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Hat Hiroshima den dritten Weltkrieg verhindert?

Holger

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Registriert
16. April 2004
Beiträge
4
Mit allem Respekt vor den Opfern der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.

Man stelle sich vor:
Es ist 1962. Höhepunkt der Kubakrise. Es ist fünf vor zwölf. Der dritte Weltkrieg, die atomare Auseinandersetzung, steht vor der Tür. Kennedy hat sein Ultimatum an Chruschtschow geschickt. Im Atlantik kommen sowjetische und amerikanische U-Boote und Kriegsschiffe immer näher aufeinander zu. Mittendrin sowjetische Handelschiffe die Sprengköpfe und Trägerraketen nach Kuba transportieren wollen. Die Kommunikation zwischen den Politikern und Militärs, in den jeweiligen Hauptstädten, zu den eigenen Leuten im Atlantik sind vor allem auf sowjetischer Seite unzureichend. Die einen haben Befehl zum blockieren, die anderen den Befehl zur Weiterfahrt nach Kuba. Die Kapitäne sind teilweise auf sich allein gestellt. Weltweit sind die Streitkräfte in Alarmbereitschaft. Der kleinste Fehler, die geringste Ungeschicklichkeit, eine kleine Provokation oder ein Missverständnis, gleich auf welcher Seite, kann der Funke sein, der das Pulverfass zum explodieren bringt, der den Automatismus auslöst zum verheerenden Schlagabtausch.
Man stelle sich vor, es sind gerade diese paar Stunden (bevor Chruschtschow einlenkt und die Handelsschiffe umkehren lässt).

Man stelle sich weiter vor:
17 Jahre zuvor sind die beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki nicht abgeworfen worden.
Das heißt, die beteiligten der Kubakrise von 1962, also die Politiker auf beiden Seiten, die militärischen Führungen, die diversen Kapitäne auf den Kriegs- und Handelsschiffen hätten nicht im Hinterkopf die hunderttausenden von Toten und Verwundeten von Hiroshima und Nagasaki gehabt. Hätten nicht die realen Erfahrungen über die Zerstörungen und die radioaktiven Nachwirkungen gemacht. Hätten den Atomkrieg als theoretische militärische Option verstanden dessen Auswirkungen schöngeredet wären und dessen Folgen bisher nur auf Papier gestanden hätten.
Hätte der dritte Weltkrieg dann vielleicht stattgefunden?

Wir sind uns wohl alle einig, dass wir die beiden Bombenabwürfe 1945 verurteilen. Aber wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten (wie in einigen US-Kinofilmen), würden wir es tun und würden wir versuchen die beiden Abwürfe zu verhindern und dann das Rad der Geschichte nocheinmal ablaufen lassen?

In der Realität war es wirklich sehr, sehr knapp. Ein zusätzliche Flügelschlag eines Schmetterlings oder das fehlende Hintergrundbild zweier Bombenabwürfe hätten vielleicht genügt.

Man kann natürlich viele Konstellationen in der Geschichte mit solchen Fragestellungen untersuchen (etwa: Gäbe es ohne Holocaust den Staat Israel? Hätte Hitler ohne Judenhass die Atombombe gehabt? Wäre die deutsche Geschichte ohne gewonnene Schlacht im Teutoburger Wald ganz anders verlaufen? u.s.w.).
Aber noch nie hing eine Entscheidung nach der einen oder der anderen Seite so sehr an einem seidenen Faden und gleichzeitig waren die Auswirkung eines anderen Ausgangs noch nie so gewaltig,
nämlich nichts weniger als das Ende der Menschheit, das Ende des Lebens auf dem Planeten Erde und vielleicht sogar das Ende des einzigen Lebens im Universum.
Was meint Ihr dazu?
 
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Ganz einfach und aus dem Bauch heraus: Nö!!
Der wird kommen; dafür wird schon gesorgt. Wir sind auf dem besten Weg.

Rhona
 
Hiroshima...

...war eine gekonnte Einschüchterung.

Die Überdehnung eines Willens. Bis Japans Adern frei lagen.

Davon hat sich Nippon hinter seinen kalten industriellen Fassade bis
heute nicht erholt. Es versteckt sich schüchtern, schlägt nur gerne
im Buisnessbereich knallhart zu.

Und so fanatisch wie die Kamikaze sind auch junge US-Piloten in ihren
Zivilistentötungsmaschinen mit denen sie Kinder, Mütter und Väter als
Heldentat getarnt aus dem Wege kehren.

Und wir sind häufig manipulierbar, weil ohne echte Wirklichkeit. Was ist
jetzt echt? Freundschaft, Frieden. Oder müssen wir immer morden, damit
die Anderen unserem Heiligsten fernbleiben.

Weil wir davon nichts wissen, im klassischen griechischem Sinn "Idioten" sind,
("in Staatsdingen unbewandert"), werden während wir versunken in Fußball oder tolle Autos, nicht hören wie unsere Stahlhelme gepresst, Uniformen
genäht und Panzer geschweißt werden.

Wie diese Dinge sind wir für unsere Herren Verbrauchsmaterial.

Und so lange wir nicht bewußt wirklich sind, sind wir nichts außer Verbrauchsmaterial.

Leichen auf dem Schlachtfeld oder des Lebens.

Und im Mai beginnt der dritte Weltkrieg. Viel salziges Rot unter weißen Kirschblüten.
 
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Wohl kaum verhindert.

Der Einsatz von Atomwaffen hat nicht nur eine erhebliche Zahl von Menschenleben gekostet, sondern auch den Einsatz solcher Waffen aktuell und salonfähig gemacht und in der Folge damit den Kalten Krieg und die Bedrohung der Menschheit mit sich gebracht.

Die Lösung der Kuba Krise ist John. F. Kennedy zu verdanken, der sich entgegen dem drängenden Rat seiner Militärs gegen eine Invasion entschied und den Weg der Blockade ging. Wie man heute sieht, hat er damit Amerika und die Welt gerettet. Der heutige Präsident wäre wohl ohne Zögern dort einmarschiert.
 
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