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Leben und Leben lassen: Nachhaltige Versorgung

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Also ich versuche schon seit ein paar Jahren sukzessive meinen Lebensstil anzupassen und auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit auszurichten. Dabei stelle ich auch fest, dass viele Maßnahmen zwar mal eine Investition bedürfen, sich es aber auf lange Sicht sehr wohl lohnt. LED- Lampen, smarte Heizthermostate oder eben auch andere smarte Bereiche helfen da enorm.
Bei den Lebensmitteln und der Ernährung mache ich es ziemlich so wie Paul Roland V. anführt. Ich gehe auch zum Supermarkt ums Eck aber viele Dinge sind das nicht mehr, die man dort kaufen muss. Man muss halt nur ein bisschen wissen wo man welche Dinge herbekommt. Wochenmärkte sind da ein guter Anfang. Ich lasse mir auch wöchentlich Bioobst und-Gemüse vom Adamah Biohof liefern. Finde das angenehm und es stammt aus meiner Region. Der Hof ist 15 Minuten von mir weg und das Obst und Gemüse stammt großteils von Bauern aus der Region. Davon schmeiße ich nichts weg. Ich gehe lieber jeden Tag einkaufen und esse dafür alles auf als einen Wocheneinkauf zu machen und dann viele Dinge wegzuschmeißen.
Ich denke Betriebe, die auf die Umwelt und Nachhaltigkeit achten, gibt es immer mehr. Man muss halt mal etwas über den Tellerrand schauen. Das mag eventuell bei der Umstellung etwas aufwendiger sein aber mit der Zeit spielt sich alles ein.
Ich kaufe einige Sachen wie Eier und Kartoffeln gern bei einem Hofladen, Bioqualität (nicht zertifiziert, aber ich weiß wer´s produziert, bringe für die Hühner immer altes Brot mit). Wenn ich allerdings oft sehe wie extrem teuer viele Waren auf den Wochenmärkten oder trendigen Biohändlern angeboten werden, ahne ich um die Zielgruppe. Das muss man sich leisten können. Neulich brauchte ich noch Eier, Samstagnachmittag. Bioeier, klar. Aber 75 Cent mal 6 irritiert schon. Eine Weile florierten auch diese nachhaltigen Läden die ihre Waren ohne Verpackung etc. verkauften. Kaum einer existiert noch. Ein Ideal zu vertreten ist gut, doch anscheinend reicht die Kundschaft nicht aus um davon zu leben.
Lege mittlerweile mein Obst oder Gemüse ohne die Plastiktüten im Supermarkt in den Korb, geht auch. Bio ist dort zwar nicht viel teurer, aber meine Erfahrung damit ist sehr schlecht. Zitronen sind meist nach 2-3 Tagen schimmlig, Gemüse lacht mich nicht an sondern lässt die die Köpfe hängen usw. Wahrscheinlich zu lange Wege.
Meine jüngere Tochter in Norwegen hat dort eine Art Patenschaft bei einer Biobäuerin. Da zahlen die Kunden einen Sockelbetrag und helfen oft mit viel Spaß auf dem Feld mit. Und holen sich regelmäßig saisonales Obst, Gemüse etc. dort ab. Könnte ich mir hier auch gut vorstellen.
Bewundere grundsätzlich solche Ideale um unser Essen. Sehe gern "Lege deckt auf" im ZDF. Seitdem kaufe überhaupt kein industriell verarbeitetes Essen mehr. Außer Waldmeisterpudding. Den kann man einfach nicht auf natürliche Weise schmackhaft herstellen. Leider sieht man dort auch, wie beispielsweise chinesisches Essen in den Restaurants konfektioniert und mit Chemikalien behandelt wird. Oder warum man nur echte schwarze Oliven kaufen sollte. Zum Fürchten.
Nichtsdestotrotz, von Bürgergeld kann man sich meiner Meinung nach keine gesunde Ernährung leisten, egal was Politiker behaupten.
 
Ja, es ist eine Folge der Überschätzung der eigenen Wirkmacht zu meinen, die wenigen Prozent der Weltbevölkerung könnten durch ihr Kaufen von Biolebensmitteln "die Umwelt retten". Auch die Frage des CO2-Abdruckes, wenn man alle 3 Tage Zitronen kaufen fährt anstatt alle 2 Wochen bei konventionellen Zitronen, wird gerne unerörtert belassen.
Ebenso ist es fraglich, ob man der Umwelt etwas gutes tut, wenn man weniger Fleisch isst, damit mehr Menschen ernährt werden können und folglich mehr Menschen auf der Erde leben und die Umwelt "zerstören".
Aber es gibt halt so ein tolles Gefühl zu meinen, man würde die Welt retten. Wen kümmert es dann, wenn man faktisch das Gegenteil macht....
 
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Ich bin zwar keine "junge Studentin", aber würde auch gern darauf antworten :)
Indem man bewusst mit dem was man hat umgeht und nicht verschwendet und irgendwann, wenn der Absatz zurückgeht, werden die Subventionen nicht mehr tragbar sein, um das Defizit auszugleichen. Das bedeutet Rückgang der Ackerflächen, höhere Preise für die Bauern, weniger Dünge- und Spritzmittel u.s.w. sprich weniger Ressoucen vom Samenkorn, bis zum Teller des Verbrauchers. Denn am Ende profitieren nur die Handelsketten von den Subventionen und der Bauer bekommt 35 cent für die Tonne Zwiebel, von denen er 50 Tonnen anbauen muss, damit er 30 Tonnen verkaufen kann. Vom Leid der anderen Tiere und der unendlichen Zerstörung unserer Lebensgrundlage, will ich gar nicht sprechen... Lebensmittel haben keinen Wert mehr in unserer Gesellschaft und dann liegt es an jedem Einzelnen, seine Einstellung dazu zu ändern und dem Leben wieder einen Wert zu geben und zwar jedem Leben. Und je mehr Menschen das tun umso schneller wird sich etwas ändern, denn irgenwann wird der Schneeball zur Lawine und dann ist er nicht mehr aufzuhalten.
Weniger Dünge-und Spritzmittel. Beispielsweise. Insgesamt eine scheinbar schlüssige Argumentationskette. Folgt leider wie so vieles heutzutage einer idealistischen Doktrin. Irgendwann fiel jemandem ein, wenn wir dem Kraftstoff 10% Bioethanol oder was auch immer hinzugeben, tun wir was für die Umwelt. Bei uns. In Brasilien wurde seinerzeit das Brot teurer, Urwald wurde zusätzlich gerodet usw. Weil dann nämlich gigantisch viel Mais angebaut wurde um daraus für die dummen Deutschen Biokraftstoff hergestellt wurde. Mit dicken Tankern obendrein übers Meer geschippert. Nutzen?
Zum Kern in Kurzform: In 2021 wurde in Sri Lanka wegen Devisenknappheit die Einfuhr chemischer Düngemittel untersagt. Biolandwirtschaft verordnet. Katastrophale Ernteausfälle bis zu 40% waren die Folge. Teils regelrechte Hungersnöte dort.
Auch bei uns haben einige gutgemeinte Vorschriften negative Folgen. Der Eiweissgehalt diverser Weizensorten reicht durch mangelnde Düngung nicht aus, um mit dem daraus erzeugten Mehl zu backen. Nur als Viehfutter tauglich.
Wollte nur sagen, Wunschdenken reicht nicht aus um eine auch ökologisch funktionierende Landwirtschaft zu betreiben.
 
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