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Gutmensch

Na ja, der Wiki User täuscht sich!
Ich helfe gerne, dennoch, leide ich deswegen an einem mangelhaften Selbstwertgefühl!
Ein Bedürftiger darf gerne mit mir zusammen am Hungertuch nagen.
Dennoch würde ich ihm zeigen wie man einen Fisch angelt.
Selbstverständlich würde ich ihm klar machen, dass er dazu einen Angelschein benötigt
und das man nicht überall einfach so Fischen darf!
Nun wenn der Bedürftige zu dumm ist fürs Angeln, kann ich nichts dafür.
Oder muss ich im auch erklären, dass er die Angel loslassen muss, wenn ein Hai am Hacken ist?
 
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»Gutmensch ist sprachlich eine ironische, sarkastische, gehässige oder verachtende Verdrehung des eigentlichen Wortsinns „guter Mensch“ in eine Verunglimpfung.«
Die guten Menschen werden eigentlich von anderer Seite verunglimpft und instrumentalisiert:
Die Freunde der zweiten Art wollen eigentlich keine guten Menschen sein und stellen sich deshalb an die Spitze der Gutmensch-Bewegung. Sie haben viel Macht und wollen viel Geld. Dafür ist es nützlich, die Macht über die Meinung zu haben. Sie vertreten deshalb die Meinung der Gutmenschen... So erzeugen die gut meinenden Menschen eine gewaltige Kraft und die gut meinungsbildenden Menschen geben die Richtung vor.
Diese Instrumentalisierung zum Zwecke der Ausübung von Macht habe ich oben als "Gutmensch-Ideologie" bezeichnet.
 
Als Erfinder der Gutmensch-Bewegung sollten Sie zur Illustration Beispiele nennen.
Ein Beispiel : Der Landespolitiker der AfD Höcke hat ebenso Unqualifiziertes wie Harmloses über eine "r-Strategie" gesagt, was ungefähr heißen soll : In Afrika ist die Kindersterblichkeit höher als in Europa, daher kriegen AfrikanerInnen mehr Kinder.

Der gemeine Gutmensch erregt sich nun : Es ist doch Rassissmus, wenn man behauptet, dass Afrikaner anders seien als Europäer.

Nun sieht der Innenminister eines anderen Bundeslandes die Chance, sich zum Hirten dieser Schafe zu machen (oben bezeichnet als Freund zweiter Art). Natürlich ist er nicht wirklich moralisch entrüstet, aber eine neue Partei im Bundestag würde die Kreise seiner Partei sehr stören. Also reitet er die Gutmensch-Ideologie : Bemerkung über Afrikaner werden zu Rassismus -> Volksverhetzung -> Asylbewerberheime anzünden -> Mörder -> und der soll unsere Kinder verhetzen ?!

Da er als Minister Zugriff áuf einen Zipfel der Macht des Staates als Arbeitgeber hat, kann er die nun unter dem Applaus der Gutmenschen gegen den politischen Gegner richten und gegen ihn Berufsverbot als - freigestellten - Lehrer verhängen. Und alle fühlen sich ungeheuer demokratisch dabei. (Ein kleiner Plausibilitätstest : Hätte Höcke auch Berufsverbot gekriegt, wenn er dasselbe als Angehöriger einer anderen - oder keiner - Partei gesagt hätte ?)

Offenbar ist die Gutmenschbewegung antidemokratisch oder lässt sich zumindest leicht in dieser Richtung instrumentalisieren. Es geht nicht darum, mit dem politisch Andersdenken in Diskussion zu treten und dann zu wählen oder nicht zu wählen, sondern darum, ihn zu verbieten, nicht zu Wort kommen zu lassen, ins Gefängnis zu bringen, Berufsverbot zu verhängen oder ihm anderweitig als Person zu schaden - und das alles mit einer selbstgefälligen Gutigkeit, die das unhinterfragbare Recht hat, das Böse mit allen Mitteln zu bekämpfen.
 
"Gutmensch" war am Dienstag in Darmstadt zum "Unwort des Jahres 2015" gekürt worden. Das Schlagwort diffamiere "Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd", hieß es zur Begründung. (Kurier, 14.01.16)

Ich als Verachter aller Gutmenschen muss dem widersprechen.

Um eine erste klare Definition des Unwortes "Gutmensch" will ich Sie bitten.
 
Jeder verständige Mensch wird einen Fehlschluß beanstanden.
Nicht der einzelne Gutmensch ist das Problem, sondern dass alle gleichzeitig das Gleiche tun. Erst daraus entsteht eine Bewegung. Und daraus, dass alle das Gleiche denken, eine Ideologie.

Wenn jeder nachdenkt und dadurch selbstständig zu einer Meinung kommt, unterscheiden sich alle Meinungen ein wenig, dann kann keine Ideologie entstehen. Das Problem besteht darin, dass heute offenbar jeder nach einer Meinung sucht, der er sich anschließen kann. Da gleichzeitig jeder in Harmonie mit allen guten Menschen leben will, wird das gleichnamige Denksystem bevorzugt übernommen - und fertig ist die Ideologie, inkl. ihrer destruktiven Kraft.
 
Nicht der einzelne Gutmensch ist das Problem, sondern dass alle gleichzeitig das Gleiche tun. Erst daraus entsteht eine Bewegung. Und daraus, dass alle das Gleiche denken, eine Ideologie.

Wenn jeder nachdenkt und dadurch selbstständig zu einer Meinung kommt, unterscheiden sich alle Meinungen ein wenig, dann kann keine Ideologie entstehen. Das Problem besteht darin, dass heute offenbar jeder nach einer Meinung sucht, der er sich anschließen kann. Da gleichzeitig jeder in Harmonie mit allen guten Menschen leben will, wird das gleichnamige Denksystem bevorzugt übernommen - und fertig ist die Ideologie, inkl. ihrer destruktiven Kraft.

Mal ganz davon abgesehen, dass diese Ideologie deine Erfindung ist, da wären noch diejenigen, die alles ablehnen, was nicht ihrem bis dahin gewohnten Umfeld entspricht und dementsprechend auch alle Menschen, die nicht ihrer bis dahin gewohnten Gemeinschaft entsprechen, sei es weil sie anderer Herkunft, anderer Hautfarbe, anderer Religionsgemeinschaft oder Kultur sind und diese Einstellung zu einer Ideologie hochstilisiert haben. Wie destruktiv diese Ideologie war und ist, brauche ich wohl nicht im Detail zu beschreiben.

Diese Menschen, die nach deiner Beschreibung in Harmonie mit allen guten Menschen leben wollen, brauchen keine Ideologie dazu, sondern handeln entsprechend der menschlichen Moral. Die Tatsache, dass du es anders siehst, wirft für mich die Fragen auf, die ich an anderer Stelle formuliert habe. Ich bleibe dabei: ich bin gespannt, wann du die Katze aus dem Sack lassen willst. Den Sack hast du ja schon an anderer Stelle gezeigt.
 
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Nicht der einzelne Gutmensch ist das Problem, sondern dass alle gleichzeitig das Gleiche tun.

Was ist daran problematisch, wenn alle das Gute tun?

»Gutmensch ist sprachlich eine ironische, sarkastische, gehässige oder verachtende Verdrehung des eigentlichen Wortsinns „guter Mensch“ in eine Verunglimpfung. Der Ausdruck gilt als politisches Schlagwort mit meist abwertend gemeinter Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“). Diesen wird vom Wortverwender eine Absicht bzw. Eigenschaft des – aus Sicht des Sprechers – übertriebenen „Gutseins“ oder „Gutseinwollens“ unterstellt, wobei diese angebliche Haltung unterschwellig als übermäßig moralisierend und naiv abqualifiziert und verächtlich gemacht wird. In der politischen Rhetorik der Neuen Rechten wird ‚Gutmensch‘ als Kampfbegriff verwendet.[1]«

(https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch)

Erst daraus entsteht eine Bewegung. Und daraus, dass alle das Gleiche denken, eine Ideologie.

Wie heißt denn die Bewegung, das Gute zu denken und wie die dazugehörige Ideologie?

Wenn jeder nachdenkt und dadurch selbstständig zu einer Meinung kommt, unterscheiden sich alle Meinungen ein wenig, dann kann keine Ideologie entstehen.

Wieso denn nicht? Wenn es ein großes Meinungsspektrum über die Verantwortlichkeit eines Sündenbockes gibt, heißt das doch nicht, es könne dadurch eine Bewegung vermieden werden, im Gegenteil, das Beispiel der nationalsozialistischen Bewegung zeigt doch ganz deutlich, wie sehr ein breites Meinungspektrum über Juden eint und einer Ideologie Vorschub leistet.
 
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