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Lohnt sich eine PV-Anlage? Was sind eure Erfahrungen mit Photovoltaik?

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Die Frage. ob sich eine PV- Anlage mit Speicher lohnt werden die Bewohner im Süden Berlins, die eine haben, sicher mit JA beantworten.
 
Auch in der Stadt in einer Mietwohnung?

Ich habe mich über dieses Thema im Rahmen einer Kurzrecherche mal schlau gemacht (deutsche Verhältnisse).
Zunächst einmal brauchst du einen Südbalkon. Zwar sind viele Balkons von Mietwohnungen nach Süden ausgerichtet, aber nicht alle. Balkone in andere Himmelsrichtungen erbringen generell zu wenig Leistung, als das sich der Aufwand lohnt.
Aber auch mit Südbalkon ist die Leistung der Solarpanele begrenzt, denn soviel Fläche steht dir nicht zur Verfügung und wird auch durch den Gesetzgeber limitiert.

Ein Stromspeicher dürfte sich vor allem aus zwei Gründen nicht rentieren:
1. Es wird gar nicht soviel Strom produziert, als das er sich lohnen würde.
2. Durch die zusätzlichen Kosten für den Speicher dauert es zu lange, um in die Gewinnzone zu kommen.

Dasselbe gilt für eine Einspeisung. In Deutschland ist hierfür ein eigener, besonderer Stromzähler notwendig, der installiert werden muss. Die Kosten für die Installation des zusätzlichen Zählers verteuern die Anlage derart, dass sie unrentabel wird.

Dennoch:
Hätte ich einen Südbalkon (mein Balkon ist leider nach Osten ausgerichtet und wird außerdem zeitweise durch andere Gebäude abgeschattet), dann würde ich umgehend ein Solarpanel (300-500€, ohne Speicher) installieren.
Der Clou besteht dann eben darin, den Strom dann zu verbrauchen, wenn man ihn erzeugt.
Eine moderne Waschmaschine lässt sich programmieren, dann wäscht sie eben Mittags. Der Kühlschrank läuft sowieso den ganzen Tag, 24 Std., und kann dann wenigstens während der Sonnenstunden "für lau" arbeiten.
Kühlschrank + Waschmaschine ist dann in etwa sowieso das Maximum, das so ein Panel versorgen kann. Aber das ist ja auch schon mal was.
 
Ja, das entspricht eher der Realität. Aber aus ideologischen Gründen werden von manchen gerne andere Narrative bedient.
 
Beispielsweise: Wer weiß heute schon, was der Strom in 5 Jahren kosten wird?

Von deutschen Verhältnissen ausgehend und real gesehen halte ich das für ein Scheinargument.
Denn der Strom kann eigentlich nur dann substanziell günstiger werden, wenn es einen grundsätzlichen Systemwechsel in der Stromerzeugung gäbe. Ein neues physikalisches Prinzip, eine neue Technologie, die vielbeschworene Kernfusion o.ä. Dansch sieht es aber nicht aus, und selbst wenn, dann wird die Um- und Durchsetzung solcher Gamechanger mindestens 20 Jahre dauern, bis sie wirksam werden. Eher länger.

Das Wahlversprechen auch nur der Streichung zusätzlicher Gebühren an den Strompreisen für Privathaushalte hat man in Deutschland nicht eingehalten. Aber auch wenn es dazu käme - und danach sieht es nicht aus - würde es an unseren Stromrechnungen nicht allzuviel bewirken.
 
Ja, das entspricht eher der Realität. Aber aus ideologischen Gründen werden von manchen gerne andere Narrative bedient.

Mal grundsätzlich, zum Themenbereich "Investieren, um zu sparen":

Man sollte sich auch überlegen, ob man überhaupt in die Gewinnzone kommt, und wie lange es dauert (und ob man das vllt. gar nicht mehr erlebt).
Beispiel Waschmaschine:
Ich benutze die Waschmaschine + Trockner hier im Haus - und die muss ich mit Münzen bezahlen. Daher habe ich darüber nachgedacht, eine eigene Waschmaschine + Trockner anzuschaffen, um auf Dauer Geld zu sparen. Denn ich wasche fast doppelt soviel wie andere (+ Berufswäsche).

Die Ersparnis wäre allerdings so klein, dass ich min. acht Jahre brauchen würde, um überhaupt in die Gewinnzone zu gelangen. Angesichts der heutzutage nicht mehr unbedingt auf Langlebigkeit ausgerichten Maschinen kann das dann schon der Zeitpunkt sein, wo man sie zu ersetzen hat - wenn nicht bereits viel eher.
Daher versuche ich eher, durch andere Maßnahmen Strom einzusparen, dürfte aber diesen Rahmen nunmehr bereits ausgereizt haben.
 
Ja, auch mit dem Benzinsparen ist das so eine Sache. Eine Verbrauchssenkung von beispielsweise 0.3 Litern auf 100 km halten die meisten für signifikant. Was heißt das aber in Euro?
Bei einem durchschnittlichen Autoleben von 150000 km entspäche das 0.3*150000/100 Litern, also 450 Litern. In Euronen sind das 700-800. Kostet das verbrauchssenkende Zeug mehr als dieser Betrag, sieht es generell schlecht aus mit der Amortisation.
 
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Hätte ich einen Südbalkon (mein Balkon ist leider nach Osten ausgerichtet und wird außerdem zeitweise durch andere Gebäude abgeschattet), dann würde ich umgehend ein Solarpanel (300-500€, ohne Speicher) installieren.
Der Clou besteht dann eben darin, den Strom dann zu verbrauchen, wenn man ihn erzeugt.
Eine moderne Waschmaschine lässt sich programmieren, dann wäscht sie eben Mittags. Der Kühlschrank läuft sowieso den ganzen Tag, 24 Std., und kann dann wenigstens während der Sonnenstunden "für lau" arbeiten.
Kühlschrank + Waschmaschine ist dann in etwa sowieso das Maximum, das so ein Panel versorgen kann. Aber das ist ja auch schon mal was.
Und genau das wäre meiner Meinung ja auch wichtig. Man sollte halt auch sein Verhalten anpassen um das Maximum rausholen zu können. Sicher kann ich jetzt auf Photovoltaikstrom umstellen, wenn ich dann aber keinen Speicher habe und abends nach der Arbeit alle Geräte gleichzeitig aufdrehe, bringt mir das letztlich wenig. Da braucht es schon auch die Bereitschaft sich etwas anzupassen.
Ja, das entspricht eher der Realität. Aber aus ideologischen Gründen werden von manchen gerne andere Narrative bedient.
Das ist auch ein großer Fehler.
Man lässt sich dann tauschen und ist im Endeffekt dann enttäuscht. Meist von den eigenen, zu großen Erwartungen. Dann verbreitet man darüber eine schlechte Meinung und auf lange Sicht nimmt dann die Bereitschaft von anderen ab, auch in dem Bereich zu investieren. Da ködert man einige wenige auf Kosten von vielen auf längere Sicht. Da darf man sich eben nicht hinstellen und behaupten, das ist für jeden und immer eine gute Investition. Aber leider stellt man sich hier nicht hin und sagt man solle ganz genau prüfen ob es einen Vorteil bringt. In der Regel tut es das ja auch aber alle Versprechungen werden eben nicht gehalten.
Ich denke die Menschen brauchen selbst die Bereitschaft etwas zu ändern, sie zu überreden (und sie dabei eher hinters Licht zu führen) bringt wohl wenig und ist meiner Meinung kontraproduktiv.
Die Ersparnis wäre allerdings so klein, dass ich min. acht Jahre brauchen würde, um überhaupt in die Gewinnzone zu gelangen. Angesichts der heutzutage nicht mehr unbedingt auf Langlebigkeit ausgerichten Maschinen kann das dann schon der Zeitpunkt sein, wo man sie zu ersetzen hat - wenn nicht bereits viel eher.
Da stimme ich dir schon zu, es gibt aber auch noch andere Beweggründe wieso man etwas tut. Es muss nicht immer nur um finanzielle Aspekte gehen. Bei vielen Bereichen gibt man "unnötig" Geld aus und entscheidet sich nicht für die günstigste Variante. Trotzdem entscheidet man sich in manchen Fällen doch dafür. Da spielt noch viel mehr rein und wenn man sich in der Situation eine eigene Waschmaschine leisten möchte, dann kann das auch andere Gründe haben: man will waschen wann man will und muss sich in keine Listen eintragen oder auf die Nachbarn Rücksicht nehmen, man will ein spezielles Waschprogramm und braucht dazu eine Waschmaschine, die das auch anbietet, man kann nicht so einfach in den Waschkeller gehen, kann keine größere Mengen an Wäsche so lange transportieren,...
Um ehrlich zu sein, wo schaut man denn wirklich konsequent nur aufs Finanzielle? Dann müsste man ja auch jedes Jahr seine Versicherungen durchgehen, Stromanbieter wechseln, Internet wechseln,... das tun halt nur wenige.
 
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