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Der Zweck heiligt die Mittel?

Die Reizpunkte...

...müssen sein um dem kindlichen fast formlosen Geist eine
Richtung zu geben.

Das Schöne ist, das die anfängliche Formlosigkeit dem Kind einen
Start in viele verschiedene Kulturen ermöglicht, mit tausenden
verschiedenen Sprachen.

Leider verfestigt sich dieser Geisterkit später immer mehr und
um flexibel zu bleiben, muß man ihn ständig neu aufbrechen.

Das ist eine anstrengende Sache, aber es lohnt sich.

Eigentlich ist eine universelle Ethik Unfug.

Bei schweren Entscheidungen bei denen es um Leben und Tod
geht und größeres Unheil vermieden werden sollen, wiedersprechen
wir ja schon der universellen Ethik.

Und warum auf etwas beharren, was in Teilen falsch ist.

Der Mensch ist zu jeder Entscheidung fähig, die Frage ist nur wie
er im Kopf tickt und ob er die innere Zereissprobe im Kampf mit
den Konsequenzen fertigt wird.

Ja, man kann 10 Menschen opfern um 10.000 Menschen zu retten.

Und das wird passieren.

Aber derjenige der SEINE SEELISCHE RUHE FÜR DEN REST SEINES

LEBENS OPFERT, SICH DURCH ALPTRÄUME KÄMPFT UND DEN

VERWANDEN DER OPFER IN DIE AUGEN SCHAUEN MUSS,

steht am Ende allein mit der Verantwortung da.

Dessen muß er sich bewußt werden. Und das möchten denke ich

auch solche Ausschüße hören.

Aber erzählen kann man viel. Ob man die Härte besitzt um das im

nötigen Moment durchzuziehen, zeigt sich immer erst wenn es

darauf ankommt.

Aber dann darf es kein Zögern geben.

Man KANN NICHTS NIEMALS AUSSCHLIESSEN.
 
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... für ein Auswahlgespräch bei einer norddeutschen Beratungsfirma für Außen- und Sicherheitspolitik bräuchte ich ein paar Tipps ...

Deine Fragen mögen ernsthaft gestellt sein und sie sind natürlich auch interessant, was fraglich ist, ist nur der Anlass und der Hintergrund der Fragestellung.

Ich selbst habe auf der Unternehmerseite viele Bewerbungsgespräche geführt und es hat mich immer wieder erstaunt, wie naiv die Bewerber doch sind. Schon nach wenigen Minuten stellt man fest, ob sich der Bewerber noch kurz etwas angelesen hat oder ob es sich um wirklich entwickelte Meinungen handelt. Da waren mir selbst diejenigen Bewerber lieber, die den Mut hatten zu sagen: „das weiß ich jetzt gerade auch nicht.“

Aber das Blendertum wird ja immer wieder belohnt.
Viel Glück also.
 
Heiligt der Zweck die Mittel ?

Kaamos,

zu Deiner Titelfrage, ob der Zweck die Mittel heiligt: Ja, aber nur für die Leute, die zwischen Verstand und Gefühl nicht unterscheiden.

Was die anderen, einem direkt ins Herz steigenden Detailfragen im Rahmen eines beruflichen Auswahlverfahrens betrifft, schließe ich mich der Meinung von eve13 an, dass Du für diesen Job nicht zu den geeignetsten zählst. Ich übrigens auch nicht. Ich bekam bereits bei der ersten Detailfrage einen Brechreiz.

Hätte ich eine derart dicke Haut, dass ich diese Fragen mit ruhigem Gewissen beantworten könnte, würde ich mich schnurstracks für eine Partei entscheiden und gleich in die (Sicherheits)-Politik gehen.

Wenn Du mit Deinem Diskussionsergebnis auch nach längerer Zeit unzufrieden bist, würde ich Deine starken bis anstrengenden Fragen in mehreren threads gesondert stellen.

Ich hoffe, Dir wenigstens ein bisschen geholfen zu haben.

Zeili
 
louiz30 schrieb:
Deine Fragen mögen ernsthaft gestellt sein und sie sind natürlich auch interessant, was fraglich ist, ist nur der Anlass und der Hintergrund der Fragestellung.

Ich selbst habe auf der Unternehmerseite viele Bewerbungsgespräche geführt und es hat mich immer wieder erstaunt, wie naiv die Bewerber doch sind. Schon nach wenigen Minuten stellt man fest, ob sich der Bewerber noch kurz etwas angelesen hat oder ob es sich um wirklich entwickelte Meinungen handelt. Da waren mir selbst diejenigen Bewerber lieber, die den Mut hatten zu sagen: „das weiß ich jetzt gerade auch nicht.“

Aber das Blendertum wird ja immer wieder belohnt.
Viel Glück also.

Hallo louiz30,

aus Deinen letzten beiden Sätzen entnehme ich den gleichen Vorwurf wie aus dem ersten post von eve13. Daraus folgere ich, dass mein Eingangspost einfach zu schlecht formuliert war, um eine Diskussion über die eigentliche Frage anzuregen. Mein Fehler.

Um mich nicht selbst ständig zu wiederholen, nur kurz: die Fragen und das Szenario waren bewußt gewählt, um eine offene Diskussion zu ermöglichen. Ich bin nicht auf der Suche der sowieso nicht existenten universellen Wahrheit, die ich auswendig lernen kann um Sie dann dort wieder auszukotzen. Wie bereits geschrieben, wäre dies auch eine Beleidigung der Intelligenz des Gremiums. Ich wollte die Tiefe der Thematik ausloten und meine Ansichten überprüfen.

Ich habe diese Frage auch in einem anderen Forum gestellt. Die Antworten vielen zwar spärlicher aus, aber die User stellten häufiger ihre Meinung zu der Problematik des Verhältnisses von "...Regel und Ausnahme, von Verbotenem und Erlaubten..." (Reinhard Kreissl http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/459712/)
dar.

Ich hätte den Hintergrund des Auswahlgesprächs wohl besser weglassen sollen.

@Zeilinger

auch Dir danke für Deinen Beitrag. Um es nochmals zu unterstreichen: es geht ausschließlich um den Umgang mit den Fragen, nicht um ein etwaiges Betätigungsfeld des Unternehmens. Ähnliche Fragen sind übrigens erst kürzlich von einem Auswahlgremium der katholischen Kirche an einen Freund gestellt worden - auch hier ging es nicht darum, einen skrupellose Menschen zu finden.

Es ging mir nicht um die Bewertung meiner Eignung, dafür fehlen ja auch eine genaue Stellenbeschreibung, meine Vita etc.

Wenn Du mit Deinem Diskussionsergebnis auch nach längerer Zeit unzufrieden bist, würde ich Deine starken bis anstrengenden Fragen in mehreren threads gesondert stellen.

Als Beitrag zur Übersichtlichkeit des Forums und angesichts der Tatsache, dass ich ein "Neuling" hier bin, öffne ich lieber nicht mehrere Threads, aber danke für den Vorschlag.

Ausserdem bin ich sicher nicht unzufrieden, ich hatte nichts erwartet und habe mich über jeden gefreut, der etwas zu sagen hatte. Dies ist ja ein DENKforum und deshalb hat es seinen Zweck schon erfüllt!
 
Ein Zweck heiligt nur dann die Mittel, wenn niemand zu Schaden kommt.
Einen Mord zu begehen, um andere zu verhindern (wer weiß das schon im Voraus?), ist und bleibt Mord.
Haben wir erst einmal begonnen, einen Mord zu rechtfertigen (mit welchem Grund auch immer), und damit zu legitimisieren, werden wir das Töten nicht mehr aufhalten können.

Minni
 
Das ist schon immer...

Minni schrieb:
Ein Zweck heiligt nur dann die Mittel, wenn niemand zu Schaden kommt.
Einen Mord zu begehen, um andere zu verhindern (wer weiß das schon im Voraus?), ist und bleibt Mord.
Haben wir erst einmal begonnen, einen Mord zu rechtfertigen (mit welchem Grund auch immer), und damit zu legitimisieren, werden wir das Töten nicht mehr aufhalten können.

Minni


...Teil der menschlichen Existenz.

Es ist eher an der Zeit, das wir damit aufhören.

Aber noch sind die Menschen als Gesamtheit zu schwach dazu.

Sie messen ihrem Leben zu wenig Wert zu.

Sind viele.

Sind ersetzbar.

Und so strömen junge Soldaten weiter zu den Fronten, die schon

Jahre im Voraus geplant wurden, in den nicht enden wollenden

Krieg um Macht und Ohmacht.

Für die Strippenzieher ist es ein Spiel.

Nichts weiter.

Für die Schachfiguren ihre täglicher Alptraum.
 
eve13 schrieb:
...Teil der menschlichen Existenz.

Es ist eher an der Zeit, das wir damit aufhören.

Aber noch sind die Menschen als Gesamtheit zu schwach dazu.

Sie messen ihrem Leben zu wenig Wert zu.

Sind viele.

Sind ersetzbar.

Und so strömen junge Soldaten weiter zu den Fronten, die schon

Jahre im Voraus geplant wurden, in den nicht enden wollenden

Krieg um Macht und Ohmacht.

Für die Strippenzieher ist es ein Spiel.

Nichts weiter.

Für die Schachfiguren ihre täglicher Alptraum.


Ist das nicht ein wenig viel Pathos?
 
Kaamos schrieb:
Liebe Denkforum-User,

für ein Auswahlgespräch bei einer norddeutschen Beratungsfirma für Außen- und Sicherheitspolitik bräuchte ich ein paar Tipps. Das Auswahlgremium ist berühmt berüchtigt für ethische Grundsatzfragen, zum Beispiel

- ob der Tod eines Einzelnen in Kauf genommen werden darf, wenn dadurch mehrere Menschen gerettet werden

- ob man jemanden zu einer Straftat überreden darf, wenn es dem Wohl der oder einer Mehrheit dient

- ob es vertretbar ist, Informationen, die unter großer Wahrscheinlichkeit mit Hilfe von Folter erpresst wurden, zu verwenden

Bei eine kleinen "Probediskussion" mit Freunden hat sich herausgestellt, dass meiner Argumentation die Tiefe fehlt und deshalb würde ich gerne Euch fragen

a.) Kennt jemand von Euch die wichtigsten "Denker" zu diesem Themenkomplex, Standardwerke, Denkströmungen?

b.) Wie ist eure Meinung zu diesen ethischen Grundsatzfragen, zum Abwägen von Menschenleben, zur unbedingten Gesetzestreue?


Danke fürs mitdenken,

Kaamos

Punkt!:Ist wohl legitim und somit korrekt.
Der Rest ist einfach nur kriminell und muß verhindert werden.
Auch ich mußte schon den Kopf hinhalten damit ein paar Assis nicht das Gesicht verlieren mußten.
 
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AW: Der Zweck heiligt die Mittel?

Hallo,

ich vertrete die Ansicht, dass Moral über dem Gesetz steht und eine moralische Absicht eine "nicht gesetzliche" oder dem Gesetz widersprechende Aktion rechtfertigt.
Mit der von mir erwähnten Moral meine ich natürlich nicht das gesellschaftliche Ideal von Moral, das mit dem oben erwähnten Gesetz Hand in Hand geht und teilweise von diesem bestimmt wird, sondern ich meine mit Moral das Gefühl, das Richtige zu tun.
Natürlich könnte jetzt über die Subjektivität solch eines Gefühls diskutiert werden, aber ich denke dass wir Menschen das Gewissen (mit Betonung auf "das") haben, das uns vermittelt, ob wir "richtig" und damit wahrhaft moralisch handeln.

Um damit zu deinen Beispielen zu kommen:

"- ob der Tod eines Einzelnen in Kauf genommen werden darf, wenn dadurch mehrere Menschen gerettet werden"

Der Tod des Einzelnen darf nicht in Kauf genommen werden, weil nichts das Wegnehmen von Leben rechtfertigt. Die Gewissheit, dass dafür mehrere Menschen ihr Leben verlieren, rechtfertigt alles zu tun um dies zu verhindern, aber sie rechtfertigt nicht, den Tod des Einzelnen ohne weiteres hinzunehmen.
Die Frage ist hier, was du unter "in Kauf nehmen" genau verstehst?

"- ob man jemanden zu einer Straftat überreden darf, wenn es dem Wohl der oder einer Mehrheit dient"

Definitiv. Die Straftat wird durch das Gesetz definiert, und die Moral steht über dem Gesetz (siehe oben).

"- ob es vertretbar ist, Informationen, die unter großer Wahrscheinlichkeit mit Hilfe von Folter erpresst wurden, zu verwenden"

Wenn man zu solchen Informationen kommt, ist es fraglich, wie und warum
man zu solchen Informationen kommt. Der Schluss liegt nahe, in einem Umfeld zu sein, dass definitiv gegen das Gewissen handelt, ansonsten wäre da keine Folter.

Gruss Raffis
 
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