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Was ist bodenständig?

Bodenständigkeit: Sie sind gerne natürlich und offenherzig. Andere Menschen beneiden Ihre Lockerheit und Ausgeglichenheit, Mitmenschlichkeit und Herzlichkeit. Mit beiden Beinen stehen Sie fest und sicher im Leben. Dabei haben Sie ein hohes Maß an Selbstvertrauen.

klingt mehr nach Horoskop....

aber wir werden uns da wohl nicht einig.
Jetzt bin ich neugierig und googele auch mal.
claus
 
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Claus schrieb:
klingt mehr nach Horoskop....

aber wir werden uns da wohl nicht einig.
Jetzt bin ich neugierig und googele auch mal.
claus


*lool* hab ich mir auch gedacht, Wikipedia gibt ja immer als Ergebnis an, wo das gesuchte Wort auch drin vorkommt und nicht unbedingt die Erklärung wie sie im Duden steht.

Viel Erfolg, hoffentlich wirst du fündiger <--sagt man das so?
Sal
 
so richtig erklärt wird es nirgends, immer nur Hinweise auf jemand, der das Wort gebraucht.

Aber, wenn ich mir die englischen Überssetzungen ansehe

down-home
down-to-earth
autochthonous
rooted to one's native soil bodenständig {adj}
native
indigenous
rooted to the soil

aus
http://www.dict.cc/deutsch-englisch/bodenständig.html

oder

rooted to one's native soil
down-to-earth
autochthonous

aus
http://odge.de/deutsch-englisch/bodenständig.html,

komme ich zu dem Schluß, daß es wohl doch mit dem gegenständlichen Grund und Boden und seiner Verwurzelung mit oder auf ihm zu tun hat.

meint claus
 
Claus schrieb:
komme ich zu dem Schluß, daß es wohl doch mit dem gegenständlichen Grund und Boden und seiner Verwurzelung mit oder auf ihm zu tun hat.

meint claus

Dann benutzen es aber viele Menschen (mich eingeschlossen) immer in einem sehr, sehr falschen Sinne.
Wie man bei den Yahoo und Google-Suchen feststellen konnte :reden:
Ist ja eigentlich auch wurscht, darf ja jeder seine eigene Definition haben.
Ich gebrauche es halt im übertragenen Sinne.

Schönen Tag den -wie auch immer gearteten- Bodenständigen
Sal
 
von Sal: Mit beiden Beinen stehen Sie fest und sicher im Leben.
Das wäre gleich meine nächste Frage. Bloß genügend Geld zu verdienen oder „selbständig sein“, ist es doch noch nicht, finde ich. Das ist es doch gerade, was ich bekrittel. Geld verdienen ist ok, aber das hat mit Horizont oder „Umgang mit Leben“ noch wenig zutun. Partnerschaften, Kinder, innere und äußere Katastrophen, Selbstausdruck erleben (in Arbeit, Bewegung, Kreativität, Gefühlen, Sex...)...das geht m.E. schon eher in die Richtung „im Leben stehen“... eben erleben ohne übermäßig zu leugnen oder zu verneinen. Vielleicht bedeutet es, die Realität zu erkennen und gleichzeitig sich selbst zu erkennen, ohne dass man sich zu sehr an die Realität anpasst oder aber die Realität zu sehr leugnet/verneint...ob es sowas ist?

Ich meine, dass dazu auch gehört, mit sich und der Welt Frieden geschlossen zu haben obwohl (!) man sein Bewusstsein nach außen nicht begrenzt. Oder anders...ich finde, es gehört viel dazu, sich der Welt und sich zu stellen und dabei nicht verrück, depressiv oder verbittert zu werden oder suizid zu wählen. Und wer da für sich einen Weg findet und das nicht nur als „ätsche mir geht’s gut“ vorspielt, sondern ohne es jedem auf die Nase binden zu müssen, lebt, der steht m.E. fest im Leben. Aber ohne einen gewissen Glanz in den Augen desjenigen, verwechselt man ihn schnell mit einem Anpasser, einem Radioempfänger der Gesellschaft(-swellen), der seine Bewusstseinsgrenzen nicht erkennt, finde ich.

Hier ist in meinem Verständnis nicht der gemeint, der zwar als „angagiertes und integriertes Mitglied der Gesellschaft“ auftritt, aber in Wirklichkeit sich nicht kennt. Ich stelle fest, dass für mich Bewusstsein im allgemeinen, in den letzten Jahren sehr greifbar geworden ist. Nicht direkt Wissensaufnahme durch lesen oder „Nichtdenken“ durch Meditation macht die Bewusstseinsänderung, sondern die Zeit der Verarbeitung dessen, (danach). Eben auch die Verarbeitung der Erfahrungen. Je weiter ich da umher drifte, umso größer ist die Chance völlig abzustürzen...aber auch das „im Leben stehn“ bekommt damit einen ganz anderen Wert. Es entwickelt sich, ohne dass man das ausdrücken muss. Man drückt es eher in Taten aus...und da hat für mich auch handwerkliche Arbeit oder ähnlich wie für Claus, das Anbauen von Obstbäumchen und allerlei Sachen die man sich in den Mund stopfen und man sich anschließend den Bauch reiben kann, schon einen gewissen Wert...aber nur als Beispiel.

In meinem Umfeld hat „bodenständig“ leider eher die Form von Mariannes österreicherischem Kultureinblick...die Menschen empfinden als bodenständig, wenn jemand im Leben das tut, was die Gesellschaft von ihm verlangt...und auch alles zu seiner vorgegebenen(!) Zeit. Das finde ich Quatsch. Bodenständig sein wollen, bedeutet für die einen dann unheimlichen Druck...diese Menschen werden dann damit reagieren, dass sie den Begriff „bodenständig“ als altmodisch und engstirnig werten (wie ich) oder aber sie schaffen es, den Vorgaben zu genügen und fühlen sich darin gut aufgehoben.

Viele Grüße
Bernd
 
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Bernd schrieb:
Das wäre gleich meine nächste Frage. Bloß genügend Geld zu verdienen oder „selbständig sein“, ist es doch noch nicht, finde ich. Das ist es doch gerade, was ich bekrittel. Geld verdienen ist ok, aber das hat mit Horizont oder „Umgang mit Leben“ noch wenig zutun.

Hallo Bernd,
bin da genau deiner Meinung. Ich habe mich mit meinem Beitrag eigentlich an Rhonas Beispiel anlehnen wollen.


Zitat Rhona:
Ich verbinde den Begriff "Bodenständigkeit" nicht unbedingt mit Tradition, sondern für mich ist er eher ein Ausdruck für Natürlichkeit, Nichtverleugnen und Besinnen auf die eigene Herkunft. Eben ein Synonym für "normal" geblieben.
Wenn jemand im Laufe seines Lebens berufl. erfolgreich ist, Karriere macht, sich aber trotzdem seiner Herkunft aus einem "einfach" Elternhaus bewusst ist und sie nicht verleugnet, dann bedeutet es für mich Bodenständigkeit.


Man kann immer einen Horizont und "Umgang mit Leben" haben, egal ob mit wenig Geld oder viel Geld.
Die Kunst ist nur nicht abzuheben, wenn man aus dem Nichts heraus auf einmal wohlhabend wird. Dadurch zeichnet sich nach Rhonas und auch meiner Meinung die Bodenständigkeit aus.

Hier nochmal mein Post:
Zeili, beschränkst du das "am Platz bleiben" nur auf die Örtlichkeiten?
Ich frage das, weil auch jemand, der seine Heimat aus Kindestagen verlässt, Bodenständig sein kann. Ähnlich wie Rhona es beschreibt. Viel Erfolg haben, seine örtliche Heimat wechseln, aber dennoch "normal" geblieben sein und seine Herkunft weiterhin wertschätzen .
Ich kann also auch mit viel Geld (oder eben wenig) in andere Länder ziehen, aber moralisch und emotional "am Platz" , also bodenständig bleiben.
Ich teile Rhonas Meinung und würde noch ergänzen, dass Bodenständigkeit sich auch ein Stück weit dadurch auszeichnet, dass ich in meinem Ich und meinem Leben "zu hause" bin. Mich nicht von anderen lenken lassen, mir treu bleiben, auch das ist für mich bodenständig.

Und ich für mich benutze den Ausdruck auch für die von Marianne angesprochenen Dinge, eben eine andere Form der Bodenständigkeit.


Das was du von mir zitiert hattest, waren nicht meine Worte, ich habe sie im Internet ergoogelt, weil ich mit Claus nach Definitionen zur Bodenständigkeit gesucht hab (im www)

Liebe Grüsse
Sal
 
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