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Kennt sich jemand von Euch mit Sekten aus?

Original geschrieben von wirrlicht
Nu mach mich bitte nicht schwach indem Dich als echter Doktor outest, Alzii! (welche Fachrichtung? Bittebitte sei kein Psychiater... :D)

Keine Sorge, Wirrlicht, ich bin weder ein "echter", noch ein falscher Doktor, aber dafür kenne ich mich ein wenig mit Naturheilkunde aus.



>>>>>>>>>>>wirrlicht>>>>>>>> Das war aber nicht Thema meiner Frage, nicht?
Für mich war der Teil, der mir wichtig ist, die Frage a) ob die OA nun sektenähnliche Strukturen haben oder nicht (darauf scheint es tatsächlich keine Antwort zu geben - hab mich an verschiedenen Stellen danach erkundigt) und b) inwieweit Mediziner es vertreten können, Patienten ernsthaft zu einer Selbsthilfegruppe zu raten, die religiöse Inhalte transportiert (ok, der Teil war mir eher im Hinterkopf herumgeschwirrt). <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<


Zu dem Dir wichtigen Teil des Themas kann ich nichts mehr beitragen, und da auch von Anderen diesbezüglich wohl nicht mehr viel kommt, stelle ich eben einen anderen Aspekt in den Fokus.




Was wäre denn prinzipiell gegen eine sogenannte "Sekte" einzuwenden, vor allem dann, wenn die Mitgliedschaft die Heilung besagter Bekannter einleiten könnte?
 
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Ich konnte bisher keine Anzeichen einer Sekte erkennen.
Folgende Aussage von OA stimmt mich zuversichtlich, dass es sich nicht um eine Skte handelt.
"OA gehören Menschen aller Religionen, sowie Atheisten und Agnostiker an. "

Folgendes finde ich ebenfalls OK und zeigt, dass die Gesellschaft sich nicht zu sehr abschottet.

"Für spezielle Ernährungsfragen empfiehlt OA, sich Rat bei Fachleuten wie zum Beispiel Ärzten oder Ernährungsberatern zu holen. "

Aus dem Internetauftritt kann ich nicht sehen, dass es sich um eine Sekte handeln würde.

Das typische Muster einer Sekte ist die Polarisierung in Gut und Böse, wobei zunächst natürlich in aller Ausfühlichkeit die Guten oder das Gute dargestellt wird. Im Laufe des Geschehens wird dann eine Gegenwelt aufgebaut - Das Böse. Mit dieser Polarisierung werden dann Gewaltpotentiale entwickelt und eine Abschottung gegen den Rest der Welt betrieben.

Ich hatte eine Freundin, die mit einer Sekte liebäugelte und ich habe zahlreiche Gepräche mit Sektenmitgliedern hinter mir. Lauter nette Leute. Man kommt erst dahinter, wenn man die Weltanschauung einwenig studiert. Da kommen garantiert diese Polarisierungen. Es ist aufgebaut wie ein schlecher Western. Hier sind die Guten, dort die Bösen. Wenn einem erstmal die "Gute Welt" dargestellt wurde, dann kann man sicher sein, dass es "die Böse Welt" auch gibt. Nur kommt man oft sehr schwer dahinter.

Ebenfalls Typisch ist die einseitige Darstellung politischer, geschichtlicher oder psychologischer Gegebenheiten inclusive aller dazugehörenden Erklärungen, was zu einer totalen Einengung der Sichtweise führt (Indoktrinierung). Die Dinge dürfen dann nur noch Sektenkonform betrachtet werden, was die Abschottung der Mitglieder erleichtert.

Folgender Fall ist hier Typisch für ein sektenspezifisches Auftreten
http://dasgeheimnis.de
Ich habe auch schon erlebt, dass man auf der Straße zu Perönlichkeitstests eingeladen wird, wobei dieser dann natürlich entsprechend schlecht ausfällt. Dann wird einem eine Terapie angeboten und wenn man die annimmt, ist man "Fällig".
so geschehen bei Sientology. die werben sogar mit dem Portrait von Albert Einstein. Manchmal wird einem ein "Erlöser" präsentiert wie bei der Munsekte.

mfg Willibald
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Alzii
Keine Sorge, Wirrlicht, ich bin weder ein "echter", noch ein falscher Doktor, aber dafür kenne ich mich ein wenig mit Naturheilkunde aus.


Original geschrieben von Alzii
Na da hängt die Welt doch gleich wieder ein bißchen gerader... 'nen Dr. h.c. oder einen in Jura würd' ich nicht bekritteln ;)


Original geschrieben von Alzii
Zu dem Dir wichtigen Teil des Themas kann ich nichts mehr beitragen, und da auch von Anderen diesbezüglich wohl nicht mehr viel kommt, stelle ich eben einen anderen Aspekt in den Fokus.

Ok. Wollt' nicht nörgeln, sorry.


Original geschrieben von Alzii
Was wäre denn prinzipiell gegen eine sogenannte "Sekte" einzuwenden, vor allem dann, wenn die Mitgliedschaft die Heilung besagter Bekannter einleiten könnte?

Öh. Gute Frage, läßt einen erstmal 'stolpern'. Ok. Was die Bekannte angeht: da würde ich als Außenstehende, die selbst über reichlich "Psycho-Vergangenheit" verfügt, einfach sagen daß ich's immer für ausgesprochen bedenklich halte, wenn ein Mensch in einer emotionalen Notlage in eine Richtung gedrängt wird, bei der am Ende fraglich sein muß ob sie für ihn richtig ist. Ich sehe die Gefahr (und das generell) daß hier keine "Heilung", sondern lediglich eine Verlagerung der Abhängigkeiten stattfände. Also Jesus statt Alk oder Fressattacke. Gibt sicher die Fraktion, die einwenden könnte "Na und, Jesus hat weniger Kalorien" :D Aber wenn man genau hinschaut: Sucht hat was mit suchen zu tun (olle Psycho-Weisheit) und jemand, der akut abhängig ist, ist das nicht grundlos. Was hilft's auf Dauer, lediglich die Symptome zu verändern? Ein abhängiger Mensch ist immer labil und deshalb manipulierbar - weitaus mehr als ein halbwegs stabiler Mensch. Und dieser Gedanke ist mir zuwider. Vielleicht bin ich da auch "blauäugig", aber ich finde einfach, daß man Menschen generell dazu ermutigen und unterstützen sollte im Finden von eigenen Wegen - und auch dabei, eigene Schritte zu gehen.

Und das geht m.E. weder als Fresssüchtiger noch als Mitglied einer Sekte.


Zu meinem Hintergrund: während meines Loslösungsprozesses aus meiner Vergangenheit incl. der religiösen war ich außerordentlich anfällig für Sekten. Ein Psychofragebogen der Scientologen hat mich Anfang der 80er so bezaubert, daß ich mich als mittelloser Lehrling plötzlich in Kursen über Dianetik und Scientology-Ideologie wiederfand - war teuer und wirklich übel (dauerte über 6 Monate, aus der Nummer wieder rauszukommen). Ähnlich verhielt sich's mit den Moonies - Einladung zum Mittagessen bei lauter netten Menschen, und moi war hingerissen... die Bhagwans haben mich nur deshalb nicht "gekriegt", weil die Bücher, die die mir geschenkt haben, zu viele Fremdwörter für meinen Geschmack erhielten... sonst würd' ich womöglich heute in orange-gelb-roten Fummeln rumrennen :D

Worauf ich hinaus will: es wäre über viele Strecken 'leichter' gewesen, die Verantwortung für mein Leben in fremde Hände zu legen - die Bürde Eigenverantwortung wiegt manchmal schon verflucht schwer. Trotzdem bin ich froh und dankbar, daß niemand außer mir selbst für mich zuständig ist - das ist das höchste Maß an Freiheit, das ich mir vorstellen kann. Na ja - und das wünsche ich eigentlich jedem, der wovon auch immer abhängig ist.

LG, wirrlicht
 
HAAA - da steht's ja:

Original geschrieben von harry
Ich habe auch schon erlebt, dass man auf der Straße zu Perönlichkeitstests eingeladen wird, wobei dieser dann natürlich entsprechend schlecht ausfällt. Dann wird einem eine Terapie angeboten und wenn man die annimmt, ist man "Fällig".
so geschehen bei Sientology. die werben sogar mit dem Portrait von Albert Einstein. Manchmal wird einem ein "Erlöser" präsentiert wie bei der Munsekte.


Danke Harry Willibald - mal gucken, ob sich die Gemüter bei der therapieunwilligen Dame schon beruhigt haben :)

(grinsen muß ich aber heute noch: die Scientologen sind rhetorisch sowas von gut geschult, daß man kaum anders als "JA!" sagen kann. Mochten die nicht so sehr, daß meine Argumentation damals kaum weniger "zwingend" war :D )


LG, wirrlicht
 
Mitglied bei Scientology? Und bist du es noch immer? :haare:

der thread entstand zur Zeit meiner Ankunft hier

eine Sekte ist keine Religion
  • eine Religion nimmt jeden Menschen auf und versucht ihn, auf den rechten Weg zu bringen
  • eine Religion geht von keiner Abwärtsentwicklung aus, sondern von einer langfristigen Höherentwicklung
  • eine Religion übernimmt soziale Aufgaben
  • eine Religion feiert die natürliche und menschenǵemachte Umwelt als Wunderwerk
  • eine Religion verschmilzt mit der Kunst
Sekten
  • haben eine Zielgruppe
  • machen die Menschen nicht selbständig, sondern unterwerfen sie
  • mißbrauchen soziale Einrichtungen zur Gehirnwäsche
  • verachten die gewachsene Kulturlandschaft
  • zensieren die Kunst
 
Liebe Scilla, danke für die gute Beschreibung von Religionen und Sekten. :danke:

Da du zu den Sekten kritisch eingestellt bist, vermute ich dass du nicht mehr Mitglied bei Scientology bist.
 
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  • eine Religion nimmt jeden Menschen auf und versucht ihn, auf den rechten Weg zu bringen
  • eine Religion geht von keiner Abwärtsentwicklung aus, sondern von einer langfristigen Höherentwicklung
Zumindest dies wird sich Scientology auch auf ihre Fahnen schreiben: Ersteres allerdings unter Geldeinsatz, letzteres in klaren Stufen (hieß das nicht "Clear(ing)" oder so?).
 
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