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Was genau ist Philosophie

AW: Was genau ist Philosophie

....
1. Aber schon jene Vermutung würde ich - konsequenterweise - wieder als philosophische Fragestellung sehen und damit also selbst die Frage eines I. Kant ("Was ist der Mensch?") wiederum als die Schlüsselfrage jeder Philosophie in selbige (die Frage nämlich) stellen.

2. Das alles hat jedoch mit der akademischen Philosophie hierzulande recht wenig zu tun,

3. diese wird in folgendem Artikel - auch wenn er schon etwas älter ist - meines Erachtens recht treffend dargestellt:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13690913.html

Beste Grüße,

Philipp
Zu 1.:
Ja! Und weitere Schlüsselfragen sind:
Warum existiert das UNI-versum ? Und wir Menschen darin, welche die Warum- und die Sinn-Frage stellen können ... !?!?!?
Zu 2.:
Ja! Zumal die akademische Philosophie (an den Universitäten z.B.) in der Regel von - und nicht für die Philosophie lebt! Es gibt natürlich Ausnahmen ..., auch von dieser Regel:clown2:
Zu 3.:
Ja! Wahrscheinlich verstehen die meisten Philosophen/Denker zu wenig von den Grundlagenthemen/Grundlagenproblemen der zeitgenössischen Physik und Kosmologie - und kennen ihren PLANCK, EINSTEIN, de BROGLIE, HEISENBERG, C. F. von WEIZSÄCKER u.a. nicht, was aber, wie immer, nichts macht ..., denn die bevorstehende Insolvenz von Staaten des -Raums ist wahrscheinlich schlimmer...
Gruß, moebius
 
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AW: Was genau ist Philosophie

Zu 1.:
Ja! Und weitere Schlüsselfragen sind:
Warum existiert das UNI-versum ? Und wir Menschen darin, welche die Warum- und die Sinn-Frage stellen können ... !?!?!?
...
...
... die bevorstehende Insolvenz von Staaten des -Raums ist wahrscheinlich schlimmer...
Gruß, moebius

Eine weitere Schlüsselfrage ist:
Brauchen wir mehr Musik an der Macht? :confused::reden:
http://www.gruene-btw-landshut.de/uploads/RTEmagicC_Krumwiede_Agnes.jpg.jpg
 
AW: Was genau ist Philosophie

Die Krumwiede sieht schon so grün aus ...., was aber nichts macht ...:clown2:
Und nichts ist mächtiger als nichts, weil es so ohn-mächtig ist ...(aber wahrscheinlich versteht mich eh' niemand in diesem Forum, was aber auch nichts macht...)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was genau ist Philosophie

[...}Sie [die Philosophie] steht vielmehr - und das ist schon eine antike Einsicht - unter dem Primat der argumentativen Verständigung im Dialog. Philosophie entsteht und bewährt sich zugleich in der Kommunikation, sei diese auch bloß fiktiv. Was Philosophie darüber hinaus mehr ist oder sein sollte, das ist bereits ein philosophisches Problem."

Hallo zusammen,

irgendwie stört mich - schon als ich ihn hier auszugsweise zitierte - dieser Abschnitt im Schülerduden-Artikel. Er scheint mir das sprachliche Element zu stark als Letztbegründung (oder auch: transzendentale Grundlage) für Philosophie herauszustellen.

Da ich zur Zeit mit Karl-Otto Apels Letztbegründungshokuspokus zu tun habe, sehe ich dies etwas kritisch. Meiner momentanen Ansicht nach lässt sich nicht plausibel machen, weshalb das Phänomen Sprache (und damit die Argumentation, die rational ausgerichtete Verständigung) zum Grundmoment der Philosophie überhaupt werden sollte. Für mich ist das sicherlich ein Grundmoment für reziproke Verständigung über philosophische Gedankengänge (also ein wichtiges Kennzeichen/Merkmal für Philosophie), aber keinesfalls die (und womöglich gar reflexiv unhintergehbare) Grundbedingung für Philosophie überhaupt.

Philosophie - so vermute ich - entsteht nicht erst in der zwischenmenschlichen und 'rationalen' (was immer das explizit heißen mag) Kommunikation, sondern sie wird mitunter in und durch Kommunikation rezipiert, entwickelt und modifiziert. Letztlich aber setzt meiner Ansicht nach das Vermögen für Philosophie überhaupt im Individuum an, und hier verliert sich freilich erst (und zwar in der augenscheinlichen Komplexität des Gehirns) das, was Philosophie eigentlich bedingt: nicht das Phänomen Sprache, sondern das, worin selbst die Sprache als Epiphänomen wiederum gründet: in der 'Welt', resp. in der lediglich durch ungefähre Erahnung und/oder partielle Explizitmachung erfassbaren Ebene, die wir lapidar 'Wirklichkeit' nennen.

Wie schon betont: das sind meine Vermutungen und diese müssen nicht wahr sein; hier halte ich es mit dem Fallibilismus (eine philosophisch-epistemologische Position), die davon ausgeht, dass es eine absolute Wahrheit gibt, jedoch zugleich einräumt, dass wir zu jener lediglich hypothetische Bezüge herstellen können. Das widerspricht sich nun deshalb nicht zwingend selbst, da sich diese Erkenntnisperspektive selbst prinzipiell in Frage stellt: wir können folglich nicht sicher wissen, ob es jene vermutete absolute Wahrheit gibt. Dies lässt sich nur dadurch als plausibel vermuten, indem wir bisherige Erkenntnisse immer wieder korrigieren und also berichtigen müssen, wobei wir uns - so scheint es - einer idealen Wirklichkeit zwar äußerst langsam aber doch stetig nähern.

Natürlich ist diese Position in manchen Punkten problematisierbar und ich würde auch meinen, dass sie womöglich doch einige Vorannahmen enthält, welche nicht notwendig/zwingend sind. Aber eben das zeichnet schließlich Philosophie wesentlich aus: wir reflektieren fortwährend, kreieren (im Sinne von erdenken) Vorstellungsbilder, die wir in Beziehungen setzen, verallgemeinern (abstrahieren) und schließlich mit Wertvorstellungen/Bedeutungen anreichern. Das ist gleichsam ein Spiel mit dem menschlichen Bedürfnis, in der eigenen Positionierung in 'Welt' einen Sinn und eine eindeutige Antwort zu finden, wobei der Umstand, dass es viele möglichen Antworten gibt (womöglich: geben muss), das individuell-reflexive Moment als ganz eigenes Phänomen auszeichnet: jeder Mensch denkt und wertet etwas anders, sieht dort wichtige Bedeutungen, wo ein anderer vielleicht nur gleichgültig mit den Schultern zuckt.

Solange Philosophie nicht von sich behauptet, einen fixen Gegenstand reflektiv zu konstituieren, ist dieses Vorgehen - so sehe ich das - völlig unproblematisch. Philosophie beschäftigt sich als offene Reflexionswissenschaft also meiner Ansicht nach mit Weltanschauungen und profitiert dabei von der Mannigfaltigkeit der Perspektiven, die wir je individuell unserer Positionierung in 'Welt' abgewinnen: es ist also eine Form des anthropologischen Dauervergleichs, der uns - sofern wir ein philosophisches Interesse haben - anspornen kann, die Vielfalt der Denkmöglichkeiten wechselseitig zu zelebrieren. Und eben hierfür ist eine verständliche Kommunikation nun wiederum unabdingbar.

Das alles geschieht, ohne die Wahrheit überhaupt als endgültige Instanz in Anspruch nehmen zu müssen; schließlich arbeiten wir mit (Denk-)Möglichkeiten, die nur dann in eine epistemologische Verpflichtung geraten, wenn sie konkrete (oder auch: präreflexive) Phänomene thematisieren und prinzipiell umschreiben wollen.

Es grüßt,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was genau ist Philosophie

Hallo zusammen,

irgendwie stört mich - schon als ich ihn hier auszugsweise zitierte - dieser Abschnitt im Schülerduden-Artikel. Er scheint mir das sprachliche Element zu stark als Letztbegründung (oder auch: transzendentale Grundlage) für Philosophie herauszustellen.

Da ich zur Zeit mit Karl-Otto Apels Letztbegründungshokuspokus zu tun habe, sehe ich dies etwas kritisch.
ja- irgendwie stört mich der artikel auch.
kannst su mal 2-3 sätze zur "letzt" begründung sagen - mir ist der begriff leider nicht geläufig...


Philosophie - so vermute ich - entsteht nicht erst in der zwischenmenschlichen und 'rationalen' (was immer das explizit heißen mag) Kommunikation, sondern sie wird mitunter in und durch Kommunikation rezipiert, entwickelt und modifiziert. Letztlich aber setzt meiner Ansicht nach das Vermögen für Philosophie überhaupt im Individuum an, und hier verliert sich freilich erst (und zwar in der augenscheinlichen Komplexität des Gehirns) das, was Philosophie eigentlich bedingt: nicht das Phänomen Sprache, sondern das, worin selbst die Sprache als Epiphänomen wiederum gründet: in der 'Welt', resp. in der lediglich durch ungefähre Erahnung und/oder partielle Explizitmachung erfassbaren Ebene, die wir lapidar 'Wirklichkeit' nennen.
nun ja - kommunikation ist ja nicht nur eine interaktion zwischen innen und aussen -selbst das "innere" denken ist ja nicht s anders wie eine kommunikation des geistes mit seinen eigenen zuständen. es wird wohl auch überwiegend nicht im inneren enstanden sein sondern kam von aussen. ob eine geistige interaktion nun als kommunikation oder als denken bezeichnet wird ist fließend. die physikalische lokalisation ob es nun innerhalb der körpergenzen stattfindet oder auch ausserhalb ist relativ belanglos. zbsp wird es immer moderner in der IT, programme nicht nur lokal laufen zu lassen sondern zusehends über diverse rechner verteilt und ohne dass der bediener etwas davon mitbekommt. man spricht hier von Cloud Computing
die lokalisation wird auf eine abstrakte internet -wolke geschoben deren reale lokalisation niemanden mehr wirklich interssiert. im blick ist nur noch der prozess selber. wo und wie er miteinanderwirkt/kommuniziert ist tertiär .
ich denke auch in der philosophie sollte dieses paradigma langsam fuss fassen.
dass wirkliche entwicklung nicht im einzelnen menschen steht sondern als prozess über jegliche individualgrenzen hinweg. unsere eigene individualität spielt hier keine grössere rolle wie ein einzelnes neuron es in bezug auf kleine gedankengänge innerhalb unseres gehirns - nämlich eine veschwindend geringe ! philosophie sollt erfasst werden als die summe dieser transindividuellen prozesse oder ideen. sie hat eine eine eigenen wesenheit und dynamik. die einzelnen "grossen" philosophen waren nicht viel mehr als die sprachmedien ihrer idee bzw ihrer zeit. liegt nun an uns ob wir nun sophiphil oder sophiphob empfinden. ich jedenfalls sehe dass werden und wandern der philosophischen entwicklungen und "ideen"in ihren historischen und kategorischen dynamik gerne zu. dies empfinde ich sowohl als mein philosophisches interesse als auch werteskala für jemanden der sich philosoph nennt.
 
AW: Was genau ist Philosophie

ich wollte nur mal eben darauf hinweisen, dass doch das gramatikalische gechlecht nichts mit dem natürlichen geschlecht zu tun hat... wobei dieser vermischung ja momentan mode ist.... deren sinn ich nicht einmal hinerfragen möchte....
zu anderen, wenn so abwertend, zumindest hat es den beiton, über philo gestatet wird, in der richtung, sie würde ja nicht s erzeugen, so sollte dieses kriterium, das wohl in der frage, was philo sei, mitschwingt überprüft werden, und ob die gemeinte frage sei, was MACHT philo, was ist der nutzen.... und darauf gabe es nicher nicht diese banale antwort, über dinge nachzudenken, ohne dass was dabei raus kommt....

mfg think :)
 
AW: Was genau ist Philosophie

Hallo zusammen,


ja- irgendwie stört mich der artikel auch.
kannst su mal 2-3 sätze zur "letzt" begründung sagen - mir ist der begriff leider nicht geläufig...



nun ja - kommunikation ist ja nicht nur eine interaktion zwischen innen und aussen -selbst das "innere" denken ist ja nicht s anders wie eine kommunikation des geistes mit seinen eigenen zuständen. es wird wohl auch überwiegend nicht im inneren enstanden sein sondern kam von aussen. ob eine geistige interaktion nun als kommunikation oder als denken bezeichnet wird ist fließend. die physikalische lokalisation ob es nun innerhalb der körpergenzen stattfindet oder auch ausserhalb ist relativ belanglos. zbsp wird es immer moderner in der IT, programme nicht nur lokal laufen zu lassen sondern zusehends über diverse rechner verteilt und ohne dass der bediener etwas davon mitbekommt. man spricht hier von Cloud Computing
die lokalisation wird auf eine abstrakte internet -wolke geschoben deren reale lokalisation niemanden mehr wirklich interssiert. im blick ist nur noch der prozess selber. wo und wie er miteinanderwirkt/kommuniziert ist tertiär .
ich denke auch in der philosophie sollte dieses paradigma langsam fuss fassen.
dass wirkliche entwicklung nicht im einzelnen menschen steht sondern als prozess über jegliche individualgrenzen hinweg. unsere eigene individualität spielt hier keine grössere rolle wie ein einzelnes neuron es in bezug auf kleine gedankengänge innerhalb unseres gehirns - nämlich eine veschwindend geringe ! philosophie sollt erfasst werden als die summe dieser transindividuellen prozesse oder ideen. sie hat eine eine eigenen wesenheit und dynamik. die einzelnen "grossen" philosophen waren nicht viel mehr als die sprachmedien ihrer idee bzw ihrer zeit. liegt nun an uns ob wir nun sophiphil oder sophiphob empfinden. ich jedenfalls sehe dass werden und wandern der philosophischen entwicklungen und "ideen"in ihren historischen und kategorischen dynamik gerne zu. dies empfinde ich sowohl als mein philosophisches interesse als auch werteskala für jemanden der sich philosoph nennt.

ist hier die rede von emergenz... ? ich bin da ganz bei dir, jedoch empfinde ich, dass ein philosoph auch die verpflichtung hat NICHT NUR zuzusehen.... :) er sollte dann schon auch philosophieren, damit is er ja dann auch schon praktisch wirksam.... :)
 
AW: Was genau ist Philosophie

ist hier die rede von emergenz... ? ich bin da ganz bei dir, jedoch empfinde ich, dass ein philosoph auch die verpflichtung hat NICHT NUR zuzusehen.... :) er sollte dann schon auch philosophieren, damit is er ja dann auch schon praktisch wirksam.... :)

Das treffende Fremdwort
Emergenz
musste ich schnell noch mal nachschlagen.
Dabei stieß ich wieder :) auf die
http://de.wikipedia.org/wiki/Fulguration
(nach Konrad Lorenz), die hier auch schon
irgendwo einmal "behandelt" wurde, wenn
ich mich richtig erinnere ... :confused:

MfG
Reinhard70​
 
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AW: Was genau ist Philosophie

Hallo moebius,

ich bitte Dich das Zitat richtig anzugeben, es stammt nicht von mir, sondern von EarlGrey. Dasselbe gilt auch für think.

EDIT: scheinbar gibt es gerade ein technisches Problem mit der Zitation, kann das sein?

Grüße,

Philipp
 
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