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Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

koocoo

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Registriert
20. März 2007
Beiträge
59
ich wurde heute in einem Gespräch damit konfrontiert, dass der heutige Zeitgeist die Generation „keinen Bock mehr“ ist. Von der Mattscheibe getrieben, eigenen Phantasien, Träume und Wünsche verloren.
Meister im Einkaufen und im Sprüche klopfen.

Was sage ich darauf: geboren, aufgewachsen und erzogen vorwiegend in einer Generation die auf Quantität setzte. In allen Bereichen war das Mehr, das um das es ging. Von den Eltern behütet immer schön warm angezogen. Von den Ärzten gesund geimpft. Jetzt schön brav und ruhig.

Wenn es diese Generation gibt, welchen Beitrag will sie durch Ihre „Geisteshaltung“ vermitteln?

Welche Verantwortung trifft die vorgehende Generation?
Was ist zu tun um Generation "Bock vorhanden" zu erzeugen?
:geist:
 
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AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hhmmm schon vor 25 jahren sah ich "null bock"-graffitis
jene nullböcker dürften heute die eltern der gegenwärtigen nullböcker sein

ich denke, das ist keine neue erscheinung (neu im sinne dieser generation), sondern eine begleiterscheinung des wohlstandes und der freiheiten

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hhmmm schon vor 25 jahren sah ich "null bock"-graffitis
jene nullböcker dürften heute die eltern der gegenwärtigen nullböcker sein

Nur leider sind heute die Möglichkeiten zum 'Nichts-tun' vielfältiger geworden.

ich denke, das ist keine neue erscheinung (neu im sinne dieser generation), sondern eine begleiterscheinung des wohlstandes und der freiheiten

Wohlstand doch ist hier doch aber nur im materiellen Sinne gemeint?!
Und Freiheit... gut das ist ein Thema für sich und gehört eigentlich nicht hier rein...

Leider kann ich dir da nicht wieder sprechen Muzmuz, da ich vor 25 noch lange auf meine Geburt warten durfte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass schon vor 25 Jahren eine solche Desinteresse der Jugend herrschte?!
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hallo,

es muss nicht heißen, dass es sich jeweils um die mehrheit oder eine generation insgesamt handelt
vor einigen hundert jahren war das leben der meisten vorgezeichnet
der sohn eines müllers wurde müller, die tochter einer bäuerin heiratete einen bauern und wurde bäuerin
freie berufswahl hat es für den großteil nicht gegeben, und wer nullbockte, musste am hungertuch nagen, was er in der regel nicht lange tat und sodann bockte, weil er einfach musste

anders aber in der (materiellen) wohlstandsgesellschaft
eltern können es sich leisten, ihren nullbocknachwuchs zu erhalten, und viele jugendliche werden materiell so übersättigt, dass sie keinen sinn sehen für sich selbst zu sorgen und einer uncoolen arbeit nachzugehen, denn es geht ja auch ohne

die freiheit hingegen lässt jugendlichen nicht nur die wahl, sondern auch deren qual
die wahl zu haben heißt auch die verantwortung zu übernehmen, und diese verantwortung kann auch überfordern
einem, der von geburt an auf müller getrimmt wird, wird diese entscheidung und auch verantwortung abgenommen
wenn es für ihn zeitlebens feststeht, was er wird, hat er wenig rund zu hinterfragen und macht einfach das, was für ihn selbstverständlich geworden ist

ich denke aber, dass aus dem großteil der nullbockjungendlichen keine nullbockerwachsenen werden
ich sehe es bei den meisten als entwicklungsphase an; ein abschnitt auf dem weg zur selbstfindung "wer bin ich und was will ich ?"

lg,
Muzmuz
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Wenn ihr es nicht schon getan habt bitte ich euch in unten angezeigtem Thread den zweiten Beitrag zu lesen.

https://www.denkforum.at/threads/3915&highlight=Wo+seid+ihr?

Ob es eine Null-Bock-Generation gibt? Nachdem es nichteinmal die "68er" geschafft haben unsere Welt zu retten (einiges wurde verbessert, ja aber...) ist dieser Traum ausgeträumt. Heutzutage, in einer Welt der Geschwindigkeit, ist es schwierig geworden die richtigen Abzweigungen zu nehmen. Glück hat wer einen Rastplatz findet. Wer mal anhält. Mal durchatmet. Es gibt kein ALLGEMEIN VERBINDENDES mehr. Zumindest nicht mehr so wie noch vor 40 Jahren. Jetzt ist jeder auf sich selbst gestellt. Und der eine oder andere kommt damit nicht klar...! Was soll man auch tun wenn in der Schule schon selektiert wird? Wenn man als Hauptschüler in vielen Augen ein "Nichtsnutz" ist? Null Bock? Wer hat denn keinen Boch gehat auf diese Menschen?

Patrice
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hhmmm schon vor 25 jahren sah ich "null bock"-graffitis
jene nullböcker dürften heute die eltern der gegenwärtigen nullböcker sein

ich denke, das ist keine neue erscheinung (neu im sinne dieser generation), sondern eine begleiterscheinung des wohlstandes und der freiheiten

lg,
Muzmuz

Vor 25 Jahren, war ich 19 Jahre. Da ging die Post ab. Da war neben "Studium" Sport angesagt. Lesen. In Gruppen mit Burschen und Mädels um die Häuser ziehen und philosophieren. Dostojewski lesen und über Sinn des Lebens und Religion nachdenken.
Ich hatte den Vorteil, dass es keinen Computer im heutigen Sinne gab. Mein Sohn aus erster Ehe, der heute 15 Jahre alt ist und Meister im Bereich Computerspiele ist, findet seinen persönlichen Ausdruck, in dieser „Computerwelt“. Diese Welt hat höhere Geschwindigkeiten, erfordert raschere Reaktionen und Handlungen, wo ich verstehen kann, dass es in der sich unter seinen Füssen ausbreiteten Welt für ihn oftmals zu langsam abgeht.

Blockiert meine Generation bzw. die Elterngeneration die Entwicklung dieser jungen Generation?

Ist das Angebot der Möglichkeiten heute zu Groß?
Scheint es nur so als wenn es so ein großes Angebot gäbe? Da zu meiner Zeit in Wien kein Geld erforderlich war um sich außerhalb der Wohnung zu organisieren.
Ist das Freizeitangebot verkommerzialisiert? Als Geldeinnahmequelle von Unternehmen erkannt und genutzt?
Sind die Eltern zu Ängstlich im Freiraum für Ihre Kinder zuzulassen?
Wird die junge Generation durch sie Ausbildende nicht entsprechend herausgefordert?
Haben die Eltern als Vorbilder versagt, da mit Geldverdienen, bzw. gesellschaftlichen Verpflichtungen beschäftigt?
:zauberer2
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Nur leider sind heute die Möglichkeiten zum 'Nichts-tun' vielfältiger geworden.



Wohlstand doch ist hier doch aber nur im materiellen Sinne gemeint?!
Und Freiheit... gut das ist ein Thema für sich und gehört eigentlich nicht hier rein...

Ist das Thema der materielle Wohlstand?
Haben die Eltern im Glauben all das materiell Beste für Ihre Kinder heranzuschaffen auf Anerkennung, Zuneigung und Liebe zu Ihren Kindern vergessen?

Ich kann mich noch an Berichte erinnern wie in den USA Jugendliche schwerste kriminelle Aktionen unternommen haben. Wir haben damals in der Diskussion in der Schule mit unserem philosophischen Professor die Problematik fehlende Liebe als mögliche Ursache hierfür angesprochen unter gleichzeitiger Berücksichtigung des fehlenden Sozialsystem in den USA.
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

hallo,

es muss nicht heißen, dass es sich jeweils um die mehrheit oder eine generation insgesamt handelt
vor einigen hundert jahren war das leben der meisten vorgezeichnet
der sohn eines müllers wurde müller, die tochter einer bäuerin heiratete einen bauern und wurde bäuerin
freie berufswahl hat es für den großteil nicht gegeben, und wer nullbockte, musste am hungertuch nagen, was er in der regel nicht lange tat und sodann bockte, weil er einfach musste

anders aber in der (materiellen) wohlstandsgesellschaft
eltern können es sich leisten, ihren nullbocknachwuchs zu erhalten, und viele jugendliche werden materiell so übersättigt, dass sie keinen sinn sehen für sich selbst zu sorgen und einer uncoolen arbeit nachzugehen, denn es geht ja auch ohne

die freiheit hingegen lässt jugendlichen nicht nur die wahl, sondern auch deren qual
die wahl zu haben heißt auch die verantwortung zu übernehmen, und diese verantwortung kann auch überfordern
einem, der von geburt an auf müller getrimmt wird, wird diese entscheidung und auch verantwortung abgenommen
wenn es für ihn zeitlebens feststeht, was er wird, hat er wenig rund zu hinterfragen und macht einfach das, was für ihn selbstverständlich geworden ist

ich denke aber, dass aus dem großteil der nullbockjungendlichen keine nullbockerwachsenen werden
ich sehe es bei den meisten als entwicklungsphase an; ein abschnitt auf dem weg zur selbstfindung "wer bin ich und was will ich ?"

lg,
Muzmuz

Besteht ein Zusammenhang zwischen der Nullbockgeneration auf der einen Seite und der Generation der Erben von Unternehmen, in der Art, dass Eltern durch Ihr fehlendes Selbstvertrauen, Kinder derart trainieren, dass diese, wenn sie nicht Erben sind keine Motivation erkennen können, denn Ihr Eltern haben ihnen die ganze Zeit ja mitgeteilt, dass sie ja sowie nichts werden, bzw. haben ihnen Vorbilder vor die Nase gehalten, die aufgrund von Geburt eine Erbfolge antraten. Die Erbergeneration tut ihren Beitrag hierzu, dass Sie es oft an erforderlicher Kompetenz fehlen lässt.

Sehen diese Jungendlichen einfach mehr als wir, die uns täglich unser Sisyphos Tagesabläufe widmen?
Erkennen sie in dieser Struktur in diesem ohne natürliche Herausforderungen für sie bestehenden System keine Herausforderung mehr?
Ist die Generation der so genannten Kristall- und Indigokinder geduldig und sieht mehr und schaut somit in aller Ruhe dem lustigen Treiben der Menschen in Ihrem Umfeld zu?

Sind Alkoholiker, Kettenraucher, Suchtgiftsüchtige, RedBull süchtige zum Teil das Resultat der Nullbock Generation, den sie müssen den Film Leben abspulen und es gibt nichts, dass sich in Ihnen erhebt.
Natürlich gibt es Ihn jeden Menschen einen Kern.
Erhalten sie keine Herausforderung diesen Kern zum erblühen zu bringen?
Welche Rolle nimmt die röm. kath. Kirche in Mitteleuropa als Machtapparat hier ein?

Welcher Gottglaube ist in den Jugendlichen noch anzutreffen? Den Gott wohnt in uns allen. „Du bist der Tempel des Herrn“.
 
AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Heutzutage, in einer Welt der Geschwindigkeit, ist es schwierig geworden die richtigen Abzweigungen zu nehmen.Glück hat wer einen Rastplatz findet. Wer mal anhält. Mal durchatmet.


Es gibt kein ALLGEMEIN VERBINDENDES mehr. Zumindest nicht mehr so wie noch vor 40 Jahren. Jetzt ist jeder auf sich selbst gestellt. Und der eine oder andere kommt damit nicht klar...! Was soll man auch tun wenn in der Schule schon selektiert wird? Wenn man als Hauptschüler in vielen Augen ein "Nichtsnutz" ist? Null Bock? Wer hat denn keinen Boch gehat auf diese Menschen?

Patrice[/QUOTE]

Da bin ich voll bei Dir, gGück hat, wer anhält und erkennt, das die Geschwindigkeit hoch ist, die hierbei zurückgelegte Strecke jedoch sehr klein ist, somit fahren wir so rasch als es geht im Kreis. Auch bei der Weiterentwicklung der Technology: Wir fahren immer noch mit einem Grundkonzept des Autos nach mehr als 100 Jahren seit dem es das erste gab. Klar wir haben schicke Formen und Sicherheitskonzepte entwickelt......Doch wir fahren mit Motor, Lenkrad und Rädern unter der Anziehungskraft der Erde.
Auch wenn es alle 18 Monate eine neue Chipgeneration gibt so ist es immer noch ein Chip und nichts Neues. Es schaut so aus als wenn wir uns schnell entwicklen, doch es sieht nur so aus.


Es gibt kein allgemein Verbindendes:
Kommt darauf an wo Du ansetzt. Willst Du beim Urknall, beim Geist vor dem Urknall oder bei der einen Seele vor dem Geist ansetzen.

Es gab und wird es immer geben, dieses das uns verbindet (Gott). Es bedarf nur etwas Zeit nachdem es unsere "Umwelt" dies aus uns herausgeredet hat, es wieder zu entdecken

Hierzu eine ganz kurze Story:
Ein Rabbi fragt seine Studenten: „Wann endet die Nacht und wann beginnt der Tag?“
Der erste: „Wenn ich ein Schaf von einem Wolf unterscheiden kann.“
Der Rabbi: „ Falsch.“
Der zweite: „Wenn ich einen Olivenbaum von einen Apfelbaum unterscheiden kann.“
Der Rabbi: „Falsch. Der Tag beginnt, wenn Du im Angesicht deines Nächsten deinen Bruder erkennst.“

(Ja, ja ich weis, aber da haben wir doch eine ganz schöne Aufgabe vor uns?)
 
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AW: Gibt es die Generation – „keinen Bock mehr“?

Ist „Null-Bock-haben“ eventuell eine Antwort auf überzogen autoritäre Erziehung?
 
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