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Wozu Krieg?

AW: Wozu Krieg?

hallo, forianer!

finde ich ja schön, dass dies thema so breit diskutiert wird.:sekt:

ich habe ein zweifelhaftes verhältnis zum krieg, zur physischen und psychologischen gewaltanwendung, um eine soziale gruppe von seiner meinung zu überzeugen. einerseits bin ich pazifist durch und durch. andererseits sehe ich kriege und versklavungenund möchte das leid beenden, nur dies geht nicht immer gewaltfrei. ein sehr schwieriges modernes moralisches dilemma
 
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AW: Wozu Krieg?

Es ist so, wie es Gysi in seiner Signatur sagt:

"Die Menschheit befindet sich in ihrer Vorgeschichte".

Solange noch Kriege ausgetragen werden, solange ist die Menschheit noch nicht Herr über sich selbst! Es dominiert dann der Aspekt, dass der Stärkere Recht hat - wie im Tierreich!

Gruss
Hartmut
 
AW: Wozu Krieg?

Da muss ich dir widersprechen, frankie.

Kriege können auch der Befreiung von Völkern von Unterdrückung und Versklavung dienen.

Auch jeder Befreiungskrieg ist darauf aus, die Unterdrücker möglichst schnell und wirksam zu vernichten. Ansonsten würde man mit ihnen Kaffee trinken und eine sanfte Revolution besprechen.

Es gibt keinen friedlichen Krieg. Und Krieg ist niemals nur das einzige Mittel. Aber es ist das kurzfristig einfachste, schnellste und wirksamste.

lg Frankie
 
AW: Wozu Krieg?

Auch jeder Befreiungskrieg ist darauf aus, die Unterdrücker möglichst schnell und wirksam zu vernichten.

aber natürlich, frankie, und was ist daran schlecht? Welchen Massstab legst du eigentlich an?

Und Krieg ist niemals nur das einzige Mittel. Aber es ist das kurzfristig einfachste, schnellste und wirksamste.

In manchen Fällen, etwa im Falle Hitlers, ist rasche Vernichtung das einzige Mittel.

Ansonsten stimme ich dem Zitat von Clausewitz zu: Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Gruss
Hartmut
 
AW: Wozu Krieg?

Hallo Leute!

Krieg ist eine Bankrotterklärung der Politik.
Nachdem Politiker versagt haben, sollen Militärs ran.
Mit anderen Mitteln.
Jedes Mittel ist Recht, Haager Landkriegsordnung hin oder her.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wozu Krieg?

hallo mitstreiterInnen, ich habe jetzt wunderbare sätze gelesen und herrliche
philosophische gedanken. was mir aber fehlt ist die frage, die ich bei jedem
verbrechen stellen muß: wem nützt der krieg ? solange es derart viele nutz-
nießer bei jedem krieg gibt, wird immer wieder irgend wo einer angezettelt
werden. wir sitzen heute da und diskutieren über die auswirkungen und folgen.
wir haben es ja geschafft, "unsere" kriege zu exportieren,aber wir sind allein
schon durch unsere arbeitsplätze profiteure dieser kriege. solange wir mehr
wollen, wird es menschen geben, die dies ausnützen werden. solange worte,
wie freiheit,gott und patriotismus genügen, um die menschen das denken
aufgeben zu lassen, sind wir zu leicht manipulierbar.
denkt euer bakunin
 
AW: Wozu Krieg?

Hallo!

Eine interessante Frage von jemanden der Che Guervara zitiert:
¡Hasta la victoria siempre! Patria o Muerte!

Alleine der Satz sagt doch genau wozu Krieg: "Immer für den Sieg! Vaterland oder Tod!"

Genau so wie dein Meinhof Zitat:
"Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir passiert nicht weiter geschieht."

Beides sind Aufrufe zur Gewalt und zum gewaltsamen Durchsetzen der eigenen Ziele und Ideen.
Beide Zitate sagen genau worum es geht: Irgendetwas passt mir nicht, also ändere ich es. Egal mit welchen Mitteln und egal was es kostet. Und am besten noch für das Vaterland im allgemeine, damit wir eine Rechtfertigung haben. Dulce et decorum est Pro patria mori.

Vielleicht wäre es besser sich am Spruch von Maria Theresia zu orientieren:
"Merkt euch eins: Lieber ein mittelmäßiger Frieden als ein glorreicher Krieg!"

MvG,
Ziva
 
AW: Wozu Krieg?

aber natürlich, frankie, und was ist daran schlecht? Welchen Massstab legst du eigentlich an?

Danke, lieber Hartmut! Ich finde deine Argumente wirklich logisch, das ist bereichernd! Also: wenn ich bewusst machen will, dass Krieg den Zweck hat zu vernichten, dann sage ich nicht, dass Vernichtung an sich ein schlechter Zweck ist.

Man kann aus dem Wort "Vernichtung" etwas Negatives heraushören, ja, aber genau das ist nicht gemeint. Gemeint ist das, was das Wort ungeschminkt sagt: wenn etwas vernichtet wird, dann ist es nachher endgültig weg.

Das ist der Zweck von Krieg.

In manchen Fällen, etwa im Falle Hitlers, ist rasche Vernichtung das einzige Mittel.

Klar. Aber das will ich auch etwas präzisieren: vielleicht ist es manchmal wirklich das einzige vernünftige Mittel, zu kämpfen. Nicht nur gegen Hitler, auch gegen das HIV-Virus zum Beispiel. Aber in beiden Fällen wurde auch sehr lange ignoriert! Und das Ignorieren ist ja eins der anderen möglichen Konfliktverhalten (siehe weiter oben).

Das Ignorieren (oder die Flucht) kann manchmal ja auch schlau sein, aber manchmal kann dabei auch sehr wertvolle Zeit verschenkt werden, die den Kampf dann viel schwieriger macht, als er am Anfang gewesen wäre.

Ansonsten stimme ich dem Zitat von Clausewitz zu: Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Gewalt ist immer die Fortsetzung der Kommunikation, wenn einem die Argumente, die Logik und der Verstand ausgehen. Auch im ganz kleinen.

lg Frankie
 
AW: Wozu Krieg?

die frage, die ich bei jedem
verbrechen stellen muß: wem nützt der krieg?

Siehe dazu auch das vorige Posting: nicht jeder Krieg ist ein Verbrechen. Der Krieg gegen das HIV-Virus ist kein Verbrechen.

Und auch der Krieg gegen Hitler und den Holocaust wäre selbst dann kein Verbrechen gewesen, wenn die Alliierten von Anfang an die Ausmaße des Holocaust gekannt und deswegen den Krieg gegen Hilter begonnen hätten.

Siehe ebenso voriges Posting: der Krieg nützt immer dem, dem die vernünftigen Argumente und alle anderen Möglichkeiten ausgehen, beim anderen etwas zu erreichen, obwohl man beim anderen unbedingt etwas erreichen will oder "muss". Dann "helfen" und "nützen" nur mehr Gewalt und Krieg.

lg Frankie
 
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AW: Wozu Krieg?

Hallo bakunin!

Ja, nur bin ich nunversucht auf Walters Beitrag ganz zu Beginn zurückzugreifen, nämlich den Vergleich mit Forenstreitereien.

Wem nützen die?!

Grüße Raphael
 
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