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Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

zum ausführlichen Wiki-Eintrag

Wenn du das nicht geschrieben hättest, würde ich absolut nichts gegen oder neben deine Worte erwähnt haben. Nebenbei bemerkt: Du musst schon mir selbst überlassen, was ich als interessanter erachte......und wer mich zu lesen versteht, weiß auch mit diesem Link etwas anzufangen.......
 
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AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

Wenn du das nicht geschrieben hättest, würde ich absolut nichts gegen oder neben deine Worte erwähnt haben. Nebenbei bemerkt: Du musst schon mir selbst überlassen, was ich als interessanter erachte......und wer mich zu lesen versteht, weiß auch mit diesem Link etwas anzufangen.......

ich weiß auch mit dem link was anzufangen, als interessanter sehe ich ihn aber nicht.
er überschneidet sich ja weitgehend sogar mit dem wiki-eintrag, in welchem allerdings auch quellen angegeben sind.
du kannst ihn aber natürlich als interessanter sehen, wenn es dir was gibt.
 
AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

ich gehe davon aus, dass niemand hier die Alraune schon gekostet hat. Habe ich auch nicht. Sie ist auch sehr selten, dass es schwierig werden wird.

Jetzt gibts ne wirklich interessante psychoaktive Pflanze, und zwar den Peyote-Kaktus. Der klassische Peyote-Kaktus ist der Lobhophora Williamsii, es gibt aber noch andere Kakteen, welche den Wirkstoff enthalten (siehe wiki-artikel).

Einige interessante Zitate aus dem Buch Phantastica von Louis Lewin:

Beschreibung

...Gleich dem Mohn ragt dieses Anhalonium in Bezug auf die Eigenart seines Wirkens auf den Menschen über andere bekannte Pflanzen hinaus. Keine anderen schaffen so Wunderbares an Funktionsänderungen des Gehirns. Während der Mohn die Seele und damit den Körper allmählich von allem irdischen Empfinden ablöst und sie gelinde bis an und auch durch die Pforte des leiblichen Todes zu geleiten vermag - ein Trost und ein Glück für alle Lebensgepeinigten und Lebensmüden - schafft diees Anhalonium dem Genießenden durch eine besondere Erregung Genüsse eigener Art, wenn auch nur als Sinnesphantasmen oder als höchste Konzentration des reinsten Innenlebens, so doch in so eigenartigen, der Wirklichkeit überlegenen, nie geahnten Gestaltungen, dass der davon Umfangengende in eine neue Sinnen- und Geisteswelt versetzt zu sein glaubt. Man versteht es, dass der alte Indianer Mexikos aus diesem Grunde die Pflanze fast göttlich verehrte, in ihr die pflanzliche Inkarnation einer Gottheit erblickte...

Zeremonie

...Ebenso heilig, wei sie von den Eingeborenen gehalten wurde, ebenso verfolgt als Teufelswerk wurde sie früher von den Missionen, ja ihr Genuss dem Verbrechen des Kannibalismus an die Seite gesetzt. Die Zeremonie des Peyoteessens dauert nach Mooney bei den Kiowa 12 - 24 Stunden. Sie beginnt um 9 oder 10 Uhr und dauert manchmal bis zum nächsten Mittag. Jetz wird gewöhnlich die Nacht vom Sonnabend zum Sonntag genommen, in Rücksicht auf des weißen Mannes Ansicht, dass der Sonntag heilig und ein Ruhetag sei. Die Andächtigen sitzen in einem Kreis um das Feuer in der Mitte. Die Handlung beginnt mit einem Gebet des Führers, welcher jedem Mann dann vier Anhalonien gibt, die schnell verzehrt werden. Er nimmt zuerst das Haarpolster heraus, kaut dann den Kaktus, nimmt die Masse aus dem Munde, rollt sie in den Händen und verschluckt sie. Gesang mit Trommeln und Klappern begleitet den Vorgang...

Wirkung

...Was bei jedem reaktiven Einfluss auf den Menschen vorauszusetzen ist, nämlich die Gestaltung der Wirkung nach der Individualität, hat auch hier Geltung. Es führt kein Weg zu ihrer Voraussage, und kein Zipfel des dichten Schleiers kann gehoben werden, der vor der Erkenntnis des Warum? In der Verschiedenartigkeit der funktionellen Änderungen im Gehirnleben unter dem Einflusse eines solchen Mittels hängt. So können z.B. die gleich zu schildernden Gsichtshalluzinationen fehlen, dafür aber Gehörtäuschungen oder Störungen im Lagegefühl eintreten. Für wichtig halte ich den Hinweis, dss nicht ein Bestandteil des Anhalonium, z.B. das Meskalin, die Wirkung der ganzen Pflanze repräsentiert, da die adneren darin vorhandenen, z. T. anders wirkenden, die Gesamtwirkung zu beeinflussen vermögen...

...Gewöhnlich ist es so, dass als erstes, eventuell begleitet von belanglosen körperlichen Empfindungen, eine Art von Entrücktsein aus der Umwelt und ein Verwunderung erregendes Innenleben sich einstellt. Als zweiter Teil erscheinen Bilder dieses Nurinnenlebens: Sinnesphantasmen, Trugbilder, die sich mit der ganzen Gewalt eines solchen Zwangsgeschehen dem Menschen trotz seines Bewusstseins aufdrängen und als Wirklichkeit schauen lassen. Damit vereinen sich meist Änderungen des Seelenlebens, das sich so eigenartig gibt, dass es als Seelenglück oder als irgendein anderer, durch Worte nicht ausdrückbarer, dem normalen menschlichen Sein völlig fremder, aber reizvoller Zustand empfunden wird...

...Die Sinnestäuschungen geben dem Zustand das Fesselnde. Aus den gewöhnlichsten Dingen blicken Wunder. Die jetzt gesehene Gegenstandswelt lässt die früher gesehene als blaß und tot erscheinen. Man sieht an ihr Farbensymphonien und die Farben in einem Glanz, in Feinheit und Mannigfaltigkeit, wie sie menschliche Hände herzustellen nicht imstande sind. Und die in solchen Farbenglanz getauchten Gegenstände bewegen sich, wechseln in ihren Farben bisweilen so schnell, dass das seelische Empfinden dem kaum zu folgen imstande ist. Da erscheinen nach einiger Zeit wie i unendlichem Spiel zartgeschlungene Farbenarabesken oder Figuren, bald von dunklen Schatten gedämpft, bald in flutender Helle, die sich formenden Gestalten lieblich und vielfältig, geometrische Figuren, farbig wechselnde Kugeln, Würfel, Dreiecke mit gelben Punkten, von denen silberne und goldene Schnüre ausgehen...

...Bedeutungsvoll ist, dass bei allem diesem normwidrigen inneren Empfinden aus Funktionsänderungen in Bezirken der Hirnrinde das Bewusstsein ganz klar und aktiv ist und die Konzentration der Gedanken unbehindert vor sich gehen kann. Der Betreffende ist in diesem Zustande klar orientiert, hat den Drang zur Selbstbeobachtung, legt sich z. B. die Frage vor, ob alles, was er an Merkwürdigem empfunden hat, Wirklichkeit sei, verwirft dies, da er ja Anhalonium eingenommen habe, und doch drängen sich ihm alsbald wieder die gleiche Phantasmen auf.

Er erzählt dann noch von einem Arzt, der die Wirkung u.a. folgend beschrieb:

...Auch Kristallbilder kamen wieder, immer rascher, immer wechelnder, immer bunter und leuchtender in den Farben. Dann werden die Bilder ruhiger, langsamer und heraus schälten sich zwei ungeheure kosmische Systeme, die durch eine Art Linie in ein oberes und in ein unteres getrennt schienen. Prachtvoll leuchtend aus eigener Kraft erschienen sie im endlosen Raum. Aus ihrer Tiefe kamen immer neue Strahlen, immer verklärtere Farben, und mit zunehmender Vollendung bekamen sie längliche Prismengestalt. Zugleich damit setzte aber auch die Bewegung ein. Die Systeme näherten sich einander, zogen sich an und stießen sich ab. Ihre gegenseitigen Strahlen brachen sich in unendlich feinen zitternden Molekülen auf der mittleren Linie. Diese Linie war imaginär. Es kam das Bild einer Linie durch die gleichmäßige Brandung der Strahlen zusammen. Das waren für mich zwei große Weltsysteme, beide gleich stark in ihrem Ausdruck, beide gleich differenziert in ihrem Aufbau, in ewigem Kampfe miteinander. Und alles Geschehen in ihnen war in ewigem Fluss. Anfangs rasend rasch, dann allmählich in einen geetragenen Rhythmus übergehend. Ein zunehmendes Gefühl der Befreiung kam über mich. Hierin musste sich alles lösen, im Rhythmus lag letzten Endes das Weltgeschehen. Immer langsamer und feierlicher, zugleich aber auch immer eigenartiger, unbeschreiblicher wurde der Rhythmus, immer näher musste der Augenblick kommen, wo die beiden polaren Systeme miteinander schwingen konnten, wo ihre Kerne sich zu einem gewaltigen Bau vereinigten...

Meskalin kann natürlich, ebenso wie LSD, Psylocybin oder andere Psychedelica, latente Psychosen auslösen. Außerdem besteht die Gefahr von Flashbacks. Süchtig macht es, ebenso wie die meisten anderen stärkeren Psychedelica, nicht.

Herr Lewin war übrigens kein Drogenbefürworter, sondern eigentlich ein Gegner des Genusses von Drogen zum Berauschen. Er war aber ein Forscher bzw. ein Naturwissenschaftler, weshalb er die Sache trotzdem vorurtelsfrei beleuchten konnte. Er probierte auch viele Stoffe aus Forschungszwecken selbst aus und kam einige Male nur knapp mit dem Leben davon.
 
AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

Hinter dem Link findet ihr einen unglaublich außergewöhnlichen und spannenden Bericht über eine Meskalinerfahrung.

Über die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler müsst ihr einfach hinweg sehen. Ich glaub, dass Deutsch einfach nicht ihre/seine Muttersprache ist, aber die Erfahrung ist trotzdem super beschrieben.

http://www.land-der-traeume.de/trip_lesen.php?id=1767

mit Nasca meint sie/er wahrscheinlich die Nazca-Linien: http://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien
 
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AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

zum meskalin gibt es noch eine synthetische version (designer-droge), welche mit amphetamin verbunden ist, genannt stp. bei den hippies war es als dom-trip bekannt.

infos http://www.drogen.co.at/drogen/designer_drogen/designer_drogen_stp_dom.php

es handelt sich hier um eine verbindung aus meskalin und 4-methyl-2, 5-dimethoxylalphamethylphenetylamin) und wurde von der amerikanischen firma dow medicals entwickelt. es konnte sich weder in der gegenkultur noch in der psychotherapie durchsetzen.

ein trip kann bis zu 72 stunden dauern und hat unangenehme begleiterscheinungen, bspw magenschmerzen und lähmungen. durch das beigegebene amphetamin kann es auch süchtig machen.

auf einem im sommer 1967 in san franzisco veranstalteten be-in wurden 10.000 der trips an die hippies verteilt, jedoch viele nach der veranstaltung wieder zurückgegeben, da die hippies die toxische wirkung ablehnten.

vor der einnahme derartiger trips wird gewarnt, da der sinn einer psychedelischen erfahrung verloren geht und es auch zu kurzschlusshandlungen kommen kann wg. der ungewöhnlich langen dauer und zusammensetzung.*

quelle: buch "spiritualität und drogen" von hans hinrich taeger

*amphetamin ist bekanntlich eine auch aggressiv machen könnende droge (wenngleich sie hibbelige sechsjährige kinder evtl. ruhig stellen mag in form von ritalin)
 
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AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

... Doch bekanntlich liegen auch bei der psychischen und psychologischen Wirlung von Kaffee Licht und Schatten eng beieinander.
...

Da ich die Präzision deiner Wortwahl sehr schätze, nutze ich diese Gelegenheit zu fragen, welche Bedeutung das Wort "psychologisch" hier hat.
Psychologie ist doch die Lehre vom Geist, kann es da überhaupt sinnvoll ein entsprechendes Eigenschaftswort geben?
 
AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

Da ich die Präzision deiner Wortwahl sehr schätze, nutze ich diese Gelegenheit zu fragen, welche Bedeutung das Wort "psychologisch" hier hat.
Psychologie ist doch die Lehre vom Geist, kann es da überhaupt sinnvoll ein entsprechendes Eigenschaftswort geben?
Du hast natürlich recht. Es muss richtig "physiologisch". Mein Fehler.
Aber das Attribut "psychologisch" für "den Geist, die Seele, die Psyche studieren bzw. erfahren" kennen wir doch deshalb trotzdem. Oder?:confused:
 
AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

Die Frage, ob psychoaktive Pflanzeninhaltsstoffe nun mit ihrer Wirkung Segen bringen oder eher Fluch sind, lässt sich wohl bei mancher Art recht eindeutig beantworten.
Dazu gehört sicher der Baldrian Valeriana officinalis L., im Volksmund auch Hexenkraut, Katzenwurzel, Stinkwurz, Tannmark oder Tollerjan (Wer kennt weitere Namen?), genannt.
Heute schätzt man vor allem seine beruhigende Wirkung und setzt ihn als Schlafmittel und als Angsthemmer (z. B. gegen Prüfungsstress ;)) ein.
Diese Wirkung beruht auf seinen Gehalt an Valepotriaten, die im Zusammenwirken mit ätherischen Ölen den Abbau von GABA (Gamma-Aminio-Buttersäure), einem Gehirnbotenstoff, hemmen und damit die mentale Leistungskraft stärken sowie der Kombination von ätherischen Ölen und Valerensäuren, die durch Einfluss auf die Gehirntätigkeit die Schlafqualität verbessern.
Baldrian ist durch seine basischen Inhaltsstoffe, vor allem die Alkaloide Chatinin und Valerin, auch ein gutes Mittel gegen nervöse Übersäuerungen wie Sodbrennen und Aufstoßen, doch zerfallen diese Substanzen bei der Trocknung des Wurzelmaterial. Deshalb tritt diese Wirkung nur über Frischwurzel-Tinkturen ein.
 
AW: Psychoaktive Pflanzen - Fluch oder Segen?

Die Frage, ob psychoaktive Pflanzeninhaltsstoffe nun mit ihrer Wirkung Segen bringen oder eher Fluch sind, lässt sich wohl bei mancher Art recht eindeutig beantworten.
Dazu gehört sicher der Baldrian Valeriana officinalis L., im Volksmund auch Hexenkraut, Katzenwurzel, Stinkwurz, Tannmark oder Tollerjan (Wer kennt weitere Namen?), genannt.
Heute schätzt man vor allem seine beruhigende Wirkung und setzt ihn als Schlafmittel und als Angsthemmer (z. B. gegen Prüfungsstress ;)) ein.
Diese Wirkung beruht auf seinen Gehalt an Valepotriaten, die im Zusammenwirken mit ätherischen Ölen den Abbau von GABA (Gamma-Aminio-Buttersäure), einem Gehirnbotenstoff, hemmen und damit die mentale Leistungskraft stärken sowie der Kombination von ätherischen Ölen und Valerensäuren, die durch Einfluss auf die Gehirntätigkeit die Schlafqualität verbessern.
Baldrian ist durch seine basischen Inhaltsstoffe, vor allem die Alkaloide Chatinin und Valerin, auch ein gutes Mittel gegen nervöse Übersäuerungen wie Sodbrennen und Aufstoßen, doch zerfallen diese Substanzen bei der Trocknung des Wurzelmaterial. Deshalb tritt diese Wirkung nur über Frischwurzel-Tinkturen ein.


Blöderweise wirken Substanzen individuell verschieden - ich vertrage Baldrian gar nicht, macht mich total nervös!
 
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