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Schätzen

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.499
Liebe user !

Nicht alle user, so habe ich den Eindruck, wollen sich nur äußern, wenn sie etwas logarithmisch und auf Spitz und Knopf beweisen können. Vorwiegend für diese Menschen und dass wir bei streng wissenschaftlichen Themen nicht zu viel glauben, meinen und vielleicht auch flunkern müssen, soll dieser thread dienen. Dabei geht's mir nicht hauptsächlich um möglichst viel verschiedene Definitionen des "Schätzens" sondern eher um Beispiele, von denen ich am Schluss dieses Beitrags zumindest eines anführen möchte.

Ich glaube jetzt nicht, dass die Mehrheit im Forum keine gängige Definition von "Schätzen" hat, dennoch gibt es, so glaube ich, mindestens zwei (ohne auch noch in sämtlichen Wörterbüchern nachzusehen).

Die erste ist, das Schätzen so etwas bedeutet wie ein bisschen mögen und ein bisschen achten und nur in Verbindung mit Menschen verwendet wird. Zum Beispiel, man schätzt Herrn XY wegen seiner grandiosen Kenntnisse des Aktienmarktes. Oder man schätzt Frau UV wegen ihrer großen Menschenkenntnis.

Die zweithäufigste (oder auch die häufigste) Auslegung ist das Schätzen im Sinne von Abschätzen und wird meist in Verbindung von Zahlen, Daten, Ereignissen und deren Entwicklung gebraucht. Um dieses Schätzen soll es in diesem thread gehen.

---------------------------------------------------

Ich schätze, dass so an die 2 Milliarden von Menschen auf unserem Planeten sich den Himmel, bzw. ihre Vorstellung davon mit Geld kaufen wollen; das muss aber nach einem eventuellen größeren Plan kein Dilemma sein, wenn auch 2 Milliarden glauben, dass sie ohne Geld durch's Leben kommen, so dass sich beide Extreme gegenseitig aufheben und wir nach und nach lauter vernünftige Menschen bekommen, die auch an etwas Schönes glauben können.

Was haltet Ihr davon bzw. was schätzt ihr in diesem Sinne ? Es muss nicht ins Religiöse gehen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Sch(w)atzhaftigkeit

Rhona schrieb:
Ich schätze mal, dass du dich, was das Interesse am Schätzen angeht, verschätzt hast.

Wir schätzen ständig. Wir MÜSSEN schätzen, weil wir vieles einfach nicht wissen KÖNNEN und trotzdem handeln müssen. Wir können nicht wissen, ob der Kerl, den wir gerade erst kennengelernt haben, ein Schurke ist. Wir können nicht wissen, ob wir schon morgen erfahren werden, dass wir unheilbar krank sind. Wir können nicht wissen, was auf der Welt los sein wird in 50 oder 100 Jahren. Wir können nicht wissen, ob wir nicht unser Leben verfehlt haben, weil wir eine Gelegenheit versäumt haben (von deren Existenz wir möglicherweise garnichts wissen). Also schätzen wir ständig.

Wir schätzen Menschen ein ("Ich glaube, der ist in Ordnung."), die Bedeutung von Ereignissen ("Das hat mein Leben verändert."), die Qualität von Zuständen ("Alles im grünen Bereich."), die Größenordnung von Problemen ("Das packt sie schon."), künftige Entwicklungen ("Philosophen sterben aus.") und was sonst noch alles. Mal ist die Einschätzung (eher) positiv, mal (eher) negativ.

Besonderes interessant ist natürlich, wie man sich selber einschätzt. Finde ich.

Ich vermute (schätze, weil, WOHER soll ich das WISSEN?), dass die meisten Menschen von sich denken, dass sie "in Ordnung" sind und eigentlich zu schade für diese Welt. Manche schätzen sich auch nur als "im Grunde in Ordnung" ein, wissen aber irgendwo, dass sie "nicht ganz in Ordnung" sind, aber haben (mehr oder weniger gute) Gründe dafür, nicht ganz in Ordnung zu sein. Dann geht es vielleicht nur noch darum, die "Güte" dieser Gründe einzuschätzen ("Ich hatte eine schwere Kindheit.", "Mir wurde nie was geschenkt."). Um dieses Beispiel zu Ende zu spinnen: Manche WISSEN, dass sie eine schwere Kindheit hatten, andere schätzen sich (es) bloß so ein. Das Ergebnis, die Folgen können trotzdem sehr ähnlich sein. Weil mit "guten Gründen" ist der Mensch zu vielem fähig. Dieses "bloß" wäre dann garnicht so harmlos, wie es daherkommt.

Wie das Thema hier.

Hochschätzend.

pergola
 
in einer alten Enterprise Folge

gibt Spock (fassungslos) zu bedenken,
daß er die Aufgabe nicht berechnen könne,
weil ihm wichtige Parameter fehlten

was wiederum Captain Kirk mit der lakonischen Bemerkung gutiert,
er solle diese eben schätzen
 
Angeregt durch . . .

. . . Mahavos Beitrag Nr. 2 im thread "Lebt die DDR weiter", in dem er die Dankbarkeit der DDR gegenüber der BRD in Frage stellt möchte ich folgendes schätzen:

Ich schätze, dass sich 70 % aller Menschen auf Erden in ihrem Leben nie die Frage stellen: "Wofür kann ich dankbar sein ?", sondern immer nur "Wie kann ich auf bequemstem Wege mein Vermögen vermehren ?"

Man wird wohl auf Dauer auch innerhalb eines Landes Gegenleistungen vertraglich absichern müssen.

Liebe Grüße

Zeili
 
Zeilinger schrieb:
. . . Mahavos Beitrag Nr. 2 im thread "Lebt die DDR weiter", in dem er die Dankbarkeit der DDR gegenüber der BRD in Frage stellt möchte ich folgendes schätzen:

Ich schätze, dass sich 70 % aller Menschen auf Erden in ihrem Leben nie die Frage stellen: "Wofür kann ich dankbar sein ?", sondern immer nur "Wie kann ich auf bequemstem Wege mein Vermögen vermehren ?"

Man wird wohl auf Dauer auch innerhalb eines Landes Gegenleistungen vertraglich absichern müssen.

Liebe Grüße

Zeili

Dann gehöre ich schätzungsweise zu den restlichen 30 %.
Ich habe nämlich kein Vermögen das ich vermehren könnte, weder be-noch unbequem.:)

Lg.Eule
 
Zeilinger schrieb:
Liebe user !

Nicht alle user, so habe ich den Eindruck, wollen sich nur äußern, wenn sie etwas logarithmisch und auf Spitz und Knopf beweisen können. Vorwiegend für diese Menschen und dass wir bei streng wissenschaftlichen Themen nicht zu viel glauben, meinen und vielleicht auch flunkern müssen, soll dieser thread dienen. Dabei geht's mir nicht hauptsächlich um möglichst viel verschiedene Definitionen des "Schätzens" sondern eher um Beispiele, von denen ich am Schluss dieses Beitrags zumindest eines anführen möchte.

Ich glaube jetzt nicht, dass die Mehrheit im Forum keine gängige Definition von "Schätzen" hat, dennoch gibt es, so glaube ich, mindestens zwei (ohne auch noch in sämtlichen Wörterbüchern nachzusehen).

Die erste ist, das Schätzen so etwas bedeutet wie ein bisschen mögen und ein bisschen achten und nur in Verbindung mit Menschen verwendet wird. Zum Beispiel, man schätzt Herrn XY wegen seiner grandiosen Kenntnisse des Aktienmarktes. Oder man schätzt Frau UV wegen ihrer großen Menschenkenntnis.

Die zweithäufigste (oder auch die häufigste) Auslegung ist das Schätzen im Sinne von Abschätzen und wird meist in Verbindung von Zahlen, Daten, Ereignissen und deren Entwicklung gebraucht. Um dieses Schätzen soll es in diesem thread gehen.

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Ich schätze, dass so an die 2 Milliarden von Menschen auf unserem Planeten sich den Himmel, bzw. ihre Vorstellung davon mit Geld kaufen wollen; das muss aber nach einem eventuellen größeren Plan kein Dilemma sein, wenn auch 2 Milliarden glauben, dass sie ohne Geld durch's Leben kommen, so dass sich beide Extreme gegenseitig aufheben und wir nach und nach lauter vernünftige Menschen bekommen, die auch an etwas Schönes glauben können.

Was haltet Ihr davon bzw. was schätzt ihr in diesem Sinne ? Es muss nicht ins Religiöse gehen.

Liebe Grüße

Zeili

Was interessiertv den tod schon irgenwelche irdischen Schätzungen?
 
AW: Schätzen

Hallo !

Ich schätze, dass so cirka 80 % der Menschen - bewusst oder unbewusst - dem Neid oder dem Geiz verfallen sind. Was denkt Ihr ?

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Schätzen

Hallo Zeili!

Ich schätze an mir, dass ich nicht zu den 80%igen Neidern gehöre, doch schätze ich, dass ich wohl zu den 95% Gierigen zu zählen bin.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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