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[SPRACHE+AUSDRUCK] Eigenarten, Seltsamkeiten, Störungen, Krankheiten ...

Techniken der Propaganda und der Meinungsmanipulation werden unter anderem in Logik und Rhetorik, Kognitionspsychologie, Massenpsychologie, Totalitarismusforschung, Medienkritik, Public Relations und Werbung oder Marketing analysiert. Auch im Bereich der hybriden Kriegsführung und der psychologischen Operationen (PSYOPS), der Gehirnwäsche und Umerziehung spielen sie eine entscheidende Rolle.

Diese Liste enthält kognitive Verzerrungen (englisch cognitive biases oder cognitive illusions).
Eine kognitive Verzerrung ist ein kognitionspsychologischer Sammelbegriff für systematische fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen.
Sie bleiben meist unbewusst und basieren auf kognitiven Heuristiken.
 
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Hippopotomonstrosesquippedaliophobie :reden:
umgangssprachlich, fachsprachlich falsch: Furcht vor langen Wörtern

Herkunft:
Entlehnung von englisch hippopotomonstrosesquipedaliophobia → en, das aus hippopotomonstrosesquipedalian → en, einem Kompositum einer Falschschreibung des Substantivs hippopotamus → en (deutsch: Nilpferd), dem lateinischen Substantiv monstrum → la und dem englischen Substantiv sesquipedalian → en (deutsch: ein langes Wort; eine Person, die ein langes Wort verwendet), und phobia → en zusammengesetzt ist.[1]Es handelt sich hierbei um ein Kunstwort, das seine eigene Bedeutung ironisch reflektieren soll. Es wird häufig behauptet, das Wort sei zunächst im Internet verbreitet worden, darauf gibt es aber keine konkreten Hinweise. Eine Referenz auf hippopotomonstrosesquipedalian → en findet sich bereits im Jahr 1979 im englischsprachigen Wörterbuch „Mrs. Byrne's dictionary of unusual, obscure, and preposterous words“[2]
Synonyme:
[1] Sesquipedalophobie
Oberbegriffe:
[1] Angst, Phobie
Sesquipedalophobie
Angst vor langen Wörtern

Gegenwörter:
[1] Sesquipedalophilie
Oberbegriffe:
[1] Phobie
Anmerkung:
Dieses Wort wird häufig mit dem – fachsprachlich falschen – Wort "Hippopotomonstrosesquippedaliophobie" gleichgesetzt.
Dabei handelt es sich jedoch lediglich um einen wissenschaftlichen Scherz.
:morgen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine imposante Auflistung diverser menschlicher Eigenarten, die jedoch z.T. als "Krankheiten" dargestellt, ja aufgebauscht werden. Auch ein Ausdruck des heutigen Beliebigkeits-Zeitalters.

Es liest sich wie ein Handbuch für Leute die "irgendwas mit.." (..Sprache, Psyche, Gesellschaft usw.) studiert haben, sie sich also in ihrem Beruf nicht die Hände schmutzig machen wollen.
Da es aber von diesen "Experten" zu viele gibt, der Bedarf gesättigt ist, erfinden sie zwecks Existenzberechtigung und Einnahmesicherung ständig neue psychische/physische Krankheiten, bzw. bauschen Kinkerlitzchen zu Krankheiten auf, geben ihnen Namen, die sich so schön krank anhören und zu profitablen "Therapien" einladen:

Der frühere etwas lebhaftere aber an sich sympathische Zappelphilipp hat heute „HDS-Syndrom“, der früher nicht minder sympathische schüchterne zurückhaltende Grübler hat heute „Sozialphobie“, der frühere kleine Gauner, über den Tisch-Zieher, Ideen-Dieb und Schleimer mit Null Ahnung aber großer Klappe hat heute „soziale Intelligenz“ usw.

Menschen mit "kaputter" Stimme müssen profitabel therapiert werden, es sei denn sie heißen etwa Joe Cocker, Bob Dylan oder Tina Turner, die mit ihrer Kunst unzählige Seelen zutiefst berühren und hochverdienten Ruhm erlangten.

Vielredner gelten als "geschwätzig" und werden despektierlich "Quasselstrippe" genannt, jedoch "Vielschreiber", die statt Worte mittels Luftschwingung mittels Tinte und Papier verbreiten, haben keinen "Sprechdurchfall", oder passender "Schreibdurchfall", nein, sie bekommen u.U. sogar den Nobelpreis verliehen.

Und die einstig als still, nachdenklich und wissbegierig eingeschätzten Zeitgenossen haben heute "Sprechangst" oder "Sozialphobie", sind heute zu kranken Außenseitern erklärte Störfaktoren im System der Mittelmäßigkeit.
Wer aber seines Berufes wegen schweigt, ein Pantomime etwa, erlangt u.U.Weltruhm.

Und die einstigen Charaktere "Querdenker", "Querkopf" oder "Querulant" sind heute fast schon zu als pathologisch oder justiziabel eingeordneten Schmähworten mutiert, die jedoch überhaupt nicht mittels Tastatur, Computer und Internet eingetippt und verbreitet werden könnten, wenn sie nicht von diesen "Querköpfen" erfunden worden wären.
Nicht der davon lediglich profitierende Pöbel, sondern die eher unkonventionellen, leisen und nachdenklichen haben die epochalen Werke, Erfindungen und Entdeckungen gemacht.

Somit wird ein am lautesten von (kultureller) Vielfalt faselnder in jeder Gesellschaftsschicht anzutreffender "Pöbel" hofiert, aber die Stillen mit dem Potential, großes zu leisten, isoliert und pathologisiert.
Es wird in einer Art Gleichmacherei-Ideologie verkannt, dass die Menschen nun mal genetisch bedingt verschieden und Individualität und Vielfalt der Charaktere für eine Gesellschaft und Kultur ein Gewinn sind.
 
Eine imposante Auflistung diverser menschlicher Eigenarten, die jedoch z.T. als "Krankheiten" dargestellt, ja aufgebauscht werden. Auch ein Ausdruck des heutigen Beliebigkeits-Zeitalters.

Es liest sich wie ein Handbuch für Leute die "irgendwas mit.." (..Sprache, Psyche, Gesellschaft usw.) studiert haben, sie sich also in ihrem Beruf nicht die Hände schmutzig machen wollen.
Da es aber von diesen "Experten" zu viele gibt, der Bedarf gesättigt ist, erfinden sie zwecks Existenzberechtigung und Einnahmesicherung ständig neue psychische/physische Krankheiten, bzw. bauschen Kinkerlitzchen zu Krankheiten auf, geben ihnen Namen, die sich so schön krank anhören und zu profitablen "Therapien" einladen:
Jo, was früher Abneigung, Ekel & Aversion war, wird heute bei so manchen ''Psycho-Kreisler(inne)n'' zur/m Angst, Zwang und Phobie gemacht.
Bspw. ''Triggern'' (tricksen), anstatt auslösen ist auch ein beliebter Modebegriff, und Synonym für die ''Emotionshändlerei'' geworden.


RAND-NOTIZEN: :morgen:
Als Querulant (von lateinisch queri – „vor Gericht klagen“) wurde ursprünglich in der Rechtsprechung ein Mensch bezeichnet, der trotz geringer Erfolgsaussicht besonders unbeirrbar und zäh einen Rechtskampf führte. Dabei steht ein geringfügiger oder vermeintlicher Anlass kaum noch in einem angemessenen Verhältnis zum rechthaberischen, misstrauischen, fanatischen und unbelehrbaren Vorgehen der so bezeichneten Menschen.

Herkunft und Verwendung
Die Bezeichnung Pöbel (mhd. povel, bovel) wurde im Mittelalter gegen 1200[3] aus dem altfranzösischen Wort poblo, pueble entlehnt,[4] Dieses geht etymologisch ebenso wie das französische peupleVolk‘ auf das lateinische populus ‚Volk‘ zurück,[4] so auch die damalige neutrale Bedeutung;[3] mit Vorläufer-Schreibweisen wie Pübel, Pubel und Pobel. Die heutige Schreibweise Pöbel fand sich zuerst bei Martin Luther und stand für „gemeines Volk“.[4] Ab dem 17. Jahrhundert bezeichnete der Pöbel das niedere handarbeitende Volk unterhalb der ständischen Ehre.[3] Ab den 1830er Jahren wurde der Begriff durch den des „Proletariats“ abgelöst,[6] der Pöbel war nun die gefährlich anwachsende, vorindustrielle Masse, die dem Pauperismus, der Verelendung anheim fiel;[3] Ursache waren Überbevölkerung und fehlende Arbeitsmöglichkeiten angesichts der Schwäche der deutschen Industrie.[6] Inzwischen steht Pöbel in der Umgangssprache[3] für ungebildete, unkultivierte, in der Masse gewaltbereite Menschen aus der gesellschaftlichen Unterschicht.[1]
Die Ochlokratie wird im Deutschen meist als „Pöbelherrschaft“ übersetzt.
 
Euphemismus | Sondersprachlicher Gebrauch: Soldatensprache
Bestimmte soziale Gruppen bedienen sich eines eigenen, sie kennzeichnenden Wortschatzes, mit dem sie sich bewusst von der Allgemeinheit abheben wollen und der für die Mitglieder dieser Gruppe identifizierend wirkt. Die Soldatensprache ist dafür bekannt, dass sie in ihrem Jargon ein reichhaltiges Spektrum an tatsächlichen Euphemismen aufweist sowie an Ausdrücken, die fälschlicherweise für solche gehalten werden. Da der Tätigkeitsbereich eines Soldaten immer wieder an bedrohliche Situationen für Leib und Leben erinnert, werden Dinge und Angelegenheiten, die auf Verwundung und Tod hindeuten, als psychische Kompensation auf sehr oft derbe, zynische oder sarkastische Weise benannt. In vielen Fällen ist es daher fraglich, ob bei solchen Ausdrücken noch von einem Euphemismus, also von einer tatsächlichen Beschönigung gesprochen werden kann. Viele der soldatischen Ausdrücke muten eher gegenteilig als Kakophemismen an, haben aber die Funktion eines Euphemismus, als verschleiernder Ersatz für diejenigen Ausdrücke zu stehen, welche die existenzbedrohenden Dinge und Situationen direkt benennen.
Diese jargonhafte Sprechweise ist in der Welt des Militärs auch auf anderen Gebieten des soldatischen Lebens als nur dem des Kampfes anzutreffen. Viele der Bezeichnungen für alltägliche und nichtkriegerische Angelegenheiten des Soldatenberufes benennen diese zwar auch mit anderen Wörtern, haben aber rein scherzhaften Charakter und können folglich nicht als Euphemismen gelten.[27] Beispiele für solche fälschlicherweise als Euphemismen gedachten Ausdrücke,[28] die zum Teil auch nur lokal oder zeitlich begrenzt verwendet werden könnten, sind etwa knitterfreier Zylinder für Stahlhelm, Heilsarmee für NATO-Truppen, Kanalarbeiterfrachtbrief für Toilettenpapier oder Argumentationsverstärker für Waffe.
Für den Kampf und den Krieg betreffende Begriffe werden vielfach Wörter verwendet, die den militärischen Charakter und die damit verbundene Bedrohlichkeit und Gefahr ausblenden und daher trotz ihres scherzhaften oder zynischen Wesens sehr wohl als Euphemismen gelten. Beispiele dafür sind etwa Dauerregen für Trommelfeuer, Grill und Handofen für Flammenwerfer, Metallregen für Flugzeugabsturz, Schneeballschlacht für Handgranatenkampf und spucken für schießen, aber auch den Gegner neutralisieren für den Gegner kampfunfähig machen, töten. Der Euphemismus fallen für im Krieg getötet werden ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen worden, wo er den Status eines Fachausdrucks erlangt hat.
 
[GEFÜHLE + AUSDRUCK] ...

Halo-Effekt
(von englisch halo, Heiligenschein) ist eine aus der Sozialpsychologie bekannte kognitive Verzerrung.
Dabei schließt man von bekannten Eigenschaften einer Person auf unbekannte.
Beispiel: Person A findet Person B sympathisch. Person A findet auch allgemein Menschen sympathisch, die großzügig sind. Falls der Halo-Effekt auftritt, wird Person A nun annehmen, dass Person B großzügig ist, ohne dafür irgendeinen Hinweis zu haben.[1]
Bei einer positiven Verzerrung spricht man auch vom Heiligenschein-Effekt, bei einer negativen vom Teufelshörner-Effekt.[2]
Der Halo-Effekt wurde erstmals 1907 von Frederic L. Wells beobachtet.[3] Der Terminus wurde im 20. Jahrhundert von Edward Lee Thorndike eingeführt.
Unter dem Effekt wird die Tendenz verstanden, faktisch unabhängige oder nur mäßig korrelierende Eigenschaften von Personen oder Sachen fälschlicherweise als zusammenhängend wahrzunehmen.[4] Einzelne Eigenschaften einer Person (z. B. Attraktivität, Behinderung, sozialer Status) erzeugen einen positiven oder negativen Eindruck, der die weitere Wahrnehmung der Person „überstrahlt“ und so den Gesamteindruck unverhältnismäßig beeinflusst. Ein typisches Beispiel für einen Halo-Effekt ist, wenn ein Lehrer die Leistungen eines gut aussehenden und freundlichen Schülers höher bewertet, als sie es objektiv im Vergleich mit den Leistungen anderer Schüler sind. Auch der Name kann bestimmte Assoziationen und einen entsprechenden Halo-Effekt auslösen.[5]
Siehe auch
 
Peter-Pan-Syndrom ist der Titel eines Buches des amerikanischen Familientherapeuten Dan Kiley. Dieser schreibt darin populärwissenschaftlich über „Männer, die nie erwachsen werden“ (Untertitel des Buches). Das Anfang der 1980er Jahre auch auf deutsch erschienene Ratgeberbuch erfreute sich großer Popularität. Der Begriff „Peter-Pan-Syndrom“ blieb populär für die Bezeichnung unangemessen kindlicher Verhaltensmuster bei Männern.[1]

Kiley beschreibt sechs Symptome des Peter-Pan-Syndroms, wobei er die Begriffe „Syndrom“ und „Symptom“ zwar der klinischen Psychologie entlehnt, sie aber in seinem eigenen populärwissenschaftlichen Stil gebraucht und beschreibt:
  1. Verantwortungslosigkeit: Der Betreffende drückt sich vor seinen Pflichten. Er verlacht unbekümmert die geltenden Regeln, schiebt die Erledigung von Aufgaben vor sich her. Spaß und Abneigung gegen Selbstdisziplin sind sein Credo. Nie sucht er die Schuld an Misserfolgen bei sich selbst. Dank blühender Fantasie kann er sich zum Tagträumer entwickeln.
  2. Angst: Er verbirgt ein Schuldgefühl gegenüber den Eltern. Er verarmt emotional, wird unfähig zu tiefer Liebe für andere Menschen.
  3. Einsamkeit: Aus dem Gefühl, vom Vater abgelehnt zu werden, entwickelt sich eine ständige Suche nach Freunden, die aber vergeblich bleibt und durch Anpassung an Kumpel-Gruppen kompensiert wird.
  4. sexueller Rollenkonflikt: Einerseits führen Sexualtrieb und Wunsch, geliebt zu werden, schnell zu Partnerschaften, andererseits verhindern Unsicherheit, mangelndes Selbstvertrauen, Prahlerei und cooles Macho-Gehabe eine positive und von Offenheit geprägte Beziehung zur Partnerin, außer wenn sie aus Angst vor Verlust und Selbständigkeit willig die überfürsorgliche, nachgiebige, einseitig altruistische, stets auf Harmonie und Konfliktvertuschung bedachte, sich zur Märtyrerin stilisierende „Mutterrolle“ übernimmt.
  5. Narzissmus: Selbstverliebtheit, Perfektionismus.
  6. Chauvinismus: verächtliche sexistische Einstellung.

Unter dem Dorian-Gray-Syndrom verstehen einige Forscher eine psychische Störung bzw. ein klinisches Syndrom, das sich in der psychischen Unfähigkeit zu altern und zu reifen und in einer mangelnden Akzeptanz des eigenen Aussehens zeige.[1] Einige Autoren betrachten dies als ein gesellschaftliches Phänomen, als eine Ausprägung des aktuellen Zeitgeistverhaltens. Der Begriff wird teilweise auch außerhalb des medizinisch-psychiatrischen Bereichs verwendet.
Brosig nimmt eine psychodynamische Wechselwirkung zwischen narzisstischen Tendenzen (Stichwort: Alterslose Schönheit), Problemen der psychosexuellen Progression (Stichwort: Vermeidung von Entwicklung und Reife) und schließlich, im Sinne einer Abwehr, dem Gebrauch von Lifestyle-Angeboten in der Medizin an. Dieses diene als Mittel, ohne innere psychische Verarbeitung äußere Perfektion zu erreichen und ewige Jugend festzuhalten.
Zur Diagnose müssten folgende Kriterien erfüllt sein:[1]
 
Die Hypergraphie (von altgriechisch ὑπέρ hypér „über, über … hinaus“ und -graphie), auch krankhafter Schreibzwang, ist eine psychiatrische Erkrankung die zu den affektiven Störungen zählt und sich in manischer, zwanghafter Schreibwut äußert. Ursächlich sind vor allem Veränderung des Temporallappens bei Patienten mit Epilepsie oder dem Gastaut-Geschwind-Syndrom, sie kann aber auch als Komorbidität bei Schizophrenie oder einer bipolaren Störung vorkommen.[1]
Erstmals beschrieben wurde die Hypergraphie in den 1970er Jahren von den amerikanischen Neurologen Stephen Waxman und Norman Geschwind. Zu den Symptomen zählen manisch zwanghaftes Schreiben mit hohem Detailgrad, in manchen Fällen auch mit literarischer Kreativität. Einige der von Geschwind et al. beobachteten Patienten schrieben lange, scheinbar sinnlose, Listen, andere Patienten schrieben Gedichte oder auch unzusammenhängende Sätze.[2]
Graphomanie (griechisch γραφειν graphein ‚schreiben‘ und μανία mania ‚Wahnsinn‘), auch synonym als Furor scribendi (lateinisch furor ‚Wut‘ und scribere ‚schreiben‘) bezeichnet, ist das krankhafte Bestreben zu schreiben und tritt als Symptom unter anderem im Rahmen chronisch organisch psychiatrischer Partialsyndrome, insbesondere einer organischen Wesensänderung auf.[1][2] Hierbei hat der Betroffene den Wunsch seine Gedanken und Einfälle zu notieren. Ein ähnlicher Begriff, die Graphorrhö (griechisch: ῥεῖ rhei ‚fließen‘) auch als Kritzelsucht bezeichnet, beschreibt ebenfalls den Drang sich mitzuteilen, der sich überwiegend in dem Verfassen von Schriftstücken, Briefen und Memoiren äußert.[3]https://de.wikipedia.org/wiki/Graphomanie#cite_note-3
Wie alle Handlungsmuster reicht die Bandbreite von einer (nur) natürlichen Handlung bis hin zum krankhaften oder manischen Zwang, einer Störung mit unter Umständen auch suchtähnlichem Charakter. Als Beispiel kann der Drang dienen, ein (manchmal hektisch verfasstes) Werk um jeden Preis zu publizieren und es unabhängig von Qualität der Leistung oder den Auswirkungen in die Öffentlichkeit zu bringen.
An Graphomanie oder Graphorrhö leiden häufig selbsternannte Publizisten, aber auch bekannte Schriftsteller, Kommentatoren (beispielsweise in zahlreichen Webseiten, Blogs oder Foren). Auch bekannte Personen litten an diesem Krankheitsbild. Zum Beispiel schrieb Alfred Krupp im Laufe seines Lebens mehrere tausend Briefe – manchmal derselben Person mehrere an einem Tag; er verfasste auch eine Unzahl an Memoranden an seine Arbeiter.[4] Von Victor Hugo ist bekannt, dass er sein Haus auf Jersey förmlich mit Zitaten und Sinnsprüchen an Wänden und Mobiliar übersäte.
Joseph Michael, meist nur Joseph, auch Josef Kyselak (* 9. März 1798[1] in Wien; † 17. September 1831 ebenda) war Alpinist und Hofkammerbeamter in Wien. Bekannt wurde er weniger für seine Reisebeschreibungen und kulturellen Interessen als für die merkwürdige Gewohnheit, auf Wanderungen seinen Namen in großen Buchstaben zu hinterlassen. Dies brachte ihm Berühmtheit und die Aufnahme in Wurzbachs Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Für die Graffiti-Kultur stellt Kyselak nicht nur einen wichtigen Vorläufer dar, er war auch einer der ersten, die als habituelle „Tagger“, wie der Graffiti-Jargon dies nennt, gelten dürfen, sieht man von den Namensgravuren früherer Jahrhunderte an bedeutenden Bauwerken (Persepolis, Akropolis, Turm des Straßburger Münsters u. v. a.) ab.
Legende ist auch, dass Kyselak zum Kaiser gerufen worden sein soll, nachdem er ein kaiserliches Gebäude „beschmiert“ hätte. Franz I. habe ihm daraufhin verboten, je wieder seinen Namen irgendwohin zu schreiben, woraufhin Kyselak Besserung gelobt habe. Als er wieder gegangen war, habe der Kaiser Kyselaks Namen und das Datum auf seinem Schreibtisch eingraviert gefunden. Ein eingravierter Kyselak-Schriftzug befindet sich an einem Obelisken im Wiener Schwarzenbergpark. Seine Echtheit ist umstritten, allein schon deswegen, weil Kyselak seinen Namen stets mit Farbe geschrieben und niemals eingraviert hat.[7][8][9] In dieser Tradition stehen später auch „Kilroy was here“ und Peter Ernst Eiffe.
Kilroy was here („Kilroy war hier“) ist ein Slogan aus den 1940er und 1950er Jahren, der als Graffito genutzt wurde. Den Slogan begleitete oft ein Bild, das ein Gesicht mit einer länglichen Nase und zwei runden Augen zeigte. Dieses Gesicht schaute über eine Mauer. Manchmal erschienen zusätzlich Finger, die sich an der Mauer festhielten.
Der Slogan wurde im Zweiten Weltkrieg von US-Soldaten genutzt und nahm die Form eines Running Gags an.
Die Figur des Kilroy stammt jedoch von seinem britischen Äquivalent Mr. Chad, das bereits in den 1940ern von britischen Soldaten und der britischen Bevölkerung eingesetzt wurde.[11]Mit seinen begleitenden Slogans wie „Wot! No Eggs?“[12] oder „Wot! No Leave!“[13] macht er auf Tatsachen und Missstände aufmerksam. Wann Mr. Chad von den GIs übernommen und zu Kilroy wurde, ist nicht bekannt. Es muss aber nach 1942 gewesen sein, weil die GIs erst ab August 1942 gegen die Achsenmächte in Europa kämpften.[14]

 
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Egozentrik (lateinisch ego „ich“ und centrum „Mittelpunkt“) bezeichnet die Eigenschaft des menschlichen Charakters, sich selbst im Mittelpunkt zu sehen und, damit meistens einhergehend, eine übertriebene Selbstbezogenheit (nicht zu verwechseln mit Egoismus) und die Neigung, andere Menschen und Dinge beständig an sich selbst und der eigenen Perspektive zu messen.

Mit Egozentrik wird ein „Egozentrismus der Wahrnehmung“ beschrieben, der die Unfähigkeit bezeichnet, sich in die Rolle eines Anderen hineinzuversetzen bzw. die Perspektive eines Anderen anzunehmen sowie die eigene Sichtweise als eine unter mehreren aufzufassen. Sie ist insbesondere eine Eigenschaft des Kindes und nach Jean Piaget als „ein Mangel an einer Unterscheidung zwischen dem Ich und der äußeren Realität“ definiert. Dieses Durcheinander „führe schließlich zur Vorrangstellung des eigenen Standpunktes“.[2]

Egomanie (von griech. bzw. lat. ego = ich + griech. μανία manía = Raserei; auch Ich-Sucht) bezeichnete zu früherer Zeit eine krankhafte Selbstbezogenheit oder Selbstzentriertheit.[1]

Egoismus [egoˈɪsmʊs] (von lateinisch ego „ich“ mit griechischem Suffix -ismus) bedeutet „Eigennützigkeit“.
Der Duden nennt unabhängig von der psychologischen Perspektive viele sprachliche Synonyme („Eigenliebe, Eigenwohl, Eigennutz, Eigensucht, Ichbezogenheit, Narzissmus, Selbstbesessenheit, Selbstbezogenheit, Selbstliebe, Selbstsucht, Selbstverliebtheit; (gehoben) Ichsucht; (bildungssprachlich) Egotismus, Egozentrik; (Psychologie) Autophilie“).[1]

Psychologischer Egoismus ist die Überzeugung oder empirisch beobachtete Tatsache, dass alles Streben, Verhalten und Handeln des Menschen, auch das unbewusste, letztlich darauf zielt, sein individuelles Glück oder Wohlbefinden zu erhalten und zu steigern, seine eigenen Wünsche, Interessen und Ziele zu verwirklichen.
Vertreter des psychologischen Egoismus versuchen, auch diese Phänomene auf Egoismus zurückzuführen, indem sie Nachweise zu erbringen suchen, wie altruistisches Handeln, das auf das Wohl anderer zielt, letztlich doch nur darin motiviert ist, das Eigenwohl zu erhalten oder zu steigern (→ Reziproker Altruismus).
Beispielhaft für eine derartige Argumentation wäre etwa: altruistisches/gemeinnütziges Verhalten (wie z. B. eine Spende) dient in Wirklichkeit dem menschlichen Wunsch, ein gutes Gewissen zu haben, oder dass andere Menschen gut von einem denken. Die Goldene Regel wird so zu einer Erfolgsformel und gesellschaftliche Übereinkünfte in Form von Gesetzen dienen einzig dazu, einen selbst vor dem Egoismus anderer zu schützen. Diese Argumentation kann aber als teils selbst-widersprüchlich widerlegt werden.
Hierzu gibt es folgende Anekdote über Abraham Lincoln, der zu Gunsten des psychologischen Egoismus argumentiert, als er in einer Kutsche mit einem Herrn darüber angeregt diskutiert. Die beiden fahren über eine Brücke und Lincoln beobachtet bei der Überfahrt, wie am Ufer des Flusses einige Ferkel im Schlamm feststecken. Die Mutter der Ferkel versucht verzweifelt, diese zu retten, ist dazu jedoch nicht in der Lage. Lincoln beugt sich vor zu dem Kutscher und bittet ihn, kurz anzuhalten. Daraufhin läuft er zum Ufer und befreit die Ferkel. Zurück in der Kutsche entbrennt wieder die Diskussion und der andere Mitfahrer meint, dass das doch der beste Beweis für altruistisches Verhalten der Menschen gewesen sei. Lincoln widerspricht dem und meint, es bestätige viel eher, dass er nur egoistisch motiviert gehandelt habe, weil ihn sonst bis zum Ende seiner Tage der sinnlose Tod dieser Tiere gequält hätte. Der Widerspruch besteht nun darin, dass Lincoln dieses Gefühl und die daraus folgende Qual nur dann ausbilden kann, wenn er an sich bereits mitfühlend ist/denkt. Wäre er tatsächlich ausschließlich egoistisch orientiert, könnte sich das Mitgefühl anderen gegenüber nicht herausbilden. Ob dies nun aber wirklich ein Widerspruch ist, ist äußerst fragwürdig, da Mitgefühl durch sogenannte Spiegelneuronen entsteht und naturgegeben ist.Somit wurde Lincoln als mitfühlendes Wesen geboren, was seinen Egoismus zwar umlenkt, aber nicht ausschließt.[1]

Der Begriff „psychologischer Egoismus“ bezeichnet eine vermutete Tatsächlichkeit und ist nicht mit einer Bewertung verbunden.

Ethischer Egoismus bezeichnet eine philosophische Maxime und ihre ethische Begründung, gemäß derer man sich in seinem Handeln ganz davon leiten lassen dürfe oder solle, was nach eigener Auffassung für einen selbst am besten sei.
Ein früher Befürworter eines ethischen Egoismus war Max Stirner, der sich in seinem Hauptwerk Der Einzige und sein Eigentum als Nietzsche und Freud antizipierender tiefenpsychologischer Denker erweist, dessen Egoismusbegriff den des (als Menschenbild umgedeuteten) Homo oeconomicus als nur oberflächlich verwirft. Wahrhaftes egoistisches Eigeninteresse könne demnach nur derjenige verfolgen, der sich von den im Verlaufe seiner Enkulturation introjizierten und internalisierten Normen (Freuds Über-Ich) befreit hat.[3]
Stirners Biograph John Henry Mackay vertrat um 1900 eine modifizierte, um ihren psychologischen Gehalt reduzierte Version der Stirnerschen Lehre, den von Benjamin Tucker begründeten individualistischen Anarchismus („Gleiche Freiheit Aller“).
 
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