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Unsere "Zuvielisation"

Deshalb fragte ich ja auch, was uns fehlt. Es sind ja nicht nur die äusseren Dinge, von denen wir zuviel oder zu wenig haben,
es geht auch um innere Belange z.B. sind wir zu kopflastig geworden, haben wir zuwenig Mitgefühl, sind wir zu egoistisch, sind wir zu unsensibel
oder können wir ein Gleichgewicht finden?
Was wir brauchen, sind intakte Beziehungen, einen Sinn im Leben (es ist gut zu wissen, wofür man aufesteht) und ein inneres Wertesystem. Spiritualität ist ein Bonus, aber viele Menschen kommen gut ohne durchs Leben.
Werte, die uns etwas bedeuten haben wir wenig, einer der letzten Werte der zählt ist der Zugewinn an Geld, im Schlepptau Anerkennung/sozialer Status, die sind aber meistens auch mit der Phantasie verbunden, sie seien mehr oder minder durch/über Geld zu erreichen.

Der Rest ergibt sich, wenn man wieder ein Ziel hat, von selbst. Dass man nichts verliert, wenn man öfter zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, wenn man eh schon übergewichtig ist, sollte jedes Kindergartenkind verstehen, aber die Regression frisst auch ihre Kinder.
 
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Was aus meiner Sicht zu viel ist? Zu viele Meinungen zu viel zu vielen Themen, die viel zu Wenige überblicken.

Und eine zu große Bereitschaft, auch noch den letzten Stuss zu glauben.

Wie wäre es, wenn jeder mal sagt, auf was er verzichten kann und was er sich herbeisehnt?

Ich lebe, verglichen selbst mit dem berufstätigen Durchschnittsbürger, ein relativ bescheidenes Leben. Das stellt für mich keinen Verzicht dar. Ich habe es vor Jahren aufgegeben, mich durch Konsum "belohnen" zu wollen und dafür ein Arbeitsleben in Kauf zu nehmen, dass mir keinen Spaß macht. Ich würde gern weniger arbeiten, aber das ist in meinem Beruf, vor allem derzeit, schwierig. Es ist, als Koch, wie immer schon: Entweder man arbeitet, bis einem die Suppe im Arsch kocht, oder überhaupt nicht.
 
Was wir brauchen, sind intakte Beziehungen, einen Sinn im Leben (es ist gut zu wissen, wofür man aufesteht) und ein inneres Wertesystem. Spiritualität ist ein Bonus, aber viele Menschen kommen gut ohne durchs Leben.
Werte, die uns etwas bedeuten haben wir wenig, einer der letzten Werte der zählt ist der Zugewinn an Geld, im Schlepptau Anerkennung/sozialer Status, die sind aber meistens auch mit der Phantasie verbunden, sie seien mehr oder minder durch/über Geld zu erreichen.

Das halte ich für einen Trugschluss. Ich brauche keine Protzkarre, habe ich noch nie gebraucht, und Menschen, die sich darüber definieren, die finde ich affig. Der einzige Luxus, den ich mir leiste ... das sind meine Hüte. Kürzlich habe ich mir einen neuen Hut geleistet, diesmal einen italienischen Zylinder. Er macht mir sehr viel Freude, denn ich erfahre mit diesem Hut nur positive Reaktionen (oder eben gar keine, aber darum geht's ja nicht).
Immer wieder auch positive Reaktionen von mir gänzlich unbekannten Menschen. In der Summe sind sie höflicher und freundlicher zu mir, wenn ich den Zylinder trage, oft in Kleinigkeiten. Offenbar mögen sie es, sie verbinden mit dem Zylinder eine positive Ausstrahlung.

Es kommt vor, dass ein Kind (z.B. in der U-Bahn, natürlich in Begleitung eines Erwachsenen) auf mich reagiert: Uiii, ein Zauberer! :)
Leider kann ich keine Zaubertricks, aber ich freue mich sehr darüber und mache dann irgendwelche Faxen. Daran haben dann die Kinder ihren Spaß und so auch ich. Die Erwachsenen sind in solchen Situationen eher "zurückhaltend", verständlicherweise, aber das ist ja keine schlechte Eigenschaft. Habe mir schon überlegt, mir irgendeinen einfacheren, aber spektakulären Zaubertrick drauf zu tun, um solchen Situationen gewappnet zu sein.
Und die Kinder hätten ihren Spaß.

Der Rest ergibt sich, wenn man wieder ein Ziel hat, von selbst. Dass man nichts verliert, wenn man öfter zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, wenn man eh schon übergewichtig ist, sollte jedes Kindergartenkind verstehen, aber die Regression frisst auch ihre Kinder.

Das habe ich schon immer so gemacht und deshalb bin ich gar nicht erst übergewichtig geworden.
 
Der Rest ergibt sich, wenn man wieder ein Ziel hat, von selbst.
Das Ziel ändert im Lauf des Lebens . In der Jugend ist es ein anderes als später im Leben.
In der Jugend hatte ich "Glamour" (ohne danach zu streben) und stellte fest, dass es nicht glücklich machte und nicht mein Ziel war.
Heute kann ich sehr gut einfach leben und mein Ziel ist nicht das der Masse. Dazu muss man sich aber selbst erst einmal gefunden haben.
 
...........Von was haben wir zuviel?......................
Viel zu viel Eitelkeiten, Rechthaberei und Egoismus (heißt viel zu viel Ego und Spaltung).
Viel zu wenig Liebe, Güte, und Gerechtigkeitssinn (heißt viel zu wenig Herz und Toleranz).
Abhilfe ????
Weiniger logisches Kalkül, viel mehr Gefühl (heißt viel mehr Liebe).
Frommer Wunsch?
Vermutlich
LG * Helmfried
 
Viel zu viel Eitelkeiten, Rechthaberei und Egoismus (heißt viel zu viel Ego und Spaltung).
Viel zu wenig Liebe, Güte, und Gerechtigkeitssinn (heißt viel zu wenig Herz und Toleranz).
Abhilfe ????
Weiniger logisches Kalkül, viel mehr Gefühl (heißt viel mehr Liebe).

Das schließt sich für mich alles nicht gegenseitig aus.
Logische Betrachtung (nicht in dem Sinne von "Kalkül") kann auch bewirken, die soziale Lage eines Mitmenschen überhaupt wahrzunehmen, damit man darauf reagieren kann.
Derzeit greife ich einer Azubine hin und wieder etwas unter die Arme, auch mit ökonomischen Mitteln, mit meinen bescheidenen Möglichkeiten. Dennoch muss ich meine Gefühle unter Kontrolle halten, denn anderenfalls ist meine "Neutralität" als "Ausbilder" am Wanken, oder auch eine gewisse, menschenwürdige Distanz. Es bleibt, wie so oft im Leben, eine Art Gratwanderung.

"Gefühle" sind so eine Sache, es handelt sich um einen vieldeutigen Begriff. Als junger Mann hätte ich darunter etwas anderes verstanden, als nunmehr als ein Mann in den besten Jahren. In gewisser Weise kann ich mir nunmehr überhaupt zum ersten Mal gewisse Gefühle erlauben, denn so altruistisch hätte ich früher vielleicht nicht agieren können (obwohl ich mich schon immer als sozialer Mensch gesehen habe).
Oder anders gesagt: Ich kann heute Menschen lieben, ohne sie zu begehren. Das war als junger Mensch natürlich auch schon der Fall, aber nicht in diesem Ausmaß.
Und das finde ich schön, ich genieße es sehr.
 
Das halte ich für einen Trugschluss. Ich brauche keine Protzkarre, habe ich noch nie gebraucht, und Menschen, die sich darüber definieren, die finde ich affig.
Aber Du würdest Dich vielleicht auch nicht als stinknormalen Bürger betrachten, oder?
Allein deshalb schon nicht:
Das habe ich schon immer so gemacht und deshalb bin ich gar nicht erst übergewichtig geworden.
Erklär das mal jemandem, der darauf pocht, dass der gelegentliche Gang zu Fuß oder die Kurzstrecke mit dem Rad ein Eingriff in seine Freiheit und ein dramatischer Verzicht auf Lebensqualität sei.
 
Das Ziel ändert im Lauf des Lebens . In der Jugend ist es ein anderes als später im Leben.
In der Jugend hatte ich "Glamour" (ohne danach zu streben) und stellte fest, dass es nicht glücklich machte und nicht mein Ziel war.
Das Problem ist vermutlich, dass man das mal erlebt haben muss, um das Thema wirklich abhaken zu können.
Und solange man es nicht erlebt hat, meint man, die anderen wollten einem etwas vorenthalten.
 
Da hast Du Recht. Solange die Menschen nicht durch Konsum und Celebrety hindurchgegangen sind,
meinen sie, danach streben zu müssen. Die Einsicht, dass es sich nicht lohnt, kommt erst später.
Das neue Ziel ist aber dann noch nicht in Sicht.
Ich habe das Gefühl, wir gehen durch eine kollektive Finsternis,
keiner weiss, was er wirklich hier auf dieser Erde soll... bewusster werden vielleicht !
 
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Aber Du würdest Dich vielleicht auch nicht als stinknormalen Bürger betrachten, oder?

Natürlich nicht. Was habe ich mit der Meschpoke zu tun? Sie leben ihr Leben, ich meines.

Erklär das mal jemandem, der darauf pocht, dass der gelegentliche Gang zu Fuß oder die Kurzstrecke mit dem Rad ein Eingriff in seine Freiheit und ein dramatischer Verzicht auf Lebensqualität sei.

Weil er ein stinkfauler Sack ist? Das kann ich nicht akzeptieren.
Nicht der gelegentliche Gang zu Fuß ist ein Eingriff in seine Freiheit. Ein Verbot, mit dem Auto zum Zigarettenautomaten zu fahren, das wäre eines.
Passiert doch aber nicht, also, so what? Nur weil ich Fahrrad fahre, ergibt sich daraus kein Autoverbot und keine Aufforderung, das andere dies tun.

Es gibt Situationen, wo ein Auto unentbehrlich sein mag, es gibt andere, wo dies nicht der Fall ist. Ich kritisiere nicht diejenigen, die auf ihr Auto angewiesen sind, sondern jene, die es um jeden Preis fahren. In der Großstadt, in der ich lebe, ist ein Auto in 90% der Fälle ... völliger Schwachsinn. Es ist weder schneller, noch billiger, noch bequemer, noch besser.
Es mag Situationen und Fälle geben, wo das anders ist, aber 90% der Autofahrer in der Stadt stehen ständig im Stau und "transportieren" 10 Bogen Papier ... während man mit dem ÖVPN schneller und mit dem Fahrrad (gutes Wetter vorausgesetzt, okay) sogar NOCH schneller ist.

Die Leute reden sich - in der Großstadt - das Auto mit "so praktisch", "schneller" und dergleichen schön, aber es stimmt nicht. Es geht auch nicht darum. Es geht vielmehr darum, dass ihr Auto eine Art Käfig, ihr "fahrendes Wohnzimmer", um nicht zu sagen ihr "fahrendes Scheisshaus" ist, das verhindert, dass sie sich im öffentlichen Leben mit anderen Menschen konfrontieren müssen.

Die Idiotie daran finde ich nicht einmal, ein Auto zu haben oder es zu benutzen.
Die Idiotie besteht darin, es in jedem Fall zu verwenden, ob dies nun einen wirklichen Sinn ergibt, oder nicht. Nur weil ich ein Auto habe: Muss ich es immerzu benutzen? Ich habe ein Ziel - in einer Großstadt - das ist 2 km und 2 Stationen entfernt: Die U-Bahn ist schneller und besser!
Aber nein: es wird mit dem Auto gefahren, um am Ziel um einen Parkplatz zu cruisen ... 10 Minuten ... 15 Minuten ... 20 Minuten ...
Was ist daran Freiheit?
 
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