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Was nützt es uns, wenn wir . . .

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.499
. . . bis zu unserem 45. Lebensjahr 60 Stunden pro Woche arbeiten und dann gesundheitlich so kaputt sind, dass wir dann bis zum 65. Lebensjahr jährlich 3 Monate auf Kur oder in den Krankenstand gehen müssen ? Welchen Gewinn haben wir - über unser ganzes Leben gerechnet - der Gesellschaft gebracht, wenn wir die restlichen 30 Jahre unseres Lebens doppelt so viel kosten, wie wir vorher beigetragen haben ?

. . . wir ein 10%iges Wirtschaftswachstum haben und gleichzeitig die Kriminalitäts- und Krankheitsrate um 12 % steigt ?

Gerne lass' ich mir das erklären !

Ich habe übrigens nichts dagegen, wenn walter oder die Moderatoren diesen thread in den Wirtschaftsbereich verschieben.

Zeili
 
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AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

. . . die Funktionen eines Atomkraftwerkes bis ins kleinste Detail erklären können oder wissen, wie man die Welt finanziert,
wenn wir gleichzeitig nicht fähig sind, uns die Schnürsenkel zuzubinden,
eine lange Treppe hinunterfallen,
uns das Genick brechen und unser großartiges Wissen mit ins Grab nehmen ?

fragt Zeili
 
AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

Du bist nur Kohlenschipper. Du sollst die Kohlen in den Ofen der Titanic schippen damit sie fährt! Das ist Dein Leben!

Währendessen entwickeln hellere Köpfe die Titanic weiter und sie fährt immer schneller. Andere heissen dann Onassis, scheffeln mit der Titanic und dem Kohlenschipper Milliarden und legen ihre Nüsse auf die Malediven in die Sonne!

Von der Blödheit des kleinen Arbeiters und Angestellten lebt seit "Jahrtausenden" die ganze Welt ....
Vom Kindergarten an wirst Du getrimmt später schön brav bis Dir die Knochen zerbrechen die Kohlen zu schippen!

Es geht nicht um Dich, sondern um ein Gesamtprojekt in welchem Du nur menschliches Brennholz bist ...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

Du bist nur Kohlenschipper. Du sollst die Kohlen in den Ofen der Titanic schippen damit sie fährt! Das ist Dein Leben!
Das "nur" könnte ich als Beleidigung auffassen !

Blick zu den Sternen, gibt acht auf die Gassen !​
Welcher Autor genau das geschrieben hat, weiß ich nicht, ich weiß aber, dass es ein deutscher Klassiker war.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

. . . bis zu unserem 45. Lebensjahr 60 Stunden pro Woche arbeiten und dann gesundheitlich so kaputt sind, dass wir dann bis zum 65. Lebensjahr jährlich 3 Monate auf Kur oder in den Krankenstand gehen müssen ? Welchen Gewinn haben wir - über unser ganzes Leben gerechnet - der Gesellschaft gebracht, wenn wir die restlichen 30 Jahre unseres Lebens doppelt so viel kosten, wie wir vorher beigetragen haben ?

Du meinst, der Durchschnittshackler, der sich sein Arbeitsleben lang kaputt hackelt, wird durchschnittlich 95?
Der Gewinn liegt darin, dass er es gar nicht so lange macht, und kurz vor oder kurz nach der Pensionierung den Löffel abgibt.
So ist der Gewinn durch ihn am höchsten.

. . . wir ein 10%iges Wirtschaftswachstum haben und gleichzeitig die Kriminalitäts- und Krankheitsrate um 12 % steigt ?

Hier sehe ich keinerlei Zusammenhang.
Weder Kriminalitäts- noch Krankheitsrate haben einen direkten Zusammenhang mit dem Wirtschaftswachstum, schon gar nicht im negativen Sinn. Eher noch sinkt durch ein hohes Wirtschaftswachstum Kriminalität und Krankheitsrate.


Was genau willst du mit deinem Thread denn andeuten? Dass ein niedriges Wirtschaftswachstum oder gar eine Rezession den Menschen ein gesünderes und friedlicheres Leben bietet?
 
AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

Du meinst, der Durchschnittshackler, der sich sein Arbeitsleben lang kaputt hackelt, wird durchschnittlich 95?
Der Gewinn liegt darin, dass er es gar nicht so lange macht, und kurz vor oder kurz nach der Pensionierung den Löffel abgibt.
So ist der Gewinn durch ihn am höchsten.
Da hast Du recht; 95 Jahre sind etwas optimistisch.

Hier sehe ich keinerlei Zusammenhang.
Weder Kriminalitäts- noch Krankheitsrate haben einen direkten Zusammenhang mit dem Wirtschaftswachstum, schon gar nicht im negativen Sinn. Eher noch sinkt durch ein hohes Wirtschaftswachstum Kriminalität und Krankheitsrate.
Naja, in Österreich ist man (1999 bis 2006) derart gierig geworden, dass man viele Sicherheitskräfte freigesetzt hat, was sich jetzt fürchterlich rächt (Aufklärungsrate von Eigentumsdelikten stark gesunken).


Was genau willst du mit deinem Thread denn andeuten? Dass ein niedriges Wirtschaftswachstum oder gar eine Rezession den Menschen ein gesünderes und friedlicheres Leben bietet?
Dass sich jede Übertreibung auf Dauer rächt.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

Naja, in Österreich ist man (1999 bis 2006) derart gierig geworden, dass man viele Sicherheitskräfte freigesetzt hat, was sich jetzt fürchterlich rächt (Aufklärungsrate von Eigentumsdelikten stark gesunken).

Ich glaube nicht, dass Sicherheitskräfte die Kriminalitätsrate irgendwie beeinflussen können. Bestenfalls können sie, wie jetzt hier von dir erwähnt, die Aufklärungsrate beeinflussen. Der kriminelle Akt selber wurde da aber schon begangen.

Die allermeisten Kieberer stehen hier rudelweise an völlig harmlosen Straßenabschnitten, gut hinter Büschen oder Hausecken verborgen, und zocken Schnellfahrer ab.


Dass sich jede Übertreibung auf Dauer rächt.

Ein Wirtschaftswachstum ist keine Übertreibung, sonder ergibt sich aus der globalen Wirtschaftssituation. Wenn sie wächst, hat es keinen Sinn, sie mäßigend einbremsen zu wollen. Wie sollte das denn funktionieren?
Und wenn sie nicht stark wächst, stagniert oder fällt, dann kann man dran auch recht wenig ändern.

Wenn du den übertriebenen Lebensstandard meinst, den wir hier anstreben, und der mit Sichereheit auf dauer nicht zu halten ist, dann ist das ein ganz anderes Kapitel.

Wie sollte du denn da in deinen Augen eine Mäßigung aussehen?
 
AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

Ich glaube nicht, dass Sicherheitskräfte die Kriminalitätsrate irgendwie beeinflussen können. Bestenfalls können sie, wie jetzt hier von dir erwähnt, die Aufklärungsrate beeinflussen. Der kriminelle Akt selber wurde da aber schon begangen.
Sehr differenziert gedacht von Dir, joan05, ich glaube aber, dass eine gute Aufklärungsrate - natürlich genauso gründlich kolportiert wie die Negativmeldungen - die Kriminalitätsrate schon eindämmt. Die Spitzbuben wollen ja nur stinkreich sein, ohne etwas dafür zu leisten, eingesperrt wollen sie kaum sein.

Die allermeisten Kieberer stehen hier rudelweise an völlig harmlosen Straßenabschnitten, gut hinter Büschen oder Hausecken verborgen, und zocken Schnellfahrer ab.
Die gibt es sicher auch; das Hauptübel ist m.E. aber das, dass man am grünen Tisch glaubt, dass eine kleine technische Neuerung (z.B. eine neue Waffe) gleich zehn Arbeitskräfte ersetzen kann.

Ein Wirtschaftswachstum ist keine Übertreibung, sonder ergibt sich aus der globalen Wirtschaftssituation. Wenn sie wächst, hat es keinen Sinn, sie mäßigend einbremsen zu wollen. Wie sollte das denn funktionieren?
Und wenn sie nicht stark wächst, stagniert oder fällt, dann kann man dran auch recht wenig ändern.
Es kommt darauf an, womit man sich das Wirtschaftswachstum erkauft; geht es auf Kosten der Gesundheit, ist das mMn sicher zu turbokapitalistisch. Warum sollte ich meinen Lebensabend nicht genießen, nur weil 10 % der Gesellschaft 2 Privatjets, 5 Yachten, 10 Luxusvillen und 20 Luxuskarossen brauchen ? Die Wirtschaft soll schon wachsen, aber nur, wenn alle, die etwas dazu beitragen, auch mitnaschen können.

Wenn du den übertriebenen Lebensstandard meinst, den wir hier anstreben, und der mit Sichereheit auf dauer nicht zu halten ist, dann ist das ein ganz anderes Kapitel.

Wie sollte du denn da in deinen Augen eine Mäßigung aussehen?
Kein Wachstum auf Kosten der Gesundheit und gleichzeitige gerechte Verteilung des Wachstums; wenn ich daran denke, dass Fulltime arbeitende Menschen in Österreich existentielle Probleme haben, stellen sich mir die Haare auf.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

Kein Wachstum auf Kosten der Gesundheit und gleichzeitige gerechte Verteilung des Wachstums; wenn ich daran denke, dass Fulltime arbeitende Menschen in Österreich existentielle Probleme haben, stellen sich mir die Haare auf.

Liebe Grüße

Zeili

Es gab auch in der "guten alten Zeit" in Österreich fulltime arbeitende Menschen, die existenzielle Probleme hatten.
Das Problem liegt hier weniger in der Verteilung sondern am Prinzip selbst.
Geld bringt nichts, wenn es gerecht verteilt ist. Nur durch die ungerechte Verteilung wirkt Geld als Wirtschaftsfaktor.
Einer hat viel Geld, kann sich also was leisten, auch die Arbeitskraft eines anderen, der wenig Geld hat.
Eine Putzfrau kann ich nur bezahlen, wenn ich selbst mehr Einkommen habe als sie, oder wenn ich ein großes Vermögen habe, dass sich durch meine Ausgaben nicht völlig abbauen läßt.
Die Putzfrau selber kann dann noch gut leben, wenn die Güter, die sie für ein angenehmes Leben braucht, von jemandem erzeugt wurden, der noch weniger bekommt als sie. In unserem Fall schiebt sie das Bummerl an Menschen in Billiglohnländern weiter.
Diese Billiglohnarbeiter leben nun fast am Ende der Leiter, können sich nur mehr mit Mühe und Not am Leben halten. Sie machen ihre Arbeit nur deswegen, weil sie ansonsten gar nichts hätten.

Würde man Geld gerechter verteilen, dann bräche das System zusammen. Die Putzfrau würde zu teuer und arbeitslos. Menschen in Billiglohnländern würden Waren nicht mehr billig herstellen und daher nicht mehr verkaufen können, würden also ebenfalls arbeitslos.

Unsere Wirtschaft funktioniert nicht nach einem Prinzip der Gerechtigkeit.
Der kleine Hackler arbeitet sich krumm, weil er keine andere Wahl hat.
Würde er einen angemessenen Lohn erhalten, würde die Wirtschaft nicht langsamer nur wachsen, sondern plötzlich kippen.

Ich sage nicht, dass es nicht MÖGLICH ist, dass jedem Menschen ein menschenwürdiger Lebensstandard und menschenwürdige Arbeitsbedingungen geboten werden. Wo müsste man aber ansetzen, um das zu erreichen?

Dir auch liebe Grüße,
Joan
 
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AW: Was nützt es uns, wenn wir . . .

Es gab auch in der "guten alten Zeit" in Österreich fulltime arbeitende Menschen, die existenzielle Probleme hatten.
Ich bin kein Ultrakonservativer, sollte das irgendwie so rübergekommen sein; wenn es "gute, alte Zeiten" in Österreich gegeben hat (nämlich für die Mehrheit der Österreicher), dann war das in den Jahren 1970 bis 1983.

Das Problem liegt hier weniger in der Verteilung sondern am Prinzip selbst.
Geld bringt nichts, wenn es gerecht verteilt ist. Nur durch die ungerechte Verteilung wirkt Geld als Wirtschaftsfaktor.
Einer hat viel Geld, kann sich also was leisten, auch die Arbeitskraft eines anderen, der wenig Geld hat.
Eine Putzfrau kann ich nur bezahlen, wenn ich selbst mehr Einkommen habe als sie, oder wenn ich ein großes Vermögen habe, dass sich durch meine Ausgaben nicht völlig abbauen läßt.
Die Putzfrau selber kann dann noch gut leben, wenn die Güter, die sie für ein angenehmes Leben braucht, von jemandem erzeugt wurden, der noch weniger bekommt als sie. In unserem Fall schiebt sie das Bummerl an Menschen in Billiglohnländern weiter.
Diese Billiglohnarbeiter leben nun fast am Ende der Leiter, können sich nur mehr mit Mühe und Not am Leben halten. Sie machen ihre Arbeit nur deswegen, weil sie ansonsten gar nichts hätten.
Ist ja alles schlüssig und logisch, wenn auch nach meinem Geschmack nicht unbedingt sozial. 1% besitzen in Österreich ein Drittel des Volksvermögens, 9 % ein weiteres Drittel und die restlichen 90 % das dritte Drittel. Das ist einmal die Momentaufnahme; es würde niemandem eine Zacke aus der Krone fallen, würde man eine Tendenz zulassen, die den "mittelmäßigen" 90 % wenigsten die Hälfte zuerkennen würde. Das würde aber einer nur auf Gier aufgebauten Philosophie total widersprechen.

Wo müsste man aber ansetzen, um das zu erreichen?
Meiner Meinung nach einmal bei einer Differenzierung zwischen Erwerbstätigen und nicht Erwerbstätigen. Die Erwerbstätigen weiter in selbständig Erwerbstätige und unselbständige Erwerbstätige. Über die Steuerpolitik dann das Vermögen der Selbständig-Erwerbstätigen über 3 Millionen Euro stark besteuern (zugunsten der Nicht-Erwerbstätigen). Bei den unselbständigen Erwerbstätigen einen Gehaltsrahmen zwischen € 1000,- (netto mindestens) bis € 10.000,- netto höchstens. Ich denke mir, wenn jemand 2 bis 3 Mal soviel verdient wie ich und ich dann seinen Anweisungen noch immer nicht gehorchen kann, dann ist er wissens- und fähigkeitsmäßig gar keine Führungskraft (nur damit die notwendige Ordnung in den Betrieben aufrecht erhalten bleibt; natürlich gebührt dem Mitarbeiter mit den (schweren) Entscheidungen mehr als dem Befehlsempfänger).

Das ist natürlich nur einmal ein grober Ansatz, der mit allen Beteiligten ausdiskutiert werden müsste; sind dann die Ungerechtigkeit beseitigt, kann man die Steuerschraube und die Einkommensbeschränkungen ja wieder lockern.

Liebe Grüße

Zeili
 
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