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Gibt es einen Urgrund?

hallo gysi

Konsens ist grob a priori
Kompromiss ist grob a posteriori

... dualistisches Denken

Konsens ist grob unbewusst
Kompromiss ist grob bewusst

...
 
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Urgründlich

Interessant, was Ihr mir da geantwortet habt.

DriSs, der mit seiner Erwähnung der Evolution den Menschen als Folge dieser betrachtet, also mithin keinen Bezug zu irgendeinem Urgrund herzustellen vermag. Gysi, der sich ebeno in Nicht-Wissen befindet.Scilla, die zwar den Glauben als Begründendes annimmt, aber nicht fragt, worauf der den eigentlich gründet. Daggi, die von Neugierde träumt, Florentin, der nichts weiß und schließlich Pathos, der alles wegraisoniert und Walter, der mich fragt, ob Urgrund, mehr geistig oder evolutionär zu verstehen sei, da frage ich mich doch, ob es nicht schon falsch war, die Frage überhaupt zu stellen.

Ist die Frage nach dem Urgrund überhaupt noch eine relevante Frage? Und wenn nein, warum nicht und wenn ja, in welcher Hinsicht? Bitte helft mir, ich sitze hier und zweifle an meinem Verstand.

manni :confused:
 
Urgründlich

Original geschrieben von mwirthgen
Ist die Frage nach dem Urgrund überhaupt noch eine relevante Frage? Und wenn nein, warum nicht und wenn ja, in welcher Hinsicht? Bitte helft mir, ich sitze hier und zweifle an meinem Verstand.
Brauchst du nicht...:D
Aber ich nehme an, du zweifelst mehr an unseren - Glauben... ;)
Brauchst du auch nicht. (??) Da du aber zu Recht von meinem Nicht-Wissen ausgehst, darfst du dir gewiss sein, dass dieses Vakuum mit GLAUBEN gefüllt ist. Nicht mit deinem Glauben, mit MEINEM...

Die Beantwortung der Frage nach dem Urgrund schafft uns ein geschlossenes Weltbild! Ich suche danach, und was ich nicht weiß, das glaube ich. Ist schon was Faszinierendes.

Gysi
 
Re: Urgründlich

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Die Beantwortung der Frage nach dem Urgrund schafft uns ein geschlossenes Weltbild! Ich suche danach, und was ich nicht weiß, das glaube ich. Ist schon was Faszinierendes.

Also, Gisbert, doch ein interessantes Thema. Aber was weißt du denn über den Urgrund?

Übrigens hat die Beantwortung dieser Frage nichts mit Glauben im Sinne von Für-Wahrhalten zu tun. Ich behaupte ja, dass der Urgrund erkennbar ist!

gruß manni :)
 
Re: Re: Urgründlich

Original geschrieben von mwirthgen
Also, Gisbert, doch ein interessantes Thema. Aber was weißt du denn über den Urgrund?
Sagte ich doch: nix.
Sag mir doch, ob dieser "Urgrund" was mit der "Ersten Ursache" zu tun hat.

Übrigens hat die Beantwortung dieser Frage nichts mit Glauben im Sinne von Für-Wahrhalten zu tun. Ich behaupte ja, dass der Urgrund erkennbar ist!
Dann erzähl doch, wass du weißt! :)

Gysi
 
Huhu,

die Suche nach dem Ur-Grund?

Ich vermute, die Suche selbst ist schon Grund genug.

Um meine Vermutung etwas eingehender zu beschreiben: Wir Menschen denken. Unser Denken bestimmt, wie wir unsere Welt verständesmäßig erfassen, betrachten und auswerten. Ausserhalb jenes menschlichen Denkens ist eine Welt, die einfach nur ist. Jegliche denkbare Frage ist zwangsläufig das Resultat unseres Denkens.

Fragen wir also nach dem Grund des Daseins, könnte dies möglicherweise daran liegen, dass wir so denken, als bräuchte unser Dasein einen Grund. Unser Denken wäre demnach so geartet, dass es gezielt mittels unserer Wahrnehmungsorgane Eindrücke sammelt und diese Eindrücke assoziativ zu Erfahrungen verkettet. Wenn sich in jenem daraus ergebenden Denkschema Lücken auftun, entsteht ein Bedürfnis, welches, dem jeweiligen Schema folgend, danach strebt, diese erdachte Schemenlücke zu schließen.

Kurzum, wir suchen also nicht nach dem einen Ur-Grund, sondern immer nach dem, was unser jeweiliges Denken befriedigend zu ergänzen vermag. Wenn ich mir also das Leben als z.B. kausales Prinzip vorstellen möchte, dann suche ich, ausgehend von einer offensichtlich erkennbaren Wirkung, immer fortwährend nach möglichen Ursachen, ich kreiere also ein Denkkonstrukt, welches zum absoluten Ziele hat, das absolute Kasus zu ermitteln.

Denke ich aber anders und setze mir keine kausal anmutenden Muster als Grundlage, dann erübrigt sich z.B. die Frage nach dem einen Ur-Grund, da das Leben, diesem Denkansatz folgend, z.B. als dynamisches System der Wechselwirkungen begreifbar wäre und die menschliche Wahrnehmungs- und Denkfähigkeit lediglich ein Teil von womöglich unendlich vielen Möglichkeiten darstellt.

Das hört sich vielleicht fast schon etwas nihilistisch an, soll es aber nicht sein. Es ist lediglich ein weiterer Versuch zu begreifen und das scheinbar nicht verstehbare zumindest im Groben dem Verständnis näherzuführen. Oder auch nur ein weiterer geschickter Versuch des Verstandes, sich derart zu krümmen und zu winden, bis kein Argument mehr dem Denkschema, welches das Denken sich zum zwangsläufigen Ziele gesetzt hat, im Wege steht.

Doch zurück zur Ausgangsfrage. Die Suche nach dem Ur-Grund ist für mich also immer nur in einem Denksystem zu beantworten. Das Denksystem mag unseren zweitweilig erfahrbaren Tatsächlichkeiten zwar nahekommen, ist dennoch aber immer Teil unseres Denkens. Jeder Mensch, der diese Frage für sich beantwortet, findet also nicht tatsächlich einen fixen Ur-Grund des Seins, sondern viel mehr eine eigene Vorstellung, welche das eigene Denken in seinen Bedürfnissen nach zusammenhängenden Vorstellungen, die sich durch das jeweils individuelle Denken ergeben, befriedigt.

Viele Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Re: Re: Urgründlich

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Dann erzähl doch, wass du weißt! :)
Gysi

Lieber gisbert, was ich weiß? Oh, eigentlich nichts und doch wieder auch ... Im Innersten des Menschen gibt es einen "Ort", der keine räumliche Ausdehnung hat - weshalb das Wort schon wieder irreführend ist - an dem der Mensch ähnlich, wie hinsichtlich der sinnlichen Wahrnehmung eine Art "Organ" besitzt, ein Medium, durch das ihm die Begegnung mit einer Wirklichkeit ermöglicht wird, die ich hier als Urgrund bezeichnet habe, die aber damit noch nicht erschöpfend beschrieben ist. Die Begegnung mit dieser Wirklichkeit hat nichts mit den auch in diesem Forum oft angedeuteten esoterischen Erlebnissen zu tun. Die Gefahr eines solchen Missverständnisses veranlasst mich immer sehr vorsichtig mit Äußerungen darüber zu sein. Diese Wirklichkeit ist sowohl von mir verschieden, als auch von sich aus aktiv, weshalb ich sie auch nicht meinem Inneren zuordne.

gruß manni
 
QUOTE]Original geschrieben von PhilippP
Doch zurück zur Ausgangsfrage. Die Suche nach dem Ur-Grund ist für mich also immer nur in einem Denksystem zu beantworten. [/QUOTE]


Lieber PhilippP, es ist - leider - unter Philosophen weit verbreitet, "Denksysteme" zu entwickeln, anstatt Philosophie umfassender im Zusammenhang mit ihrer Möglichkeit einer existentiellen Verwirklichung zu verstehen, in dessen Vollzug das philosophierende Denken dann auch seinen lebendigen Platz haben könnte. Sind denn nicht alle Systeme, die bisher von Philosophen, die solches entwickeln, gescheitert, weil sie letztlich keine Begründung des Daseins darstellen? Ich denke beispielsweise an das Denksystem des Marxismus, ein System, das nicht nur infolge seines politisch-ökonomischen Scheiterns erfreulicherweise ausgedient hat, sondern auch schon nachprüfbar für jeden einzelnen wegen seiner ausschließlichen Akzeptanz der Materie als der einzigen Wirklichkeit falsch ist.

Ich denke, dass Systeme uns nicht weiterbringen und uns auch in der mehrtausendjährigen Geschichte des Abendlandes hinsichtlich des Urgrundes nicht weitergebracht haben. Auf Grund der Wirklichkeitsbegegnung, die ich in meiner Antwort an Gysi grob umrissen habe, halte ich eine von jedem einzelnen zu vollziehende Erkenntnis dieser Wirklichkeit für die einzige Möglichkeit dazu.

gruß manni
 
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Urgrund

Original geschrieben von mwirthgen
Lieber gisbert, was ich weiß? Oh, eigentlich nichts und doch wieder auch ...
Du hast uns aufs Glatteis geführt, Manni.... Erst fragst du, was wir wissen, dann stellst du fest, ätschbätsch, ihr wisst ja nichts - was niemand von uns behauptet hat! - Dann räumst du ein, dass du von "Urgrund" auch nichts weißt. Außer, das es in uns und außer uns ist. Du ahnst vielleicht, dass ich diese Ahnung auch in mir trage. Aber das Argument, das du anführst, ist mir zu dünn! Begründe deine Sichtweise doch bitte! Wie kommst du dazu?
Du hast mir die Frage noch nicht beantwortet, ob dich die Gleichstellung des Urgrundes mit dem Begriff der "Ersten Ursache" zufrieden stellt.

Gysi
 
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