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Ich bin Republikaner, ist das schlimm?

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Merkwürdig genug, outet sich ein Mitbürger als ein Mitglied einer in die Rechte Ecke gedrängten Partei, kommt sofort reflexartig die Frage nach dem Holocaust und der Nazizeit. Ausser der PDS als Nachfolgeorganisation der SED hat keine Deutsche Partei eine aus einer Diktatur stammende Vergangenheit.
Leider wird heute kaum noch zwischen Patriotismus, nationalbewusst, nationalkonservativ und rechtsradikal unterschieden, alles in einen Topf und gut umgerührt, um den politischen Gegener in die Schmuddelecke zu stellen.
Nationalbewusstsein war überhaupt die Voraussetzung für die Gründung des Deutschen Reiches und in Folge des heutigen Deutschlands, und der Kongress in der Paulskirche zu Frankfurt hatte nichts kriegerisches. Ich bitte doch jeden, deutsche Geschichte nicht nur auf den Holocaust und die Nazizeit zu reduzieren und daran jedes heutiges Handeln zu messen. Täte man dies bei anderen Nationen, würde jedermann(frau) nur den Kopf schütteln.
Jede Gesellschaft braucht einen Kern, mit dem sie sich identifizieren kann, wer kann das mit Europa ? Betrachtet man die Europapolitik anderer Länder, so sind vor allem nationale Interessen erkennbar, eine Ende der Nationalstaaten jedoch nicht.
 
Patriotismus ist keine naturgemäß rechte Angelegenheit

Original geschrieben von mavaho
Merkwürdig genug, outet sich ein Mitbürger als ein Mitglied einer in die Rechte Ecke gedrängten Partei, kommt sofort reflexartig die Frage nach dem Holocaust und der Nazizeit.
Klar, das hat Methode.

Der "Rechte" muß sich dann erst einmal darauf konzentrieren, sich ins richtige Licht zu rücken, das kostet Kraft und Zeit. Eben aber auch die Kraft und Zeit des außenstehenden Zuhörers, der nach mindestens viertelstündiger Rechtfertigung und Standortbeschreibung des "Rechten" nur noch wenig Aufmerksamkeit für dessen eigentliche Botschaft hat.
Die mag dann noch so edel und legitim sein: semper aliquid haeret....

Original geschrieben von mavaho
Leider wird heute kaum noch zwischen Patriotismus, nationalbewusst, nationalkonservativ und rechtsradikal unterschieden, alles in einen Topf und gut umgerührt, um den politischen Gegener in die Schmuddelecke zu stellen.

Nein, es ist noch schlimmer:
1. wird auch "rechtsextremistisch" mit hinein gemischt,
2. ist es in anderen Nationen kein Gegensatz, wenn ein Linker, ein Gewerkschaftler, ein sozial Engagierter sich auch als Patriot bekennt.
In Frankreich wird z.B. selbstverständlich auch bei den Kommunisten am Ende des Parteitages die Marseillaise gesungen!

Diesen Gegensatz gibt es nur im deutschsprachigen Raum...
 
Es gibt da Scherzkekse ganz eigener Art. Unser Umweltminister Trettin hat als einziger Bundestagsabgeordeneter auf seinem offiziellen Briefpapier "Abgeordeneter des Deutschen Bundestages" das Wort Deutsch streichen lassen. Der Mann hat offensichtlich vergessen, auf wen er den Amtseid geleistet hat und von wem sein Gehalt kommt. Aber tröste Dich, der grösste Teil der Bevölkerung hat das Versagen der selbst ernannten neuen Mitte mit grossem Unmut zur Kenntnis genommen, und seit dem Chinabesuch hat sich auch unser Fischer als Pharisäer mit einer Moral von kurzer Verfallsdauer geoutet. Bis dahin war er so ziemlich der Letzte, dem man noch abgenommen hat, dass er auch tut, was er sagt. Wenn bei der nächsten Wahl nicht wieder ein Hochwasser oder ein Krieg der USA kommt, wird sich manches ändern.
 
Original geschrieben von mavaho
Wenn bei der nächsten Wahl nicht wieder ein Hochwasser oder ein Krieg der USA kommt, wird sich manches ändern.

Für einen Krieg kann man sorgen, aber wie macht man ein Hochwasser? :confused:

Ich denke, daß das Fatale darin liegt, daß statt des bigotten Gerhard Schöder dann wieder irgendein ebenso bigotter Christdemokrt das Ruder ergreift.
Andere politische alternativen werden teils gezielt unmöglich gemacht oder sie sorgen (wie Schill) selbst dafür.
Auch wenn es auf kommunaler Ebene möglich ist, mit Eigeninitiative Alternativen zu schaffen, so wird es doch bereits auf Landesebene fast unmöglich, eine neue Parte ins Parlament zu hieven.

Dem Parteiengesetz sind große Hürden eingebaut worden, um den Blitzstart einer neuen Partei zu verhindern.
Wer bundesweit antreten will, der muß ca. 30.000 Unterschriften sammeln, wobei Adresse und Geburtsdatum vom Bürgeramt geprüft und bestätigt werden müssen.
Wer schafft das?
 
Gerade das Beispiel Schill zeigt, wie es geht und wie es zugleich scheitern kann. Werden, wie in Hamburg, die Probleme für den Bürger absolut unerträglich, hat eine Aussenseiterpartei eine reelle Chance, die dann durch einen Egomanen wie Schill wieder zerstört werden kann. Da Politik stark personalisiert ist, fehlt der sog. Rechten eine Leitfigur mit Charisma. (siehe Holland). Parteiprogramme liest niemand. Abgesehen davon, auch wenn meine Beiträge derartiges nicht erwarten lassen, wäre mir ein Koalition SPD/FDP als kleinster Übel am liebsten. Die Grünen haben unserem Land den meisten Schaden zugefügt, um Minderheiten auf Kosten der Mehrheit als Wählerklientel zu bedienen, ich halte die Partei für ein Sicherheitsrisiko, Ideologen ohne Rücksicht auf die Mehrheitsmeinung und Folgekosten.
 
Original geschrieben von mavaho
Da Politik stark personalisiert ist, fehlt der sog. Rechten eine Leitfigur mit Charisma. (siehe Holland).
Schill war sicherlich ein lokaler Sonderfall. Trotz aller Medienblockade im Vorfeld war er so populär, daß er schließlich doch der Berichterstattung wert erschien.
Ich bin überzeugt, daß es in der rechten demokratischen Bandbreite Leute gibt, die interessant sind und eine politische Botschaft haben.
Sie werden jedoch von den Medien völlig ignoriert und - was Versammlungsräume angeht - von interessierter Seite gezielt sabotiert.
Da ist für einen deutschen Pim Fortyn kein Platz...

Original geschrieben von mavaho
Abgesehen davon, auch wenn meine Beiträge derartiges nicht erwarten lassen, wäre mir ein Koalition SPD/FDP als kleinster Übel am liebsten.
Das überrascht mich tasächlich.
Ich hätte Ihre Position eher am rechten Rand der CDU verortet. Oder sind Sie einer der wenigen übrig gebliebenen National-Liberalen? ;)
 
Original geschrieben von PerryR Dem Parteiengesetz sind große Hürden eingebaut worden, um den Blitzstart einer neuen Partei zu verhindern.
Wer bundesweit antreten will, der muß ca. 30.000 Unterschriften sammeln, wobei Adresse und Geburtsdatum vom Bürgeramt geprüft und bestätigt werden müssen.
Wer schafft das?

... ich lobe mir in einem Land zu leben, das solche Hürden aufstellt! Gäbe es diese Regelung nicht, so hätten wir wahrscheinlich eine politische Landschaft der unmündigen Launen...!
 
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Die freie Äusserung der Bürger in einer Wahl ist keine Laune, sondern demokratisches Grundrecht. Man kennt das ja von den Politikern, wenn die Wahl zu ihren Ungunsten ausfällt, ist der Wähler eben dumm oder einem sog. Populisten zum Opfer gefallen. Das lenkt immer von den Gründen der Wahlentscheidung ab.
Traurig genug, die gleichen Argumente wie ich sie hier im Forum lese bezüglich p.c. habe ich in der Adenauer/Erhard-Zeit gehört, nur ging es da gegen alles, was vermeintlich links war, später auch gegen die 68 ziger. Gerade der massive Bruch von Tabus in dieser Zeit hat zu einem gesellschaftlichen Fortschritt geführt.
Das heutige Ungleichgewicht ist täglich sichtbar. Bei Talkrunden im Fernsehen sieht man alle politischen Lager vertreten bis hin zur PDS, jedoch nie jemand von einer rechten Partei. Ein wesentlicher Teil der Bevölkerung ist öffentlich nicht vertreten, schlicht demokratiewidrig.
Meine politische Position ist einfach: Ich bin Patriot mit sozialer Verantwortung, allerdings zuallererst für unser Land, so wie jeder Minister bei Amtsantritt beeidet. Im Gegensatz zu manchem dieser Minister nehme ich die Eidesformel allerdings wörtlich.
 
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