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Nietzsche - Götzendämmerung

@manden: Die christliche Religion allein kann nicht den Hunger in der Welt beenden. Keine Religion alleine kann das. Wie gut es dir geht, bestimmen größtenteils die Staaten. Wenn es in Afrika hungernde Kinder gibt, ist also hauptsächlich Afrika dafür zuständig. Wir können zwar durch Spenden helfen, aber ob die Spenden wirklich dort ankommen, ist eine andere Sache.

Und jede Religion hat Institutionen und Rituale. Wenn sie diese nicht hätte, wäre es für mich keine Religion, sondern eher so etwas wie eine Spiritualität. Spirituell zu sein ist in Ordnung, aber es bleibt dann etwas sehr Persönliches. Religionen sind global orientiert.
Selbst Nietzsche kritisiert an der christlichen Religion zum großen Teil auch die Institutionen und ihre Moralvorstellungen. Nicht nur die, aber gerade und besonders die.
VÖLLIG FALSCH ! Es wäre überhaupt kein Problem, den Hunger in der Welt weitestgehend zu beenden.
Die reichen Staaten müssten eine Hungersteuer einführen. Vielleicht 10 Euro monatlich für den Normalbürger.
Alle Menschen auf dieser Welt sind für verhungernde Mitmenschen verantwortlich ! ! !
Sie wissen es nur nicht, und sie WOLLEN es auch nicht wissen !

Solche Rituale wie die Religionen dieser Welt haben, sind überflüssig und falsch !
Es gilt dem Echten GOTT zu danken, ihn zu bitten und ihn zu ehren(loben) . Und vor allem ihm zu gehorchen.
Die jetzigen Religionen müssen weg, denn sie sind FALSCH !
Nietzsche lag falsch wie auch die christliche Religion. Die anderen jetzigen auch.
Die Menschheit muss endlich aufwachen. ABER SIE WILL NICHT !
 
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Ja, bei deinen Deutungen stimme ich dir zu. Aber wo du immer den Züchtungsgedanken hineinliest, ist erstaunlich. Von Züchtung war bisher nur bei "Die Verbesserer der Menschheit" die Rede. Gleichwohl sehe ich, dass Nietzsche nur eine bestimmte Art von Leben, das aufsteigende Leben, schätzt. Wenn Nietzsche eine Züchtung im Sinne hat, dann würde er sich ja genauso verhalten, wie er das den Verbessern der Menschheit vorwirft. Züchtung ist ja bei diesen ein Mittel zur Verbesserung der Menschheit. Damit wäre Nietzsche also selbst ein Verbesserer der Menschheit. Etwas später (an anderer Stelle in der Götzen-Dämmerung) sagt er aber auch, dass die Entwicklung in der decadence nicht mehr aufzuhalten und nicht mehr umzukehren ist, sondern man die Entwicklung höchstens hemmen kann. Ich denke, das hat er vor: eine Hemmung der Entwicklung.
Ja, er wäre dann faktisch ein Idealist. Aber so etwas lehnt er ja eigentlich ab. Ich glaube, er meint die natürliche Entwicklung zu unterstützen, denn die besten Exemplare des Menschen sind bislang eher Zufallsprodukte, innerhalb des aufsteigenden Stranges. Den absteigenden Strang dagegen gilt es zu hemmen. Hier müsse man gezielt nachhelfen, quasi züchten. Das Thema beschreibt er auch ausführlich im parallel zur "Götzen-Dämmerung" geschriebenen "Antichristen".

Kap 33 steht bei mir kein lateinisches Zitat da, obwohl ich wie du die Schlechta - Ausgabe habe.
In Kap. 33 steht kein lateinisches Zitat, das habe ich nur als Erläuterung des Inhaltes hinzugefügt, was dem aufsteigenden Strang erlaubt ist, dürfe der absteigende noch lange nicht. So meine Deutung.

Zu Kap 36: Krank-sein im Sinne von Degeneriert-sein könnte passen. Ja, in "Also sprach Zarathustra" redet er auch vom freien Tod. Ich denke, bei diesem Thema sollten wir bleiben. Was verstand Nietzsche genau unter einem freien Tod? Wann der Tod kommt, hat man nicht immer in der Hand. Du könntest auch durch einen Autounfall sterben. Das wäre dann aber unfreiwillig. Bedeutet frei schon ein Tod im Sinne einer Sterbeverfügung (die ja auch Hürden hat)? Ein normaler Selbstmord wird es auch nicht sein, da der Tod auch zur rechten Zeit eintreten soll. Aber was ist die rechte Zeit?
Interessant ist auch, daß er nur den freien Tod empfiehlt (Kap. 36), und nicht etwa von Tötung spricht. Also der Kranke entscheidet selber, wann er zu gehen hat. Der Arzt soll ihm nur zureden, den rechten Zeitpunkt zu finden.
 
Ja, er wäre dann faktisch ein Idealist. Aber so etwas lehnt er ja eigentlich ab. Ich glaube, er meint die natürliche Entwicklung zu unterstützen, denn die besten Exemplare des Menschen sind bislang eher Zufallsprodukte, innerhalb des aufsteigenden Stranges. Den absteigenden Strang dagegen gilt es zu hemmen. Hier müsse man gezielt nachhelfen, quasi züchten. Das Thema beschreibt er auch ausführlich im parallel zur "Götzen-Dämmerung" geschriebenen "Antichristen".
Den "Antichristen" werde ich ja auch noch durchnehmen. Ich habe auch schon die Teile in der "Götzen-Dämmerung" gelesen, in denen er positiv über Napoleon spricht. Napoleon wäre so ein Zufallsprodukt.
In Kap. 33 steht kein lateinisches Zitat, das habe ich nur als Erläuterung des Inhaltes hinzugefügt, was dem aufsteigenden Strang erlaubt ist, dürfe der absteigende noch lange nicht. So meine Deutung.
Ach so, ok.
Interessant ist auch, daß er nur den freien Tod empfiehlt (Kap. 36), und nicht etwa von Tötung spricht. Also der Kranke entscheidet selber, wann er zu gehen hat. Der Arzt soll ihm nur zureden, den rechten Zeitpunkt zu finden.
Aber der rechte Zeitpunkt ist schwer zu bestimmen.
Und wieder kritisiert er hier die Kirche - diesmal mit ihrer Sterbestunde. Eigentlich muss man bei Nietzsche bei jedem Kapitel damit rechnen, dass er wieder etwas gegen die Kirche schreibt. Selbst wenn es eigentlich nicht um die Kirche geht, sondern um etwas ganz anderes, erwähnt er noch die Kirche und kritisiert sie.
 
VÖLLIG FALSCH ! Es wäre überhaupt kein Problem, den Hunger in der Welt weitestgehend zu beenden.
Die reichen Staaten müssten eine Hungersteuer einführen. Vielleicht 10 Euro monatlich für den Normalbürger.
Alle Menschen auf dieser Welt sind für verhungernde Mitmenschen verantwortlich ! ! !
Sie wissen es nur nicht, und sie WOLLEN es auch nicht wissen !
Die Menschheit muss endlich aufwachen. ABER SIE WILL NICHT !
Die Menschheit - mitsamt all ihren Religionen ERKENNT NICHT , was sie zu tun hat .
Sie hat zu tun, was ihr wirklich Schöpfer von ihr möchte !
Sie hat ihre Mitmenschen nicht grausam verhungern zu lassen.
Ja, ist sie denn schon völlig verrückt geworden ?
W A C H T A U F !
 
Ich wäre dafür, dass wir nach der Lektüre des Buches vielleicht unsere Geistesblitze zusammenfassen. Vielleicht wird daraus ja ein Best of "Götzen-Dämmerung"! Haha!
 
Das Ende von "Streifzüge eines Unzeitgemäßen" Kap.51 wäre ein würdiger Abschluß des gesamten Werkes. Ich glaube, daß es das auch ursprünglich war. "Was ich den Alten verdanke" ist von Nietzsche erst kurz vor dem Druck nachgereicht worden. Ein Hoch auf den "Zarathustra" als sein tiefstes Buch, und ein Ausblick auf den "Willen zur Macht" (so vermute ich jedenfalls) als sein unabhängigstes.
 
Ich möchte noch etwas zu Kap 48 hinzufügen: "Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln" ist der juristische Gleichheitssatz par excellence. Verwirklicht ist dieser Gleichheitssatz in Art 7 B-VG - auf Österreich bezogen. Nietzsche wird es nicht gefallen haben, aber er war ein früher Vertreter des juristischen Gleichheitssatzes.

Kap 51 finde ich auch sehr schön. Ja, Incipit Zarathustra, ein Hoch auf Zarathustra als sein tiefstes Buch.

Ich dachte, sein unabhängigstes Werk ist vielleicht Ecce Homo. Aber ich habe keine Ahnung!

"Was ich den Alten verdanke" richtet sich noch einmal richtig schön gegen die alten Griechen und lässt das Dionysische hochleben.
 
Kap 51 finde ich auch sehr schön. Ja, Incipit Zarathustra, ein Hoch auf Zarathustra als sein tiefstes Buch.

Ich dachte, sein unabhängigstes Werk ist vielleicht Ecce Homo. Aber ich habe keine Ahnung!
Am 3. September 1888 war das Druck-Manuskript von "Götzen-Dämmerung" fertig, da wußte er noch gar nicht, daß er "Ecce homo" schreiben würde. Eine Woche zuvor machte er den letzten Plan zum "Willen zur Macht" (den wird er nicht gleich tags darauf über den Haufen gehauen haben). Aber das ist halt meine Deutung. Die heutige Forschung nimmt an, daß es sich um den "Antichristen" handele. Allerdings, wie gesagt, am 3. September (und das Kapitel 51 wird eher geschrieben sein), hielt er noch am "Willen zur Macht" fest. Den Abschnitt "Was den Deutschen abgeht" hat er Ende September nachgereicht, und "Was ich den Alten verdanke" dann Ende Oktober. Anfang November ist die "Götzen-Dämmerung" gedruckt worden.

"Was ich den Alten verdanke" richtet sich noch einmal richtig schön gegen die alten Griechen und lässt das Dionysische hochleben.
Das ist sehr erstaunlich, daß er hier den Römern den Vorzug vor den Griechen gibt. Ich hatte eigentlich immer einen ganz anderen Eindruck. Naja, es sind ja nicht alle Griechen, die bei ihm schlecht wegkommen.
 
Ich möchte noch etwas zu Kap 48 hinzufügen: "Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln" ist der juristische Gleichheitssatz par excellence. Verwirklicht ist dieser Gleichheitssatz in Art 7 B-VG - auf Österreich bezogen. Nietzsche wird es nicht gefallen haben, aber er war ein früher Vertreter des juristischen Gleichheitssatzes.
Es könnte aber auch ein Hoch auf die Ungleichheit sein, denn nur Gleiche bekommen gleiche Rechte, die Ungleichen (also die Niederen) bekommen es nicht. Oder sagen wir anders, es handelt sich hier nicht um die arithmetische Gleichheit der Demokratie (quantitativ gesehen), sondern um die geometrische Gleichheit der Aristokratie (qualitativ gesehen).
 
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Am 3. September 1888 war das Druck-Manuskript von "Götzen-Dämmerung" fertig, da wußte er noch gar nicht, daß er "Ecce homo" schreiben würde. Eine Woche zuvor machte er den letzten Plan zum "Willen zur Macht" (den wird er nicht gleich tags darauf über den Haufen gehauen haben). Aber das ist halt meine Deutung. Die heutige Forschung nimmt an, daß es sich um den "Antichristen" handele. Allerdings, wie gesagt, am 3. September (und das Kapitel 51 wird eher geschrieben sein), hielt er noch am "Willen zur Macht" fest. Den Abschnitt "Was den Deutschen abgeht" hat er Ende September nachgereicht, und "Was ich den Alten verdanke" dann Ende Oktober. Anfang November ist die "Götzen-Dämmerung" gedruckt worden.
Das ist sehr interessant.
Das ist sehr erstaunlich, daß er hier den Römern den Vorzug vor den Griechen gibt. Ich hatte eigentlich immer einen ganz anderen Eindruck. Naja, es sind ja nicht alle Griechen, die bei ihm schlecht wegkommen.
Thukydides kommt gut weg.
Es könnte aber auch ein Hoch auf die Ungleichheit sein, denn nur Gleiche bekommen gleiche Rechte, die Ungleichen (also die Niederen) bekommen es nicht. Oder sagen wir anders, es handelt sich hier nicht um die arithmetische Gleichheit der Demokratie (quantitativ gesehen), sondern um die geometrische Gleichheit der Aristokratie (qualitativ gesehen).
Ja, das kann auch sein. Ich meinte das eigentlich auf Lebenssachverhalte bezogen - so wie Juristen eben verfahren: Ein gleicher oder ähnlicher Sachverhalt wird gleich behandelt, der ungleiche Sachverhalt wird ganz anders behandelt. Aber das muss man differenzieren können. Wir scheren nicht alle über einen Kamm, sondern müssen immer differenzieren.
 
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