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Der wahre Meister akzeptiert das Leben so wie es ist

Shichun

New Member
Registriert
8. Februar 2004
Beiträge
33
Einem Bauer läuft sein Pferd davon:

Als die Nachbarn kamen, um ihr Mitgefühl zu zeigen, sagte er: *Unglück? Mag sein.* Am nächsten Tag kam das Pferd mit sechs wilden Pferden zurück. Die Nachbarn gratulierten ihm sofort zu seinem Glück. Er antwortete: *Glück? Mag sein.* Am folgenden Tag versuchte sein Sohn, eines der wilden Pferde zu satteln und zu reiten. Dabei fiel er herunter und brach sich ein Bein. Als die Nachbarn kamen und sein Pech bedauerten, war die Antwort des Bauern wieder: *Mag sein* Einen Tag danach kamen die Einberufungsoffiziere ins Dorf und nahmen alle jungen Männer mit zum Militär, nur der Bauernsohn wurde aufgrund seines gebrochenen Beins zurückgestellt. Zu den Nachbarn, die sich
wieder versammelt hatten und sagten: *Jetzt hat sich doch alles zum Guten gewendet*, meinte der Bauer: *Mag sein.*

Bei dieser gelassenen Haltung handelt es sich nicht um Hoffnungslosigkeit oder Pessimismus, sondern um das heitere Verstehen, dass die Abläufe der Natur nicht fehlerhaft sind. Richtig und Falsch sind bloß Eskapaden eines egoistischen Verstandes, der nicht versteht, dass sich die meiste Ereignisse der Welt unkontrolliert von seinen Vorstellungen ent-wickeln. Er meint die Dinge lenken zu können, obwohl sie ihm ständig entgleiten.

Der wahre Meister akzeptiert das Leben so wie es ist. Es ändern zu wollen bedeutet Gott (dem Erschaffer) Fehlerhaftigkeit zu unterstellen. :)

gez. Shichun
 
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Herzlich willkommen, Shichun

Shichun schrieb:
Der wahre Meister akzeptiert das Leben so wie es ist.
So ist es. :) Koans lesen bringt - mich persönlich - aber nicht weiter. Die sollen nur vom :guru: Zen-Meister abhängig machen,oder?... Im Übrigen könntest du dieses Thema dem Thread "Ist Glück erlernbar?" anhängen. (Dass die Glücksbringer aber gleich mit diesen Tonnen-Texten ankömmen müssen... - Im anderen Thread, und hier werden die Koans angepriesen - Kannst DU mir erklären, warum? :confused: )

Gysi
 
Danke für den Empfang :kuss3:

Ich muss persönlich zugeben dass ich mich mit Zen noch nicht all zu viel auseinander gesetzt habe.

Wie meinst du das mit anhängen? Soll ich einfach einen neuen Beitrag mit dem Inhalt hier schreiben?

gez. Shichun
 
Shichun schrieb:
Danke für den Empfang :kuss3:

Ich muss persönlich zugeben dass ich mich mit Zen noch nicht all zu viel auseinander gesetzt habe.

Wie meinst du das mit anhängen? Soll ich einfach einen neuen Beitrag mit dem Inhalt hier schreiben?

gez. Shichun
Ick wollte nur sagen: Dat Thema jibt et (inhaltlich) schon.... Könnte man sich ja in die schon laufende Diskussion (mit seinen Gedanken und Anliegen) einklinken... :)
 
Grüß Dich, Shichun!

Fein, dass die Jugend hier im Forum wieder Einzug hält.

Mir gefällt die Parabel, die Du uns erzählst an sich ganz gut.Gelassenheit ist ganz sicher einer der Verhaltensweisen, die jedem Menschen zuträglich sind.

Ich will mich aber in den Schlusssatz der Parabel einklinken."Mag sein".

Diese vorsichtigen Worte geben doch deutlich ein STOPzeichen.

Ist s wirklich ein Glück, wenn dem einzelnen Bauern es erspart blieb, seinen Soh "auf dem Feld der Ehre" zu lassen.Ja, ein "Einzelglück".

Könnte hier nicht das Gegenteil von Gelassenheit - unbändige Wut, dass überhaupt Menschen durch den Krieg umkommen können - zu mehr Glück für mehr Menschen beitragen?

Ich bin sicher, dass ... .

Marianne
 
Hi majanna,

Weshalb ein Stopzeichen? Der Bauer erkennt bzw. sieht doch im Prinzip nur ein dass er keine wirklichen Einfluß auf die Ereignisse hat die ihm passieren. Warum sich über sein *Pech* aufregen oder über sein *Glück* freuen, wenn das der Lauf des Lebens ist?

Könnte hier nicht das Gegenteil von Gelassenheit - unbändige Wut, dass überhaupt Menschen durch den Krieg umkommen können - zu mehr Glück für mehr Menschen beitragen?

Alles geschieht weil es geschehen soll, sonst würde es nicht geschehen.
*Richtig* und *falsch* sind doch nur Eskapaden des menschlichen Geistes, der Krieg ist nicht *falsch* noch *richtig*, erst unsere Bewertung macht ihn zu dazu.
Natürlich würde jeder *vernünftige* Mensch den Krieg nicht als etwas empfinden dass man einfach so akzeptieren muss. Aber ist das nicht genau unser Problem? Das wir es einfach nicht lassen können und unsere Nase einfach überall hineinstecken können und dem Leben nicht einfach ihrem Lauf überlassen?

gez. Shichun
 
Shichun schrieb:
Alles geschieht weil es geschehen soll, sonst würde es nicht geschehen.
*Richtig* und *falsch* sind doch nur Eskapaden des menschlichen Geistes, der Krieg ist nicht *falsch* noch *richtig*, erst unsere Bewertung macht ihn zu dazu.
Heyhey, Shichhun, wer hat dir den diesen Fatalismus bei gebracht? Der menschliche Geist ist ein fantastisches Steuerungsinstrument. Wer das nicht nutzt für sein Glück und für das Glück der Menschen, der schmeißt das Steuerrad seines Lebensschiffes über Bord! "Hein, da sind Riffe"! "Mir doch egal!" Gleichgültigkeit scheint mir nicht die Handlungsweise eines glücklichen Menschen zu sein...

Gysi
 
Shichun schrieb:
Hi majanna,

Weshalb ein Stopzeichen? Der Bauer erkennt bzw. sieht doch im Prinzip nur ein dass er keine wirklichen Einfluß auf die Ereignisse hat die ihm passieren. Warum sich über sein *Pech* aufregen oder über sein *Glück* freuen, wenn das der Lauf des Lebens ist?




gez. Shichun[/QUOTE


Ist es für Dich erstrebenswerte Erkenntnis, keinen Einfluss auf Dein Leben nehmen zu können? Du bist doch noch so jung. Ich nehme mal an, 6.-7. oder 8. Klasseschüler.

Gut - der Existenzialismus ist eine Philosophierichtung, die die Geworfenheit des Menschen ins Unvermeidliche zum Inhalt hat.

Aber das doch unter großem Leidensdruck angesichts der Sinnlosigkeit.


Mit Gelassenheit doch kaum. Die kann ein jeder entwickeln, der tapfer den Alltag überstehen will, nicht einer, der an der allgemeinen Sinnlosigkeit leidet.



Freundliche Grüße

Marianne
 
Gisbert Zalich schrieb:
Heyhey, Shichhun, wer hat dir den diesen Fatalismus bei gebracht? Der menschliche Geist ist ein fantastisches Steuerungsinstrument.

Tut mir Leid aber ich weiß leider nicht was Fatalismus heißt :weihnacht

Ein fantastisches Steuerungsinstrument und eine destruktive Waffe.

Schau dir an zu was *menschlicher Geist* führt: Atombomben, 2 Weltkriege, Holocaust, Kalter Krieg, Biologische und chemischewaffen.
Der Mensch war schon immer sehr erfinderisch wenn es darum geht anderen *Menschen* weh zu tun. Das ist kein fantastisches Steuerungsinstrument sondern ein krankes Organ.

Wir lernen aus unseren Erfahrungen, heute ist es nicht mehr wie damals? Ist das wirklich so? Es herrschen heute ca. 40 Kriege auf der ganzen Welt aber wir in unseren Elfenbeintürmen ignorieren dass natürlich sehr gerne...

Ich denke es ist ohnehin dass es nicht möglich ist wirklich gleichgültig zu handeln, jedoch halte ich es für klug den Dingen der Natur etwas mehr ihrer selbst zu überlassen. Was hat uns Hochtechnologie bis jetzt gebracht?
Wir steuern einer ökonomischen Katastrophe entgegen. Was beschert uns Forscherdrang? Neue infernalische Tötungswerkzeuge...die Moral, die Ethik usw. kann dem nur sehr wenig entgegenwirken.

gez. Shichun
 
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@majanna,


Spielt es denn eine Rolle was ich will? Ich muss doch Einfluß auf mein Leben ausüben um in diese Gesellschaft zu überleben oder?

Ich bin jetzt 12 Klasse :weihnacht und ich strebe in der Tat etwas an, studieren ja, meinen *interessen* folgen jo, aber wird mich das denn wirklich glücklich machen?

Ich will selbstverständlich nicht sagen dass ich an Gleichgültigkeit und Resignation hänge, aber stimmst du mir nicht zu dass oftmals es besser wäre los zu lassen und gewisse Dinge zu akzeptieren wie sie sind?

Welche Sinn hat es mich darüber auf zu regen wenn mich meine Freundin verlässt? Das ist weder *richtig* noch *falsch*, es sind *wir* die es entsprechend bewerten. Natürlich wäre ich am Anfang sauer, aber anstatt mir darüber weiter Gedanken zu machen, lasse ich lieber los und lass mich durch Subjektivität nicht die Sicht der Dinge vernebeln.

gez. Shichun
 
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