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Deutschlands blutigste Geschichte

AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Dann würde ich dir empfehlen, sämtliche Internet-Foren zu meiden, wenn du nicht diskutieren willst.

Du benimmst dich hier wie ein kleines Kind...

@Daimos
Katzav ist doch noch fast ein Kind, das muss man hier berücksichtigen.
Dazu ist er als Jude betroffen, und ich kann ihn schon verstehen!
@Katzav
Du bist ein sehr junger Mensch und wahrscheinlich voll ohnmächtiger Empörung und Wut. Du kannst gar nicht so abgeklärt sein wie zum Beispiel Miriam, die dir Jahrzehnte an Lebenserfahrung voraus hat.
Aber glaub mir, wir Deutschen können auch nicht fassen, wie der Holocaust geschehen konnte, zumindest nicht die Nachgeborenen, zu denen ich auch schon gehöre, alt, wie ich bin, wir sind alle entsetzt!
Es gibt in Deutschland eine große Scham, die allein daraus resultiert, dass wir zum Tätervolk gehören, auch, wenn wir persönlich nichts damit zu tun hatten.
Wir sind das verunsicherte Volk ohne Selbstbewusstsein, wir bekommen die Ausländerproblematik nicht in den Griff vor lauter Angst, schon wieder etwas falsch zu machen, und wenn jemand kommt und "Nazi" zu uns sagt, dann lassen wir den Kopf hängen und schweigen vor Scham und Schuld.
Wir sind unfrei und können in vielem nicht objektiv sein, zum Beispiel im Nahostkonflikt.
Kannst du dir vorstellen, wie schwierig das ist, was für eine ständige Gratwanderung?
Es ist international nicht einfach, ein deutscher Mensch zu sein.
Ich denke aber auch, dass Deutschland seit Ende des 2. Weltkrieges sehr um Wiedergutmachung bemüht ist, ein Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist.
Es ist NICHT wahr, dass da etwas totgeschwiegen wird, im Gegenteil!
Und natürlich kann auch nicht wirklich etwas gutgemacht werden, auch das weiß jeder.
Aber was, lieber Katzav, können wir heute, sollen wir heute tun deiner Meinung nach?
Aber ich möchte dir noch etwas sagen.
Versuch, von deiner Verbitterung und vom Hass wegzukommen, den irgendwie in den Griff zu kriegen, damit du dir deine einmalige Jugend nicht damit kaputt machst.
Hass hat die schreckliche Wirkung, den Hassenden zu zerfressen.
Es nützt absolut nichts, allen Deutschen die Pest an den Hals zu wünschen.

Fortuna
 
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AW: Deutschlands blutigste Geschichte

So - von mir auch noch ein paar Sätze,wenn auch spät....

Die Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung von Millionen Juden ist keine moralische Rechtfertigung für die Ermorderung zahlreicher Zivilisten in einem Krieg gegen Terroristen. Terroristen agieren dezentral, d.h. das Gedankengut basiert nicht auf einem Volksaufstand ,sondern auf einer bestimmten fehlgeleiteten Weltanschauung.

Der damalige Krieg der USA in Afghanistan gegen die Taliban, als Hort der Terroristen, traf vor allem die Zivilbevölkerung. Nach dem 11. September werden Araber /Muslime in den USA pauschal als "Terroristen" verurteilt. Viele Unschuldige geraten in das Visier des "Kampf gegen den Terror". Bürgerrechte werden verschärft, unschuldige Menschen werden ohne Grund vom Staat festgehalten oder in Gefängnisse gesteckt - alles unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung.

Der Krieg gegen den Irak wurde unter falschen Beschuldigungen herbeigeführt, Saddam (der nicht einmal gläubig ist) kooperiere mit bin Laden (ein radikal-gläubiger). Komisch - unter Saddam Hussein ging es den chaldäischen Crhisten im land vergleichsweise gut, nach dessen Absetzung rannten diese um ihr Leben. Ein Bürgerkrieg ist ausgebrochen.

Nun gibt es terroristische Vereinigungen wie Hamas oder Hisbollah, die auch als solche anerkannt und verurteilt werden, die immer wieder die israelische Zivilbevölkerung bedrohen und viel Leid verursachen.

Als Reaktion entsteht plötzlich ein geradezu entfesselter Krieg Israel-Libanon, bei der der wirtschaftliche Aufschwung des letzteren , die Infrastruktur und zahlreiche Zivilisten zerbombt werden. In Gebäuden werden Hisbollah vermutet, getötet werden beim Angriff dabei oder ausschließlich zahlreiche Kinder. Das schürt Gegenhass.

Hinzukommt, dass die USA ihre Hand schützend über ALLES halten, was von Israel ausgeht. Jegliche Kritik von der UNO wird im Keim erstickt, Verurteilungen der israelischen Vorgehensweise im Kritik nicht zugelassen. Der israelische Angriff geht mit der größten Armee (prozentual gesehen) der Welt und mit modernster Waffentechnik, ausgerüstet vor allem von den USA und Deutschland, vonstatten. Es mutet wie eine Demonstration ihrer militärischen Durchschlagskraft an, weniger wie eine durchdachte Reaktion auf die Hisbollah-Raketen und Entführung der israelischen Soldaten.

Mit dem "Vorschlag", deutsche Soldaten als Puffer zwischen den Israelis und den Hisbollah einzusetzen, versucht Israel einen geschickten Schachzug, da Deutschland wegen seiner omnipräsenten Kriegsschuld, niemals einen israelischen Soldaten an etwas hindern , geschweige denn Gewalt antuen würde. Deutschland wäre also gezwungen, auch das gehandelte Unrecht Israels mitzutragen.

Die einseitige Unterstützung Israels durch die westlichen Mächte bzw. deren Tatenlosigkeit gegenüber der Weltmacht USA schürt noch mehr Hass in der islamischen Welt, die Bürger der islamischen Staaten erheben sich gegen die USA-freundlichen Diktatoren und fordern ein Eingreifen. Ein Pulverfass entsteht. Ein perpetuum mobile ist ohnehin schon durch die Selbstmordattentate in Israel und deren Reaktionen mit Raketenbeschuss in Gang gekommen. Indem Israel dem Libanon das Öl abgedreht hat und Krankenhäuser keinen Strom mehr für die Unterhaltung wichtiger medizinischer Geräte bekamen, starben weitere unschuldige Zivilisten - die nichts mit den Angriffen der Hisbollah auf Israel zu tun hatten.

In einem Krieg KANN es keinen Sieger geben - und wenn eine militärische Macht die Oberhand behalten hat, dann wird es immer den Tod vieler Unschuldiger geben. Und die kann man eben auch nicht dadurch rechtfertigen "der hat aber angefangen".

Inntranetz
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Irgendwie überlappen sich die Themen doch nun sehr. Sind wir nun in "Deutschlands blutiger Geschichte." "Israels blutiger Geschichte", "die UNO ist parteisch", "aktuelleste Meldungen aus Israel" oder ???

Gruß
Zwetsche
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Leider ein Irrtum!
Habe vor dem Schreiben übersehen, dass hier eh schon alles gesagt wurde.
Fast! ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Irgendwie überlappen sich die Themen doch nun sehr. Sind wir nun in "Deutschlands blutiger Geschichte." "Israels blutiger Geschichte", "die UNO ist parteisch", "aktuelleste Meldungen aus Israel" oder ???

Gruß
Zwetsche

In Foren überlappt sich vieles, aber ich nehme an, dass dieser thread von Katzav als Trotzreaktion gegen den thread "Israels blutigste Geschichte" initiiert wurde.
Ich kann es aus seiner speziellen Sicht verstehen, aber das habe ich alles schon geschrieben.
Gewalt erzeugt Gewalt, die Fronten verhärten sich, die "Gegner" schaukeln sich gegenseitig hoch, keiner gibt nach, und es gibt ein Gemetzel bis zum letzten Blutstropfen, leider.
Wie im Kleinen, so im Großen, im Kleinen gut zu beobachten last not least in Foren!

Fortuna
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Ja ich sehe es ein, ich hätte mich vorher besser informieren und nicht den Parallelthread
„die UNO ist parteiisch“ eröffnen sollen….

Deshalb gebe ich hier als Zitat meine Meinung zur Debatte um die Vertriebenen noch mal wieder

…..Die Siegermächte (Gründer der UNO) hatten in Jalta beschlossen, daß die Deutschen ihre Länder Ostpreußen, Schlesien und Pommern (ein Drittel ihres Territoriums) als Kriegsbeute abtreten müssen.
Diese Landesteile wurden bekanntlich weitgehend entvölkert, die Bewohner wurden unter Bedingungen vertrieben, die schlimmer nicht bei der Vertreibung der Palästinenser gewesen sein können.

Aber die vertriebenen deutschen wurden sofort von ihren Landsleuten integriert, einen Deutschen, der heute von sich sagt „ich bin ein Schlesier“, den kann man mit der Lupe suchen.
……..
Solange die arabischen Brüder ihre palästinensischen Landsleute (deren Anzahl sich seitdem verdreifacht hat) nicht integrieren und von Rachegedanken abhalten, wird es keinen Frieden mit Israel geben.

Und die UNO und die EU sollten nicht die "Flüchtlingslager" finanzieren, sondern deren Auflösung,
und die Integration der Insassen, dern Großväter einmal Vertriebene waren

und bekräftige meine Ansicht, daß es keinen Sinn macht, daß es hetzerisch ist, wenn man heute lebenden Menschen die Verbrechen vorwirft, die ihre Vorfahren begangen haben.

Wer wirft ernsthaft den heutigen Mongolen vor, daß die Horden Dschingis Chans ganze Städte und völker ausgerottet haben, nur weil diese sich nicht sofort bedingungslos ergeben haben?

Claus
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

und bekräftige meine Ansicht, daß es keinen Sinn macht, daß es hetzerisch ist, wenn man heute lebenden Menschen die Verbrechen vorwirft, die ihre Vorfahren begangen haben.

Wer wirft ernsthaft den heutigen Mongolen vor, daß die Horden Dschingis Chans ganze Städte und völker ausgerottet haben, nur weil diese sich nicht sofort bedingungslos ergeben haben?

Claus

Im Prinzip gebe ich dir Recht, Claus, aber die Horden Dschingis Khans hatten keinerlei politisches und soziales Bewusstsein, sie waren ein asozialer Haufen, und es ist lange her! Während unsere jüngste deutsche Geschichte noch sehr nah ist.
Die Deutschen hätten es besser wissen müssen, als wie eine Herde Schafe einem irrsinnigen menschenfeindlichen "Ideal" zu folgen.
Man kann ein Unrecht nicht mit einem anderen entschuldigen, man kann auch niemanden für die Sünden der Vorväter verantwortlich machen, aber trotzdem sind wir in Deutschland in einer Sondersituation, was das dritte Reich betrifft. Ganz abkoppeln kann sich da niemand, ich jedenfalls nicht, nicht gefühlsmäßig.
Ich fühle mich gebunden, befangen und auf eine unerklärbare Art verantwortlich, obwohl ich Ende des 2. Weltkireges ein Jahr alt war.

Fortuna
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Fortuna, wir beide haben altersmäßig etwa etwa den gleichen Abstand zu den Ereignissen.
Altkanzler Kohl nannte es „die Gnade der späten Geburt“,
ich kenne die Empfindungen derer, die Hitler nachgelaufen sind, recht gut aus den Schilderungen der „Alten“ aus meiner Jugendzeit,
und auch historische filme zeigen es recht deutlich:

„die Befreiung von der Zinsknechtschaft der Siegermächte“ des 1.WK
die Friedensbeteuerungen der Nazis bis 1936
eine Omnipräsenz im neuen Massenmedium „Rundfunk“
und hundert andere Umstände (nicht zuletzt KdF)
haben die Leute beeindruckt und angezogen,
1938, als viele Menschen aufgewacht sind und den Betrug erkannten
war der Terror nach Innen schon perfektioniert.

Aber selbst unter diesen Umständen kann ich es den Österreichern nicht verdenken, daß sie den Führer als Befreier umjubelt und gefeiert haben,
sich heute als Klugscheißer aufzuspielen ist leicht und billig,
man sollte sich immer in die Leute von damals hineinversetzen können,

Hat sich nicht auch Chamberlain beim Münchener Abkommen einlullen lassen und gedacht, jetzt gibt es Frieden? ebenso Stalin, als er mit Hitler paktierte?

natürlich nur rhetorisch gefragt
von Claus
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Aber selbst unter diesen Umständen kann ich es den Österreichern nicht verdenken, daß sie den Führer als Befreier umjubelt und gefeiert haben,
sich heute als Klugscheißer aufzuspielen ist leicht und billig,
man sollte sich immer in die Leute von damals hineinversetzen können,

Hat sich nicht auch Chamberlain beim Münchener Abkommen einlullen lassen und gedacht, jetzt gibt es Frieden? ebenso Stalin, als er mit Hitler paktierte?

natürlich nur rhetorisch gefragt
von Claus

Die Befindlichkeit in eigener Sache als Deutsche ist eins, das Be- und Verurteilen von anderer Seite etwas ganz anderes!
Ich wehre mich dagegen, dass sich die ganze Welt zum Richter über Deutschland aufspielt, weil es so angenehm ist, auf einem anerkannten Sündenbock ungestraft herumhacken zu können.
Das ist pure Heuchelei und unbegründete Selbstgerechtigkeit, ganz abgesehen davon, dass man den "dummen deutschen Michel" auf diese Art finanziell immer weiter auspressen kann.
Insofern gebe ich dir auch hier recht.
Aber... immer diese ABER...
Das löst nicht das deutsche Dilemma!
Andere Völker wären gut beraten, endlich mal die Schnauze zu halten und genauso vor ihrer eigenen Tür zu kehren, wie wir Deutsche es doch nun wirklich tun - abgesehen von einigen Unbelehrbaren, die es immer überall gibt und an denen man wirklich nicht das Gewissen aller Deutschen festmachen kann!
Von Deutschland ausgehend ist Grauenhaftes passiert - und (fast) alle sahen untätig zu, so war es, das weiß jeder. Deutschland nutzte den weltweiten Antisemitismus, den niemand leugnen darf, indem es ihn auf nie dagewesene Weise auf die Spitze trieb, das ist unsere nationale Scham und Schande.
Deutschland bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen um eine Wiedergutmachung, die es so aber nicht geben kann, daher das Dilemma.
Aber WAS können/sollen wir tun?
Lieber Katzav, da wärest du auch mal wieder gefragt, du hast den thread eröffnet!

Fortuna
 
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AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Zitat von Fortuna:
Das ist pure Heuchelei und unbegründete Selbstgerechtigkeit, ganz abgesehen davon, dass man den "dummen deutschen Michel" auf diese Art finanziell immer weiter auspressen kann.
das wäre ja noch verständlich, weil man auf diese Art auch gut von „eigenen“ Verbrechen während der zeit unterm Hakenkreuz ablenken kann.
Mehr noch stört mich aber die von den Medien immer wieder positiv aufgegriffene
„wir sind das schlechteste aller Völker, ewig sei Schande über uns“ – Mentalität.

man darf die Verbrechen nicht in vergessenheit geraten lassen, sie sind auch nicht zu verzeihen, sie wurden im Namen Deutschlands begangen

aber man soll auch an die vielen anständigen Deutschen denken,
von den namenlosen, die unter Lebensgefahr Juden geholfen haben,
über weltbekannte Offiziere im Widerstand wie Stauffenberg
bis zu solch wenig bekannten wie General Schultitz,
der sich dem Führerbefehl widersetzte,
Paris dem Erdboden gleichzumachen, bevor man es den Alliierten und der Resistance überließ…

meint Claus
 
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