Bei einem Leerverkauf verkauft jemand etwas, was er nicht besitzt. Er leiht sich das, verkauft es zum Kurs X und da er große Mengen bewegt, geht er davon aus, dass die somit auf den Markt geworfenen Aktien das Angebot erhöhen und damit den Preis drücken. Er möchte dann etwas später diese Aktien zu einem niedrigeren Preis X-1 zurückkaufen. Aus der Differenz, abzüglich der Leihgebühren, Transaktionsgebühren und evtl. Versicherung erzielt er seinen Gewinn. Geht sein Plan nicht auf und der Preis steigt derweil und für den Rückkauf ist eine begrenzte Zeitspanne, ein Zeitpunkt festgelegt, dann muss der Spekulant kaufen, koste es, was es wolle. (Davon sollte ein Bösewicht nichts mitbekommen, da dieser sonst selber kauft.) Dadurch muss er dann auch zu stark gestiegenen Preisen kaufen und seine Rechnung geht nicht auf, er bleibt auf den Kosten und der Nachkaufdifferenz sitzen. Für solche Geschäfte werden oftmals noch Darlehen aufgenommen, was die Kosten und das Ausfallrisiko weiter hoch treibt. Nachdem unser Spekulant also widerwillig teuer nachgekauft hat, wird der Preis steigen und der Bösewicht kann sofort teuer verkaufen. Spieler und Gegenspieler müssen allerdings nicht zwingend Feinde sein, so sagt man in Bankkreisen.