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pluralistisch v. totalitaristisch

Gerlind

Well-Known Member
Registriert
29. Mai 2022
Beiträge
3.309
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Ernst Fraenkel den Pluralismus, verstanden als „ein Strukturelement der freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie“, dem Totalitarismus schlechthin gegenübergestellt.


Wo hat ein "Pluralismus" seine Grenzen ?
Wo zeigt sich totalitäre Gesinnung im sprachlichen Verhalten in institutioneller Gegend ?
Sind offene Fragen im "Politischen" pluralistisch denkend zu verhandeln in einem "Denkforum" ohne totalitaristisch Beantwortung zu finden ?
Ist "Demokratie" nur mit pluralistischer Gesinnung zu verwirklichen ?
Ist solche "Gesinnung" hier im Denkforum einübend zu verwirklichen ?


Einer meiner Beobachtungen, die mich hier im Forum zu diesen Fragen führen, ist, dass die , die sich in meiner Lesart "demokratisch" verortet sehen, dies öfter auf totalitaristische Art versprachlichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Natürlich, so wie auch Intoleranz in einer toleranten Gesellschaft ihren Platz hat - insbesondere zum Schutz der Grundwerte.
So wird in der österreichischen Verfassung §1 folgend formuliert:
"A. Allgemeine Bestimmungen A. General ProvisionsArtikel 1. Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus."

Darüber gibt es laut Verfassung keine zwei Meinungen, und dieser Umstand wird auch nicht "pluralistisch" zur Diskussion gestellt.
Aber, die Verfassung selbst hält die Möglichkeit offen, die Verfassung zu ändern. Also wird ein noch höher stehender Grundsatz
befolgt, der sodann nicht diskutiert, sondern gleich einem Dogma gegeben ist. Auf welcher Ebene auch immer, jenes Dogma wird
nicht hinterfragt. Und falls doch, dann wird lediglich jener Grundsatz durch einen noch höher stehenden ausgehebelt. Wie auch
immer, die "oberste Direktive" wird nicht hinterfragt, was darauf bezogen Totalitarismus bedeutet.

Ist "Demokratie" nur mit pluralistischer Gesinnung zu verwirklichen ?
In der Praxis ja, theoretisch aber nein.
Falls alle Menschen gleicher Meinung wären bzw den gleichen Willen hätten, bräuchte es keinen Pluralismus und dennoch
bestimmte das Volk. Da dies in der Praxis aber nie gegeben sein wird, stellt der Pluralismus eine Grundvoraussetzung dar.
Wie weit der geht bzw gehen kann, habe ich oben beschrieben.
 
Ich lese eine "Verfassung" als "so sollte es sein".
Ich meine aber eher, wie wird von einzelnen oder gruppiert "Demokratie" gelebt (möglicherweise auch in einem totalitären Staat.).
Also: Wie geschehen demokratische Diskurse, wo Menschen dabei sind ?
 
Ich lese eine "Verfassung" als "so sollte es sein".
Ja, die Verfassung legt die obersten Spielregeln der Gesellschaft fest, zwingt aber niemanden, sich daran zu halten .Sie hat aus sich heraus (ohne Organe, die gemäß Verfassung handeln) keinerlei Kraft oder Bedeutung.
Ich meine aber eher, wie wird "Demokratie" gelebt.
In jeder Gesellschaft auf unterschiedliche Art und Weise - aber generell zeigt sich, dass die Verfassung der Gesellschaft dient
und nicht umgekehrt. Konkreter kann ich die Frage nicht beantworten, da jene äußerst allgemein gehalten worden ist.
 
In jeder Gesellschaft auf unterschiedliche Art und Weise - aber generell zeigt sich, dass die Verfassung der Gesellschaft dient
und nicht umgekehrt.
Mir geht es eher um die Art des demokratischen Diskurses. Auch innerhalb nicht demokratisch verfasster Institutionen.
Also auch darum, wie gehen Menschen in Diskursen demokratisch miteinander um. Wie kommen sie ins demokratische Gespräch ? Einzeln verfasste Monologe hätten da unter Umständen auch Platz ?
 
Nicht demokratisch verfasste Institutionen müssen natürlich auch nicht demokratisch agieren - so wie menschliche Organe auch nicht menschlich agieren müssen. Wie Diskurse ablaufen, hängt vornehmlich von deren Zweck ab bzw welchen Zweck die einzelnen beteiligten verfolgen und in welcher Position die Beteiligten sind.
Auch ein Diktator kann mit seinen Untergebenen Diskurse führen, aber was danach geschieht bzw was die Konsequenzen sind, bestimmt er alleine.

Auch macht es einen großen Unterschied, ob man einen Diskurs zwecks Diskursführung, oder ob man ihn zwecks Entscheidungsfindung führt.
Oder, so wie bei frenilshtar, es um die Selbstdarstellung von Querdenkern geht, die einen Diskurs dazu nutzen wollen, sich wichtig zu machen.
Also beispielsweise ob sachorientiert (wie es bei Sachdiskussionen in der Regel der Fall ist) oder personenorientiert, wie frenilshtars Zugang ist.
Ihm ist das Sachliche egal, Hauptsache alle reden "gleichberechtigt" mit, egal was sie inhaltlich beitragen. Oder ob.
 
Nicht demokratisch verfasste Institutionen müssen natürlich auch nicht demokratisch agieren - so wie menschliche Organe auch nicht menschlich agieren müssen.

Mir geht es auch um demokratisches Miteinander in nicht-demokratisch verfassten Institutionen.

Auch macht es einen großen Unterschied, ob man einen Diskurs zwecks Diskursführung, oder ob man ihn zwecks Entscheidungsfindung führt.

Zum demokratischen Diskurs könnte notwendig sein u.a. anderen zuzuhören und nicht mit seinen vorverfassten Monologen schon eine Entscheidung herbeigeredet zu haben meinen.
 
Mir geht es auch um demokratisches Miteinander in nicht-demokratisch verfassten Institutionen.
Wie beispielsweise einem Einsatztrupp der Feuerwehr ?
Zum demokratischen Diskurs könnte notwendig sein u.a. anderen zuzuhören und nicht mit seinen vorverfassten Monologen schon eine Entscheidung herbeigeredet zu haben meinen.
Ein Diskurs muss nicht einmal zu irgendeiner Entscheidung führen, aber das Zuhören gehört doch zu einem jeden Diskurs, egal ob "demokratisch" oder nicht - und ein Monolog kann zwar ein Teil eines Diskurses (wohl auch eines demokratischen") sein, ist aber selbst kein Diskurs.
 
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