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Wehrhafte Demokratie, Interview mit Prof. Raj Kollmorgen

Na gut, ich probiers dir zu erklären. Meine persönliche Position ist, daß diejenigen, welche genau zu wissen glauben, gegen wen sich die Demokratie energisch zu wehren habe (nämlich gegen die angeblichen Feinde der Demokratie)
Wer sind denn die "angeblichen" Feinde? Sollte man nicht besser reale Feinde abwehren, zB. die, die einen Umsturz wollen, wie etwa Reichsbürger, Linksextremisten, Querdenker, Russen, usw?
 
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Nein. Dafür sind deine Argumente zu dünn und zu konfus.
Nun, ob dir das zu dünn und zu konfus ist, spielt ja gar keine Rolle. Schließlich kannst du ja denken, was du willst. Ich jedenfalls sehe meine Position - und die habe ich wirklich - durch Prof. Kollmorgen untermauert. Andere Professoren mögen meiner Einschätzung des Problems sicher widersprechen. Das ist ja auch nicht anders zu erwarten. Umso mehr war ich erstaunt, wie mutig Herr Kollmorgen im DLF bei seinem Interview auftrat, und das Keulenschwingen gegen vermeintliche Antidemokraten (und auch gegen echte Antidemokraten) als sehr problematische Entwicklung bezeichnete. Meinen Respekt an Herrn Kollmorgen. Das traut sich nicht jeder, diesbezüglich Klartext zu reden. Sein gebrauchtes Wort "Keule" ist natürlich die vielgescholtene "Nazi-Keule". Aber hätte er sie auch als solche bezeichnet, wäre seine Professur im Eimer. Mutig genug war sein Auftritt dennoch.
 
Wen oder was Prof. Kollmorgen für das eigentliche Problem hält, ist mir eigentlich ziemlich schnuppe. Wo die Gefahren für unsere Demokratie liegen, das hat man längst ermittelt und das Empfinden in der Gesellschaft bestätigt das.
Was dir Schnuppe ist, ist mir wiederum egal. Du kannst für Schnuppe halten, was du willst.

Das Empfinden in der Gesellschaft, das ist es ja gerade, was Prof. Kollmorgen kritisiert. Man ist in unserer Gesellschaft zu schnell dabei zu sagen "das seien Antidemokraten".

Warum hast du übrigens die Statistik von 2019 genommen, in der 47% die Rechtsextremisten als die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland sehen und 27% die Rechtspopulisten (sicherlich nur eine Teilmenge der ersteren Position), und nicht die Statistik von 2022, wo nur noch 20% den Rechtsextremismus und Rechtspopulismus als die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland sehen? Waren dir die aktuellen Zahlen zu gering?

Sie geben es den Antidemokraten, wie sie es brauchen...
Genau darin liegt ja das Jakobinertum, daß man der Annahme ist, die eigenen Werte und Normen, seien die universell richtigen und die anderen hätten diesen zu folgen. Herr Kollmorgen - und um den geht es mir hier - hält das für wirklich problematisch.
 
Wer sind denn die "angeblichen" Feinde?
Die, welche oft pauschal vom Mainstream als Demokratie-Feinde bezeichnet werden (meist zu unrecht). Prof. Kollmorgen spricht von "sogenannten Feinden der Demokratie". Das sind diejenigen, bei denen man sehr schnell dabei ist, zu sagen "Die sind nicht demokratisch orientiert!".

Sollte man nicht besser reale Feinde abwehren, zB. die, die einen Umsturz wollen, wie etwa Reichsbürger, Linksextremisten, Querdenker, Russen, usw?
Übrigens, nicht jeder Antidemokrat will einen Umsturz. Es gibt viele, die sich den demokratischen Verhältnissen anpassen, sich aber eher eine Monarchie wünschen. Man muß auch nicht in einer Demokratie lebend, diese gefälligst als die beste aller möglichen Verfassungsformen ansehen. Herzensdemokraten sind sowieso recht selten.
 
Die, welche oft pauschal vom Mainstream als Demokratie-Feinde bezeichnet werden (meist zu unrecht).
Und wer ist das nun? Mal raus mit der Sprache. :)
Übrigens, nicht jeder Antidemokrat will einen Umsturz. Es gibt viele, die sich den demokratischen Verhältnissen anpassen, sich aber eher eine Monarchie wünschen.
Wie willste denn ohne Umsturz zu einer Monarchie kommen? Monarchie braucht ein Königshaus, kein Parlament. Naja, wer sich eine Monarchie wünscht, ist mit ziemlicher Sicherheit ein Antidemokrat.
Man muß auch nicht in einer Demokratie lebend, diese gefälligst als die beste aller möglichen Verfassungsformen ansehen.
Richtig, muss man nicht. Man darf nur nichts aktiv unternehmen, um diese Demokratie abzuschaffen, sonst macht man sich strafbar. :)
 
Und wer ist das nun? Mal raus mit der Sprache. :)
Ich referiere lediglich Prof. Kollmorgen, denn um sein Interview geht es schließlich. Es sind alle diejenigen, die diesen Stempel (oft zu unrecht) aufgedrückt bekommen.

Wie willste denn ohne Umsturz zu einer Monarchie kommen? Monarchie braucht ein Königshaus, kein Parlament. Naja, wer sich eine Monarchie wünscht, ist mit ziemlicher Sicherheit ein Antidemokrat.
Man muß nicht dazu kommen! Man kann es einfach nur für besser halten. Friedrich Meinecke (der Gründer der FU Berlin nach dem Krieg) sagte einmal, er sei Herzens-Monarchist aber Vernunft-Demokrat.

Richtig, muss man nicht. Man darf nur nichts aktiv unternehmen, um diese Demokratie abzuschaffen, sonst macht man sich strafbar. :)
Absolut richtig!!! Man muß sich an demokratische Spielregeln halten. Das allein reicht, um mit beiden Beinen auf dem Grundgesetz zu stehen. Aber man muß dabei kein Herzensdemokrat sein (was allerdings oft von unseren "Jakobinern" suggeriert wird). Denn die Ideologie ist für jeden frei wählbar, und muß von jedem frei und ungehindert geäußert werden können. Die Demokratie besteht nämlich nicht aus lauter Demokraten, sondern setzt sich aus Menschen aller ideologischen Richtungen zusammen (selbst Bespitzelung ist hier nicht nötig). Übrigens muß auch nicht jeder, der die Regierung ablehnt, ein Antidemokrat sein.
 
Ich referiere lediglich Prof. Kollmorgen, denn um sein Interview geht es schließlich. Es sind alle diejenigen, die diesen Stempel (oft zu unrecht) aufgedrückt bekommen.
Leute die nicht konkret werden sind letztlich nur Dummschwätzer, wie dieser Kollmorgen.

Man muß nicht dazu kommen! Man kann es einfach nur für besser halten. Friedrich Meinecke (der Gründer der FU Berlin nach dem Krieg) sagte einmal, er sei Herzens-Monarchist aber Vernunft-Demokrat.
Es gibt schon eine Menge durchgeknallter Leute.
"Herzens-Monarchist", LOL. :D Der Typ hat wohl zu viele Sissi-Romanhefte gelesen.

Die Demokratie besteht nämlich nicht aus lauter Demokraten, sondern setzt sich aus Menschen aller ideologischen Richtungen zusammen (selbst Bespitzelung ist hier nicht nötig). Übrigens muß auch nicht jeder, der die Regierung ablehnt, ein Antidemokrat sein.
Aber für manche ist es bestimmt besser, in ein nicht-demokratisches Land auszuwandern, wo sie der Willkür eines Königs oder Diktators ausgeliefert sind. Mit Demokratie werden sie auf Dauer doch nur unglücklich.
 
Leute die nicht konkret werden sind letztlich nur Dummschwätzer, wie dieser Kollmorgen.
Dann mal konkret: Es handelt sich um Menschen, die eine andere Meinung als der Mainstream vertreten. Der Mainstream schwingt dann oft die Keule: "Die sind nicht demokratisch orientiert!". Ob man diese Keule nun "Nazi-Keule" oder "Putin-Versteher" oder "Corona-Leugner" oder "Verschwörungstheoretiker" nennt, ist eher nebensächlich.

Es gibt schon eine Menge durchgeknallter Leute.
"Herzens-Monarchist", LOL. :D Der Typ hat wohl zu viele Sissi-Romanhefte gelesen.
Nein, er ist in der Monarchie aufgewachsen, und hat sie als besser empfunden.

Aber für manche ist es bestimmt besser, in ein nicht-demokratisches Land auszuwandern, wo sie der Willkür eines Königs oder Diktators ausgeliefert sind. Mit Demokratie werden sie auf Dauer doch nur unglücklich.
Sie würden sicherlich Beifall klatschen, würde die Monarchie wieder eingeführt werden. Übrigens muß eine Monarchie keine Willkürherrschaft sein. Die besten Demokratien Europas sind Monarchien: Schweden, Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Monaco, Liechtenstein, Großbritannien und Spanien. Vergleiche die mal mit Bulgarien oder Rumänien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Empfinden in der Gesellschaft, das ist es ja gerade, was Prof. Kollmorgen kritisiert. Man ist in unserer Gesellschaft zu schnell dabei zu sagen "das seien Antidemokraten".
Wenn dir und Prof. Kollmorgen unsere Gesellschaft nicht passt, dann sucht euch eine passendere. Mir passt unsere Gesellschaft sehr gut.
Warum hast du übrigens die Statistik von 2019 genommen, in der 47% die Rechtsextremisten als die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland sehen und 27% die Rechtspopulisten (sicherlich nur eine Teilmenge der ersteren Position), und nicht die Statistik von 2022, wo nur noch 20% den Rechtsextremismus und Rechtspopulismus als die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland sehen? Waren dir die aktuellen Zahlen zu gering?
Ich weiß, dass es dich schmerzt, wenn man die Rechtsextremisten schlechter stellt als es dir lieb ist.
Meine Suchmaschine hat diese Statistik als erste geliefert und nach 2017 gab es schließlich auch die Anschläge in Hanau und Halle. Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft das zu Gunsten der Rechtsextremisten bewertet hat.
Ich habe immerhin einen Beleg für meine Behauptung geliefert, während du deine Behauptung aus der Luft gegriffen hast. Hier weitere Daten von Statista:
Genau darin liegt ja das Jakobinertum, daß man der Annahme ist, die eigenen Werte und Normen, seien die universell richtigen und die anderen hätten diesen zu folgen. Herr Kollmorgen - und um den geht es mir hier - hält das für wirklich problematisch.
Genau so ist es, denn diese Werte und Normen haben seit vielen Jahrzehnten Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Fortschritt unserem Land gebracht. Hast du vergleichbares vom Rechtsextremismus vorzuweisen? Wir lassen das uns von den Rechtsextremisten zunichte machen und werden sie mit allen Mitteln des Rechtsstaats bekämpfen. Und das ist gut so, dass sieser Prof. Kollmorgen und du das für problematisch haltet.
 
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Dann mal konkret: Es handelt sich um Menschen, die eine andere Meinung als der Mainstream vertreten. Der Mainstream schwingt dann oft die Keule: "Die sind nicht demokratisch orientiert!". Ob man diese Keule nun "Nazi-Keule" oder "Putin-Versteher" oder "Corona-Leugner" oder "Verschwörungstheoretiker" nennt, ist eher nebensächlich.
Kann ich nicht nachvollziehen. Ich zB. habe oft eine andere Meinung als der sogenannte Mainstream. Doch weder habe ich Nazis, noch Putin lieb, oder leugne Sars-Cov2. Und Verschwörungsgeschwurbel ist auch nicht so mein Ding. Mir tut der "Mainstream" nichts. Ich vermute eher, dass die Leute irgendwas falsch machen, die sich vom Mainstream bedrängt fühlen. :)

Die besten Demokratien Europas sind Monarchien: Schweden, Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Monaco, Liechtenstein, Großbritannien und Spanien.
Das Königshaus hat dort nur eine Vorzeigefunktion, ohne Macht. Nur Prunk, Protz und Schein wie bei Sissi.
In einer echten (konstitutionellen) Monarchie ist der Wille des Königs Gesetz. Gefällt ihm dein Gesicht nicht, lässt er dich einen Kopf kürzer machen. Er darf das und du kannst nichts dagegen tun. :)
 
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