In meinen Augen trägt das Seelchen seinen großen Hunger damit nach außen. Allerdings streckt es dabei seine kleinen Hände nicht mit den Fingerspitzen voran, um zu greifen, sondern stößt den anderen irrtümlich weg.
Ironie ist in meinen Augen ein Sammelbecken geworden, für zivisatorisch bedingte und angestrebte "Triebbeherrschung"...leider ist sie völlig akzeptiert in unserer Gesellschaft. (Hat vermutlich auch mit unserer Verklemmtheit, im Hinblick auf den Konflickt "Echtsein oder Vorteil haben" zutun. Das Problem sehe ich darin, dass der "Austeilende" sich diese "Technik" leicht als Ventil aneignen kann, geht ja schon auf dem Schulhof los (wenn man mal hinhört). Beim "Einsteckenden" jedoch, hinterlässt Ironie mehr als es ein "normaler" Gefühlsausbruch hätte bewirkt. Warum, weiß ich nicht. Dieses gesellschaftliche "das musst du wegstecken" streicht dabei den Schimmel nochmal weiß an. Die pausenlos auftretende Ironie ist m.E.weniger ein Grund für die allgegenwärtige "Brutalität im Schaafspelz", aber sie ist ein guter Indikator dafür, siehe Arbeitsplatz. (Nach dem Motto: Rückenleiden sind nicht normal, nur weil es alle haben.)
Zerstöhren tut Ironie m.E. die Würde des anderen nicht, sie wirft aber ein deutliches Bild auf den, der sie verwendet...vielleicht auch auf seine Handlungsunfähigkeit...
Grüße
Bernd