsinnig.
ich mein allein das wörter wie "die schüler" noch unterteilt werden in "die schülerinnen" ist idiotisch, denn "die schüler" beinhalten ja sowohl weibliche wie männliche schüler.

einen plural in männlich und weiblich zu unterteilen tut weh, sehr weh.
es heisst ja auch nicht "liebe menschen und menschinnen!"
man kann es mit der emanzipation auch übertreiben, ja sogar gute sachen mit solchen aktionen ins lächerliche ziehen.

ich kann es keinem mann verübeln wenn er über soviel schwachsinn den kopfschüttelt, der frau die arbeit weg nimmt und sie an den haaren wieder zum herd schleift und kurz sagt "du, kochen".

lg binchen
Entschuldige binchen, dass ich erst jetzt auf Deinen Beitrag antworte, irgendwie hatte ich ihn aus dem Blick verloren, obwohl er mir natürlich aus dem Herzen spricht. Ich finde, damit wird die deutsche Sprache geradezu verhunzt, in einer guten Rede lässt sich das schon gar nicht mehr ausdrücken, dieses "in". Übrigens, ofttmals wird das Suffix bei Anreden verschluckt. Müntefering beispielsweise redet bei SPD-Versammlungen immer nur von "Genossinn und Genossen" oder "Parteifreundinn und Perteifreunden"..
Aber: Zurück zum Herd möchte ich die Frauen denn doch nicht schleifen...
Grüß Dich - Ziesemann
 
Also für mich gehört es einfach zu einer höflichen Umgangsform das zu Beginn einer Rede / Rundschreiben oder was auch immer die Geschlechter einzeln angesprochen werden. Das empfinde ich einfach als richtig.
Im weiteren Verlauf finde ich es schwachsinnig. Wenn von Bürgern o.ä. die Rede ist, bin ich als Frau doch nicht ausgeschlossen. Es ist einfach ein Überbegriff. Um bei dem Bsp. Bürger zu bleiben, Bürger sind wir doch alle - egal ob männlich oder weiblich - da muß ich das nicht noch x-mal hervorgehoben haben.
Zudem zerreißt es unheimlich den Text wenn ständig beide Geschlechter einzeln hervorgehoben werden. Ich selber verliere dann schnell die Lust mir etwas durchzulesen.

Noch als kleine Anmerkung für 'Maskulisten'.
Seit letztem Jahr muß bei Stellenangeboten z.Bsp. nach einer/einem Sekretär/Sekretärin gesucht werden. Wenn ich jetzt 'nur' eine Sekretärin suche, diskrimminiere ich dann gleich die Männer? :confused:

Phoenix
 
Phoenix schrieb:
Seit letztem Jahr muß bei Stellenangeboten z.Bsp. nach einer/einem Sekretär/Sekretärin gesucht werden. Wenn ich jetzt 'nur' eine Sekretärin suche, diskrimminiere ich dann gleich die Männer? :confused:

Phoenix

Was heißt muss? Dürfen medienrechtlich solche Stellenanzeigen nicht anders abgefasst werden, obwohl der Anbieter die Stelle ausdrücklich nur mit einer Sekretärin besetzen will und alle andern Bewerbungen eh aussortiert?

Das wär ja der Schwachsinn hoch drei, den ich mir aber gut vorstellen kann.
 
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Also, wenn ich hier lese, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Frauen hier auch von der "männlichen" Form der Anrede angesprochen fühlen, dann bin ich wirklich hocherfreut.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass die Einführung der weiblichen Formulierungen sehr hohe Wogen geschlagen hat, weil es eben nicht selbstverständlich war, dass auch Frauen GEMEINT sein sollten. Offizielle Anrede in einem Schreiben an ein Amt war z.B. (in den Sechzigern und Anfang der Siebziger) "Sehr geehrte Herren", wurde langsam abgelöst von "Sehr geehrte Damen und Herren", als nach und nach auch Frauen Positionen erhielten, wo sie die Post nicht nur öffneten sondern auch lasen und bearbeiteten.

Also diese komplizierten Formulierungen haben eine notwendige Entwicklung hinter sich. Ohne den Einsatz der - damals ziemlich streitbaren und heftig kämpfenden - Feministinnen könnten die jungen Frauen heute nicht so locker vom Hocker die "lächerliche und lästige Schreibweise" vom Tisch fegen, denn möglicherweise wäre noch immer keiner an ihrer Meinung interessiert.

Es hat sich für mich also ausgezahlt, damals als militante Emanze beschimpft zu werden, wenn es jetzt gar nicht mehr anders vorstellbar ist, als dass mit den "männlichen" Begriffen eigentlich geschlechtsneutrale Begriffe gemeint sind.

herzlich
lilith
 
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