• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Was ist das, was da ist?

Schäume

mwirthgen
Alzii, wenn du wenigstens aus deinem Ansatz die richtigen Schlüsse ziehen würdest, dann hätte dieser sinnentleerte Gedanke von der Freiheit, die besteht, weil es Freiheit an sich nicht gibt, wenigstens noch einen Inhalt.
Diese Aussage verstehe ich nicht Manni.
Aber anscheinend hast Du meinen Beitrag auch nicht richtig verstanden.
>>> Es ist doch eine große Freiheit, wenn eine absolute Wahrheit nicht erkannt werden kann. Und selbst das ist nicht sicher.<<<
Ich schrieb, daß man vielleicht doch eine absolute Wahrheit erkennen könne.


Dass du auf der Sinnlosigkeit, Bedeutungslosigkeit und Werlosigkeit bestehst, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich bestehe nicht auf einer generellen Sinnlosigkeit, sondern ich sehe, daß ein objektiver, absoluter "Sinn" nirgends zu erkennen ist. Oder wie willst Du erklären, daß fast jeder Mensch seinen eigenen Sinn findet. Gäbe es nur einen einzigen, allgemeingültigen erkennbaren "Sinn", dann würden ihn doch alle erkennen, oder sind alle anderen so beschränkt, daß sie das anscheinend Offensichtliche nicht sehen könnten?

Eine "Bedeutungslosigkeit" und "Wertlosigkeit" habe ich nie behauptet. Natürlich hat vieles für mich Bedeutung - oder willst Du unterstellen, ich würde ernsthaft die Bedeutung der Eltern für ein Kind, oder die Bedeutung, die ein Kind für seine Eltern hat, bestreiten wollen?
Oder die Bedeutung des/der Geliebten, die Bedeutung des guten Freundes - ich erkenne sie an und ich achte sie.
Den Wert guter Freunde und guter Gesundheit, den Wert der persönlichen Freiheit, das alles leugne ich nicht und ich weiß es wohl zu schätzen.

Ergeben sich diese Folgerungen, weil ich keinen objektiven Sinn sehen kann, oder weil ich noch niemand getroffen habe, der die "absolute Wahrheit" kennt, welche einer genauen Untersuchung standhielte?

Was hat man von einem Weltbild, das auf deutsch gesagt, nichts taugt?
Die Frage kann ich leider nicht beantworten, da mir untaugliche Weltbilder bei Lebenden bisher nicht begegnet sind.

Und Sinnlosigkeit taugt nun tatsächlich zu nichts.
Man kann sie nicht instrumentalisieren, nicht für irgendwelche "Zwecke" einspannen, nicht dazu mißbrauchen, um andere zu ihrem "Glück" zu zwingen.
Um andere zu unterdrücken und zu manipulieren taugt die Sinnlosigkeit natürlich nicht.
So ein höherer Sinn macht den Ketzer begreifen, daß er nur zu seinem eigenen Besten gefoltert und gegrillt wird.

Menschlichkeit, Freiheit, Selbstbestimmung ... gehen dabei verloren.
Ob das die Opfer religiösen Grillwahns wohl auch so sehen?

Es ist doch genau umgekehrt, erst durch eine Sinnlosigkeit kann man wahrhaft und von Grund auf "menschlich" handeln.
Wieviel ist es denn wert, wenn jemand nur aus lauter Angst vor Hölle und Fegefeuer davon abgehalten wird, zu lügen zu betrügen und zu töten?
Denn genau so leicht wird er auch zum brutalen Massenmörder, wenn man ihm einredet, dieses Tun wäre in dem speziellen Fall Gott wohlgefällig und er würde dafür sogar von allen Sünden freigesprochen? Oder die anderen wären Untermenschen, oder hätten keine Seele?

Soldaten, die aufgrund irgend eines beliebig konstruierten Sinns Menschen töten, die ihnen nie etwas getan haben und die ihnen auch nie etwas tun würden. Beispiele gibt es ohne Zahl.
Ähnliches gilt auch bezüglich Freiheit und Selbstbestimmtheit. Welche Freiheit habe ich, wenn ich ständig nach dem Sinn frage? Wie viel schöner ist es ohne Sinn, man muß sich keinen konstruieren und er kann einem auch nicht genommen werden. :)

Denn wenn du glaubst, weil ein Urgrund nicht erkennbar sei, wenigstens für dich nicht, du wärest frei, dann bist du im Irrtum.
Selbst, wenn Du recht hättest, wäre ich dann irgendwie schlechter gestellt als Du oder ein anderer?

Nicht-Erkennbarkeit, Nicht-Sein .... können niemals Freiheit tragen.
Sokrates schon vergessen - ich weiß, daß ich nichts weiß?
Ein Nicht-Sein habe ich nicht behauptet - es ist etwas, wir wissen nur nicht, was. Was soll dabei unfrei machen, wenn ich weiß, daß ich nichts weiß.
Macht es denn nicht viel abhängiger, wenn man statt dessen irgend einem Märchenbuch oder irgendwelchen Bauernfängern auf den Leim geht, deren williges Werkzeug man wird?
Positives setzt einen positiven Grund voraus, ...
"Positiv" ist eine Wertung und kein Absolutum. "Positiv" für wen - es ist relativ.
"Negatives setzt einen negativen Grund voraus"?
Ist das göttliche Wesen gründlich negativ?
Woher kommt denn dieser negative Grund, wenn nicht letztendlich von einem Gott?
Solche Perspektiven führen letztlich zur Rechtfertigung eines Gottes für alles Übel in der Welt (Theodizee). Darüber wurden viele Bücher geschrieben, aber das Problem wurde bis heute nicht befriedigend gelöst.
Besser läßt man die Finger ganz von "positiven" und "negativen" Gründen.

Nichts hat auch immer nur nichts zur folge.
Oh ja, aber das werden nur wenige begreifen.

Besser so: alles ist möglich, nichts ist unmöglich.

Das ist mein Eindruck, aber wie sagt der Volksmund - nichts genaues weiß man nicht :)
 
Werbung:
Zurück
Oben