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Deutschlands blutigste Geschichte

AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Und was ist das Problem? Deutsche haben in zwei Weltkriegen getan, was sie getan haben. Daran ist nichts zu leugnen.

Die Shoa verstellt in Deutschland den Blick auf die Verbrechen Stalins - daß die fällige Aufarbeitung des Stalinismus sich in Deutschland nur auf eine Diskussion über Vertreibung Deutscher beschränkt, hat so einen gewissen Geschmack, da Deutsche ja eher nicht direkte Opfer Stalinscher Säuberungspolitik wurden.

So wird die "Vertreibung" von Deutschen (meine westpreußischen Großeltern haben übrigens immer von Flucht gesprochen) heute benützt, um nochmals vor den Verbrechen, die Stalin in der gesamten Sowjetunion begangen hat, die Augen zu verschließen.
 
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Eine persönliche Schuld gibt es doch nun wirklich nicht mehr, oder höchstens noch bei einigen über Achtzigjährigen. Die Schuld eines Volkes geht in die Geschichte ein und wird dort unabänderlich und für ewig festgeschrieben bleiben und mit dieser Schuld haben wir uns „historisch“ auch immer wieder auseinander zu setzen.
Fühle ich eine persönliche Schuld oder glaube ich, eine persönlich Schuld fühlen zu müssen, dann habe ich die Geschichte nicht begriffen.
Aber was hat die historische Schuld des deutschen Volkes mit der Schuld der Russen zu tun? Oder mit der der Amerikaner? Der Engländer?
Wird ein Kindermord dadurch geringer in seiner Schuld oder ein Massenmord dadurch salonfähiger, dass ein anderer ein Kind ermordet hat oder andere einen Massenmord begangen haben? Wohl kaum.
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Jan Amos schrieb:
Anläßlich des Staatsbesuches vom tschechischen MP Zeman im Jahre 2002 gab dieser Israel den Rat zur ethnischen Säuberung und die Palästinenser ebenso zu vertreiben, wie es die Tschechische Republik nach dem Kriege mit den Sudetendeutschen getan hat und fügte hinzu, wenn wir sie seinerzeit alle umgebracht hätten, wäre jetzt Ruhe.
Aber das passt doch bestens. Ich habe mir eigentlich nie erklären können, warum sich nie eine sudetendeutsche Terror- (Verzeihung -Befreiungs-) Organisation gebildet hat, die das Sudetenland von der tschechischen Zwangsherrschaft befreit hat.

Das Argument, daß Ruhe wäre (an einem bestimmten Streifen der Mittelmeerküste nämlich), wenn "wir sie seinerzeit alle umgebracht hätten", ist logisch nachvollziehbar. Daß slawische "Untermenschen" bei der Hitlerei kräftig mitmachen wollten, bevor sie daran dachten, daß sie selber auch drankommen könnten, ist mir ebenso vorstellbar.

Jan Amos schrieb:
In der Geschichtsschreibung wird z.B. herausgestellt, dass Theresienstadt 1945 von der Naziführung befreit wurde, aber dass sofort nahtlos mit neuer Besatzung und neuen unliebsamen Häftlingen weitergemacht wurde wird unterdrückt.
Aber das mußt Du doch verstehen, Jan. NUR die BRD - also die westallierte Besatzungszone - ist verantwortlich für die Verbrechen des Nazi-Regimes. Was die ruhmreiche Rote Armee getan hat, darf nicht mit Schmutz beworfen werden. War es nicht der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder selbst, der 2005 in Moskau den 9. Mai 1945 zum Tag der wirklichen Befreiung Deutschlands erklärt hat?

Grüße, Gaius
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Ich habe mir eigentlich nie erklären können, warum sich nie eine sudetendeutsche Terror- (Verzeihung -Befreiungs-) Organisation gebildet hat, die das Sudetenland von der tschechischen Zwangsherrschaft befreit hat.

Mein lieber Gaius,
hier scheiden sich die Geister!

Was Du erwartest ist Revanchismus und Revanchismus ist eines Volkes oder sagen wir besser Volksgruppe, die zu 90% christlich geprägt und erzogen war, nicht würdig.

Ginge ich heute hin und würde vom tschechischen Staat das Erbe meines Vaters oder meines Großvaters einfordern, beginge ich zwar formal möglicherweise kein Unrecht, aber vor mir selbst, könnte ich nicht bestehen, da wiederum ein anderer Eigner, der mit den historischen Ereignissen nichts zu tun hat, von seinem inzwischen lieb gewordenen Eigentum, wenn auch vom Staat unrechtmäßig erworben, vertrieben würde.

In diesem Falle würde ich mich auf die gleiche Stufe derer stellen, die die Sudetendeutschen 1945 und danach entrechteten, beraubten, ermordeten, vertrieben und deportierten.
1667 schrieb Jan Amos Comenius die Schrift „Angelus Pacis“ = „Friedensengel“
Dort heißt es u.a.: „Es ist eines der Gesetze des göttlichen Rechtes, für den Frieden auf sein Recht zu verzichten. Folgten wir Christen ihm durchwegs, herrschte überall tiefster Friede.
Da wir aber den Satz der irdischen Rechtsgelehrten: Wer sein Recht durchsetzt, tut niemand Unrecht, für vernünftiger halten, geschieht es, daß wir scheinbar unser Recht verfolgen, in Wahrheit aber unseren Leidenschaften frönen, alles mit Unrecht erfüllen und statt Frieden überall Streit haben.“


In diesem Zusammenhang empfehle ich Dir die Charta der deutschen Heimatvertriebenen vom 05. August 1950 zu lesen, wo es im Art. 1, heißt: „1. Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat.“


Gaius; schrieb:
Aber das mußt Du doch verstehen, Jan. NUR die BRD - also die westallierte Besatzungszone - ist verantwortlich für die Verbrechen des Nazi-Regimes. Was die ruhmreiche Rote Armee getan hat, darf nicht mit Schmutz beworfen werden. War es nicht der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder selbst, der 2005 in Moskau den 9. Mai 1945 zum Tag der wirklichen Befreiung Deutschlands erklärt hat?
Grüße, Gaius

So war es und so wird es vorläufig bleiben! Und es ist eine Schande, dass deutsche Politiker der damaligen Kohl-Regierung sagten: Polen und die Tschechei kommen, ohne wenn und aber, in die EU.
Wir sehen also, dass durch alle Parteien, der gleiche Tenor herrscht, wahr ist nur was durch die Nachkriegspropaganda zugelassen wurde.
Wenn die Erlebnisgeneration und deren Kinder weggestorben sind werden die Archive sicherlich zugänglich gemacht und die dann Forschenden werden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

Übrigens Deutschland wurde nicht befreit, sondern besiegt, das haben die Alliierten seinerzeit ausdrücklich betont. Die Version der Befreiung ist späteren Ursprungs.

MfG Jan Amos
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Ihr solltet beim Thema Israel einfach ruhig sein. Aber die lieben Deutschen wissen ja immer alles besser...
Dann würde ich dir empfehlen, sämtliche Internet-Foren zu meiden, wenn du nicht diskutieren willst.

Du benimmst dich hier wie ein kleines Kind...
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Jan Amos schrieb:
Mein lieber Gaius,
hier scheiden sich die Geister!
Nein, die scheiden sich nicht hier -

Jan Amos schrieb:
Was Du erwartest ist Revanchismus und Revanchismus ist eines Volkes oder sagen wir besser Volksgruppe, die zu 90% christlich geprägt und erzogen war, nicht würdig.

Ginge ich heute hin und würde vom tschechischen Staat das Erbe meines Vaters oder meines Großvaters einfordern, beginge ich zwar formal möglicherweise kein Unrecht, aber vor mir selbst, könnte ich nicht bestehen, da wiederum ein anderer Eigner, der mit den historischen Ereignissen nichts zu tun hat, von seinem inzwischen lieb gewordenen Eigentum, wenn auch vom Staat unrechtmäßig erworben, vertrieben würde.

In diesem Falle würde ich mich auf die gleiche Stufe derer stellen, die die Sudetendeutschen 1945 und danach entrechteten, beraubten, ermordeten, vertrieben und deportierten.
1667 schrieb Jan Amos Comenius die Schrift „Angelus Pacis“ = „Friedensengel“
Dort heißt es u.a.: „Es ist eines der Gesetze des göttlichen Rechtes, für den Frieden auf sein Recht zu verzichten. Folgten wir Christen ihm durchwegs, herrschte überall tiefster Friede.

Da wir aber den Satz der irdischen Rechtsgelehrten: Wer sein Recht durchsetzt, tut niemand Unrecht, für vernünftiger halten, geschieht es, daß wir scheinbar unser Recht verfolgen, in Wahrheit aber unseren Leidenschaften frönen, alles mit Unrecht erfüllen und statt Frieden überall Streit haben.“

In diesem Zusammenhang empfehle ich Dir die Charta der deutschen Heimatvertriebenen vom 05. August 1950 zu lesen, wo es im Art. 1, heißt: „1. Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat.“

Da haben die "Heimatvertriebenen" (in zweiter Generation gehöre ich ja auch dazu) aber klug gesprochen.

Auf dieser Basis verstehe ich nun endlich auch die Abwehr gegen den Staat Israel. Dessen Gründung und Verteidigung ist mit "heimatvertriebener" Denkweise nicht verstehbar; eher übernimmt ein Deutscher, solcher Logik reflexhaft folgend, gegen Israel gerichtete Propaganda.

Danke für Deine Erklärung,
Gaius
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Danke für Deine Erklärung,
Gaius
Unter dem Aspekt der Heimatvertriebenen gibt es wirklich interessante Überlegungen:

1667 schrieb Jan Amos Comenius die Schrift „Angelus Pacis“ = „Friedensengel“
Dort heißt es u.a.: „Da wir aber den Satz der irdischen Rechtsgelehrten: Wer sein Recht durchsetzt, tut niemand Unrecht, für vernünftiger halten, geschieht es, daß wir scheinbar unser Recht verfolgen, in Wahrheit aber unseren Leidenschaften frönen, alles mit Unrecht erfüllen und statt Frieden überall Streit haben.“


Charta der deutschen Heimatvertriebenen vom 05. August 1950: „1. Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat.“

Sicher sehr weise Worte!
Die Heimatvertriebenen sind analog gesehen die Palästinenser. Sie müssten also auf "Rache und Vergeltung" verzichten, denn es ist dann so, "daß wir scheinbar unser Recht verfolgen, in Wahrheit aber unseren Leidenschaften frönen, alles mit Unrecht erfüllen und statt Frieden überall Streit haben."
Die radikalen Gruppen unter ihnen, die in Wirklichkeit den (Kriegs-) Lauf bestimmen, sind so gesehen für alles Leid verantwortlich.

"Wir Heimatvertriebenen verzichten": Edel, gut und weise - Vorsicht, keine Ironie!
Nur: Wenn man keine Chancen hat, Wünsche oder gar Rache zu verwirklichen bzw. zu üben, kann man leichter milde und gut sein. Nochmals: Keine Ironie, keine Unterstellung, das wäre fehl am Platz. Aber dennoch eben auch ein Aspekt, denn:

"Das Recht" sieht die jeweilige Seite ganz anders, aus ihren Erfahrungen, aus ihrem Leid und aus ihren erlittenen Demütigungen.
So gesehen erscheint es mir fragwürdig, immer wieder von gewissen Rechten zu sprechen und dadurch sein fragwürdiges Recht durchsetzen zu wollen.
Ganz im Sinn von Comenius, denke ich.

lg
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Da haben die "Heimatvertriebenen" (in zweiter Generation gehöre ich ja auch dazu) aber klug gesprochen.

Auf dieser Basis verstehe ich nun endlich auch die Abwehr gegen den Staat Israel. Dessen Gründung und Verteidigung ist mit "heimatvertriebener" Denkweise nicht verstehbar; eher übernimmt ein Deutscher, solcher Logik reflexhaft folgend, gegen Israel gerichtete Propaganda.

Danke für Deine Erklärung,
Gaius

Bitteschön! Es freut mich, dass Dir durch meine Erklärung, eine friedliche Denkweise näher gebracht wurde, wenn Du auch dieser Logik noch nicht folgen willst.
Also scheiden sich doch die Geister.

Hallo Gaius!
Nochmals will ich Comenius zitieren, denn sein Denken kreiste immer wieder um die Frage: Wie kann der Unfriede aus der Welt geschafft werden? Was muß getan werden, damit der „wirkliche Friede Dauerhaft auf Erden“ einkehre? Das fragte er, der die Schrecken des dreißigjährigen Krieges in vielerlei Gestalt miterlebt hatte.

Comenius lud „alle begabten Köpfe, alle Völker, Sekten und Zeitalter“ zur Abfassung des großen pansophischen Werkes ein, ich zitiere:
„Alle, die über Frömmigkeit, Sitten, Wissenschaft und Künste erklärend geschrieben haben, ohne Rücksicht darauf, ob Christ oder Mohammedaner, Jude oder Pythagoräer, Akademiker, Peripatetiker, Stoiker, Essäer, Grieche, Römer, alt oder modern, Doktor oder Rabbi gewesen sei, jede Kirche, Synode und Vereinigung, daß man, sage ich, sie alle zuläßt und anhört, was sie Gutes bringen“.

Also zu einer Zeit, als die Kirchen und Staaten mit unvorstellbarer Rücksichtslosigkeit gegen Andersgläubige vorgingen, schreibt er unglaublich kühn:
„Ihr Erzieher des Menschengeschlechts, ihr Philosophen!
Ihr Führer der Seelen vom Irdischen zum Himmlischen, ihr Theologen!
Ihr Beherrscher der Welt, Sachwalter und Wächter des Friedens unter den Völkern, ihr weltlichen Machthaber!
Ihr seid alle zugleich Ärzte des Menschengeschlechtes, zum Objekt haben wir die Krankheiten des Verstandes, des Willens und der Fähigkeiten. Siehe, euch bringen wir alle diese Krankheiten, ein ganzes Krankenhaus der Welt!
Kommt also, beratet gemeinschaftlich!“


Comenius entwickelte seine Friedenspläne zu einer Zeit, da der territoriale „rationale Machtstaat“ triumphierend auf der politischen Szene erschien und sein Monopol der „legitimen physischen Gewaltsamkeit“ einschließlich des uneingeschränkten Rechts auf Kriegsführung rücksichtslos durchsetzte.

Diese Zeilen sollen keine gegen Israel gerichtete Propaganda sein, sondern sie sollen Dich anregen, darüber nachzudenken, ob die kriegerisch gesonnenen Menschen im Sinne JHWS denken und handeln.

MfG Jan Amos
 
AW: Deutschlands blutigste Geschichte

Ja schön, Jan.

Und was machst Du, wenn Du über sechs Jahrzehnte beschossen wirst von jemandem, der hochöffentlich erklärt, daß er Dich vernichten will? Der die Waffen nicht streckt, wenn Du ihm noch so viele Angebote und Dir selbst schädliche Zugeständnisse machst, sondern der einfach nur weiterbombt?

Erzählst Du dem auch nur von Comenius, und daß sie sich bekehren sollten?
 
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AW: Deutschlands blutigste Geschichte

zurück zum thema:

deutschlands blutigste zeit, katzav, die ist vorbei und überwunden.
die blutige zeit israels dauert an - das ist der unterschied.
danke daß du es mal wieder deutlich gemacht hast.

mit äußerungen wie diesen machst du es all denen leicht die immer wieder sagen: "ja,ja die juden ...".



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