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Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Nach einer Definition gefragt

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Danke für eure Beiträge. Aber meines Wissens habe ich ganz klar nach einer Definition gefragt. Das ist eine ausgefeilte Formulierung.

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AW: Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Hi Forianer,

ich würde es eher so formulieren, dass

des Menschen Wille ist zumindest zu 75 % das Produkt der Umwelt/einflüsse).

Denn die Einflüsse der Umwelt - welche auch immer - startet sofort mit der Zeugung eines Kindes.

Hier kommen sowohl die genetischen Anlagen als auch die Ernährng zu Wort.

Dazu kommt vermehrt, dass durch falsche Ernährung der Körper der Kinder und Jugendlichen - zuviel vorfabrizierte Getränke, junk food usw. - deren Zuckerhaushalt ordentlich durcheinander schüttelt.
In Japan hat man darauf besonders hingewiesen und dafür einen eigenen Begriff gewählt: "snapping"-die Jugendlichen verändern ihr Verhalten, weil der Körper auf deren Ernährung mit Verhaltensweisen reagiert, z.B. Adrenalin and Hyperaktivität bis zur Aggressivität. Der Zuckeraushalt spielt verrückt.
Eine Ernährung hoch im Zuckergehalt und niedrig in Vitaminen und Mineralstoffen führt zur chemischen Imbalance eines Körpers.

Dass wir auch das Produkt einer Körperreaktion auf falsche Ernhährung sind, ist ganz und gar nicht von der Hand zu weisen.
Insoferne dürfte - "freier Wille" - niemals ganz richtig zu beurteilen sein.

sartchi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Hi Forianer,

ich würde es eher so formulieren, dass

des Menschen Wille ist zumindest zu 75 % das Produkt der Umwelt/einflüsse).

Denn die Einflüsse der Umwelt - welche auch immer - startet sofort mit der Zeugung eines Kindes.

Hier kommen sowohl die genetischen Anlagen als auch die Ernährng zu Wort.

Dazu kommt vermehrt, dass durch falsche Ernährung der Körper der Kinder und Jugendlichen - zuviel vorfabrizierte Getränke, junk food usw. - deren Zuckerhaushalt ordentlich durcheinander schüttelt.
In Japan hat man darauf besonders hingewiesen und dafür einen eigenen Begriff gewählt: "snapping"-die Jugendlichen verändern ihr Verhalten, weil der Körper auf deren Ernährung mit Verhaltensweisen reagiert, z.B. Adrenalin and Hyperaktivität bis zur Aggressivität. Der Zuckeraushalt spielt verrückt.
Eine Ernährung hoch im Zuckergehalt und niedrig in Vitaminen und Mineralstoffen führt zur chemischen Imbalance eines Körpers.

Dass wir auch das Produkt einer Körperreaktion auf falsche Ernhährung sind, ist ganz und gar nicht von der Hand zu weisen.
Insoferne dürfte - "freier Wille" - niemals ganz richtig zu beurteilen sein.

sartchi

Sartchi,

Ganz ohne das was du sagst von der Hand zu weisen, eine Frage:

Meinst du, ein so durcheinandergebrachter Jugendlicher hat die Möglichkeit zu verstehen was mit ihm passiert und es gegebenenfalls zu verändern, indem er bewusst eine andere Diät einnimmt, oder hat er die nicht, und die wissenschaftlichen Erkenntnisse, prallen zwangsläufig spurlos an ihm ab?

Gruß,
Joan
 
AW: Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Hi Forianer,

ich würde es eher so formulieren, dass

des Menschen Wille ist zumindest zu 75 % das Produkt der Umwelt/einflüsse).

Denn die Einflüsse der Umwelt - welche auch immer - startet sofort mit der Zeugung eines Kindes.

Hier kommen sowohl die genetischen Anlagen als auch die Ernährng zu Wort.

Dazu kommt vermehrt, dass durch falsche Ernährung der Körper der Kinder und Jugendlichen - zuviel vorfabrizierte Getränke, junk food usw. - deren Zuckerhaushalt ordentlich durcheinander schüttelt.
In Japan hat man darauf besonders hingewiesen und dafür einen eigenen Begriff gewählt: "snapping"-die Jugendlichen verändern ihr Verhalten, weil der Körper auf deren Ernährung mit Verhaltensweisen reagiert, z.B. Adrenalin and Hyperaktivität bis zur Aggressivität. Der Zuckeraushalt spielt verrückt.
Eine Ernährung hoch im Zuckergehalt und niedrig in Vitaminen und Mineralstoffen führt zur chemischen Imbalance eines Körpers.

Dass wir auch das Produkt einer Körperreaktion auf falsche Ernhährung sind, ist ganz und gar nicht von der Hand zu weisen.
Insoferne dürfte - "freier Wille" - niemals ganz richtig zu beurteilen sein.

sartchi

Ja, das stimmt schon, aber der unfreie, oder entzogene Wille ist ein Kulturphänomen, besonders im Christentum; denn beten nicht die Gläubigen: "nicht mein Wille geschehe, sondern deiner o' Herr ......", wer immer da gemeint ist, der Herr Rath, der Herr Inspektor, der Herr Lehrer, der Herr Vater (im 19. Jhd. noch gebr.) der Herr Bundeskanzler, u.s.w. Die Entziehung des eigenen Willens ist ein staatspolitischer Moment der ersten Stunde seit es "Staat" gibt. Darum spricht man auch vom "Volkswillen, beruhend auf dem Gemeinwohl, eigene Vorstellungen, also eigenen Willen einer größeren Ordnung zu unterwerfen.

Je mehr sich der Mensch von der Familie, der Sippe, wegbewegt, hin zu großen und immer größer werdenden Gemeinschaften (Staaten, Staatsgemeinschaften, Globalisierung) desto weniger Einzelwille ist erwünscht, weil das Gemeinwohl wichtiger wird als Einzelglück. Denke nur an Kriege, wo unzählige Menschen sterben, für ein künftiges Gemeinwohl, in einer Sippen-, oder Familienkultur, hätte Krieg daher keinen Sinn.

Jetzt werden Kinder für künftiges "Gemeinwohl" erzogen, nicht, oder sehr wenig für ihr persönliches Schicksal stehend, diametral im Anspruch des Staates als künftige "Bürger" im Widerpart. Kinder trifft das besonders hart, denn sie sind der Natur wesentlich näher stehende Lebewesen, als Erwachsene und leiden endlose Qualen für ihr „Mensch werden“ (-stammt aus dem alten Aegypten, ich prügle dich vom Tier zum Menschen, u.s.w.) für eine Zukunft, welche dann doch nicht so kommt wie erwartet.

K. M.
 
AW: Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

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Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Für den Begriff 'freier Wille' gibt es noch keine einheitliche Definition; die Philosophen verwenden ihn unterschiedlich.

Der zentrale Streitpunkt zwischen den verschiedenen Freiheitskonzepten ist die Frage, WOVON der Wille eines Menschen frei zu sein hat, damit von einem 'freien Willen' gesprochen werden kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille

Auch Naturwissenschaftern fehlt eine Definition des 'freien Willens'; einige bestreiten deshalb mit Schaum vor dem Mund, dass es so etwas gebe.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/668/317542/text/

Wer von euch hat eine gute Idee für eine Definition?

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Der Wille müsste frei von Einflüssen sein, die ihn von Indiviuum unbemerkt völlig oder zu einem hohen Grad lenken.

Bei Tierexperimenten in den Siebzigern(?) pflanzte man Hähnen Elektroden in den Kopf und brachte sie mittel gezielter Reizung verschiedener Zonen im Gehirn dazu, zu schlafen, zu scharren oder zu krähen.
Den Tieren war dabei wohl nicht bewusst, dass ihr Verhalten von außen gelenkt wurde.
Läuft das Leben aller Lebewesen inklusive uns Menschen nun so ab, dass einfach immer nur irgend etwas Äußerliches (wobei auch Körperfunktionen hier "äußerliche Einflüsse" sind) unser jeweiliges Verhalten bedingt?

Ein freier Wille würde bedeuten, nicht von außen gelenkt zu werden, und in jedem Fall auch anders zu können als das von einem Gewählte.
 
AW: Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Hallo Kultus,

bisher ist man davon ausgegangen, dass der Verstand die Sittlichkeit, quasi die Moral und Ethik steuert. David Hume hat noch den Gefühlen den Vorrang gegeben - bei Immanuel Kant war es umgekehrt: Er hat den Verstand vorgezogen, glaubte noch an die völlige Freiheit des Willens und stellte sich gegen die Gefühle.

Heute weis man, Hume war wohl näher an der Tatsachen dran. Prof. Metzinger spricht von einer gefühlten Moralität, es ist sozusagen eine erweitere Form der Empathie (Mitfühlen), die unsere moralischen Vorstellungen steuern.
Axl
Hallo !

Warum Verstand und Gefühle nicht - wenigstens geistig - miteinander verbinden (es könnte allerdings als kleine Hierarchie aufgefasst werden, ich schrieb es auch schon an anderer Stelle, konnte es aber auch nach 20-minütiger Suche nicht finden):

Wer Verstand hat, weiß, was er tut.
Wer viel Verstand hat, weiß, was er tut und sagt.
Wer sehr viel Verstand hat, weiß, was er tut, sagt, denkt, fühlt und will.

(Das Schreiben zähle ich dabei zu den Tätigkeiten)​

Man könnte dann auch sagen, der Wille an sich ist nur eine Art zivilisierter Trieb; er (der Wille) wird dann zum freien Willen, wenn man ihn zwar eindeutig erkennt, ihm aber nicht folgen muss.

Ich bringe einfach einen Dualismus nicht los: Man macht oder unterlässt etwas,

1. weil man will (kein fremder, äußerer Einfluss, der Antrieb entsteht in einem selber) oder
2. weil man muss (nur fremde Einflüsse von Wesen, die eben stärker sind als man selbst).

Eine große Gefahr, den freien Willen zu leugnen (oder die Idee gar nicht zuzulassen) ist auch die, dass dann niemand mehr auch nur für irgendetwas die Verantwortung übernehmen will, weil er ja ständig die Ausrede hat, zu seinem Tun und Lassen gezwungen worden zu sein.

Zeili,
der diese Zeilen aus freiem Willen ohne irgendeinen äußeren Druck oder Zwang geschrieben hat.
 
AW: Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Der Wille müsste frei von Einflüssen sein, die ihn von Indiviuum unbemerkt völlig oder zu einem hohen Grad lenken.

Bei Tierexperimenten in den Siebzigern(?) pflanzte man Hähnen Elektroden in den Kopf und brachte sie mittel gezielter Reizung verschiedener Zonen im Gehirn dazu, zu schlafen, zu scharren oder zu krähen.
Den Tieren war dabei wohl nicht bewusst, dass ihr Verhalten von außen gelenkt wurde.
Läuft das Leben aller Lebewesen inklusive uns Menschen nun so ab, dass einfach immer nur irgend etwas Äußerliches (wobei auch Körperfunktionen hier "äußerliche Einflüsse" sind) unser jeweiliges Verhalten bedingt?

Ein freier Wille würde bedeuten, nicht von außen gelenkt zu werden, und in jedem Fall auch anders zu können als das von einem Gewählte.

Also, woher willst Du wissen, ob das dem Hahn nicht bewusst war, wenn man Dir Elektroden einpflanzt, würdest Du es auch bemerken, oder glaubst Du Dich als "göttlich geborener Mensch über den Dingen?

Dem persönlichen, oder eigenen Willen, wie ich oben erwähnt habe, steht das "gemeine Wohl" diametral gegenüber, also Gruppendynamik, je mehr Gruppe, je größer, je komplexer (bis hin zum Staat) desto weniger Einzelwille ist gefragt - und muss daher von klein an, dem Gemeinwohl entsprechend, aberzogen, unterworfen werden (Spitzenleistungen das 3. Reich). Darum, der extremste Widerspruch ist eben die Natur zur Kultur und Kinder leiden darunter am stärksten.

K. M.

Kultur ist immer Beschneiden und zwar in allen Belangen
 
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AW: Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

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Wovon soll der 'freie Wille' frei sein?

Für den Begriff 'freier Wille' gibt es noch keine einheitliche Definition; die Philosophen verwenden ihn unterschiedlich.

Der zentrale Streitpunkt zwischen den verschiedenen Freiheitskonzepten ist die Frage, WOVON der Wille eines Menschen frei zu sein hat, damit von einem 'freien Willen' gesprochen werden kann.

Wer von euch hat eine gute Idee für eine Definition?

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Ich glaube man sollte diesen Begriff nicht überstrapazieren.

Da wir eine Vielzahl von INDiVIDUEN sind, und alle einen eigenen Willen haben, ist zunächst klar, das wir uns nur dann frei fühlen, wenn wir glauben, eine Entscheidung zu treffen, die aus unserer eigenen PERSÖNLICHKEIT hervorgeht.

Innerhalb einer Gruppe hört diese Freiheit aber schon auf, denn hier hat sich der Einzelwille dem Gesamt unterzuordnen, wenn man eine Harmonie erreichen will, die für die Effektlivität der Gruppe notwendig ist.

Ein allein auf díe Einzelperson ausgerichteter Wille, ist schlichtweg Egoismus.


gruss
thorshammer
 
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