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Missbrauchtes Kulturgut;

  • Autor Autor plotin
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Verbalradikalismus; ein Phänomen welches sich vermehrt, vor allem in politischen Aussagen, Ansprachen, Debatten und Wahlkämpfen durchzusetzen scheint. Kein Politiker, Amtsträger, Funktionär u.dgl.m., so hat es den Anschein, kommt ohne bewusste Übertretungen und Rückgriffe auf die Rückseite der Sprachkultur aus. In emotioneller Art werden Worte übersteigert oder zugespitzt bzw. werden Vergleiche gezogen und dergestalt umgewertet, so dass der Bedeutungshorizont, zum einen in Richtung schüren von Angstbildern und zum anderen in Richtung persönlicher Diffamierung, überschritten wird. So werden oft und gerne Termini verwendet, welche im historischen Kontext gesehen, mehr als bedenklich erscheinen. Obwohl in keiner politischen Strömung auf Verbalradikalismus verzichtet wird, ist es vor allem die politische Rechte, welche es beinahe meisterhaft versteht, umcodierte Worte welche in der Regel aus dem NS-Jargon entlehnt sind, positiv gekleidet in die Alltagssprache einzuweben. So wird z.B. der Holocaust, wenn schon nicht geleugnet so doch subtil relativiert. Termini wie Ehre, Treue, Fleiß, Arbeitsmoral, die Anständigen, Säuberung usw., werden geschickt in den Reden und Äußerungen eingebaut, so dass man nicht umhinkommt deren Bedeutung, welche sie während der der NS-Zeit hatten, mitzudenken. Solche bewusst zweideutig eindeutig gemachten Aussagen und Stereotypen halten das eigene Klientel bei Laune und sichert zugleich die Lufthoheit über den Stammtischen wo Xenophobie, Ausländerfeindlichkeit und Anti-EU-Vokabular auf fruchtbaren Boden fallen! So groß die Aufregung über derartige Ausfälle auch sein mag, so schnell sind sie auch wieder, weil alltäglich, vergessen und es wird zur Tagesordnung übergegangen.

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