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Ela67
Guest
Diese Meldung ist schon nicht mehr ganz neu (ca, 2-3 Wochen), ich bin aber erst heute per Zufall darauf gestossen:
So, also! Jetzt wissen wir's endlich, die Elche sind schuld. Da Elche aber bekanntlich Sympathieträger sind, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass der Elchbestand zur Rettung des Klimas drastisch reduziert wird.
Als eine Art Kompensation haben die Elche nun vorgeschlagen, künftig auf ihre jährlichen Flugreisen nach Santiago de Chile zu verzichten...
Aber jetzt im Ernst *räusper*.
Es wird ja tatsächlich sehr viel Methangas, welches für den Treibhauseffekt ca. 23 mal wirksamer als Kohlendioxid ist, vorallem in der Landwirtschaft freigesetzt.
Da ist es sicher gut, wenn man dieses Problem angeht und es wurden ja auch schon vielversprechende Ansätze gefunden.
In den Industrieländern sind die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft nach Angaben der Vereinten Nationen bereits deutlich gesunken - um rund 12 Prozent seit 1990. Ursache dafür ist vor allem ein besserer Umgang mit Gülle und Stallmist. Durch eine intensivere Belüftung von Güllegruben entsteht nämlich weniger Methan. Auch die wachsende Zahl von Biogasanlagen verbessert die Klimabilanz. Dabei wird der Dung von Tieren gezielt vergoren, um das Methan aufzufangen und als Bio-Energiequelle zu nutzen.
In ärmeren Ländern ist das anders. Dort hat der Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft im gleichen Zeitraum um rund ein Drittel zugenommen. Bis zum Jahr 2030 könnten es sogar noch einmal 60 Prozent mehr sein, fürchten die IPCC-Experten. Der Grund: Die Landwirtschaft wird zunehmend intensiver, weil die wachsende Bevölkerung mehr Lebensmittel braucht und zugleich der Fleischkonsum überproportional steigt.
Um gegenzusteuern, sind auch unkonventionelle Maßnahmen gefragt. Eine Möglichkeit ist, die Fütterung der Rinder so anzupassen, dass in ihren Gärmägen weniger Methan entsteht. Weltweit gibt es rund 1,4 Milliarden Rinder. 70 bis 100 Kilogramm Methan stößt jedes Tier pro Jahr rülpsend aus. "Durch die Zugabe bestimmter Fette und Tannine im Futter lässt sich diese Menge um bis zu 20 Prozent reduzieren", berichtet Winfried Drochner, Professor am Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim bei Stuttgart.
Allerdings besteht das Problem, dass solche Futterzusätze nur dann möglich sind, wenn die Tiere vorallem im Stall gehalten werden. Was gerade in Entwicklungsländern nicht möglich ist, wo extensive Weidehaltung dominiert. Für sie wird nun an einer faustgrossen (rein pflanzlichen) Riesenpille experimentiert, welche dann monatelang im Kuhmagen liegt und die Bakterien reduziert, welche im Magen Methangas produzieren.
Die zweite bedeutende Methanquelle in der Landwirtschaft ist der Reisanbau. Bis zu einem Viertel der weltweiten Emissionen stammt aus gefluteten Reisfeldern. Eine Möglichkeit, den Methan-Ausstoß zu verringern, ist die Intensivierung des Reisanbaus. So fanden Forscher des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg heraus, dass Archae-Bakterien, die bei Sauerstoffmangel im Boden das Methan produzieren, empfindlich auf Stickstoff reagieren. Werden die Felder mit Stickstoff gedüngt, hat das sogar zwei Vorteile: Sie bilden nicht nur weniger Methan, sondern liefern auch noch höhere Erträge.
Ähnliche Effekte lassen sich auch durch neue Bewässerungsstrategien erreichen, wie sie am Internationalen Reisforschungsinstitut IRRI auf den Philippinen erprobt werden. Diese Verfahren setzen darauf, überflutete Reisfelder während der Anbauperiode für ein paar Tage trocken zu legen, und sie dann erneut zu fluten. Durch die kurze Dränage wird der Schlamm belüftet. In dieser Zeit werden Eisensalze und andere Stoffe im Schlamm oxidiert, und können dann die Entwicklung der Archae-Bakterien über Wochen hinweg hemmen.
So, und während ich das hier schreibe, fahren draussen die Autos vorbei, jedes besetzt mit einer Person. Wenn ich zum Himmel schaue, sehe ich ihn übersät mit Kondensstreifen von Flugzeugen. (Wahrscheinlich eher nicht mit Elchen an Bord...) Und kaum fällt das Thermometer draussen unter zwanzig Grad, drehen die Leute ihre Heizungen an, anstatt einen Pullover anzuziehen.
Ich finde es wirklich ganz wunderbar, was die Forscher an Möglichkeiten herausfinden, schädliche Klimaeinflüsse zu reduzieren.
Was mir aber nicht in den Kopf will, dass die wenigsten Menschen bereit sind, selber, durch ihr alltägliches Verhalten auch etwas dazu beizutragen.
Wer Lust hat: Hier kann man ein Spiel spielen, welches beim Nachdenken über das eigene Umweltverhalten hilft.
Auch die Verdauungsvorgänge von Elchen tragen nach Erkenntnissen norwegischer Wissenschaftler zur Erderwärmung bei. Ein ausgewachsener Elch stoße mit seinen Rülpsern alljährlich 100 Kilogramm des Treibhausgases Methan aus, sagte Forscher Odd Harstad von der norwegischen Universität für Biowissenschaften am Mittwoch. Umgerechnet entspreche dies einer Menge von 2,1 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) - soviel, wie bei einem Hin- und Rückflug von Oslo nach Santiago de Chile freigesetzt wird. Bei einer geschätzten Zahl von 140.000 Elchen allein in Norwegens Wäldern entspreche dies CO2-Emissionen von rund 294.000 Tonnen CO2 im Jahr.
So, also! Jetzt wissen wir's endlich, die Elche sind schuld. Da Elche aber bekanntlich Sympathieträger sind, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass der Elchbestand zur Rettung des Klimas drastisch reduziert wird.
Als eine Art Kompensation haben die Elche nun vorgeschlagen, künftig auf ihre jährlichen Flugreisen nach Santiago de Chile zu verzichten...
Aber jetzt im Ernst *räusper*.
Es wird ja tatsächlich sehr viel Methangas, welches für den Treibhauseffekt ca. 23 mal wirksamer als Kohlendioxid ist, vorallem in der Landwirtschaft freigesetzt.
Da ist es sicher gut, wenn man dieses Problem angeht und es wurden ja auch schon vielversprechende Ansätze gefunden.
In den Industrieländern sind die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft nach Angaben der Vereinten Nationen bereits deutlich gesunken - um rund 12 Prozent seit 1990. Ursache dafür ist vor allem ein besserer Umgang mit Gülle und Stallmist. Durch eine intensivere Belüftung von Güllegruben entsteht nämlich weniger Methan. Auch die wachsende Zahl von Biogasanlagen verbessert die Klimabilanz. Dabei wird der Dung von Tieren gezielt vergoren, um das Methan aufzufangen und als Bio-Energiequelle zu nutzen.
In ärmeren Ländern ist das anders. Dort hat der Treibhausgasausstoß der Landwirtschaft im gleichen Zeitraum um rund ein Drittel zugenommen. Bis zum Jahr 2030 könnten es sogar noch einmal 60 Prozent mehr sein, fürchten die IPCC-Experten. Der Grund: Die Landwirtschaft wird zunehmend intensiver, weil die wachsende Bevölkerung mehr Lebensmittel braucht und zugleich der Fleischkonsum überproportional steigt.
Um gegenzusteuern, sind auch unkonventionelle Maßnahmen gefragt. Eine Möglichkeit ist, die Fütterung der Rinder so anzupassen, dass in ihren Gärmägen weniger Methan entsteht. Weltweit gibt es rund 1,4 Milliarden Rinder. 70 bis 100 Kilogramm Methan stößt jedes Tier pro Jahr rülpsend aus. "Durch die Zugabe bestimmter Fette und Tannine im Futter lässt sich diese Menge um bis zu 20 Prozent reduzieren", berichtet Winfried Drochner, Professor am Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim bei Stuttgart.
Allerdings besteht das Problem, dass solche Futterzusätze nur dann möglich sind, wenn die Tiere vorallem im Stall gehalten werden. Was gerade in Entwicklungsländern nicht möglich ist, wo extensive Weidehaltung dominiert. Für sie wird nun an einer faustgrossen (rein pflanzlichen) Riesenpille experimentiert, welche dann monatelang im Kuhmagen liegt und die Bakterien reduziert, welche im Magen Methangas produzieren.
Die zweite bedeutende Methanquelle in der Landwirtschaft ist der Reisanbau. Bis zu einem Viertel der weltweiten Emissionen stammt aus gefluteten Reisfeldern. Eine Möglichkeit, den Methan-Ausstoß zu verringern, ist die Intensivierung des Reisanbaus. So fanden Forscher des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg heraus, dass Archae-Bakterien, die bei Sauerstoffmangel im Boden das Methan produzieren, empfindlich auf Stickstoff reagieren. Werden die Felder mit Stickstoff gedüngt, hat das sogar zwei Vorteile: Sie bilden nicht nur weniger Methan, sondern liefern auch noch höhere Erträge.
Ähnliche Effekte lassen sich auch durch neue Bewässerungsstrategien erreichen, wie sie am Internationalen Reisforschungsinstitut IRRI auf den Philippinen erprobt werden. Diese Verfahren setzen darauf, überflutete Reisfelder während der Anbauperiode für ein paar Tage trocken zu legen, und sie dann erneut zu fluten. Durch die kurze Dränage wird der Schlamm belüftet. In dieser Zeit werden Eisensalze und andere Stoffe im Schlamm oxidiert, und können dann die Entwicklung der Archae-Bakterien über Wochen hinweg hemmen.
So, und während ich das hier schreibe, fahren draussen die Autos vorbei, jedes besetzt mit einer Person. Wenn ich zum Himmel schaue, sehe ich ihn übersät mit Kondensstreifen von Flugzeugen. (Wahrscheinlich eher nicht mit Elchen an Bord...) Und kaum fällt das Thermometer draussen unter zwanzig Grad, drehen die Leute ihre Heizungen an, anstatt einen Pullover anzuziehen.
Ich finde es wirklich ganz wunderbar, was die Forscher an Möglichkeiten herausfinden, schädliche Klimaeinflüsse zu reduzieren.
Was mir aber nicht in den Kopf will, dass die wenigsten Menschen bereit sind, selber, durch ihr alltägliches Verhalten auch etwas dazu beizutragen.
Wer Lust hat: Hier kann man ein Spiel spielen, welches beim Nachdenken über das eigene Umweltverhalten hilft.