Hallo Claus,
natürlich sollen wir versuchen, uns auch in die Siedler einzudenken. Also ein rein rationaler Akt, keiner der auch von Gefühlen geprägt ist, (sich in diesen Teil der israelischen Bevölkerung zu versetzen, würde auch dies bedeuten).
Ich bin keine Israelin, aber als Jüdin verbindet mich vieles mit diesem Land. Und die Siedler, denen man schon seit Jahrzehnten neue Häuser und Existenzen im Kern des Landes angeboten hat, die haben dem Lande nur geschadet.
Wie auch Kamran Safiarian zeigt, sind die Siedler eine national-religiöse Gruppe. Für mich sind sie dem Fanatismus nahe (nicht alle, und ich betone: dem Fanatismus nahe und sage bewusst nicht, sie seien fanatisch). Auch kann man nicht auf biblische Zeiten zurückgreifen, um einen Anspruch auf diese Landstreifen zu rechtfertigen.
Meine Sympathie gilt der mutigen Dokumentation von Chaim, der seinen Beliebtheitsgrad bewusst aufs Spiel gesetzt hat, um Misstände im Lande aufzuzeigen. (Siehe meinen ersten Beitrag hier).
Claus, ich möchte nicht, dass hier Missverständnisse aufkommen: ich habe hier über die israelische Seite gesprochen. Wenn ich aber über die palästinänsische Seite schreiben würde, dann würde ich deren Politik in der Vergangenheit scharf angreifen - denn dieser haben wir in Israel, aber auch sonst in der Welt, einen grossen Teil des Terrorismus zuzuschreiben.