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In memoriam Heinrich Heine (13.12.1797-17.02.1856)

Hihi, Rhona, alles muss man nicht wissen ...:blume1: :reden: :zunge3: :kuss1:


Die Welt spricht immer von uns - das ist auch nicht weiter schlimm, solange wir nicht immer auch dasselbe tun...



Nur: (das gilt jetzt für mich : ich habe das dumpfbackige Gefühl, dass ich auch immer über mich spreche...

Na ja - aber auf meine Küsse wartet niemand mehr ---

Da ist unsere Forum - und sonstige Jugend eindeutig im Vorteil.


frdlg

Marianne
 
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:danke: Marianderl *loool*. Der Link hilft mir weiter und deine Ausführung macht mich ein bisschen stolz - so verstand ich es auch. Vielleicht tu ich mir auch noch den "Hund" von Hoffmann an ;).
Danke auch für den "Teufel aus der Kiste", da musste ich doch sofort "Jack-in-the-box" denken und an Erik Satie und natürlich an Jean-Yves Thibaudet *schwärm* und legte die CD jetzt auch sofort in den Player.
Ausserdem: es ist immer noch besser über sich zu sprechen, da ist man ja auch kompetenter, als über die anderen, nicht? Mich stört es jedenfalls nicht, wenn die Beiträge mit Ich beginnen, obwohl das allgemein als unschicklich gilt. Basta! Und tu jetzt nicht soooo, manchmal wäre man gern nochmals 17, manchmal wieder nicht, und es findet sich immer jemand, der uns gerne küsst *looool* :kuss1: .

Rhona, mir gefällt das Gedicht auch sehr, es ist so tröstend ;).

Hartmut schrieb:
Den Tango fand ich am Aufregendsten. Er hat fast etwas Dämonisches an sich

Hartmut, das hast du sehr schön gesagt. Danke schön.

"El tango argentino es un pensamiento triste que se puede bailar" sagen die Spanischsprechenden. Aber es ist viel mehr als nur ein melancholischer Gedanke, den man tanzen kann. Es ist das getanzte Leben schlichtweg, mit allen Nuancen, irgendwie kultiviert animalisch *loool*. Eine Passion!

Dafür gebe ich zu, dass ich gestern die Schlange auf spanisch unterschlagen habe *loool*. Fällt mir nicht schwer, weil sie angeblich auf norwegisch auch männlich ist, und auch auf tschechisch, dafür aber auf polnisch wieder weiblich... es bleibt also vorläufig unentschieden; dabei belasse ich es gerne ;), schliesslich sollen auch die Schlangen geeignete Partner finden können *loool*.

Ich hab etwas ausgegraben, was ich euch zeigen möchte. Thomas Brasch, ein (vor allem) Drehbuchautor, ein Sohn deutsch-jüdischer Emigranten wurde in England 1945 geboren und kam später mit der Familie zurück nach Deutschland, wo er vor 5 Jahren verstarb. Dieser Thomas Brasch schrieb auch Gedichte und traf die Auswahl für das Band "Gedichte aus Liebe" von Heine. In diesem Band erschienen zwei seiner Gedichte als "Vor Wort für Heine" und "Nach Wort".
Wahrscheinlich kennt ihr sie auch, ich schreibe jetzt mal das "Vor Wort" trotzdem hierhin ab, mit dem Hintergedanken, ihr äussert euch dazu ;):

Das Lieben hat ihn krank gemacht
Die Krankheit liebte ihn
Hat ihm sein Lächeln ausgelacht
Und ihn in den Tod geschrien.

Dein Zivilis steckt an und heilt
Mich hat sie in mein Land vertrieben
Hier werden Küsse ausgeteilt
Wie Schüsse und das nennt man: Lieben.

Irgendwie finde ich das extrem passend.

Einen schönen Tag allen
:kuss1:
 
Nun will ich Euch mal etwas Lustiges schreiben.
In stillen - oder auch nicht so stillen - Stunden versuche ich mich als Poetin ( brrrrr - an sich nix Lesenswertes )

Eh klar, wenn was anliegt ....

Und so fabrizierte ich dieses Gedicht aus gegebenem Anlass:


Spiegel - Spiegelbild

Ich lache dich an,
Spiegelbild.
Lache mich aus!
Torheit zeigt sich im Narrenkleide,
geziert mit den Schellen der Lust,
in bunt geschlitzten Hosenbeinen.
Schlage du das Rad auf dem Markte!
Küsse die Markentenderin!
Das ist die ganze Lebenslust -
das ist des Lebens wahrer Sinn!



Erst heute fiel mir nach langem Sinnieren ein, dass ich da ja Heine verepigonierte, oder - ähnlich wie Freund Brecht - ihn in anderem Zusammhang als Vorlage verwendete.

Na und da wir ja nun gerade bei Heine sind, werdet Ihr gleich sehen:

ungestraft macht frau keinem Heine nach. Und dabei geschah das völlig ohne Absicht von mir.


Heinrich Heine
Doktrin
Schlage die Trommel und fürchte dich nicht,
und küsse die Marketenderin!
Das ist die ganze Wissenschaft,
das ist der Bücher tiefster Sinn.

Trommle die Leute aus dem Schlaf,
trommle Reveille mit Jugendkraft,
marschiere trommelnd immer voran,
das ist die ganze Wissenschaft.

Das ist die Helgelsche Philosophie,
das ist der Bücher tiefster Sinn!
Ich habe sie begriffen, weil ich gescheit,
und weil ich ein guter Tambour bin.



Also: ich bin lieber mit Heine ein guter Tambour als mit mir ein Schalksnarr.

an Freund Becir:
Du siehst, auch ich unterscheide mich in nichts von Dir - Du kennst die Anspielung schon - : auch ich rede vorzugsweise und mit Leidenschaft von mir.

Liebe Heinegrüße

Marianne
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Marianne: Dein "Spiegel-Spiegelbild" gefällt mir sehr - du hast Talent! Ich leider kein - und bin neidisch!

Darf ich dich, bitte, fragen:

Marianne schrieb:
ungestraft macht frau keinem Heine nach.
Was bedeutet "frau" kleingeschrieben? Ist das was Feministisches? Oh là là, Gott bewahre mich davor!

A propos: habt Ihr eine Idee, ob und wie es bei Heine mit dem Feminismus steht? Ich habe in den "Reisebildern" gelesen, wie er schwulenfeindlich war - oder war es nur Rache gegen den Grafen von Platen?

Viele schöne Grüße von Eurem beau.becir
 
Damit er nicht zu kurz kommt......., der Heine

Mein Kind, wir waren Kinder,
zwei Kinder, klein und froh;
wir krochen ins Hühnerhäuschen,
versteckten uns unter das Stroh.

Wir krähten wie die Hähne,
und kamen Leute vorbei -
kikeriküh! Sie glaubten,
es wäre Hahnengeschrei.

Die Kisten auf unserem Hofe
die tapezierten wir aus,
und wohnten drin beisammen,
und machten ein vornehmes Haus.

Des Nachbars alte Katze
kam öfters zum Besuch;
wir machten ihr Bücklinge und Knickse
und Komplimente genug.

Wir haben nach ihrem Befinden
besorglich und freundlich gefragt;
wir haben seitdem dasselbe
mancher alten Katze gesagt.

Wir saßen auch oft und sprachen
vernünftig, wie alte Leut'
und klagten, wie alles besser
gewesen zu unserer Zeit;

Wie Lieb und Treu und Glauben
verschwunden aus der Welt;
und wie so teuer der Kaffee,
und wie so rar das Geld!---

Vorbei sind Kinderspiele,
und alles rollte vorbei -
das Geld und die Welt unnd die Zeiten,
und Glauben und Lieb und Treu.

Rhona
 
Mir ist heute wieder nach Heine....

Lass die heil'gen Parabolen,
lass die frommen Hypothesen -
suche die verdammten Fragen
ohne Umschweif uns zu lösen.

Warum schleppt sich blutend, elend,
unter Kreuzlast der Gerechte,
während glücklich als ein Sieger
trabt auf hohem Roß der Schlechte?

Woran liegt die Schuld? Ist etwa
unser Herr nicht ganz allmächtig?
Oder treibt er selbst den Unfug?
Ach, das wäre niederträchtig.

Also fragen wir beständig,
bis man uns mit einer Handvoll
Erde endlich stopft die Mäuler -
aber ist das eine Antwort?

Rhona
 
Hommage

Auch ich möchte Heinrich Heine, einem meiner Lieblingsdichter, meine Referenz erweisen:

Heinrich Heine
hatte krumme Beine
Aber ich meine:
Besser als keine...


Gysi
 
Hommage: die Zweite

Gysi schrieb:
Auch ich möchte Heinrich Heine, einem meiner Lieblingsdichter, meine Referenz erweisen:

Heinrich Heine
hatte krumme Beine
Aber ich meine:
Besser als keine...


Gysi

Weil Gysi überzeugend rüberbrachte, wie sehr er Heines Gedichte liebt und ihm nacheifert, soll er ebenfalls gelobt werden:

Gysi lobte Heines Beine,
was sehr edel, wie ich meine.
Wenn er auch sonst nichts von ihm weiß,
sollt' man belohnen all den Schweiß,
den er beim Denken hat vergossen,
bevor er resolut beschlossen,
dass Heines Beine sind sehr krumm.
Und Gysi absolut nicht dumm,
lässt uns am Wissen Anteil haben,
zeigt uns, dass am Gedicht sich laben
bringt uns doch keine große Ehre,
solang nicht der Gedanken Schwere
man eines Gysis mächtig ist,
der schnell erkannte mit viel List,
dass Heine Beine, gleich zwei Stück,
besaß, zu seinem großen Glück.
Bevor ihr nun darüber lacht,
stellt euch bloß vor, er hätte acht!!!!:haare:

Danke, Gysi :blume1:
 
Gysi schrieb:
Auch ich möchte Heinrich Heine, einem meiner Lieblingsdichter, meine Referenz erweisen:

Heinrich Heine
hatte krumme Beine
Aber ich meine:
Besser als keine...

Hallo Gysi,

das ist ja fast so gut wie Heines Eintrag ins Gipfelbuch auf dem Brocken:

"Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine: Heinrich Heine"

Gruss
Hartmut
 
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Rhona schrieb:
Wenn er auch sonst nichts von ihm weiß,
Na, jetzt übertreib' mal nicht, Rhona... Das Wintermärchen und etliche andere Gedichte von dem Meister kenne ich schon... :clown2: Ist ja immerhin ein Kollege von mir... :D

Gysi
 
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