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Energie der Zukunft

AW: Energie der Zukunft

Das ist eine sehr gute Frage, was die Zielrichtung sein soll!
Für mich: Bedingungen zu fördern, unter denen das menschliche Leben gedeihen kann und dazu gehört auch seine spezifische Kreativität.

Ja, und selbst da wird es schwierig zu spezifizieren, was "gedeihen" bedeutet. Beipsielsweise, wie groß soll die Weltbevölkerung sein bzw werden ?
Ist es "besser", wenn es 8 Milliarden Menschen gibt oder 12 oder nur 4 ?

Vor kurzem hätte ich noch gesagt: Die Förderung des Lebens allgemein, aber dein Beispiel mit dem Apfel ist gut. Das Leben ist doch nicht ganz gleichgültig, im Zweifel ist es wohl besser Antibiotika (=Gegen das Leben gerichtet) zu verwenden, und menschliches Leben zu bevorzugen.

Yep, das ist der humanistische Ansatz. Er stellt aber auch den Menschen über die Natur bzw die Natur in Dienst des Menschens. Ob das auf lange Sicht gut für das Überleben des Menschen ist, ist eine andere Frage.

Selbstreflexion ist nichts das wünschenswert wäre, es ist das was uns zu Menschen macht.
Und das mit der Energie ist halt so. Die fließt einfach sowieso, aber manche künstliche Umleitungen bringen erfahrungsgemäß Probleme und sei es auch nur, indem solche Kunststücke Appetit auf mehr machen.

Diesen Absatz verstehe ich nicht so recht, bitte um Erläuterung.

lg,
Muzmuz
 
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AW: Energie der Zukunft

Wünschen kann man sich natürlich viel....dass die gesamte Menschheit an einem Strang ziehen und vernünftig, nachhaltig und besonnen handeln solle. Aber bei dem Wunsch wird es bleiben.
Vor der Vernunft kommt das Leben - und das agiert nun mal so. Davor kann man natürlich die Augen verschließen. Ein Blick in die Welt belehrt uns aber eines Besseren.

jedem beginn wohnt erstmal die IDEE inne...

dann erst folgt der prozess.
dieser hat natürlich seine dauer - und seine wege - und umwege...
dennoch führt er - wenn die zeit reif dafür ist, zu einem ergebnis.

welches, wird sich weisen.

ich halte nichts davon, schon von vorneherein jedwede positive und wünschenswerte entwicklung als ding der unmöglichkeit anzusehen - auch wenn ich so wie du, die augenblicklich vorhanden realität nicht leugnen oder beschönigen möchte.

offenbar verfüge ich über weitaus mehr fantasie, mir auch vorstellen zu können, in einer gesellschaft zu leben, in der achtsam und fortschrittlich mit der vorhandenen energie und den ressourcen umgegangen wird.
 
AW: Energie der Zukunft

offenbar verfüge ich über weitaus mehr fantasie, mir auch vorstellen zu können, in einer gesellschaft zu leben, in der achtsam und fortschrittlich mit der vorhandenen energie und den ressourcen umgegangen wird.

Die Phantasie sich etwas vorstellen zu können bzw sich auszumalen unterscheidet sich aber von der Erkenntnis, ob jene Phantasie zur Realität werden kann. Sich etwas vorzustellen entspricht einer geistigen Synthese während die Bewertung ein analytischer Prozess ist - also ziemlch das Gegenteil.

Ich kann mir auch eine Welt mit Gott, Teufel, Engel, Paradies etc vorstellen oder auch die Quitzlipochtliversion. Das heißt aber nicht, dass so eine Welt plausibel oder auch nur teilweise real sein müsste.

Zusätzlich, die "großen Fortschritte" wurden nicht geplant bzw a priori erdacht, bewertet und verfolgt, sie haben sich ergeben. Auch beim Erdöl - zuerst hatte man es und wusste nicht so recht etwas damit anzufangen. Mehr oder minder durch Zufall hat sich seine Nützlichkeit erwiesen, was sodann zu seinem Durchbruch mit all den folgenden Entwicklungen führte. Natürlich möchten viele gerne "Vordenker" sein und die Welt retten - jeder will sich wichtig und gebraucht fühlen. Die wirklichen Fortschritte kommen aber aus anderen Richtungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Energie der Zukunft

Die Phantasie sich etwas vorstellen zu können bzw sich auszumalen unterscheidet sich aber von der Erkenntnis, ob jene Phantasie zur Realität werden kann. Sich etwas vorzustellen entspricht einer geistigen Synthese während die Bewertung ein analytischer Prozess ist - also ziemlch das Gegenteil.

die erkenntnis, ob eine phantasie zur realität werden kann oder nicht, ist erst dann möglich, wenn sie da ist.

so lange das nicht der fall ist, ist jeder konjunktiv möglich.
ob er auch wahr werden soll, steht auf einem anderen blatt - denn aus meiner sicht ist der mensch sehr wohl auch mit-schöpfer an dem, was ihn rundherum umgibt.
 
AW: Energie der Zukunft

Das ist es ja, was ich meinte - du gehst davon aus, dass zunächst ein Plan die Welt zu retten erarbeitet werden müsste, der dann generalstabsmäßig unter Mithilfe der gesamten Menschheit umgesetzt würde.
Klar ist das verlockend, denn so ein Plan existiert noch nicht und das Ziel, selbst als Ideenbringer bejubelt zu werden ist für viele Menschen ein großer Anreiz, sich darüber Gedanken zu machen.

Es erschließt mich mir aber nicht der Grund, warum dieser Mechanismus funktionieren sollte. Warum ist keiner der bisherigen globalen Sprünge jemals so abgelaufen ?
Natürlich kannst du jetzt behaupten, dass das nicht unbedingt heißt dass es nicht funktionieren könnte. Aber Quitzlipochtli ist ja auch nicht unmöglich. Nur kämen nicht viele Menschen dadurch auf die Idee, Zeit und Mühen in die Quitzlipochtlirealität zu investieren.

Daher denke ich, der primäre Motivator von Weltverbesserern ist, sich selbst Wichtigkeit zu geben - und ein Weltenretter hätte diese ja unbestreitbar. Ist es nicht auch bezeichnend, dass es vorwiegend Adoleszente sind, die derlei Weltrettungsambitionen haben ? Also gerade jene, die auf der Suche nach ihrem Platz und ihrer Wichtigkeit in der Welt sind ?

Ist nicht schlecht oder gar verwerflich - aber ich denke, hinter die Kulissen der Weltverbesserer zu schauen ist sehr hilfreich und auch notwendig, um ihre Ideen auf Vernunftsbasis bewerten zu können.
 
AW: Energie der Zukunft

Das ist es ja, was ich meinte - du gehst davon aus, dass zunächst ein Plan die Welt zu retten erarbeitet werden müsste, der dann generalstabsmäßig unter Mithilfe der gesamten Menschheit umgesetzt würde.
Klar ist das verlockend, denn so ein Plan existiert noch nicht und das Ziel, selbst als Ideenbringer bejubelt zu werden ist für viele Menschen ein großer Anreiz, sich darüber Gedanken zu machen.

Es erschließt mich mir aber nicht der Grund, warum dieser Mechanismus funktionieren sollte. Warum ist keiner der bisherigen globalen Sprünge jemals so abgelaufen ?
....

nein, muzmuz,
das hast du bei mir was missverstanden.

ich seh es keinesfalls so, dass da EINER einen plan hat und ihn generalstabsmäßig umsetzt (ähnlich wie es z.b. ein hitler vorhatte und auch großteils umgesetzt hat).

im gegenteil: ich glaube, wir beide sind in unserem denken sogar recht ähnlich.
~~~

ich mein das so:

es entsteht eine idee - diese wird, wenn sie für die zeit und umgebung passend ist, größer, weiter - verbreitet sich, indem sie von mehr und mehr menschen getragen wird.
ist die zeit reif und genügend kapazität für die realisierung dieser idee da, dann "materialisiert" sie sich.

quitzlipochtli ist daher aus heutiger aktualität hier bei uns unwahrscheinlich.

eine welt, die dem einzelnen mehr individualität bescheinigt und versucht, mehr und mehr talente der menschen zu fördern, aber schon.
ebenso eine gesellschaft, die es leid ist, andauernd nur mehr und mehr an materiellen gütern anzuhäufen... die es lieber hat, wenn das, was sie hat, MEHR qualität hat, ebenso.

für beide ideen sehe ich also sehr wohl voraussetzungen, dass sie in gewisser zeit realer und damit möglich werden könnten.


und, dass man notorischen weltverbesserern auch gut auf die finger schauen soll, hat sich hoffentlich auch schon etwas mehr herumgesprochen, mittlerweile. ;)


liebe grüße
kathi
 
AW: Energie der Zukunft

Ja, kann ich weitgehend zustimmen. Vielleicht liegen wir nur noch im Punkt des Entstehens auseinander. Ich meine, Fortschritte - vor allem technischer Art - werden nicht geplant, und auch nicht eine abstrakte Idee ist der erste Moment. Vielmehr eröffnet sich etwas durch Zufall, und die ansonsten ungerichtete kreative Kraft wird gerichtet.

Als Beispiel, die Entdeckung von Penicillin. Da hat der Fleming auch nicht auf Grund einer Idee nach einem Antibiotikum gesucht und so lange probiert, bis er es hat, sondern es ist 'etwas passiert' was interessant war und sein zuvor nicht darauf gerichteter Forschergeist hat weiter in diese Richtung gearbeitet.

Ebenso Radioaktivität - Becquerel hatte auch nicht eine abstrakte Idee und suchte nach Radioaktivität, sondern er forschte herum und wieder ist 'etwas passiert' was seine Arbeit in die spezielle Richtung gelenkt hat.

Analog Erdöl - es wurde nicht danach gesucht, es wurde zufällig entdeckt. Das gezielte Herumforschen mit dem Erdöl, wofür es gebraucht werden könnte, hat wenig gebracht. Erst durch den unabhängig davon entwickelten Ottomotor hat sich wieder zufällig eine Kombination ergeben, die reüssiert hat.

Die Liste ließe sich wohl endlos weiterführen, immer mit dem gleichen Ergebnis. Am Anfag war nicht eine erdachte Idee, sondern es ist unvorhersehbar und unkontrollierbar 'etwas passiert' und die Lawine rollte los, wenn 'die Zeit' gekommen war - so wie du es schriebst.

Daher denke ich, wird es in diesem Fall -falls überhaupt- gleich ablaufen. Durch intensives Nachdenken kommt man nicht weiter. Entweder es wird wie 'etwas passieren' das passt, oder auch nicht. Das Einzige was man dazu tun kann, ist es nicht zu behindern. Im Konkreten kann man nur die Augen und Ohren offen halten und lauschen, was die Natur so aller hergibt. Und im Fall des Falles die Gelegenheit beim Schopf packt. Dabei muss es in diesem Moment gar nicht so aussehen, als ob das Ereignis des Rätsels Lösung sein wird. Röntgen hielt lange die ovn ihm entdeckte Strahlung für unnütz. Computer wurden lange Zeit als bedeutungslose Spielerei gesehen. Aber meist kommt es ja anders.

Der Start wird also nicht beim Brainstormen passieren, sondern irgendwo in einem Labor oder im Feld. Oder auch nicht, wir werden sehen :)
 
AW: Energie der Zukunft

Am Anfag war nicht eine erdachte Idee, sondern es ist unvorhersehbar und unkontrollierbar 'etwas passiert' und die Lawine rollte los, wenn 'die Zeit' gekommen war - so wie du es schriebst.

nein, muzmuz, wir liegen auch nicht beim punkt des entstehens von revolutionären menschlichen bewegungen auseinander. gar nicht - ich stimme dir bei allem zu, was du oben schriebst.

dennoch möchte ich ergänzen, dass es auch den fall gibt, wo ein mensch - oder mehrere menschen - eine idee haben, die sie gerne umsetzen würden.
nimm das beispiel vom ewigen wunsch des menschen zu fliegen. der taucht vor ewigen zeiten bei ikarus auf - dann ist weider lang nix - obwohl der wunsch zu fliegen sicher all die jahrhunderte nicht einfach "weg" war... siehe leonardo da vinci & co.
dennoch brauchte es noch lange, bis der traum wahr wurde - und wie du schon sagtest, schaut das bisherige endergebnis auch anders aus, als ikarus und seinesgleichen es sich grunsätzlich vorgestellt hatten.

doch mAn war hier grundsätzlich die IDEE fliegen zu wollen die wurzel zu allem weiteren.

was heißen will: es gibt auch diesen fall - zusätzlich zu den von dir aufgezählten.

und das brainstormen hatte ich ja grundsätzlich auch nie gemeint - vielmehr den wunsch vieler einzelindividuen zu bestimmten ausformungen ihrer lebensbedingungen. das ist ja mAn kein reiner brainstorm - sondern eine art "innere vision". ;)
 
AW: Energie der Zukunft

Die Liste ließe sich wohl endlos weiterführen, immer mit dem gleichen Ergebnis. Am Anfag war nicht eine erdachte Idee, sondern es ist unvorhersehbar und unkontrollierbar 'etwas passiert' und die Lawine rollte los, wenn 'die Zeit' gekommen war - so wie du es schriebst.

Ja, du beschreibst sehr gut wie krankhaftes Egomanendenken in der ganzen Menschheitsgeschichte fälschlicherweise als "fortschrittlich", "weltoffen" oder als "kreativ" ausgegeben wird. Da sieht man förmlich die ganze soziale Verantwortung zwischen den Worten heraustriefen, wenn sich der Forschergeist mal wieder einem neuen Laborhasen zuwendet. Vielleicht heute mal ein Obdachloser, der vor einem spontan verreckt und mit seinem Gestank doch die spannende Frage aufwirft, wie sich der Proband in eine höhere Weltordnung aus fluktuierender Geistesenergie einfügt. Schließlich ist das spontane Verrecken völlig ungeplant passiert und so fehlt uns zunächst die geistige App, die uns eine schlüssige Analyse des Phänomens aufzeigen könnte. Möglicherweise war die Planetenkonstellation nur nicht günstig? Hat der Obdachlose ein negatives Karma abzuarbeiten? Durch intensives Nachdenken kommt man da sicher nicht weiter...
 
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Ja, du beschreibst sehr gut wie krankhaftes Egomanendenken in der ganzen Menschheitsgeschichte fälschlicherweise als "fortschrittlich", "weltoffen" oder als "kreativ" ausgegeben wird. Da sieht man förmlich die ganze soziale Verantwortung zwischen den Worten heraustriefen, wenn sich der Forschergeist mal wieder einem neuen Laborhasen zuwendet. Vielleicht heute mal ein Obdachloser, der vor einem spontan verreckt und mit seinem Gestank doch die spannende Frage aufwirft, wie sich der Proband in eine höhere Weltordnung aus fluktuierender Geistesenergie einfügt. Schließlich ist das spontane Verrecken völlig ungeplant passiert und so fehlt uns zunächst die geistige App, die uns eine schlüssige Analyse des Phänomens aufzeigen könnte. Möglicherweise war die Planetenkonstellation nur nicht günstig? Hat der Obdachlose ein negatives Karma abzuarbeiten? Durch intensives Nachdenken kommt man da sicher nicht weiter...




...und, wenn gar nichts mehr geht, dann wartet am ende des tunnels ein kleines helles lichtelein fein :)


das, was in diesem palliativkreisel als esoterik bezeichnet wird, ist ein sedativum, m.e. - deshalb auch so gepusht, sich für innere vorgänge zu interessieren muss ja nicht zwangläufig bedeuten, ohne hirn die vorgänge zu beobachten - ist es aber sehr häufig, leider.


sehr schöner beitrag von dir :)
 
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