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Motivation....

blomquist

New Member
Registriert
6. Dezember 2005
Beiträge
2
Grüß Euch,

Ich hoffe es ist hier nichts Unanständiges sich vorm ersten Post nicht vorzustellen (im dafür vorgesehenen Bereich)?
Also, ich will ein bißchen von den Lebensweisheiten anderer zehren, simple Aphorismen sind zwar schön zu lesen, helfen aber meist recht wenig.

Welche Wege gibt es, sich für's gesellschaftliche Leben (mit andersdenkenden Menschen) zu motivieren?
Ich bin sicher nicht suizidgefährdet - ich muß aber leider gestehen leicht narzistische Anflüge zu zeigen - hoffe damit das richtige Wort zu verwenden.

Wie dem auch sei, die meisten Diskussionen mit Freunden langweilen mich. Vieles, so meine ich, muß man einfach selber überdenken, bei vielen Themen tut es mir einfach um die dadurch verlorene Zeit leid (ungeduldig bin ich also auch noch) - da man ja doch auf kein gültiges Ergebnis kommt (mein zu hoher Anspruch wird mir auch oft vorgeworfen..).

Nach langem, unsinnig erscheinendem Nachdenken, bin ich also zum momentanen Schluß gekommen, daß ich mich mit vielen meiner Freunde (nüchtern...) einfach nicht mehr "anständig" unterhalten zu können.
Drastisch gesagt sehe ich momentan auf sie herab aufgrund der vielen "sinnlosen" Themen. Ja, "sinnlos" wird individuell verschieden aufgefasst. Aber viele Themen erübrigen sich für mich einfach schon seit langem.
Viele Freunde, bei denen ich das Gefühl hatte auf einer Welle mit íhnen zu sein, entfernen sich aus diversen Gründen leider (Beruf, Beziehungen usw. kennt eh jeder).
Als nicht besonders kommunikativer Mensch verspüre ich jetzt auch nicht so den Drang in die Welt zu gehen und neue, tiefe Freundschaften zu schaffen - Dies scheint mir aber momentan der einzige Ausweg zu sein.

Nur, wie verschafft man sich die nötige Motivation dazu. Viel zu oft treffe ich wiederum auf Menschen mit denen ich nicht kann, was wieder zu leichten Depressionen führt - Teufelskreis??
Hossa zu viel geschrieben? Werft mir so viele Wege auf den Kopf wie möglich, evtl. sehe ich ja die einfachen Wege nicht.

Freu mich über jedes Interesse, ich armer einsamer Denker :schmollen ;)

Ach, und falls mir jemand mit Religion daherkommt - in Anlehnung an jenen wunderbaren Verfasser folgender Zeilen - Gott (...), diese Hypothese halte ich nicht für notwendig
 
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Grüß dich blomquist!

Ich denke dich zu verstehen, zumal ich mir selbst schon oft gedacht habe und mich so gefühlt habe, dass ich auf dieser Welt Fehl am Platz bin. Es durfte ganz einfach daran gelegen haben, dass meine Interessen am Leben und meine Erwartungen sich mit denen meiner Mitmenschen grundsätzlich unterschieden haben. Zumindest hatte es den Anschein für mich.

Heute ist es nicht mehr so.
Ich denke, alle Menschen wollen im Grunde nur dasselbe - glücklich sein. "Motivation" gründet gerade in der Hoffnung, Glück zu finden. Wer zum Beispiel fest davon überzeugt ist, dass ihn der Weltmeistertitel in Boxen glücklich macht, der wird seiner Überzeugung entsprechend viel Motivation haben dieses Ziel zu erreichen.
Wenn du nun denkst, dass dich andere Menschen nicht glücklich machen können, dann hast du dementsprechend wenig Motivation dich auf Menschen einzulassen bzw. sie kennen zu lernen.
Bei mir war es jedenfalls so.

Es stellt sich nun die Frage: Wann machen denn zwischenmenschliche Beziehungen glücklich?
Meiner Erfahrung nach gibt es da eine einfache Faustregel: Man schöpft umso mehr Glück aus zwischenmenschlichen Beziehungen, je mehr Glück man in diese Beziehung hineinbringt. Wenn du zum Beispiel Freunde hast, die dich nicht verstehen, dann gilt es ihnen gegenüber Verständnis zu zeigen. Praktisch nach der Regel: Verstehe, dass dich nicht jeder auf Anhieb verstehen kann.
Und wenn eine tiefe Verbindung in der Freundschaft fehlt, dann liegt es meiner Meinung nach in der eigenen Hand diese Tiefe zu schaffen - solange man das auch will. Wenn man all seine Geheimnisse mit Freunden teilt, ihnen an seinen persönlichsten Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt, dann wird sich daraus eine tiefe Verbundenheit entwickeln, die mit der Zeit auch gewiss erwidert wird. Weiters erachte ich es als wichtig, dass man Freunden hin und wieder (ohne besonderen Anlass) eine kleine Freude bereitet. Und wenn es sich dabei nur um einen Anruf oder eine E-Mail handelt, um nach dem Wohlbefinden zu fragen.
Meiner Erfahrung nach entwickelt sich durch diese Vorgehensweise eine Freundschaft, die stärker ist als kulturell- oder genetischbedingte Unterschiede. Wie schon gesagte verbindet uns Menschen der eine Wunsch glücklich zu sein. Und wenn wir uns bei der Suche nach diesem Ziel gegenseitig unterstützen, so ist es tausendmal leichter zu erreichen.

Und letztlich bin ich der Überzeugung, dass es VÖLLIG in unserer Hand liegt, dieses Glück selbst zu schaffen. Denn wer Glück verbreitet wird Glück erhalten, weil sich alle Menschen danach sehnen selbst Glück zu verbreiten. Es gilt jedoch den ersten Schritt selbst zu machen, weil es keinen Sinn hat, das eigene Glück in andere Hände zu legen.

Ich hoffe, dass konnte dir einwenig helfen.
Ben
 
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Kommtentar

Ich selbst, kann mich mit euren Aussagen sehr gut identifizieren, weil es mir nur all zu oft ähnlich ging/geht.

Doch zu dem, was Benjamin schilderte, würde ich noch gerne meinen Kommentar abgegeben.

Ich denke schon auch, dass man das Geben sollte, was man sich wünscht. Einem Verständnis entgegen bringen sollte, von dem man selbst kein Verständnis erhaltet und so weiter. Und ich denke auch, dass das Geben selbst, einem wieder sehr viel geben kann und dies uns selbst auch glücklich machen kann. Aber die Erfahrung, die ich machte/mache zeigt mir, dass dies nicht reicht.

Ich bin ein Mensch, der genau so lebt. Ich gebe, was ich kann, jedem. Lange Zeit hatte ich, bis ich akzeptieren konnte, dass ich nunmal da bin. Dass ich halt in diese Welt gehöre auch wenn ich mich nicht so fühle. Aber, was ich durchzog war, dass ich immer gab. Das reicht aber bei weitem nicht zum glücklich werden! Denn auch ich kann irgendwann nichts mehr geben, auch ich bin irgendwann mal leer und ausgesaugt. Dies führt zu meinen immer wiederkehrenden depressiven Phasen. Denn dieses Mass, dass ich gebe und all das, was ich mit meinen Mitmenschen teile, kommt niemals im selben Masse zurück. Das, was zurück kommt, ist zu wenig um mich stetig und gleitend durch das Leben zu führen. Ich stocke. Es geht zwar immer voran, und immer von neuem muss ich Motivation schöpfen, aber es kostet wahnsinnig viel Kraft.

Schlussfolgerung: Ja, geben ist wichtig. Aber es ist genau o wichtig die "richtigen" Menschen um ich herum zu haben, die auch das zu schätzen wissen. Denn nur durch das bewusste Geben und Nehmen, kann man erfüllt werden.

Darum rate ich dir zu warten.
Ich glaube nicht, dass es "den richtigen Weg" gibt, die passenden Leute zu finden. Glaube mir, sonst wäre ich den schon lange gegangen... Aber wenn es eines gibt, dass mir das Leben bis jetzt zeigen konnte, ist es, dass alles irgendwie gut kommt. Alles, was jetzt passiert macht seinen Sinn. Aber vielleicht erkennen wir das erst 2 Jahre später. Es schmerzt mich selbst zu sagen, dass ich vielleicht auch einfach warten muss. Dass vielleicht jetzt einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt ist. Irgendwann ist er da, doch bis dahin muss ich wohl meine Depressionsphasen durchstehen.

Ich hoffe ich konnte mich genug verständlich ausdrücken..
 
Ich stimme dem zu, was Lesaja schreibt. Zum Glücklichsein gehört einerseits selbst Glück verbreiten und andererseits Glück annehmen. Beides muss sich die Waage halten. Deshalb heißt es ja schließlich "Liebe deinen nächsten wie DICH SELBST." Nicht mehr und nicht weniger.
 
Ja Dankeschön für eure Antworten :)
Viele ist ja Einleuchtend, zumal wir ja "Gruppentiere" sind. Ich bin ja kein Zarathustra, der, einsam auf einem Berg, seine Erleuchtung erfährt (noch dazu würde ich nie Jünger um mich scharren *g*). Bertrand Russell schrieb: Man muß sich erst vor Augen halten wie schlecht die Welt (Menschheit) ist, nachher fühlt man sich besser (und kann von "unten", d.h. ohne Erwartungen sich den Menschen nähern?).
Leider verstehe ich als sehr Harmonie-süchtiger Mensche viele Konflikte und Diskussionen in meinem Freundeskreis nicht, zumal diese aus sehr banalen Ursachen heraufbeschworen werden. Stehe ich einem Konflikt gegenüber ziehe ich mich meist zurück und überdenke alles in Ruhe, es klärt sich so vieles auf. Leider trifft diese Vorgangsweise nicht auf viele zu, ja man wird sogar dafür verurteilt.... man habe keine eigene Meinung usw. heist es dann, viele fühlen sich dann auch mißachtet wenn ich mich zurückziehe.
Dumm ausgedrückt vermisse ich bei vielen einfach die Fähigkeit zur Selbstkritik (Was ja auch verständlich ist im Alltag, als Beispiel nehme ich jetzt nur den beruflichen Zwang Entscheidungen zu treffen. Da ist es oft nicht angebracht lange über eine Entscheidung nachzudenken... leider?)
Das Resultat ist dann ja mein Zynismus. Was soll man noch ernst nehmen, steuern doch viele offensichtlich in ihr eigenes Verderben. Aber solange es die Medien gibt, die einem laufend vor Augen halten wieviel schlechter es anderen geht... Ja ich denke es ist meine Harmoniesucht die mich so unglücklich macht. Aber es ist ja nur eine Sucht, die kann man ja kurieren?
Grüsse an alle kritischen Geister!

@Lesaja: sehr schöner Schlußsatz, die Ergebnisse eigener Handlungen sieht man oft sehr viel später...
 
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Also, ich finde andere Menschen meistens sehr spannend. Auch wenn sie meine Interessen nicht teilen. Allerdings schraube ich diese Intressensansprüche dann bewußt runter. Und ich halte mich distanziert zurück, sonst erfahre ich einfach zu wenig. Was motiviert mich dazu? Meine Neugier, die Lust einen Menschen zu erschließen, vielleicht eine gewisse Begabung...ein Mitgefühl. Es ist ja ein Prozess, eine Entwicklung zu einer Beziehung, ein Sich-darauf-einlassen-können. Es geht meines Erachtens nicht nur darum, ein interessenbereicherndes Gespräch zu führen. Das würde bedeuten, nur einen geringen Teil eines Menschen zu sehen. Menschen sind vielschichtig, besonders ältere...


Matto
 
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