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Märchen und wie wir sie heute sehen

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  • Das Böse wird vernichtet das macht Angst.

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  • Wen interessiert denn schon so ein Quatsch?

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  • Umfrageteilnehmer
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AW: Märchen und wie wir sie heute sehen

erst mit der bewusstmachung dieser ganzen geschichte konnte sich der "gordische knoten" auflösen.[/COLOR]

aus meiner sicht entsteht das "böse" durch LEID. das leid aber ist die unwissenheit - die unbewusstheit.
der ausweg aus dieser negativspirale ist das erkennen des leides und das sich dem leid stellen. (= heldenreise, heldenkampf)

hallo kaawi,
aus meiner sicht hat machtmissbrauch auch etwas mit unbewusstheit zu tun.....und zwar unbewusstheit hinsichtlich des "ganzen".
so gesehen ist die bewusstwerdung ein prozess. und bei diesem kann es natürlich auch zur reaktion von "rache" kommen.
und diese bringt natürlich nicht die endgültige lösung des themas - sondern erstmal nur einen weiteren schritt, der durchaus als sogenannte "erstverschlechterung" gesehen werden kann.

Hi Kathi,

Also, woran ich angeeckt bin, war dein Satz "...das Leid aber ist die Unwissenheit". Das stimmt so nicht, Unwissenheit ist ein Grund, warum das Leid nicht verarbeitet bzw. kein Umgang damit gefunden werden kann. Die Unwissenheit selbst aber ist nicht leidvoll, im Gegenteil, unter der Alzheimererkrankung beispielsweise haben die Patienten weniger zu leiden als ihre Angehörigen, zumindest in bestimmten Stadien.

Bewusstmachung ist ein unverzichtbarer Schritt bei der Bewältigung all der Probleme, die aus zugefügtem Leid entstehen, aber das Wissen selbst lindert nicht. Denn man wird sich auch der Ungerechtigkeit und der eigenen Ohnmacht zu der Zeit, als das Unglück geschah, bewusst.

Erst mit Auflösung dieser Ohnmachtsgefühle, dem Gewahrwerden der eigenen Rechte und dem Vertrauen in die eigenen Kräfte beginnt die Verarbeitung des Leids.

Liebe Grüße, Kaawi :)
 
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AW: Märchen und wie wir sie heute sehen

Erst mit Auflösung dieser Ohnmachtsgefühle, dem Gewahrwerden der eigenen Rechte und dem Vertrauen in die eigenen Kräfte beginnt die Verarbeitung des Leids.

Das ist ganz wichtig. Das Gewahr werden der eigenen Rechte. Vor allen Dingen das Recht die eigenen Gefühle ausdrücken zu dürfen und auf den sehr menschlichen Versuch zu verzichten Friede, Freude, Eierkuchen herzustellen.
meint rg
 
AW: Märchen und wie wir sie heute sehen

Ich liebe Märchen.

Bereits meine Großeltern und Eltern lassen mir sämtliche Märchen als Gute-Nacht-Geschichten vor, sodass ich die klassischen Märchen wohl fast alle kenne. Ich habe sie Gesamtausgabe von Grimm, Hauff, Andersen in denen ich besonders zu Winterzeit gerne lese. Aber auch die russischen Märchen, die norwegischen Volkssagen haben ihren besonderen Reiz, oft sehr weit von der fehlgedeuteten "Gut-Böse"-Offensichtlichkeit entfernt.

Geht es doch vielmehr darum die Hindernisse zu erkennen und mit Aktivität (Mut und Willenskraft) diese zu überwinden.

Eines dieser klassischen Märchen ist das von Anderson geschriebene "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern", welches ich immer im der Träne im Auge lese, kaum noch die Buchstaben erkennend, begreifend, dass das Licht uns die Wärme im Herzen gibt, von dem die Menschen so wenige zu haben scheinen, dass die Erde des Menschen so kalt, öd und leer wirkt, sogass nicht nur das kleine Mädchen stirbt, sondern dies im metaphorischen Sinn auch noch heute eine Bedeutung zukommt.

Unangefochten aber ist der "Kleine Prinz" mein Lieblingsmärchen. Auch Alice im Wunderland und Struwelpeter usw. haben nicht nur für Kinder eine Bedeutung, sondern sollten meines Erachtens auch von den Erwachenen wieder gelesen werden, um zu verstehen, in wie fern man selbst Figur dieser volkstümlichen Dramatik ist und weshalb man sich mit dem Verstand nicht darüber zu erheben scheint. Doch der Mensch wird mit zunehmenden Alter immer begriffsstutziger und kann die Inhalte einer phantastischen Geschichte nicht mehr begreifen. Das was Kindern in der freien Interpretation gelingt, ist für die Erwachsenen nicht zu durchdringen, sie stehen zu sehr im festgezurrten, angepassten Leben und sich ihrer selbst so sicher, dass der reale Traum zum phantastischen Trauma wird.

Traurig finde ich auch die Tatsache, dass nur noch selten den Kindern vorgelesen wird. Bei mir waren es die Märchenbücher, die mein Interesse an Büchern generell geweckt haben.

Nichts ist abwegiger als die Phantasie der Menschen, die sich zum Nutzen aller, zur Überwindung der Hindernisse, für die Liebe und für das Leben einsetzt...

Lieben Gruß
Axl

PS: Wer das Phantastische leugnet, der lügt sich doch nur selbst in die Tasche. Der Naive Realismus hat doch schon längst ausgedient, denn die Welt ist nicht das, was man meint, sondern sie ist dass, was wir erleben können. Bei Wittgenstein ist es "die Summe aller Möglichkeiten", bei Hegel das "Wahre Ganze" (Absolute), bei Jaspers das "zudurchdringende", also jenes welches überwunden werden muss....

Axl
 
AW: Märchen und wie wir sie heute sehen

MOMO

die Menschen leben die falsche Philosophie und werden deshalb von den Zeitsparkasse aufgefressen

das Buch besteht aus drei Teilen
Teil 1 und 2 sind anderes als Teil 3
(Teil 3 ist Hollywood-Action, damit das Buch zu Ende geht)

SPIELFILME-GENRE

da gibt es typische Rollenverhalten
und eine unterhaltsame Handlung

ein paar Filme brechen aus
und landen in philosophischen Gefilden
(dorthin würde ich auch Momo als Buch packen)

......


Märchen = unterhaltsamer Genre-Spielfilm

philosophischer Film = philosophisches Buch



...........

Beispiel für philosophischen Film
DUELL DER BESTEN
Genre: Ritter
absolut konkurrenzfähig mit einer griechischen Tragödie
leider nicht auf DVD
abf9f96642a048f23848c110.L.jpg
 
zum leid:

Hi Kathi,

Also, woran ich angeeckt bin, war dein Satz "...das Leid aber ist die Unwissenheit". Das stimmt so nicht, Unwissenheit ist ein Grund, warum das Leid nicht verarbeitet bzw. kein Umgang damit gefunden werden kann. Die Unwissenheit selbst aber ist nicht leidvoll, im Gegenteil, unter der Alzheimererkrankung beispielsweise haben die Patienten weniger zu leiden als ihre Angehörigen, zumindest in bestimmten Stadien.

Bewusstmachung ist ein unverzichtbarer Schritt bei der Bewältigung all der Probleme, die aus zugefügtem Leid entstehen, aber das Wissen selbst lindert nicht. Denn man wird sich auch der Ungerechtigkeit und der eigenen Ohnmacht zu der Zeit, als das Unglück geschah, bewusst.

Erst mit Auflösung dieser Ohnmachtsgefühle, dem Gewahrwerden der eigenen Rechte und dem Vertrauen in die eigenen Kräfte beginnt die Verarbeitung des Leids.

Liebe Grüße, Kaawi :)
ja kaawi,
das stimmt. der rückschluss, dass unwissenheit leidvoll ist, passt nicht.
aber das habe ich ja auch nicht gesagt oder gar gemeint.

ich ging lediglich vom leid aus.....und dieses entsteht mAn aus unbewusstheit.
ich leide, weil ich sehe, dass mit den schulkindern in unserem system nicht besser umgegangen wird.
oder ich leide, weil ich sehe, dass meine großmutter nun alzheimer hat.
vielleicht leidet sie selber ja auch, wenn sie in lichten momenten erkennt, dass sie alzheimer hat.
...und ich leide auch, weil ich 12 kilo zu viel auf die waage bringe....
...undundund...

ich finde, in all diesen fällen fehlt mir die bewusstheit, mit diesen themen anders umzugehen.
und so richtet sich mancher mensch dann dauerhaft in seinem leiden ein.
andere wiederum suchen nach lösungen, um dem leid zu entgehen....und werden dabei bewusster, indem sie erfahrungen mit sich selber und den anderen machen.....auch wenn so manche lösung erstmal darin besteht, dem "schuldigen" eins auf´s aug zu hauen.

also nochmal: ich glaube das missverständnis liegt darin begründet, dass leid zwar aus unwissenheit/unbewusstheit resultiert....doch andererseits unwissenheit/unbewusstheit für den einzelnen menschen nicht zwangsläufig leidvoll sein müssen.

ich seh es prinzipiell so, dass leid ein weg ist, den menschen zu veranlassen, etwas an seiner lebenssituation zu ändern......zu erkennen, wie er/sie es anders/besser machen könnte.
leid ist also ein bestandteil zur erkenntnis.

inwieweit erkenntnis ohne vorherigen leidensdruck möglich ist, wäre ein weiterer diskussionswürdiger aspekt für mich.

kannst du diesem gesagten zustimmen?

liebe grüße
kathi
 
AW: zum leid:

also nochmal: ich glaube das missverständnis liegt darin begründet, dass leid zwar aus unwissenheit/unbewusstheit resultiert....doch andererseits unwissenheit/unbewusstheit für den einzelnen menschen nicht zwangsläufig leidvoll sein müssen.

kannst du diesem gesagten zustimmen?

Hi Kathi,

ohne Einschränkung kann ich dem zustimmen. Ich hatte mir schon gedacht, dass es sich um ein rein sprachlich und nicht inhaltlich begründetes Verständigungsproblem handelt.

Liebe Grüße, Kaawi
 
AW: Eine Märchenerzählung

Es war einmal ein König, der sich Sorgen darüber machte wie er sein Reich gut regieren könne.
Da begegnete ihm eines Tages eine Fee und die gab ihm einen Ring.
Es war der Ring der Wahrheit.

Von dieser Zeit an konnte der König meist zwei Stimmen hören, wenn die Leute mit ihm sprachen.
Die Stimme die real für jeden zu vernehmen war und die Stimme die ihm mitteilte, was die Leute wirklich von ihm dachten.
Nur bei seinem jüngsten Sohn hörte nur was dieser sagte.
Der König fällte harte aber gerechte Urteile.
Aber mit der Zeit wurde der König immer trauriger und bedrückter, weil so viele Menschen, da waren die ihn belogen.

Deswegen suchte er wieder die Fee auf, die ihm einen anderen Ring gab. Dieser Ring vermittelte ihm wieder eine zweite Stimme wenn die Leute mit ihm sprachen.
Er hörte regelmäßig "Gib acht! Gib acht!"
Nur bei seinem jüngsten Sohn hörte er keine zweite Stimme.
Der König wurde leichtsinnig und feierte viele Feste und gab viel Geld aus. Eines Tages nahm ihn sein jüngster Sohn zur Seite und sagte ihm:
"Früher warst Du streng und traurig, jetzt bist Du nur noch leichtsinnig, das gefällt mir nicht und ist nicht gut.
Ich wollte Du wärst wieder so wie früher"

Der König war bestürzt und suchte wieder die Fee auf und berichtete ihr, was sein Sohn ihm gesagt hatte.
Sie gab ihm daraufhin den Ring der Liebe.
Jetzt hörte er, wenn die Leute mit ihm redeten drei Stimmen, die erste Stimme, was die Leute sagten, die zweite Stimme was die Leute dachten und die dritte Stimme "Gib acht! Gib acht!"
Diese Stimmen machten ihm nicht mehr so viel aus, weil alles die Liebe überdeckte.
Nur bei seinem jüngsten Sohn hörte er immer nur eine Stimme.

nacherzählt von :schaf: rg
 
AW: Märchen und wie wir sie heute sehen

@Gräfin (Erster Satz eines Märchens - oben):
Es war einmal ein König, der sich
Sorgen darüber machte wie er sein
Reich gut regieren könne.

Da liegen doch wieder mal einige Fragen
auf der Hand. - Beispielsweise:

* Wie hoch war/ist der Anteil der "Könige",
die entsprechend besorgt sind?

* Glaubst Du, dass unsere "Königin" auch
so eingestellt ist?

* Kann sie es schaffen, unsere Sorgen zu
lösen - mit Hilfe ihrer Vasallen u.a.?

Und: Wir sehen doch, dass nicht nur das
"christliche Abendland" gerade mal wieder
sehr gefährdet ist.

Gib acht, gib acht!

Meint
r70
 
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AW: Märchen und wie wir sie heute sehen

@Gräfin (Erster Satz eines Märchens - oben):
Es war einmal ein König, der sich
Sorgen darüber machte wie er sein
Reich gut regieren könne.

Da liegen doch wieder mal einige Fragen
auf der Hand. - Beispielsweise:

* Wie hoch war/ist der Anteil der "Könige",
die entsprechend besorgt sind?

* Glaubst Du, dass unsere "Königin" auch
so eingestellt ist?

* Kann sie es schaffen, unsere Sorgen zu
lösen - mit Hilfe ihrer Vasallen u.a.?

Und: Wir sehen doch, dass nicht nur das
"christliche Abendland" gerade mal wieder
sehr gefährdet ist.

Gib acht, gib acht!

Meint
r70

Wenn Du selber kein König :koenig: bist, dann kann ich Dir nicht helfen!

Was für eine schwachsinnige Idee, dass jemand anderes meine oder Deine Sorgen lösen, sollte oder könnte. Damit wird doch jeder Diktatur Vorschub geleistet.

Das christliche Abendland ist solange gefährdet. Solange es Menschen gibt, die meinen, Sicherheit kaufen zu können und gleichzeitig sich selber und seinem Nächsten nichts zutraut und mit Fragen, die in die Irre führen nur noch mehr Verwirrung :dreh:stiften, anstatt für Entwirrung zu sorgen.

Ich weiß nicht welche Königin Du hast? Ich habe keine! Ich bin in meinem Reich eine.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
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