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Suprematismus

Aktivdenker

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19. Oktober 2008
Beiträge
2.673
Hallo,

obwohl Kunst mein Hauptthema ist habe ich ja bisweilen dieses Thema hier aus geklammert, weil mir eben zu keiner Thematik etwas Neues oder Besonderes aufgefallen ist. Deshalb eröffne ich hiermit das Thema: SUPREMATISMUS", der von dem russischen Künstler Kasimir Malewitsch, der 1912/1913 mit dem "Schwarzen Quadrat" die Kunst in den "absoluten Minimalismus" überführte. Eine weitere Reduktion ist seitdem nicht mehr möglich, Denke man doch an das weiße Bild - der Leinwand ohne jede Farbe - dann lehne ich diese Irreführung ab. Die Leinwand an sich kann zwar Kunst sein, aber nicht so.

Mit geht es um die Wirkung, die sich m.E. nach, gerade durch die Reduktion in Farbe, Form und Struktur, überproportional steigert. In der Musik wird diese Rekuktionsprozess auch seit den 30er Jahren (Jazz) und heute aktuell im Minimal (House-Techno-Dub) verwendet. Jedoch halte ich die reduzierte Musik für Verständlicher, weil sie sich auf das wesentliche konzentriert und zwischen den Tonräumen eine "sakrale Stille" offenbart. In der Musik ist es so, dass die Wellen ins Ohr kommen und vom Gehirn automatisch erkannt werden. Das menschliche Gehör ist sogar im Stande während des Schlafens jedes noch so feine Geräusch oder Klang aufzunehmen.

Die Problematik hinsichtlich der Malerei, gerade dort, wo man ja fast nix mehr siehst (Suprematismus) ist es, dass man sich diese Werke selbst erschließen muss. Das Bild rückt nicht automatisch ins Gehirn, sondern es muss von Außen her betrachtet werden, um dann in unseren Spiegelneuronen das Abbild dessen, was man siehst, zu erzeugen. Erst dann, kann man versuchen, seine weiteren Sinne auf die Betrachtung des Bildes zu bündeln. Ich wage mal wieder so eine Behauptung, die ich nicht beweisen kann, aber für mich ist es Gewissheit, dass es eben auch klingelt und bimmelt, wenn ich Bilder betrachte, dass sich ein Geschmack auf der Zunge bildet, dass sich ein Geruch in der Nase offenbart, sodass ich nicht alles immer betrachten kann. Manche Dinge erzeugen sofort eine Sogwirkung, wie das Schwarze Quadrat von Malewitsch, andere Bilder stinken und mir wird bei der Betrachtung übel, nicht wegen der üblen Leistung, nein vielmehr deshalb, weil die Wirkung so umwerfend ist. Bitte wortwörtlich.

Wer kennt das Schwarze Quadrat? Wer den Suprematismus?
Wer hat die Bildwirkungen mit einhergehenden Sinnensbündelung noch?
Wer möchte darüber noch mehr erfahren?

Lieben Sonntagsgruß
Axl
 
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AW: Suprematismus

ich weiss jetzt nicht,
wie Suprematismus-Bilder aussehen

einfarbige geometrische Figuren fände ich langweilig,
da würde ich nur Müdigkeit verspüren

interessant ist so etwas für mich nur dann,
wenn poppige Farben mathematisch exakt zusammenwirken (Vasarely)

vasarely_200.jpg


oder wenn es sich um Ureinwohner-Kunst handelt (aborigines)

Spirit%20of%20the%20child_small.jpg


für Gedankengänge brauche ich persönlich Strukturen.
die an strak vergrößerte Steinoberflächen erinnern
weil ich so nach Spuren menschlicher Tätigkeit,
inzwischen weitgehend erodiert,
suchen kann​
 
AW: Suprematismus

Viktor Vaserely - da braucht man kein LSD mehr, weil diese Bilder sich auch ohne Halluzinogene Substanzen in Bewegung bringen.

Ich glaube man muss die Bilder hier schon zeigen - wenn ich schon vom schwarzen Quadrat schreibe....

hier ein Link und bitte - ich meine dieses eine, mit Rahmen hell.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bild:Malewitsch.jpg&filetimestamp=20060801090524

Auch am Bildschirm beginnt das Zooming mich in die Mitte zu ziehen - ein Effekt, der unendlich andauert, ohne jemals in die Mitte gelangen zu können. Es erstaunt mich jedesmal und ich dürfte mir dieses Bild nicht aufhängen, es würde sich mit mir zusammen aufhängen.

Ich habe noch Kunst-Bücher über optische Täuschungen, teils sehr neue Arbeiten, ich muss mal prüfen, ob ich das machen kann, einscannen und FTP-Host und dann hier her verlinken? Geht das?
Oder der magische Realismus auch sehr fein, die Liste ist nahezu unendlich, doch ich wollte so nach und nach die Klassische Moderne in chronologischer Hinsicht aufzeigen, um ein Fundament zu bekommen, an dem man dann die wirklichen Besonderheiten und Einzigartigkeiten von nicht so in der Öffentlichkeit bekannten Künstlern zu besprechen.
Hat dazu überhaupt jemand ernsthaftes Interesse?

Gruß
Axl
 
AW: Suprematismus

(Vasarely)

vasarely_200.jpg

[/INDENT]

dieses Vasarely ist auch im so kleinen Format eine Wucht. Hast Du seine Bilder schon mal im Großformat betrachten können?

Könnte ich mir auch niemals aufhängen, weil ich dann vom Bild gefesselt werde.

Die letzten mir im Original erscheinenden Vasarely-Bilder auf der Art Cologne waren aber grottenschlecht, wenn nicht sogar eine Fälschung, wie die vielen kleinen Alexej van Jawlensky Bildern.
 
AW: Suprematismus

@ scilla:
Sehr interessant in diesem Zusammenhang, ich als AHDS - zu meiner Kinderzeit noch Zappelphillip-Syndrom bezeichnete Erkrankung, brauche diese Ruhe. Ich bin nervös genug und mich würden diese Bilder in die Irre führen.
Das bedeutet aber nicht, dass ich diese Bilder nicht gerne betrachte, sondern nur dass ich sie nicht dauerhaft an der Wand präsentieren könnte.

Der Kunstgeschmack ist so enorm groß, dass jeder in seinem Wohnzimmer ein eigenes Meisterwerk hängen haben könnte.

@ All:
Das Prinzip des künstlerischen Ausdrucks ist universell begründet. Jeder Mensch möchte sich und seine Bedürfnisse zum Ausdrucke bringen, um eine Reflektion des Eigenen in dem Anderen hervorzurufen.
Ich springe mal zur Haut, die gestreichelt werden will und selbst auch in Berührung gefallen findet. Jeder Mensch ist ein Künstler. Diese Aussage habe ich bei einigen Menschen, die immer von sich glaubten nie begabt zu sein, wiederlegen können. Diejenigen, die gar nicht malen können, malen die besten Bilder, diejenigen, die kein Instrument beherrschen, spielen die totale Improvisation so unbefangen frei und herrlich frisch....

Axl
 
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AW: Suprematismus

Vasarely habe ich im Original in Pecs (Süd-Ungarn) gesehen

Vasarely kannte ich,
weil es zu meiner Schulzeit in Esslingen eine Ausstellung gab,
die einige meiner Mitschüler besucht haben
(und es hing, glaube ich, auch eine Leihgabe bei uns in der Schule,
zumindest gab es mehrere Plakate)
 
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