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Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

es gibt kein ganzes alles Einzelteile die niemals ein ganzes ausmachen
imperativ ausmachen könnten.
erster satz nietzsche

Es steht Dir frei, wie Du das sehen/empfinden/Dir vorstellen möchtest, meinetwegen auch so, wie Herr Nietzsche es vordenkt. Hauptsache, das daraus resultierende Lebensgefühl gefällt.
 
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AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Also, versuchen wir es weiter. Mir ist noch immer nicht klar, was du, Blue, und Thomas Metzinger sagen wollt ...

Ich kannte Metzinger bis vor 3 Wochen nicht und habe auch noch kein Buch von ihm gelesen. Allerdings faszinieren mich seine Schlüsse, die meinen Überlegungen sehr nahe kommen und die Philosophie aus neurologischer Sicht bestätigen. Des Weiteren habe ich festgestellt, dass einige Teilnehmer aus anderen Foren ähnliche Gedanken hegen. Das stimmt mich positiv, auch wenn die Philosophie, die wir vertreten, keine für den Menschen Erfreuliche ist.

Die Aussage "wir sind niemand" klingt provokant und unlogisch ...

Obwohl ich gerne provoziere tue ich es genau hier nicht. Ich hinterfrage sie permanent und bin auch sehr froh über die (wenigen) konstruktiven Kommentare, die dies genauso tun. Ich komme aber immer mehr zum Schluss, dass diese Theorie logisch und stimmig ist.

... denn sie widerspricht unser aller Erfahrung, die uns sagt, dass wir eben doch sind.

Genau diese Erfahrung hat zu Denkbarrieren geführt, die zumindest mich nicht weitergebracht haben und nur weitere Fragen aufwarfen. Nun sind die Wichtigsten für mich gelöst.

Being no one ist eine mögliche Antwort auf die uralte Frage, woraus wir eigentlich bestehen. Und sie wird hier negiert, weil unser Selbst nun, nach ein paar neuen, naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, als Software angesehen wird? Sehe ich das richtig? Als individuell konfigurierte Instanz eines Programms, das derzeit auf rund 8 Mrd. Plattformen läuft? Ist es das, worauf ihr hinaus wollt?

In einem anderen Thema hatte ich geschrieben:

Einfach gesagt besteht die Menschheit nicht aus 8 Milliarden Menschen mit verschiedenen Ich-Bewusstseins sondern nur aus einem Menschenbewusstsein mit 8 Milliarden Persönlichkeiten.

Blue
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Es steht Dir frei, wie Du das sehen/empfinden/Dir vorstellen möchtest, meinetwegen auch so, wie Herr Nietzsche es vordenkt. Hauptsache, das daraus resultierende Lebensgefühl gefällt.


ja, so kann es auch betrachtet werden, jepp einfach mal schnell
mit Nietzsche spass machen und dabei vergessen, wie genial er war.
als nur als reslutierendes Lebensgefühl empfundenes
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Wenn du es schon unbedingt in der Computerterminologie ausdrücken willst, dann ist das Ich der je aktuelle Zustand eines sich selbst modifizierenden Programmes.
Eigentlich würden hier anstelle eines Programmes ja Analog-Bausteine
besser passen, aber die kennt vermutlich erst recht wieder kein Schwein.


Woher du bei einer Weltbevölkerung von rund 7 Milliarden Menschen die 8 Milliarden Plattformen nehmen willst, das bleibt auch ein Rätsel.

Ob analog oder digital, das ist doch nebensächlich. Auf jeden Fall begeht ihr einen Irrtum, wenn ihr davon ausgeht, dass das momentane Image (aktuelles Bewusstsein) alles sein könnte. Und es ist kein Programm, sondern nur Inhalt, freilich einer, der längerfristig gesehen, auch die Firmware modifiziert. Dabei ist die ganze Angelegenheit vielschichtig, umfassend, und es ist nur die Frage, was von dem rieseigen Datenbestand noch wie in das Bewusstsein Einfluss findet. Verstandlichen Zugriff haben wir nur auf einen verschwindend kleinen Teil davon. Verstehen können wir noch weniger. Nicht zuletzt deshalb rede ich von Anmaßung und grandioser Selbstüberschätzung, wenn Leute meinen, sich selbst verstehen zu können.

Gut, wir sind nur 7,2 Mrd, ich dachte, es wären ein paar hundert Mio mehr. Spielt das eine Rolle?

Ich kannte Metzinger bis vor 3 Wochen nicht und habe auch noch kein Buch von ihm gelesen. Allerdings faszinieren mich seine Schlüsse, die meinen Überlegungen sehr nahe kommen und die Philosophie aus neurologischer Sicht bestätigen. Des Weiteren habe ich festgestellt, dass einige Teilnehmer aus anderen Foren ähnliche Gedanken hegen. Das stimmt mich positiv, auch wenn die Philosophie, die wir vertreten, keine für den Menschen Erfreuliche ist.

ok, ich dachte, du hättest ihn gelesen. Mir gefällt es gut, wie er denkt und schreibt. Werde ihn mir bestimmt noch reinziehen. Unerfreulich finde ich dabei noch gar nichts, denn seine Schlüsse müssen ja nicht die meinen sein.

Obwohl ich gerne provoziere tue ich es genau hier nicht. Ich hinterfrage sie permanent und bin auch sehr froh über die (wenigen) konstruktiven Kommentare, die dies genauso tun. Ich komme aber immer mehr zum Schluss, dass diese Theorie logisch und stimmig ist.

Genau. Sie bestätigen dein heutiges Bild der Dinge, das aber jeden Tag duch neue Erkenntnisse (oder Eingaben der ungewöhnlichen, unerklärlichen Art) geändert werden kann. Alle diese Stadien gehören dazu. Auch ich habe mir schon vor sehr langen Zeit diese Fragen beantworten müssen und arbeite weiter daran.

Genau diese Erfahrung hat zu Denkbarrieren geführt, die zumindest mich nicht weitergebracht haben und nur weitere Fragen aufwarfen. Nun sind die Wichtigsten für mich gelöst.

wirklich alle? Baust du nicht gerade neue auf? Ist normal.

Einfach gesagt besteht die Menschheit nicht aus 8 Milliarden Menschen mit verschiedenen Ich-Bewusstseins sondern nur aus einem Menschenbewusstsein mit 8 Milliarden Persönlichkeiten.

ja, stimmt grundsätzlich mit mir überein. Aber wieso kommst du zu dieser Schlussfolgerung? Für mich ist die Annahme der gemeinsamen Seele eben kein Hinweis oder gar Beleg auf ein Nichtsein. Was spricht dagegen, dass wir in der Welt des Geistes Teil von etwas Großem sind, hier auf dem Erdboden als menschliche Wesen aber abgespaltene Individuen, die durch den Teil der ganzen "Wahrheit" geprägt sind, der Zugang ins persönliche Abbild, sprich Bewusstsein, gefunden hat? Die gerade durch ihren Stand des Wissens/Zugangs einen anderen Level erreicht haben und so neben den Anderen existieren?

Geist, Seele verstehe ich als etwas Seiendes in anderen Dimensionen, wo andere Gesetzmäßigkeiten herrschen, kein Raum-Zeit-Diktat, weshalb wir uns dies nicht vorstellen können, weil wir normslerweise nichts anderes kennen. Es gibt sie aber, die Bewusstseinszustände, in denen sich der Sehschlitz auf 360° erweitert und die Zeit stehen bleibt.

Ist das nicht eindimensional gedacht? Wieso schließt das Eine das Andere aus? Wieso sollten wir nicht beides sein? Gleichzeitig in unterschiedlichen Dimensionen? Eine menschliche, hier auf Erden lebende Person mit dem dazugehörigen (begrentzen) Bewusstsein und gleichzeitig online vernetzter Teil der geistigen Welt, zu der uns nur der Zugangsschlüssel fehlt? Es sind keine nüchternen Überlegungen, die mich zu dieser Überzeugung brachten, sondern spirituelle Erlebnisse, die keine andere Interpretation zulassen.

Ja, ich weiß, es ist schwer zu glauben, eben weil wir so sehr von der materiellen Welt, aus der wir hauptsächlich bestehen und in der wir leben, geprägt sind. Also glauben wir nur meist zwingend, dass die Materie das Maß aller Dinge ist und alles Andere Begleitmusik. Es kann aber auch anders herum sein, Vieles spricht dafür. Beweisen lässt sich hier nichts, jeder darf, ja muss sich für ein Modell entscheiden, will er diese Fragen nicht offen lssen.
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Zum Begriff der "Elite" (und ihrer Aufgabe in der heutigen Zeit) hier noch einmal Carl Friedrich von WEIZSÄCKER:

[I]"Sie[/I] (die Elite, kasparow) ist nur dann Elite, wenn sie nicht darauf stolz ist, Elite zu sein. Nur dann."


der hat aber viel stolz der hr weizsäcker
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

[/B]

der hat aber viel stolz der hr weizsäcker

Aha ...

Aber vielleicht (und möglicher-weise) hat ein Professor, der im Fach Physik promoviert und einen Lehrstuhl für Philosophie innehatte, um nach seiner Emeritierung ein Friedensforschungsinstitut der Max Planck-Gesellschaft als Direktor zu leiten, einfach nur SELBST-Bewusst-sein ...:dontknow:

(Aber natürlich kann ich mich in meiner Wahrnehmung einer anderen Person auch irren ..., zumal ich ihn persönlich kennen gelernt und mit ihm u.a. Gespräche geführt habe ..., nachdem ich in den Jahren zuvor seine zahlreichen :buch::buch::buch::buch::buch::buch::buch::buch: gelesen habe, was aber im Grunde zu n i c h t s geführt hat ...:rollen:)​
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie


Wow, von Dir verfasst, Windlicht?

Ich bringe diese Darstellung für mich so auf den Punkt:

Das persönliche Bewusstsein auch bezüglich seiner selbst ist durch einen geistigen Prozess (Wertung) reduziertes, auf eine bestimmte Situation bezogenes und somit modifiziertes Menschenbewusstsein.

Zu den Entscheidungen: In manchen Belangen trifft mensch , zunehmend auch trotz wechselnder Bedingungen, immer wieder die gleiche Entscheidung, so entsteht aus unbewussten und manipulierten Einzelentscheidungen ein eigener aber keineswegs freier und endgültiger Eigenwille.
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Genau. Sie bestätigen dein heutiges Bild der Dinge, das aber jeden Tag duch neue Erkenntnisse (oder Eingaben der ungewöhnlichen, unerklärlichen Art) geändert werden kann. Alle diese Stadien gehören dazu.

Aber die Richtung zeichnet sich ab, glaubst Du nicht auch?

wirklich alle? Baust du nicht gerade neue auf? Ist normal.

Darum schrieb ich auch von den "Wichtigsten" ... :)

ja, stimmt grundsätzlich mit mir überein. Aber wieso kommst du zu dieser Schlussfolgerung? Für mich ist die Annahme der gemeinsamen Seele eben kein Hinweis oder gar Beleg auf ein Nichtsein.

Von einer gemeinsamen "Seele" würde ich (noch) nicht reden, aber von einem Nicht-Ich-Sein schon.

Was spricht dagegen, dass wir in der Welt des Geistes Teil von etwas Großem sind, hier auf dem Erdboden als menschliche Wesen aber abgespaltene Individuen, die durch den Teil der ganzen "Wahrheit" geprägt sind, der Zugang ins persönliche Abbild, sprich Bewusstsein, gefunden hat? Die gerade durch ihren Stand des Wissens/Zugangs einen anderen Level erreicht haben und so neben den Anderen existieren? Geist, Seele verstehe ich als etwas Seiendes in anderen Dimensionen, wo andere Gesetzmäßigkeiten herrschen, kein Raum-Zeit-Diktat, weshalb wir uns dies nicht vorstellen können, weil wir normslerweise nichts anderes kennen. Es gibt sie aber, die Bewusstseinszustände, in denen sich der Sehschlitz auf 360° erweitert und die Zeit stehen bleibt.

Bei einem fehlenden Ich-Bewusstsein denke ich nicht, dass wir Teil von etwas "Großem" sind. Ich finde es schön, wie Du Dir Deine Welt vorstellst, aber für mich klingt es nach Träumerei und Wunschdenken, damit das Leben einen Sinn ergibt. Ich verstehe aber jetzt besser, warum Du mit der Egalität des Lebens Probleme hast.

Ist das nicht eindimensional gedacht? Wieso schließt das Eine das Andere aus? Wieso sollten wir nicht beides sein? Gleichzeitig in unterschiedlichen Dimensionen? Eine menschliche, hier auf Erden lebende Person mit dem dazugehörigen (begrentzen) Bewusstsein und gleichzeitig online vernetzter Teil der geistigen Welt, zu der uns nur der Zugangsschlüssel fehlt? Es sind keine nüchternen Überlegungen, die mich zu dieser Überzeugung brachten, sondern spirituelle Erlebnisse, die keine andere Interpretation zulassen.

Darauf würde ich gerne etwas später zurückkommen.

Blue
 
AW: Die Auswirkungen der Ich-bin-nicht(Being-No-one)-Philosophie

Aber die Richtung zeichnet sich ab, glaubst Du nicht auch?

nein, das sehe ich nicht, denn wir erleben heute doch das Gegenteil, das Zeitalter des überbewerteten Egos. Ja, es wird derzeit überbewertet, mit schlimmen Folgen für die Gemeinschaft, und damit auch für den Einzelnen, aber eine Negierung halte ich für genau so falsch. Ja, ich gehe schon daon aus, dass wir uns (kollektiv) oft gewaltig irren. In diesem Punkt sehe ich es allerdings nicht.

Von einer gemeinsamen "Seele" würde ich (noch) nicht reden, aber von einem Nicht-Ich-Sein schon.

dann läuft diese Theorie wieder einmal drauf hinaus, dass wir völlig determinierte Automaten sein sollen?

Bei einem fehlenden Ich-Bewusstsein denke ich nicht, dass wir Teil von etwas "Großem" sind. Ich finde es schön, wie Du Dir Deine Welt vorstellst, aber für mich klingt es nach Träumerei und Wunschdenken, damit das Leben einen Sinn ergibt. Ich verstehe aber jetzt besser, warum Du mit der Egalität des Lebens Probleme hast.

unter Egalität versteht man Gleichheit. Und ja, ich sehe dies auch bei vielen, sehr vielen Aspekten so. Allerdings nicht, was die Persönlichkeit angeht.
 
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Naturalistisch oder spiritistisch ?

scriberius schrieb:
...
Was spricht dagegen, dass wir in der Welt des Geistes Teil von etwas Großem sind,
hier auf dem Erdboden als menschliche Wesen aber abgespaltene Individuen,
die durch den Teil der ganzen "Wahrheit" geprägt sind,
der Zugang ins persönliche Abbild, sprich Bewusstsein, gefunden hat?
...
Dagegen spricht das schon mehr als 600 Jahre alte Rasiermesser von Ockham.

Bei dieser Erklärung triffst du zusätzliche, obendrein als "nicht beweisbar"
erkannte Annahmen.

Dem methodischen Naturalismus verpflichtete Personen
möchten ohne solche Zusatzannahmen auskommen.

Wenn du dich aber ohnehin bei den Spiritisten einreihen willst,
dann spricht natürlich nichts mehr dagegen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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