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Kapitalismus – was ist das Kapital?

Da jetzt juristisch an die Sache heran gegangen wird, erübrigt sich das.


Und wo genau liegt nun der Unterschied, auf welchen Gesetzestext beziehst Du Dich beispielhaft?

Du kommst durch das Recht in Besitz z.B. eines Hauses (Erbrecht, Kaufvertrag) und Deine Rechte und Pflichten werden dann ebenfalls gesetztlich geregelt.

Und Du kannst einteignet werden, ebenfalls gesetzlich geregelt und verlierst dabei Deinen Besitz und wirst entschädigt.

Es gibt im BGB viele Gesetze, die sowohl Besitz als auch Eigentum definieren aber das ist nicht mein Punkt.

Mir liegt es am Herzen bewusst zu machen, dass die natürliche, unvermeidbare und sogar lebensnotwendige Tatsache, etwas in Besitz nehmen zu können, es also kontrollieren benutzen und verteidigen zu können die eine Sache ist, während das menschengemachte Recht, welches zusätzlich zum Besitz noch das sogenannte Eigentum kennt, mit Hilfe dieses Konstruktes die natürlichen Möglichkeiten, etwas zu besitzen, in Raum und Zeit exorbitant erweitert und dass gerade diese Regelung des Eigentums Wirkungen und Nebenwirkungen hat, die das Menschenleben m.E. sehr stark von dem jedes anderen Lebewesens unterscheidet.
 
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Na dann ... :buegeln: :alien:

Beitrag : Kapitalismus rettet Flüchtlinge
URL : https://akademieintegra.wordpress.com/2016/08/15/kapitalismus-rettet-fluechtlinge

Ein schädliches Placebo aus dem Kanzleramt
von U. Gellermann, "Rationalgalerie"
Er wird in die Geschichte eingehen, der 14. September 2016.
Denn an diesem Tag trafen die wichtigsten deutschen Konzernchefs im Kanzleramt auf Angela Merkel, um über die Flüchtlinge und darüber, wie man die denn schaffen kann, zu beraten. Um Lehrstellen ginge es, und um Jobs, vertraute uns die BILD-Zeitung an, ein Blatt der Merkel-Freundin Friede Springer.
Fraglos trafen sich hier die Richtigen: Konzerne wie Siemens, Evonik, Opel, RWE und VW gehören zu denen, die überall in der Welt Rohstoffe so billig einkaufen, dass es die heimische Bevölkerung teuer zu stehen kommt und sie lieber ihren Rohstoffen hinterher flüchtet. Natürlich wollte die Merkel nicht über die brutale Vernichtung der Lebensgrundlagen der Geflohenen reden. Auch war sie geschickt genug, keinen Vertreter der Rüstungsindustrie einzuladen, aber die Deutsche Bank am Merkel-Tisch reicht schon: "Die Deutsche Bank kennt kaum Skrupel und unterhält zu fast allen großen Rüstungskonzernen (...) Geschäftsbeziehungen: Dazu zählen auch acht der zehn weltweit größten Waffenhersteller, die allesamt in die Herstellung von Atomwaffensystemen verstrickt sind und Rüstungsgüter in Krisengebiete exportieren (...) oder an Staaten liefern, die Menschenrechte missachten." Das schreibt der Verein FACING FINANCE in seiner Studie „Die Waffen meiner Bank“. Eine Analyse, die Frau Merkel nicht lesen darf: Ihre Lügen über die Fluchtursachen wären nicht mehr ganz so überzeugend.
Er wird in die Geschichte eingehen, der 14. September 2016. Denn der Verein „Wir zusammen“, die Integrationsintiative der deutschen Wirtschaft, erhielt im Kanzleramt seine höheren Weihen. Genauer: Die Verursacher durften den Opfern ihres Tuns öffentlich Placebos überreichen. Denn natürlich findet sich die wesentliche Flucht-Ursache in der Spaltung der Welt in Arm und Reich. Und ebenso selbstverständlich werden die Reichen eine Medienöffentlichkeit finden, die Ihre Brosamen ehrfürchtig als große Wohltaten verkaufen wird. Ralph Dommermuth zum Beispiel, Initiator der „Integrationsintiative“ und Internet-Unternehmer – er wird auf ein Vermögen von 4,2 Milliarden Dollar geschätzt – hatte aus seiner privaten Westentasche mal 20 Millionen Euro für die Teilnahme eines deutschen Bootes beim America’s Cup auf den Protz-Tisch deutscher Unternehmer gelegt. Wer jetzt rechnet, was man für 20 Millionen alles an Flüchtlingshilfe leisten könnte, der rechnet klein. Groß gerechnet sind die Löhne, die andere Wohltäter, wie die Hugo Boss AG, an potentielle Flüchtige in ihren Heimatländern spenden: In der Türkei zum Beispiel zahlt das Modeunternehmen ganz elegant kaum die Hälfte des dort vorgeschrieben monatlichen Mindestlohnes von 1002 Euro.
Der Boss-Gründer, Hugo Ferdinand Boss, kannte sich mit Fremdarbeitern aus: Der bekennende Nationalsozialist beschäftigte während der Hitlerzeit Zwangsarbeiter aus West- und Osteuropa. Das musste er, sonst hätte er die vielen Uniformen für SA, SS, Wehrmacht und HJ nie pünktlich liefern können. Von solcher Vergangenheit wollen auch die Manager der Evonik Industries AG, am Tisch der Merkel, nichts wissen. Heißt ihr Konzern doch inzwischen nicht mehr „Degussa“, denn der war einst mit der Produktion von Zyklon B, beschäftigt, mit dem dem Häftlinge in Auschwitz vergast wurden. Danach wurde dann das Zahngold der Juden umgehend an die Schmelzöfen der „Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt (Degussa)“ zur Weiterverarbeitung geliefert. Zu solch brutalen Profiteuren des Nazi-Regimes gehört auch die Familie Haniel, die als Franz Haniel & Cie. GmbH in der Flüchtlingsinitiative sitzt. Rund 4.000 Zwangsarbeiter könnten das belegen, wenn sie denn noch lebten. Einer der Konzern-Gründer, der deutschnationale Karl Haniel, war ein Sponsor Hitlers und wußte über die Nazis zusagen: „Man müsse nunmehr auch die guten Seiten des Nationalsozialismus anerkennen. Für das Ruhrgebiet bedeute der Nationalsozialismus die Erlösung von dem Kommunismus.“
Erlösungen aller Art wurden am 14. September 2016 im Kanzleramt eher nicht besprochen werden. Aber vielleicht statteten die Haniel-Beauftragten der Kanzlerin ihren Dank für die Endlos-Verschleppung der Erbschafts-Steuerreform ab. Immerhin zählen die Haniels zu den zehn reichsten deutschen Unternehmerfamilien. Das Vermögen der Dynastie beläuft sich auf rund 6,5 Milliarden Euro. Die Erbengemeinschaft besitzt Anteile an 800 bis 900 Unternehmen. Ihr Gesamtumsatz wird für 2014 mit 3?944 Milliarden Euro angegeben. Da wurde ordentlich was gespart, wenn man an den schönen Erbschaftsteuer-Rabatt denkt, den CDU und SPD dieser und anderen Sippen seit Jahren gewähren. Auch die Familie Voith – sie gehört heute zu den reichsten Familien Deutschlands, das Vermögen der etwa 40 Inhaber des Weltkonzerns ist laut Schätzung des „Manager Magazins“ 2012 auf 3,2 Milliarden Euro gestiegen – durfte sich bei der Merkel bedanken und sicher sein, dass im Kanzleramt nicht über die wirklichen Fluchtursachen geredet wurde.
Rund fünf Millionen Menschen leben in Deutschland von Hartz 4. Und natürlich sehen sich viele von ihnen in Konkurrenz zur den Flüchtlingen: Auf dem Arbeitsmarkt, dem Wohnungsmarkt und auf dem Markt der Almosen. Wer Flüchtlingen und Arbeitslosen Arbeit verschaffen wollte, der müsste nur die Arbeitszeit senken. Allein die mehr als eine Milliarde an jährlichen Überstunden weisen auf ein dickes Arbeitszeitpolster hin. Längst ermöglicht die Arbeitsproduktivität eine deutlich kürzere Arbeitszeit. Und eine kürzere Arbeitszeit ergäbe deutlich mehr Stellen. Aber woher sollten dann kostspieligen die Hochsee-Yachten kommen? Dann doch lieber Placebos, wie sie die Siemens-Personalchefin Janina Kugel anbietet: Der Elektrokonzern habe 100 Praktikums-Stellen geschaffen und 66 Flüchtlinge zur Vorbereitung auf eine mögliche Ausbildung in Förderklassen eingestellt. Allein die bekannt gewordenen schwarzen Kassen des Siemenskonzern waren mit 1,3 Milliarden Euro gut genug gefüllt, um viele weitere Stellen zu schaffen. Was Siemens die eifrige Lobby-Arbeit von Joschka Fischer und der ehemaligen US-Außenministerin, Madeleine Albright, kostet, ist unbekannt. Obwohl man deren Unterhalt durchaus folgerichtig für die Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien verwenden sollte. Schließlich waren beide an der Zerschlagung des Landes erfolgreich beteiligt.
Der 14. September 2016 wird in die Geschichte eingehen. Als jener Tag, an dem im Berliner Kanzleramt eines der größten und schädlichsten Placebos Deutschlands hergestellt wurde. Die beschwichtigende Illusion des Grundgesetz-Artikels 14, der tatsächlich die Verpflichtung des Eigentums zum „Wohle der Allgemeinheit“ verspricht, wurde groß an die Wand der Republik gemalt. Dass im selben Artikel auch „eine Enteignung zum Wohle der Allgemeinheit“ für zulässig erklärt wird, ist in Vergessenheit geraten. Dabei wäre genau hier jene Rezeptur zu lesen, die Heilung statt Verklärung erreichen könnte.
Originaltext ( http://www.******************/home/kapitalismus-rettet-fluechtlinge.html )

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Es gibt im BGB viele Gesetze, die sowohl Besitz als auch Eigentum definieren aber das ist nicht mein Punkt.

Mir liegt es am Herzen bewusst zu machen, dass die natürliche, unvermeidbare und sogar lebensnotwendige Tatsache, etwas in Besitz nehmen zu können, es also kontrollieren benutzen und verteidigen zu können die eine Sache ist, während das menschengemachte Recht, welches zusätzlich zum Besitz noch das sogenannte Eigentum kennt, mit Hilfe dieses Konstruktes die natürlichen Möglichkeiten, etwas zu besitzen, in Raum und Zeit exorbitant erweitert und dass gerade diese Regelung des Eigentums Wirkungen und Nebenwirkungen hat, die das Menschenleben m.E. sehr stark von dem jedes anderen Lebewesens unterscheidet.

Natürlich ist der Erwerb und die Nutzung von Lebensmitteln, nicht ihr Besitz, denn auch der wird bereits durch menschengemachtes Rechte reguliert. Mit der Idee der Vorrechtes gegenüber anderen Tieren und Stämmen auf die Nahrungsquellen und Bodenschätze kommt die Sesshaftigkeit und damit der Besitz und der gewalttätige Kampf um diese in die Menschenwelt, da sind sich die Forscher heute fachübergreifend einig.

ca min 18:00 :


Trotzdem weiß ich, was Du meinst und stimme Dir auch zu, dass in Deinem Sinne Eigentum nocheinmal eine ganz andere Dimension darstellt als Privatbesitz zur eigenen Nutzung. Nur die Argumentation, das eine sei natürlich, das andere kulturbedingt teile ich so nicht und weise Dich darauf hin, wieviel Diskriminierung und Unterdrückung mit dieser willkürlichen Argumentation schon legitmiert wurde (Rassismus, Sexismus, Kriminalisierung von Homosexualität).
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Hinweis. Mir liegt es aber fern, das von Dir aufgezählte irgendwie legitimieren zu wollen.

Die Idee des Threaderstellers, daß mit der Erfindung des Eigentums die Auswirkungen einer "Hierarchie der Stärke" enorm verschärft werden, kann ich jedenfalls gut nachvollziehen. Das stärkste Tier eines Rudels mag in der Lage sein, hin und wieder ein paar anderen das Essen wegzuschnappen, Kapitaleigentümer können ganze Staaten über Jahre aushungern. :D
 
Danke für den Hinweis. Mir liegt es aber fern, das von Dir aufgezählte irgendwie legitimieren zu wollen.

Das weiß ich, aber Du legitimierst mit dem gleichen Argument Besitz , statt ihn als kulturelle Entwicklungsstufe des Menschen zu verstehen, zu akzeptieren und /oder kritisch zu hinterfragen.
Grundbesitz ist Voraussetzung für Eigentum und Kapitalismus, und er gründet auf der Vorstellung, bestimmte Stämme hätten gegenüber anderen ein Vorrecht.

Hierarchiekämpfe und Aggressionen innerhalb der Gruppen sind laut der obigen scobelsendung in Deinem Sinne natürlich, Gewalttätigkeit gegen andere Stämme entstehen erst mit der Sesshaftigkeit und den zugrundeliegenden Besitzansprüchen, nicht erst mit dem Eigentumsrecht.
 
Da jetzt juristisch an die Sache heran gegangen wird, erübrigt sich das.

Mitnichten, denn die juristische Herangehensweise ist ja überhaupt noch nicht legitimiert. Die Gleichsetzung von Eigentum und Eigentümlichkeit wäre verfehlt, weil das Eigentum veräußerbar, die Eigentümlichkeit hingegen der Sache selbst anhängig ist oder der Person. Trotz größtem Fleiße bleibt zurück nur Larvenscheiße, solange sich Curculio nucum im Inneren des Versteckten zu schaffen macht, was nur für Sciurus vulgaris ins Gewicht fällt. Die Besitzergreifung des Inneren der Haselnuß ist eigentümlich für C. nucum, wie eben auch die Sammeltätigkeit von S. vulgaris eigentümlich ist. Wie aber wird aus einer Eigentümlichkeit ein Eigentum?
 
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Wie aber wird aus einer Eigentümlichkeit ein Eigentum?

Durch den Erwerb entsprechender Fähigkeiten im Wettbewerb mit anderen,
durch Übernahme der Sorgfaltspflicht in Kooperation und Teilhabe mit anderen
und ( nur für den Menschen zusätzlich) durch ein Verantwortungsbewusstsein für eine sachgemäße Nutzung mit Berufung auf eine für alle gültige Ethik.

Zusammenfassend: nicht dadurch, dass man ein persönliches Recht auf Besitz und Eigentum hat, sondern indem mensch der Sache, ihrem Nutzen für die Gruppe und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt gerecht wird.
 
Einem Lebewesen in der Natur gehört eigentlich immer nur das, was es gerade festhalten (besitzen) kann. Im Gegensatz dazu haben Menschen vereinbart, dass es neben dem Besitz das Eigentum geben soll, damit ihr Besitz nicht mehr flüchtig und strittig sein soll, wie in der Natur üblich sondern per Gesetz auf Dauer konserviert wird. Das Kapital ist eine weitere Vereinbarung, nämlich die Abstraktion von Eigentum, mit deren Hilfe es Eigentümern gelingt, ihren Besitz nicht nur in viel größerem Umfang und über einen längeren Zeitraum zu halten, als es natürlich wäre sondern ihn auch noch mühelos durch Verzinsung zu mehren.

Durch diese gesellschaftlichen Innovationen sind geschickte Kapitaleigentümer fein raus, aus natürlichen aber gesundheitsgefährdenden Verteilungskämpfen. :lachen:

Wie verstehst du der Besitz?

der Besitz als der höchste Einfluß des Daseins von allen Dasein
der Besitz als der Vorrang des Willens des Daseins von allen Dasein
wie ???

Du zeigst die Vereinbarung an.



Kannst du mir erklären was bedeutet die Soziale Kontrolle und Konformität für die Vereinbarung?



 
An der Wiki sehen wir solche Beschreibung



aber ich möchte eine neue Definition vorschlagen

„das Kapital“ ist untrennbar mit der Eigentum. Das Kapital besitzen bedeutet ein Eigentümer zu sein und es ist schon egal ob man die Güter, Forderungen oder Geld besitzt.

Konzentrieren wir deshalb auf „ein Eigentümer zu sein“.



Ich sehe zwischen jeder Eigentümer und jeder Uneigentümer sehr deutliche Relation – das Hierarchieverhältnis – das Verhältnis der Überordnung und der Unterordnung.

Das Kapital heißt die Überordnung in der Hierarchie oder einfach die Dominanz.

Ich behaupte, dass der Kapitalismus eine entwickelte Hierarchie, solche observieren wir schon bei anderen gesellschaftlichen Arten von Tieren, ist.

Ich bewerte in dieser Stelle die Dominanz nicht und auf keinen Fall behaupte, dass die Überordnung in der Hierarchie ungerechte ist, ganz im Gegenteil, meiner Meinung die Hierarchie ist die Quelle von Gesellschaft. Ich möchte nur festlegen, dass das Kapital die Dominanz im Schwarm der Menschen heißt.

Das Kapital ist die Sklaverei, aber nicht mehr lange...:D
 
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Durch den Erwerb entsprechender Fähigkeiten im Wettbewerb mit anderen

Das können auch Plagiate sein und die Eigentümlichkeit notorischen Plagierens machte den Wettbewerber noch lange nicht zum Eigentümer des Plagiats, wohl aber zu dessen unrechtmäßigen Besitzer. Wie man das richtig macht und dabei sogar reich werden kann, lehrt uns der Prozeß von Sun gegen Microsoft und bei Faceboock ging es ja wohl ähnlich zu.
 
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